Vom 18.-20. Oktober ist in Greifswald eine Tagung (Symposium) zum Thema Kirche in der Postmoderne (u.a. mit Michael Herbst, Heinzpeter Hempelmann
). Kurze Infos gibt’s hier und den Flyer dort.
Ich werde dort hinfahren und wollte fragen, ob noch jemand mitfahren möchte – wahrscheinlich fahren wir mit dem Auto (Marburg – Kassel – Hamburg – Greifswald). Also, wer hat Zeit und Lust? Oder wer fährt ansonsten dahin? Wie macht ihr es mit Übernachtung?
Schlagwort: Fragen
dass er sterben muss
Dienstags bei Morrie von Mitch Albom ist zur Zeit meine Bettlektüre wenn ich zu Hause bei meinen Eltern bin. Das habe ich wohl vor einigen Jahren mal auf einem Bücher-Wühltisch gefunden und dann gekauft. Albom berichtet in dem Buch, wie er jeden Dienstag seinen todkranken ehemaligen Professor besucht und dort viel über das Leben lernt.
Am Sonntagabend las ich das Kapitel, in dem sie über den Tod sprechen.
Morrie sagt dort:
Jeder weiß, dass er sterben muss; aber niemand glaubt es.
Und außerdem:
Wenn du lernst, wie man stirbt, lernst du, wie man lebt.
Ich glaube, dass diese beiden Sätze stimmen. Und sie hinterfragen auch mich: Natürlich weiß ich, dass ich sterben muss, aber was hat das mit mir zu tun?
Nach dem Tatort am Sonntag (den ich, wenn ich sonntags mal zu Hause bin, meisten schaue) kam eine Vorschau für den Film Angsthasen: Ein Film über einen Mann, der extreme unbegründete Angst vor Allem hat, bis er erfährt, dass er todkrank ist und in drei Monaten sterben wird. Die Aussicht, bald zu sterben, vertreibt all seine Ängste und lässt ihn richtig aufleben, das Leben genießen.
Auch ich muss bald sterben. Ich weiß nicht ob in 60 Tagen oder 60 Jahren, aber sterben muss ich. Wie lebe ich?
Da kann ich nur sagen:
Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
Psalm 90,12
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Interview mit mir bei Simon
Simon hat ein Interview mit mir bei Vries-Land.de veröffentlicht. Dort beantworte ich ein paar Fragen über mich und meinen Blog.
Auf die letzte Frage fand ich kein Antwort und bin jetzt auch ganz froh drum – hätte Simon sonst so etwas nettes über meinen Blog geschrieben? Danke, Simon!
Aber lest selbst:
Simon: Und zum Schluss – drei Adjektive, die deinen Blog beschreiben?
Daniel: Das ist echt schwierig. Das kann ich nicht. Fallen dir etwa drei ein?
Simon: In letzter Zeit krieg ich die Frage immer zurück ich glaub, ich stell die besser nicht mehr. Vielleicht bist du einverstanden mit engagiert, nachdenklich und ermutigend. Ich schätze an dir besonders Letzteres sehr: dass es dir nicht darum geht, andere zu verurteilen oder dich darüber auszulassen, was es alles in unserer Welt und der Kirche zu bemängeln gibt, sondern dass du sehr ermutigend und aufbauend schreibst. Da bist du mir ein Vorbild – vielen Dank.
Das ist nur der Schluss des Interviews. Den Anfang findest du hier.
Zitat für den Augenblick 023
Der Mars Hill Bible Church-Podcast dürfte inzwischen der meist gehörte Podcast unter den bei mir verlinkten Bloggern sein. Zu Recht.
Die Questions and Answers-Session vom 6. Mai mit Joe Hays und Rob Bell höre ich aber irgendwie erst jetzt an. Es ist sehr spannend wie Rob Bell auf (kritische) Fragen über die Gemeinde, Politik, Theologie etc. antwortet. Dabei macht er immer wieder klar, dass das Entscheidende ist to trust Jesus.
Nach einer guten Stunde spricht er über sein Bibelverständnis. Ein Zitat daraus:
I’d rather do what the bible says than sit around and argue technical words about what the bible is.
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Augenblicke der Wahrheit: Der Name der Rose
Der Name der Rose von Umberto Eco ist ein faszinierendes Buch. So faszinierend, dass ich nach einem Zitat für den Augenblick aus diesem Buch nun sogar meine eigentlich abgeschlossene Reihe Augenblicke der Wahrheit mit einem weiteren Zitat fortführe.
Wahrheit. Was ist Wahrheit?
Ein paar Gedanken dazu:
Ein Gespräch zwischen dem Fransikanerpater William von Baskerville und seinem Schüler Adson:
Demnach habt Ihr nicht eine einzige Antwort auf alle Fragen?
Lieber Adson, wenn ich eine hätte, würde ich in Paris Theologie lehren.
Und in Paris haben sie immer die richtige Antwort?
Nie, sagte er fröhlich, aber sie glauben sehr fest an ihre Irrtümer.
Und Ihr, bohrte ich weiter mit kindischer Impertinenz, Ihr begeht nie Irrtümer?
Oft, strahlte er mich an, aber statt immer nur ein und denselben zu konzipieren, stelle ich mir lieber viele vor und werde so der Sklave von keinem.
Ich hatte allmählich den Eindruck, daß William überhaupt nicht ernsthaft an der Wahrheit interessiert war, die bekanntlich nichts anderes ist als die Adaequatio zwischen den Dingen und dem Intellekt. Statt dessen amüsierte er sich damit, so viele Wahrheiten wie möglich zu ersinnen!
Ein postmoderner Denker im vormodernen Mittelalter?
