Augenblicke in Erlangen – 002

Asia Cocktail

Weitere Gedankenfetzen aus Erlangen:

• Ich über hier eine lebenswichtige Fähigkeit, die ich bisher noch nicht so richtig beherrsche: Freihändig Fahrrad fahren (wo soll man das auch sonst lernen, wenn nicht hier?).
• Am Mittwoch war ich in einem Hauskreis mit Leuten in meinem Alter, die anscheinend (btw: darum “anscheinend” und nicht “scheinbar”) nicht als Teens auf irgendwelchen frommen Treffen waren. Denn solch “alte” Lieder (die sonst kaum noch gesungen werden – warum eigentlich?) wie “Immer mehr”, “Lord I lift your name on high” und “Open up” waren teilweise unbekannt und wurden mit Begeisterung gesungen.
• Am Sonntag war ich zweimal beim Eishaus, habe jeweils eine leckere Kugel Eis für 0,80€ gegessen. Das besondere daran: Ein Kugeln ist so groß wie zwei Kugeln in Marburg und Schokostreusel gibt’s gratis dazu.
• Habe die Tage in Erlangen schon drei DVDs geschaut: Heat (spannender sehr langer Film mit einigen großen Szenen), Donnie Darko (verwirrend, unnötig “gruselig”, für mich nur mit Audio-Kommentar wirklich verständlich, trotzdem ganz gut) und L.A. Confidential (großartiger Polizeifilm, grandios).

Und aus Nürnberg:

• Am Samstag war ich auf dem “Spirit-Asia-Festival” in Nürnberg, wo es viele Stände mit leckerem Essen gab. Dort gab es wirklich auch Dinge, die ich bisher in Deutschland noch nicht gegessen habe, aber leider kein Bubble-Tea (es gilt noch immer: “I miss bubble tea!”) und manch andere leckere Sachen. Ich habe auf jeden Fall sehr scharfen Papayasalat gegessen, leckere Spieße und bunte Cocktails mit viel Glibber-Zeugs drin.
• Den Tag in Nürnberg habe ich genutzt, um “The Original Jesus: The Life and Vision of a Revolutionary” von Tom (bzw. N.T.) Wright zu lesen. Ein einfach geschriebenes Buch mit vielen bunten Bildern, das man an einem Tag lesen kann. Trotzdem hat es mehr spannenden und lohnenden Inhalt als das schon einmal erwähnte und noch kürzere “Die Auferstehung des Sohnes Gottes”. Es ist also eine gute Einstiegslektüre zu N.T. Wright und/oder Jesus. Wer regelmäßig die hier verlinkten Blogs liest oder Bücher und Predigten von Rob Bell oder Brian McLaren oder, dem kommen sicherlich einige Gedanken darin bekannt vor – trotzdem: lesen.
• Auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg war ich auch noch. Vor allem die Kongresshalle ist erschreckend faszinierend…

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Augenblicke der Wahrheit: Der Name der Rose

Der Name der Rose von Umberto Eco ist ein faszinierendes Buch. So faszinierend, dass ich nach einem Zitat für den Augenblick aus diesem Buch nun sogar meine eigentlich abgeschlossene Reihe Augenblicke der Wahrheit mit einem weiteren Zitat fortführe.

Wahrheit. Was ist Wahrheit?

Ein paar Gedanken dazu:

Ein Gespräch zwischen dem Fransikanerpater William von Baskerville und seinem Schüler Adson:

“Demnach habt Ihr nicht eine einzige Antwort auf alle Fragen?”
“Lieber Adson, wenn ich eine hätte, würde ich in Paris Theologie lehren.”
“Und in Paris haben sie immer die richtige Antwort?”
“Nie”, sagte er fröhlich, “aber sie glauben sehr fest an ihre Irrtümer.”
“Und Ihr”, bohrte ich weiter mit kindischer Impertinenz, “Ihr begeht nie Irrtümer?”
“Oft”, strahlte er mich an, “aber statt immer nur ein und denselben zu konzipieren, stelle ich mir lieber viele vor und werde so der Sklave von keinem.”
Ich hatte allmählich den Eindruck, daß William überhaupt nicht ernsthaft an der Wahrheit interessiert war, die bekanntlich nichts anderes ist als die Adaequatio zwischen den Dingen und dem Intellekt. Statt dessen amüsierte er sich damit, so viele Wahrheiten wie möglich zu ersinnen!“

