Examen, Amazon und Jesus Freaks

Nächste Woche schreibe ich Examen (Montag, 9.6.: Dogmatik und Mittwoch: Theologie des NT) und darauf die Woche Donnerstag sind noch zwei mündliche Examens-Prüfungen. Daher komme ich auch nicht so oft dazu etwas zu bloggen, sogar bei Twitter werde ich teilweise wortkarg…

Aber hier noch zwei kleine Sachen:

  • Danke an alle, die über irgendwelche Links auf meinem Blog bei Amazon landen und dann dort irgendetwas bestellen. Das bedeutet für mich immer eine nette kleine finanzielle Unterstützung.
  • Am 5. Juni, also am Donnerstag, kommt ab 23:15 Uhr auf WDR eine 83minütige(!) Doku über die Jesus Freaks. Ist sicherlich spannend.

Gute Nacht!

Nachtrag:
SpOn schreibt schon über die Doku: Breit vom Heiligen Geist


Oskar und die Dame in Rosa

Seit vorgestern lese ich das wunderschöne Buch Oskar und die Dame in Rosa von Eric-Emmanuel Schmitt als Bettlektüre. Von ihm habe ich bisher das ebenso schöne Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran und Die Schule der Egoisten, das mich nicht ganz überzeugen konnte, gelesen.

In Oskar und die Dame in Rosa schreibt Oskar, ein todkranker Junge, Briefe an Gott, den er sich aber noch nicht so ganz vorstellen kann. Einmal berichtet er wie er mit „Oma Rosa“ in eine Kapelle geht und dort zum ersten Mal bewusst ein Kruzifix sieht. Wie er das erlebt, zitiere ich hier mal auszugsweise:

Ich habe natürlich einen Riesenschreck bekommen, als ich Dich dort hängen sah, als ich dich in diesem Zustand gesehen habe, fast nackt, ganz mager an Deinem Kreuz, überall Wunden, die Stirn voller Blut durch die Dornen, und der Kopf, der Dir nicht mal mehr gerade auf den Schultern saß. Das hat mich an mich selbst erinnert. Ich war empört. Wär ich der liebe Gott, wie Du, ich hätte mir das nicht gefallen lassen.
„Oma Rosa, im Ernst: […] Sie werden doch so einem nicht vertrauen!“
„Warum nicht, Oskar? Würdest du dich eher einem Gott anvertrauen, wenn du einen Bodybuilder vor dir hättest […]?
„Ähm…“
„Denk nach, Oskar, Wem fühlst du dich näher? Einem Gott, der nichts fühlt, oder einem Gott, der Schmerzen hat?“
„Einem, der Schmerzen hat, natürlich. Aber wenn ich er wäre, wenn ich der liebe Gott wäre, wenn ich so wie er alle Möglichkeiten hätte, würde ich mich um die Schmerzen drücken.“
„Niemand kann kann sich um Schmerzen drücken. Weder Gott noch du. Weder deine Eltern noch ich.“ Gott

Marburger Institut für Religion und Psychotherapie

Heute startete das neugegründete Marburger Institut für Religion und Psychotherapie mit einem Eröffnungssymposium. Nach einführenden Worten und Grußworten von Norbert Schmidt, Heinzpeter Hempelmann und Harry Wollmann folgten Vorträge von Holger Eschmann (Theologisches Seminar der Evangelisch-methodistischen Kirche, Reutlingen – Bücher von Eschmann) und Michael Utsch (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin – Bücher von Utsch).

Eschmann sprach vormittags zum Thema „Wie hältst Du’s mit der Psychotherapie?„, es ging um das Verhältnis von Seelsorge und Psychotherapie. Noch spannender fand ich persönlich den Vortrag am Nachmittag von Utsch: „Wie Psychologie glauben hilft – Psychologische Empfehlungen zur Vertiefung der Gottesbeziehung“.
Hier einige Notizen dazu (teilweise sind es Zitate aus seiner Powerpoint):

  • Das Ziel einer Umformung des inneren Menschen im Sinne wachsender Christusfrömmigkeit ist eindeutig: Das Herz / die Seele pflegen -> therapeutische Theologie
  • Nicht die positiven Wirkungen des Glaubens stehen im Zentrum (funktionale Vereinnahmung), sondern das Sich-Öffnen der Seele für die verborgene Gegenwart Gottes. Dort geschieht allmählich die Umformung des inneren Menschen.
  • Es gibt viele Beispiele christlicher Seelenpflege in der Kirchengeschichte: Bei den Wüstenvätern, Herzensgebet, Tersteegen, charismatische Anstöße etc.
  • Theologie gibt der Psychologie gute Impulse: Herzensgebet/Kontemplation reduziert Stress, Vergebungsforschung, Vertrauen satt Angst etc.
  • Dabei macht Glaube nicht automatisch glücklich: Auf Qualität der Gottesbeziehung kommt es an. – Glaube kann missbraucht werden.
  • Ein positiver, persönlich adaptierter Glaube setzt Kräfte frei, die über Placebo-Wirkung hinausgehen.
  • Wenn es ein erfahrungsmäßiges Wahrnehmen der Gegenwart Gottes gibt (Mittelalter) und der Christ ein Erfahrender/Mystiker ist (Rahner), kann heute die Psychologie dazu beitragen, den individuellen Glauben zu vertiefen.
  • 3 Wege der Gotteserkenntnis: In Natur, in Bibel und in eigener Erfahrung
  • Die Psychologie wäre ohne die erfahrungsarme Theologie nicht so erfolgreich geworden
  • Die Psychologisierung des Glaubens hat die Bedeutung von „Spiritualität“ verzerrt Eigentlich geht es bei Spiritualität darum, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden.
  • Probleme bei“ Spritualität“: Selbstmystik statt Christusmystik, Sakralisierung der Psyche etc.
  • Psychologisierende Deutungen rechtfertigen das eigene Selbst: Schuld wird „wegpsychologisiert“ etc.
  • Aber Psychologie kann glauben helfen!
  • Glaube ? Placebo-Effekt, sondern Beziehungsweise (glauben an, vertrauen auf).
  • Glaube ist leicht verführbar
  • Glaube als Beziehungsweise: Vielfalt der Beziehungsstile akzeptieren (Persönlichkeitstyp hängt oft mit dem Glaubensstil zusammen) etc.
  • Psychologie hilft glauben: Echtheitsprüfung: Durchdringt Glaube das Leben? – Gefühle und Unbewusstes besser verstehen – Arbeit an den Wurzelsünden (Geistliche Begleitung) – Seelische Gottesbilder entlarven & verabschieden
  • Glaube benötigt Gemeinschaft: Gesprächskultur der Innerlichkeit entwickeln: über Gottesbilder, Zweifel etc. sprechen
  • Wahrnehmung schulen: Aufmerksamkeit für die größere Wirklichkeit Gottes, Umformung des inneren Menschen etc.
  • Thesen: Psychologische und theologische Aspekte helfen bei der „Umformung des Menschen“
  • Am Ende noch ein Zitat von Ricarda Huch: „Alles Menschliche will Dauer, Gott will Veränderung“