Oh ja, ich lese gerade bei Wikipedia, dass Ecos Romane als die postmodernen Romane schlechthin bezeichnet werden
Weitere Augenblicke der Wahrheit:
– Katholische Kirche
– Jesus und Pilatus
– Griechisches Denken
– Hebräisches Denken
– Mittelalter
– Anselm Grün
– Friedrich Nietzsche
– Kester Brewin
– Jesus Christus
– weiteres
– Wahrheit als Brausetablette
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G8
Heute ist die große Demo in Rostock gegen den G8-Gipfel.
Am Mittwoch startet der G8-Gipfel.
Am Mittwoch um 18 Uhr gibt es den Heiligen Damm des Gebets.
Und dann auch eine Gebetskette.
Am Dienstag startet der Alternativgipfel.
Schon jetzt gibt es im großen Camp in Reddelich ein Chill-Out- und Gebetszelt des Speak Netzwerks. (btw: auch Spiegel Online berichtet über jemand vom Speak Netzwerk)
Wer noch hinfahren kann, fahre hin.
Wer nicht hinfahren kann, bete.
Wer nicht weiß, warum er dies tun soll, lese den Aufruf von Speak.
Ich kann leider nicht hinfahren, aber ich unterstütze den Protest der Globalisierungskritiker.
Übrigens, es geht nicht darum, gegen die Globalisierung zu sein und sie wieder rückgängig machen zu wollen (das ist nicht möglich). Es geht darum die (wirtschaftliche) Globalisierung in ihrer jetzigen (neoliberalen) Form zu kritisieren und Alternativen zu fordern (eine andere Welt ist möglich). Und das ist (wenn ich die Bibel richtig verstehe) gerade auch eine Aufgabe für Christen (lies mal Jesaja 58 (oder die Übertragung von Tobi: Brülle laut)).
In meiner Seitenleiste gibt es die nächsten Tage neben ein paar Links auch die aktuellsten Kurzberichte von Spree8, wo man per SMS oder Telefon Nachrichten vom Zaun hinschicken kann (das ist natürlich eine Sache von Spreeblick).
Nachtrag 1 (2007-06-02 – 17:15):
Lest auch Markus Lägels Aufruf: WICHTIG! G8 – Bitte Mach mit.
Nachtrag 2 (2007-06-02 – 20:24):
Die Gewalt bei der Demo macht mich traurig. Egal wer wen da provoziert
Zitat aus dem Spiegel-Ticker:
[19:44] Die friedlichen Demonstranten zeigen sich enttäuscht vom Ausgang des Tages. Wir haben uns so lange vorbereitet, und nun haben ein paar Krawallmacher alles kaputt gemacht, sagt eine ältere Frau mit Tränen in den Augen.
Nachtrag 3 (2007-06-02 – 22:56):
Schon krass, die Sache. Welchen Berichten kann man eigentlich trauen?
Die einen schreiben Autonome verwüsten Rostock, andere Polizei inszeniert Bürgerkrieg.
Ein klares Beispiel falscher Berichterstattung hat der Spiegelfechter beobachtet:
Spiegel Online schreibt:
Als die ersten Autos brannten, stachelte ein Redner auf der Kundgebungsbühne die militante Szene noch mit klaren Worten auf: Wir müssen den Krieg in diese Demonstration reintragen. Mit friedlichen Mitteln erreichen wir nichts.
Gesagt wurde aber:
We have to bring the war right into this meeting – because without peace there can be no justice.
Was irgendwie eine ganz andere Aussage ist, oder?
Genauer kann man das hier nachlesen (mit Beweis-Video).
Ich möchte damit nicht sagen, dass keine Gewalt von einigen Demonstranten ausging (das lehne ich auch ganz klar ab). Aber ich frage mich, ob nicht beide Seiten verantwortlich sind (und ich hoffe stark, dass es nicht wie heute vor genau 40 Jahren endet).
Ich stelle mir ähnliche Fragen, wie Mirko Sander, der letzte Woche in Hamburg beim Bionade trinken plötzlich eine Straßenschlacht miterlebte:
1. Was wäre passiert, wenn die Plizei gar nicht gekommen wäre wären dann alle nach hause gegangen, weil esangefangen hat zu regnen?
2. Was wärepasiert, wenn die Leute den Zaun weggeräumt und die Flaschen von der Srasse geräumt hätten? Wären die Waserwerfer dann einfach wieder nach hause gefahren?
Nachtrag 4 (2007-06-03 – 16:13):
Unzählige Texte und Bilder kann man im Netz zu der Demo gestern finden
Besonders gut gelungen fand ich eben Ich war’s nicht bei Spreeblick, wo Malte schön den Kindergarten der Schuldzuweisungen beschreibt.
Also ist im Grunde wieder alles nicht so kompliziert. Wie schon im Kindergarten: Alle, die geprügelt haben, sind schuld. Keiner hat die andere Wange oder auch nur die andere Seite seines Wasserwerfers hingehalten.
Nachtrag 5 (2007-06-03 – 20:43):
Inzwischen gibt es eine ausführliche Richtigstellung des Übersetzungsfehlers im G8-Ticker bei SpOn – Schuld war angeblich die dpa.
Aber in einem Artikel wird es immer noch falsch zitiert. Man muss das falsche Zitat anklicken, um herauszufinden, dass es falsch ist
Nachtrag 6 (2007-06-03 – 21:24):
Peter Bürger, christlicher Pazifist und Demonstrant in Rostock, berichtet kritisch und ausgewogen (nach meinem Empfinden) von der Demo bei Telepolis.
Nachtrag 7 (2007-06-04 – 18:55):
Gute Gedanken bei Toby und bewegende Bilder bei Spreeblick.
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