Zitat für den Augenblick 046

Seit vielen Jahren ist die europäische Abschottung der Schutz der EU-Außengrenzen ein aktuelles Thema und wird es wohl leider auch noch bleiben. Eine paradoxe Situation.

Dazu ein Zitat aus dem starken Roman »Gehen, ging, gegangen*«:

Führt der Frieden, den sich die Menschheit zu allen Zeiten herbeigesehnt hat und der nur in so wenigen Gegenden der Welt bisher verwirklicht ist, denn nur dazu, dass er mit den Zufluchtsuchenden nicht geteilt, sondern so aggressiv verteidigt wird, dass er beinahe schon selbst wie Krieg aussieht?

Jenny Erpenbeck, Gehen, ging, gegangen*, S. 298


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Ein Prediger

Nachdem ich heute morgen gepredigt habe, lese ich jetzt natürlich interessiert einen Artikel, der mit folgenden Sätzen beginnt:

Der wahre Prediger braucht zum Predigen keine Kanzel. Denn er steht auf keinem höheren Standpunkt als seine Gemeinde, er beugt sich aber auch nicht huldvoll herab.

Weiter geht es in diesem Artikel der ZEIT nicht über das Predigen an sich, sondern über einen Prediger, der bald Bundespräsident wird: Joachim Gauck. Das Thema Predigen und auch Theologie allgemein bleibt aber zentral in dem, was Evelyn Finger schreibt.

Interessant sind auch einige dort zitierte Aussagen von Wolfgang Thierse (den ich mir auch als Bundespräsident vorstellen könnte), wie z.B. folgende:

Wir haben in Deutschland die Trennung von Kirche und Staat, aber nicht die Trennung von Religion und Politik – nur deren Unterscheidung. Die beiden Sphären haben sich ausdifferenziert, aber es gibt Zusammenhänge zwischen ihnen, und diese Zusammenhänge werden von den Menschen gelebt.

Wenn ihr also ein paar Minuten Zeit habt, lest den Artikel, der nicht nur für Prediger und Pastoren interessant ist.


Nachtrag (2012-02-27):

Sowohl Titel als auch Untertitel sind natürlich nicht so glücklich gewählt (wurden sicherlich nicht von der Autorin verfasst). Mit einer anderen Überschrift gäbe es sicherlich auch nicht so viele negative Kommentare …

Zitat für den Augenblick 045: God is not a Christian

Im Emergent-Village-Newsletter MINemergent für heute ist ein Zitat von Desmond Tutu,  über das ihr gerne einen Moment nachdenken dürft:

We should in humility and joyfulness acknowledge that the supernatural and divine reality we all worship in some form or other transcends all our particular categories of thought and imagining, and that because the divine — however named, however apprehended or conceived — is infinite and we are forever finite, we shall never comprehend the divine completely.

Was heißt bibeltreu?

Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz Jürgen Werth wird in der SZ zum Thema „Christen und die Prügelstrafe“ interviewt und dann auch gefragt, wie „bibeltreu“ er eigentlich sei:

Das ist eine gute Frage. Für mich ist das Christentum keine Buchreligion. Es ist eine Beziehungsreligion. Es geht um die Beziehung zum dreieinigen Gott. Die Bibel ist das Buch, in dem sich dieser Gott vorstellt. Sie ist kein Bürgerliches Gesetzbuch oder so etwas. Aber sie hilft uns, uns zu hinterfragen, was man tut, denkt und glaubt. Und evangelische Christen suchen das Gespräch mit anderen. Wer sagt: „So ist das, und wir reden nicht mehr darüber“, der setzt sich außerhalb der Gemeinschaft der Christen.

Jürgen Werth im SZ-Interview

Ja, in diesem Sinne bin ich auch gerne bibeltreu.

Zitat für den Augenblick 044

Ich mache gerade die Hausaufgaben für mein neues Studium und lese dafür „Kirche und Gemeinwesenarbeit“ von Lyle E. Schaller. In diesem fast vierzig Jahre alten Buch entdeckt ich immer wieder gute Gedanken und wahre Sätze. Hier ist einer davon:

„Viel Ungerechtigkeit in der Welt resultiert daraus, daß die, die sich Christen nennen, sich nicht an gesellschaftlichen Prozessen beteiligen.“

Zitat für den Augenblick 043

Heiner Geißler, der morgen 80 Jahre alt wird und seit ein paar Jahren als CDU-Urgestein und -Querdenker auch attac-Mitglied ist, sagte heute bei einem Geburtstagsempfang in der CDU-Parteizentrale:

Wo alle dasselbe denken, da wird nicht viel gedacht.

Quelle: focus.de

Herzlichen Glückwunsch an Heiner Geißler zum achtzigsten und an attac zum zehnten Geburtstag!