Erweckung in Lakeland

Stellt euch vor, es ist eine Erweckung und alle schauen zu…

So ungefähr ist es gerade in Lakeland, Florida. Dort finden seit Wochen tägliche Erweckungs-Heilungs-Veranstaltungen mit Todd Bentley statt, zu denen immer mehr Menschen pilgern und die vor allem immer mehr Menschen via Internet und Fernsehen verfolgen.

Viele Leute sind davon begeistert und berichten davon. Zum Beispiel Daniel Hari, der auch live vor Ort war und ansonsten auf Esoterik-Messen „Heilen wie Jesus“-Stände hat . Auch Haso, dessen Blog hier schon öfters empfohlen wurden, sieht das sehr positiv. Kritischer ist da schon David Brunner, der auch bei Sound 7 davon schreibt. Auch Danny ist kritisch. Storch dagegen versucht Antworten auf die Kritiken zu finden. Dass es extreme Kritik aus Ecken gibt, die immer alles kritisieren weil es nicht „biblisch“ ist, brauch ich nicht zu erwähnen, oder?
Manche berichten auch relativ neutral, z.B. eine Zeitung dort aus der Gegend oder jesus.ch. Viel schreibt auch Dirk Koeppe, der noch etwas „unentschieden“ ist.
Viele weitere Blog-Einträge über Lakeland findet man bei Technorati. Und das sind nur die deutschsprachigen…

Videos und Übertragungen kann man bei Upstream.tv sehen, ansonsten täglich live bei God.TV übers Netz oder über Kabel/Satellit.

Warum schreibe ich das, ohne selbst Stellung zu beziehen?
Ich möchte einfach darauf hinweisen, denn es scheint viele Christen weltweit zu bewegen. Und ich finde es wichtig nicht voreilig solche Ereignisse zu beurteilen. Ähnlich wie auch Martin Schmidt:

Ich will hier keine neue Diskussion lostreten, sondern nur auf die Ereignisse in Lakeland hinweisen. Nicht, dass wir das hier verpennen und nicht einmal was davon wissen. Darum verlinke ich ein paar Seiten, auf denen über das aktuelle Geschehen geschrieben und diskutiert wird. Lest mal nach. Lest dazu die Bibel. Betet und hängt euch an Jesus. Wir werden nicht alles hiervon verstehen und erklären. Der stille persönliche Glaube sollte neben der Erwartung großer göttlicher Taten nicht verkümmern. Ich will jetzt aber doch nicht anfangen, zu referieren … Lest selbst!


Nachtrag (2008-04-28):
Gute Gedanken zum Thema findet man nun auch bei Gofi Müller unter dem netten Titel In the mighty name of BAM!.

Fleischlos grillen


Eine sehr gute Gelegenheit, mit anderen (also ihm und ihm) ein gemütliches Abendessen zu verleben, ist fleischlos zu grillen.
Dazu noch ein Bier(-mischgetränk) und ein leckerer Salat und schon ist es perfekt… Fast zumindest, wenn da nicht der Regen dazwischen gekommen wäre.
Aber, wir sind ja nicht aus Zucker und die Pilze, Paprika, der Mais, das Tofu, usw. ja auch nicht.

Emotion: Freeware für visuelle Effekte

Ich habe eben ein geniales kostenloses Mac-Tool für fantastische „visuelle Effekte“ entdeckt: eMotion.
Das kann ich mir sehr gut für irgendwelche Alternative-Worship-Events vorstellen. Schaut euch mal das Video unten und die Videos auf der Seite an. Ich bin fasziniert. Irgendwie kann man ziemlich viel damit anstellen und Text, Bilder, Videos, Texturen etc. sich „natürlich“ bewegen lassen. Steuern kann man das ganze dann nicht nur direkt vom Computer, sondern auch mit der Wii, dem „sudden motion sensor“ der MacBooks und bald auch mit Sound und und und.

Leider braucht man für das Programm Leopard, was ich noch nicht habe. Kann das mal jemand testen und dann berichten?


eMotion on stage from eMotion for Animation on Vimeo.