Heilung vor Vergebung

Zerbrochenes Herz

Wenn man Leuten Vergebung predigt, deren Wunden noch bluten, stößt man einen Speer in ihre Wunden. Leute müssen zuerst Heilung erfahren, bevor Vergebung und Versöhnung möglich werden können.

Dies sagte jemand bei einem Seminar in Ruanda, bei dem Opfer und Täter des Völkermords teilnahmen. Davon berichtet Marcus Grohmann in der aktuellen dran 7.07.
Ich finde das ist ein spannender Gedanke. Stimmt das? Ist Heilung auf jeden Fall notwendig, um vergeben zu können?

Das Bild oben stammt aus unserem 24-7 Prayer Raum. Bei der Station konnte man einen Blumentopf zerschlagen und dann wieder zusammenkleben und dabei die eigenen Verletzungen Gott “hinlegen”.
Gott ist denen nahe, die verletzt sind, er heilt zerbrochene Herzen. Das haben ich und auch viele andere erlebt. Und dann ist auch Versöhnung möglich. Mmmh, nur dann?

btw: Die Bibelverse haben wir mit Hilfe des genialen Programms Rasterbator so groß ausgedruckt (eigentlich ist das für riesige Bilder gedacht).

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der ewige Gärtner

Gestern Abend sah ich “Der Ewige Gärtner”. Ein Film von Fernando Meirelles (von dem auch der absolut empfehlenswerte Film “City of God” ist). Der Film spielt in Kenia, UK, Sudan und Deutschland. Was mich ein bisschen wundert ist das Zitat der Zeitschrift “cinema” auf der DVD-Hülle: “Lebendige, ungeschönte Bilder des bunten Treibens in Westafrika” – seit wann ist Kenia in Westafrika? Egal, in dem Film geht es um die Machenschaften der Pharmaindustrie und Politik in Afrika. Sehr spannend. Und sehr erschreckend.
Im Abspann stand dazu ein Zitat vom Autor der Romanvorlage John Le Carre:

Nobody in this story, and no outfit or corporation, thank God, is based upon an actual person or outfit in the real world. But I can tell you this, as my journey through the pharmaceutical jungle progressed, I came to realize that, by comparison with the reality, my story was as tame as a holiday postcard.

Ja, egal, ob die beschriebenen Ereignisse authentisch sind oder nicht, die grundsätzliche Haltung der Konzerne und Personen gegenüber Afrika ist (leider!) recht authentisch.

Mich hat der Film natürlich an meine Zeit in Kenia vor genau einem Jahr erinnert. Die Bilder von Nairobi, den Slums, der Natur, die Flamingos und vor allem die Menschen. Menschen die sich freuen, die leiden, die Gutes tun, die Böses tun, die Suaheli sprechen (soviel wie im Film gesprochen wird versteh ich sogar noch), massenhaft Kinder, die jedem mzungu “How are you?” zurufen (die Szene war nicht “gestellt”) – Menschen, die leben…

Was mir noch aufgefallen ist: das Fisch-Symbol auf der Heckscheibe des Autos (bei 1:29:40) – vermittelt dieses “Geheimzeichen” hier eine geheime Botschaft? 😉

Zum Weiterklicken:
Vorbild für die Gruppe Hippo im Film ist die BUKO Pharma-Kampagne.

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Gedanken über Kenia 001: Mission

Braucht Kenia Mission, braucht Kenia Missionare?

Wir waren einmal in einem Restaurant und beteten vor dem Essen. Der Kellner wollte gerade etwas bringen und hat deshalb unser Gebet beobachtet. Nach dem “Amen” fragte er, ob wir gebetet hätten und freute sich als wir bejahten. Er sagte, dass wir die ersten Weißen seien, die vor dem Essen gebetet hätten, sonst beteten nur Kenianer. Die meisten Weißen würden ja nicht an Gott glauben…

Ein ander Mal fuhr ich mit einem Boda-boda. Der Fahrer fragte mich, ob ich Christ sei und sprach dann über seinen Glauben und zitierte Bibelverse…

Und ich fahre in dieses Land, um die Menschen zu missionieren?

Sollten nicht eher die Kenianer nach Deutschland kommen?

Und warum fand ich mein Praktikum dort trotzdem so gut?

Es hat mit dem Bono-Zitat zu tun, was ich schon vorher mal hier zitiert habe:

Hör auf Gott um Segen für das zu bitten, was du tust. Engagier dich für das, was Gott tut – denn das ist schon gesegnet… Gott ist immer mit den Armen. Das ist das, was Gott tut. Das ist das, wozu er uns ruft.

Es geht nicht darum, das ich den Menschen von Gott erzähle. Es geht darum, dass Gott etwas tut (siehe Missio Dei). Und das Entscheidende, was Gott tut, ist lieben. Gott liebt die Menschen, er ist bei ihnen und er möchte ihnen helfen. Und da können und sollen wir mitmachen. Gottes Liebe weitergeben. Die Menschen lieben und ihnen helfen. Mit Worten und Taten. Und das besonders für die Armen. Das ist unsere Mission. Das ist Gottes Mission.
In Kenia habe ich gemerkt, dass meine Worte (=Andachten, Bibelarbeiten etc.) nicht das Entscheidende waren. Das heißt nicht, dass sie nicht gut waren oder die Leute dort nicht dadurch angesprochen wurden. Das heißt nur, dass ich gemerkt habe, dass meine Anwesenheit, meine Zeit, mein Zuhören, mein Mitspielen, mein Mitlachen, meine Freundschaft, meine Wertschätzung, meine Liebe viel wichtiger waren bzw. meinen Worten erst richtig Bedeutung gegeben haben.

PS: Bei flickr sind inzwischen 44 Bilder in meinem Kenia 2006-Set. Es werden aber sicherlich noch mehr.

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Augenblicke in Kenia 013: zurück

Bin jetzt schon wieder ein paar Tage in Deutschland.
Bin im schönen Waldecker Land.
Was leider ohne DSL leben muss.
Daher gibt’s nur nach und nach Kenia-Bilder bei flickr: ein Augenblick.
Aber es wird mit der Zeit immer mehr geben.
Ich hatte zwar irgendwann keine eigene Kamera mehr,
aber ich durfte Sammys mitnutzen.
Daher habe ich jetzt 14 CDs mit Bildern.
10 davon habe ich heute mit meinem Patenkind gesehen.
4 Stunden Bilder. Ohne Pause.
Soviele werde ich bei flickr nicht hochladen.
Es sei denn, jemand sponsort mir einen pro-account.
Bis dahin wird’s hier noch einige Gedanken über Kenia