Der Süden der Welt

Gofi, DoSi, Jude und Brian McLaren haben schon darauf hingewiesen: Christliche Leiter aus dem Süden unserer Welt haben einen Brief an die Christen in den USA geschrieben, der aber genauso auch für uns gilt:

As the Church of the Lord in what is known as the “Southern” part of the world, moved by the Holy Spirit to fight for the abundant life that Jesus Christ offers, we address our Christian family in the United States, a Church of the same covenant, faith and love. Grace and Peace to all of our brothers and sisters.

We know your works of love; these works have allowed millions of human beings for many generations in our countries in the South to receive the gospel, the Grace of Jesus Christ and the power of His Salvation. The U.S. church’s untiring missionary effort planted in our lands Hope in Him who came to reconcile EVERYTHING.

Nevertheless, …

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Das (und die Dokumentation, die Gofi empfiehlt) erinnert mich daran, dass bis morgen noch die „Faire Woche“ und der damit verbundene Blog-Karneval laufen. Der Fairtrade-Reis vorhin hat auf jeden Fall gut geschmeckt, jetzt muss ich das faire EInkaufen noch auf weitere Bereiche ausweiten (Kleidung etc.…).

Gestern sah ich auch einen Film, der im Süden der Welt spielt: Hotel Ruanda. Ein sehr bewegender Film über den Völkermord in Ruanda, der für mich noch viel erschreckender wurde, als ich gestern las, dass Tutsi und Hutu eigentlich nur von den deutschen und belgischen Kolonialmächten „erfundene“ „Rassen“ sind…

Hier noch ein Zitat von Roméo Dallaire, der Kommandant der damals viel zu kleinen Blauhelmtruppen in Ruanda:

Ich weiß, dass es einen Gott gibt,[…], weil ich in Ruanda dem Teufel die Hand geschüttelt habe. Ich habe ihn gesehen, gerochen und berührt. Ich weiß, dass es den Teufel gibt, und deshalb weiß ich, dass es einen Gott gibt.

aus Handschlag mit dem Teufel: Die Mitschuld der Weltgemeinschaft am Völkermord in Ruanda, S. 19

Ja, es gibt einen Gott. Einen Gott der Gerechtigkeit. Nach dessen Reich und Gerechtigkeit wir zuerst trachten sollen (Matthäus 6,33). Gerechtigkeit.

Was heißt das konkret, wenn wir den Süden unserer Welt anschauen?

Die Bibel über Ausländer

Ein kleiner Nebengedanken aus dem Gottesdienst heute morgen:

Wenn sich ein Ausländer bei euch niederlässt, sollt ihr ihn nicht ausbeuten. Den Ausländer, der bei euch wohnt, sollt ihr wie einen von euch behandeln und ihr sollt ihn lieben wie euch selbst. Denn ihr selbst wart einst Fremde in Ägypten. Ich bin der Herr, euer Gott.

Levitikus (3. Mose) 19,33-34

Das wäre doch mal eine wirklich christliches Parteiprogramm, oder?Aber erst einmal spricht es jeden Einzelnen von uns an. Wie gehe ich mit Ausländern um? Behandele ich Ausländer wie einen „von uns“ oder habe ich nicht doch ein mulmiges Gefühl wenn mir abends zwei Afrikaner auf der Straße begegnen?

Und da meine Großmutter die letzten beiden Tage zu Besuch war, noch der Vers davor:

Ehrt und respektiert ältere Menschen. Habt Ehrfurcht vor eurem Gott. Ich bin der Herr!

Levitikus (3. Mose) 19,33-3432

Tief in Afrika

Kids in KeniaFür einen Diavortrag mehr bezahlen als für einen Film im Kino? Da war ich erstmal skeptisch. Trotzdem liess ich dazu überreden, mit in den Vortrag Tief in Afrika von und mit Hartmut Fiebig zu gehen. Dafür sprach von vorne herein, dass Fiebig der Autor des genialen Kenia Reiseführers ist, denn wir damals genutzt haben.
Als wir dann gestern in der Stadthalle waren, haben wir sehr schnell erkannt, dass sich sogar der doppelte Eintrittspreis gelohnt hätte. Wunderschöne Bilder, spannende Erlebnisse und viele Eindrücke, die ganz nah an den Menschen in Ostafrika waren. Faszinierend war auch, wie Fiebig neben den spannenden Berichten von seinen Abenteuern auch soziale und politische Themen ansprach. So sprach er über Aids, Politik im Sudan und Kenia und warb für Fair Trade und die Flying Doctors. Und er zeigte klar, dass in unserer Gesellschaft etwas falsch läuft. Bei uns geht es meist um Wachstum, um immer mehr und immer schneller – für mich. Individualismus, den er auch “kultivierten Egoismus” nannte, ist nicht das worum es im Leben eigentlich gehen sollte. Die Menschen um mich herum sind wichtig, ich bin Teil einer Gemeinschaft …

Sind das nicht auch Themen, die wir als Christen ansprechen sollten? Sind das nicht viel wichtigere Probleme als die, über die wir uns oft Gedanken machen und streiten?