Ein postmoderner Denker im ”vormodernen“ Mittelalter?
Oh ja, ich lese gerade bei Wikipedia, dass Ecos Romane als ”die postmodernen Romane schlechthin“ bezeichnet werden…

Weitere Augenblicke der Wahrheit:
Katholische Kirche
Jesus und Pilatus
Griechisches Denken
Hebräisches Denken
Mittelalter
Anselm Grün
Friedrich Nietzsche
Kester Brewin
Jesus Christus
weiteres
Wahrheit als Brausetablette

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Zitat für den Augenblick 021

Vor dem letzten Einschlafen blieben meine Gedanken bei einem Satz aus meiner aktuellen großartigen Gute-Nacht-Lektüre Der Name der Rose von Umberto Eco hängen:

Man kann das Gottesvolk nicht verändern, wenn man die Ausgeschlossenen nicht wieder integriert.

Ja, wen haben wir ausgeschlossen? Wen schliessen wir aus?
Sind unsere Gemeinden ein Zuhause für die am Rande Stehenden, die Ausgeschlossenen, die “Sünder”?
Oder sind es Versammlungen der Frommen, der Guten, der Insider, in denen für alle, die nicht ins fromme Schema passen nur wenig Platz ist?

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Noch mal ein Bücher-Stöckchen

Nach dem Buch-Stöckchen vor vielen Monaten (was war noch mal ein Stöckchen? Wikipedia erklärt) nun ein neues von Sammy geworfenes Stöckchen zum Thema Bücher:

Was wär das Leben ohne lesen…
Was würde ich dann den ganzen Tag machen? nur noch Bilder im Internet angucken?

Gebunden oder Taschenbuch?

Taschenbuch: Klein, handlich, günstig.

Amazon oder Buchhandel?
Meist eher Amazon oder Schnäppchen im Buchladen (oder sonstwo)

Lesezeichen oder Eselsohr?
Lesezeichen. Aber jedes wird nur einmal genutzt. Als Lesezeichen dienten schon Flyer, Postkarten, alte Studentenausweise, Kassenzettel, Papierschnipsel und auch “echte” Lesezeichen.

Ordnen nach Autor, Titel oder ungeordnet?
Grob nach Themen.

Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Behalten. Bisher immer.

Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
Behalten

Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
Während des Lesens liegt er meistens in der Ecke.

Kurzgeschichten oder Roman?
Roman

Harry Potter oder Lemony Snicket?
Ich kenne jeweils nur Filme und da fand ich Lemony Snicket um Längen besser.

Aufhören, wenn man müde ist, oder wenn das Kapitel zu Ende ist?
Mal so, mal so.

Kaufen oder leihen?
Oft kaufen, aber manchmal auch leihen (wofür hat man Eltern mit vielen Büchern und eine Bibliothek 2 Minuten vom Zimmer entfernt?)

Neu oder gebraucht?
Egal.

Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
Oft die Schnäppchenkiste. Ansonsten natürlich Empfehlungen, egal ob persönlich oder über Blogs.

Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
Geschlossenes Ende

Morgens, mittags oder nachts lesen?
Romane jeden Abend vor dem Schlafen gehen (ansonsten kann ich nur sehr schwierig einschlafen), anderes zu verschiedenen Tageszeiten.

