Wie protestiert man zu Web 2.0-Zeiten bzw. gegen Web 2.0-Angebote?
Ganz einfach:
1. Man braucht einen Anlass.
Das flickr-Nutzer mit deutschem Account nur noch Bilder sehen können, die als safe gekennzeichnet sind (die Kennzeichnung ist natürlich als solche erstmal sinnvoll), ist ein guter Anlass, denn das ist Zensur.
Infos darüber z.B. bei heise oder De:Bug (dort zeigt Bleed wie unsinnig das technisch umgesetzt wurde).
2. Man nutzt den Web 2.0 Service, den man kritisieren möchte.
Bei flickr kann man Protest-Bilder hochladen und ihnen entsprechende Tags geben. Wenn man das getan hat, schaut man sich die Protest-Bilder der anderen häufig an, kommentiert sie, markiert sie als Favorit usw. Dadurch steigt der flickr-interestingness-Faktor
3. Man wird gesehen.
Wer sich bei flickr nun die interessantesten Bilder der letzten Zeit anschaut, sieht häufig solche Dinge:
Und die beliebtesten Tags der letzten Tage sind:
4. Es gibt Reaktionen:
Rest assured, we do hear you loud and clearly (painfully loud, even) and are doing our best. We hope to have more to say soon.
(Quelle)
Nachtrag (2007-06-21):
5. Der Protest wird unterdrückt
Protest-Bilder werden nicht mehr bei den Interessanten angezeigt. Mit folgender Begründung:
Wir haben Beschwerden von Leuten bekommen, die tatsächlich Fotos sehen wollen. Und weil dieses Feature (die Übersichtsseite, d.Red.) dafür da ist, haben wir alles entfernt, was kein Foto ist. Das ist eine Rückkehr zu unserer sonst üblichen Praxis. Wir haben das eine Zeit lang nicht gemacht, damit Leute Dampf ablassen können, aber es ist nicht fair, die Flickr-Erfahrung anderer zu behindern, um seine Meinung zu verbreiten.
Was Spiegel Online, wo dieses Zitat her ist, mit Mit Web 2.0 und Nutzer-basiertem Internet hat das wenig zu tun. kommentiert, womit sie einmal recht haben.