PS: Das Foto ist nicht von Fiebig, sondern von mir.

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E-Mail aus Kenia

Ich habe eben eine E-Mail aus Kenia bekommen, in der u.a folgendes berichtet wird (meine Übersetzung):

Die Leute in dem Kibera-Slum haben große Probleme, Essen zu finden und ihr Zuhause vor Angreifern zu beschützen. Die Männer müssen nachts wach bleiben, um ihre “Häuser” zu bewachen, während die Frauen und Kinder schlafen. Viele Kiosks und Häuser und mindestens eine Kirche wurden dort niedergebrannt. Gewöhnlich werden die Ziele aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit des Ortes ausgewählt. Der Schaden ist sehr groß für diese Leute, die sowieso schon sehr wenig hatten.

Ähnliches wird auf tagesschau.de berichtet: “Die kleinen Leute sind es, die leiden”

Bitte betet für die Menschen in Kenia und für Frieden!

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Kurz zu Kenia, Birma und Taiwan

Wenn man persönlich etwas mit den Orten und Menschen verbindet, von denen man in den Nachrichten hört, bewegt einen das mehr als sonst.

So bewegt es mich ein Foto aus Nakuru zu sehen und die Nachrichten über Kenia zu lesen. Auch Cedric, den noch mehr mit Kenia verbindet schreibt über das, was dort gerade geschieht: Chaos statt Demokratie in Kenya
(bewegt mich wegen…)

Auch was in Birma/Burma/Myanmar geschieht interessiert mich weiter: Gerade wurden dort die TV-Gebühren um das 166-fache erhöht…
(bewegt mich wegen…)

Und auch aus Taiwan gibt es mal wieder neue Nachrichten (lesenswert – vor allem für die, die gar nicht so genau wissen, was das “Taiwan-Problem” ist).
(bewegt mich wegen…)

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Was im Leben wirklich zählt

Das Thema des aktuellen stern heißt:

Was im Leben wirklich zählt

Den Rücktritt von Franz Müntefering nehmen sie als Anlass „Geschichten von Menschen, die bereit waren, alles zu ändern“ zu erzählen. Der Grundtenor des Artikels ist eindeutig: Es gibt Dinge, die wichtiger sind als Erfolg, Macht und Geld. Und was ist wichtiger? Menschen. Andere Menschen.
Die Möglichkeit der Empathie macht den Menschen zum Menschen. Der Mensch braucht vom Anfang bis zum Ende seines Lebens Gemeinschaft.

Die Geschichten werden immer wieder von grundsätzlichen Gedanken unterbrochen:
Was treibt den Menschen wirklich, fragt der Berliner Philosoph Wilhelm Schmid und antwortet mit einer anderen Erklärung für das, was wirklich zählt im Leben: die Sehnsucht nach Glück. Im Verständnis der Moderne ist Glück aber meist nur die Maximierung von Lust und die Minimierung von Unlust. Doch lässt sich Lust unendlich vermehren? „Die Lust des Essens, des Trinkens, auch die des Bettes ist ein schöner Moment”, schreibt Schmid, „ein Hochgefühl, eine selige Erfahrung, aber sie hält nicht vor, das gehört zu ihrem Wesen.“ Was ist mit den Momenten danach, mit den Zeiten zwischen den Kicks, fragt der Philosoph. Was was mit der Unlust? Dazu zählt nicht nur Schmerz, Leid und Krankheit, die mit allen Mitteln bekämpft werden, sondern oft schon jede Einschränkung der persönlichen Freiheit durch die Ansprüche anderer. „Aber wenn ich von allen Bindungen befreit bin, wo stehe ich dann?”, fragt Schmid: „Im Nichts.“

Aber noch mehr als solche Gedanken regen die erzählten Geschichten von realen Menschen zum Nachdenken an. Sie bewegen. Durch diese Geschichten werden gute Werte vermittelt, viel wirkungsvoller als durch die immer wiederkehrende Forderungen, sich zurück auf die guten alten Werte zu besinnen.

Einige Seiten später werden Geschichten von Menschen erzählt, deren Leben systematisch zerstört wurde: Im Osten Kongos werden jedes Jahr tausende Mädchen und Frauen äußerst brutal von Rebellen vergewaltigt. Der stern berichtet von einem Krankenhaus, das für einige dieser Frauen zur letzten Zuflucht wurde. Auch hier äußerst bewegende Lebensgeschichten, die sprachlos machen.

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