Einzelband oder Serie?
Meist Einzelband

Lieblingsserie?
Habe wenig Serien gelesen, deshalb nenn ich wie Sammy auch mal Herr der Ringe

Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?
Niemand stimmt nicht, aber erst wenige (außer die Leser meines letzten Bücher-Stocks): Mike Riddell – Auf der Suche nach dem Sinn und einem guten Essen

Lieblingsbuch, das du letztes Jahr gelesen hast?
Da schau ich doch mal in meine Jahrescharts 2006. Die sagen: Rob Bell – Velvet Elvis

Welches Buch liest du gegenwärtig
Roman (vor dem Einschlafen): Umberto Eco – Der Name der Rose.
Ansonsten: Philip Yancey – Sehnsucht nach dem unsichtbaren Gott und mal hier und dort ein paar Seiten…

Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
Schwierig. Ich lasse mich meistens von meiner aktuellen Lektüre so begeistern, dass sie oft mein Lieblingsbuch ist (bis das nächste kommt). Aber aller Zeiten? Die Bibel? mmmh, oder irgendwas von Paul Auster? Oder Auf der Suche nach dem…? Oder…

Weiter gehts an…
TobiK, GasthörerTobi, Tobi, Toby, Onkel Toby, tobischaefer, towe und alle weiteren Tobiase, die dies lesen

Schuld und Sühne

Schuld und Sühne, ein Roman über ein Verbrechen, über Armut, über Russland, über Menschen, über das Leben.

Schuld und Sühne, ein Roman, der schon viele begeistert und sogar Tobys Leben verändert hat.

Schuld und Sühne, ein Roman, den ich gestern zu Ende gelesen habe.

Schuld und Sühne, ein Roman, dessen letzten Absatz ich großartig finde.

Bevor ich diesen letzten Absatz zitiere, noch ein anderes Zitat von Dostojewski, was immer noch sehr aktuell ist:

Die vom Festmahl der Menschheit verjagten Millionen drängen und stoßen einander in der unterirdischen Finsternis, in die sie durch ihre höhergestellten Brüder gestürzt sind; tastend pochen sie an irgendwelche Tore, einen Ausweg suchend, um nicht im finsteren Keller zu ersticken.

(Dieses Zitat stammt aus dem Nachwort einer online verfügbaren vollständigen Übersetzung.)

****Spoiler-Warnung****
(wobei nicht zuviel vom Inhalt vor dem letzten Absatz verraten wird)

Und jetzt der letzte Absatz (nach der Übersetzung von Richard Hoffmann):

Doch hier beginnt schon eine neue Geschichte – die Geschichte der allmählichen Erneuerung eines Menschen, die Geschichte seiner allmählichen Wiedergeburt, seines allmählichen Übergangs aus einer Welt in die andere, die Geschichte seiner Bekanntschaft mit einer neuen, ihm bisher völlig unbekannten Wirklichkeit. Das könnte das Thema für einen neue Erzählung sein – doch unsere Erzählung ist hier zu Ende.

N. T. Wright: Die Auferstehung des Sohnes Gottes

Heinzpeter Hempelmann betont im Unterricht/Seminar immer wieder die Bedeutung und die (bzw. der) Historizität der Auferstehung Jesu. Zu diesem Thema gibt es auch ein Heftchen von dem englischen Bischof und bedeutenden (postmodernen) Theologen N. T. Wright: Die Auferstehung des Sohnes Gottes. Eine historische Perspektive. Das ist leider das Einzige, was bisher von N. T. Wright auf Deutsch erschienen ist (wer sorgt dafür, dass mehr übersetzt wird?) – übrigens herausgegeben von Hempelmann (der ja selbst sehr viele Bücher geschrieben hat).
Wrights Gedanken zur Historizität der Auferstehung sind auf jeden Fall sehr gut und ich denke, dass das Heft auch einen ersten Einblick in das Denken und Schreiben des N. T. Wright gibt. Für mich war es auf jeden Fall eine gute Lektüre zwei Wochen vor Ostern.
Sehr viele englischsprachige Texte von N. T. Wright (auch zum Thema Auferstehung) findet man unter ntwrightpage.com.