Lange, lange konnte ich widerstehen.
Nun habe ich mich doch angemeldet.
Wenn andere damit sogar soviel Geld verdienen.
Also:
Ich bin dabei – follow me: twitter.com/hufeisen
Schlagwort: Medien
Zitat für den Augenblick 034
Seit zwei Tagen ist Robert Zollitsch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Er hat die letzten Tage ja schon spannende Dinge gesagt. Hier nun ein Zitat, von ihm, dass er Anfang Januar 2008 bei einem Neujahrsempfang sagte. Gefunden habe zwei Sätze davon heute in der idea.
Sie, werter Herr Kiefer [stellvertretender Studioleiter des SWR], sprachen im Blick auf die Präsenz der Kirche in den Medien davon, dass es nicht das Anliegen sein kann, ein Ghetto für den Glauben zu schaffen, Kirche in eine Nische abzudrängen und damit ein eigenes Spartenprogramm einzurichten. Vielmehr geht es darum, Kirche mitten hinein ins Programm zu nehmen, als Teil des täglichen Lebens sehr vieler Menschen, nicht irgendwelcher Sonderlinge. Genau darum geht es! Und dies bei weitem nicht nur mit Blick auf die Medien. Sind wir heute nicht alle in vielfacher Hinsicht so etwas wie Programmgestalter unseres Lebens? Und damit auch ein Stück weit Programmgestalter des öffentlichen Lebens? Christsein ist nicht ein Spartenprogramm neben Sport treiben oder Musik machen. Christsein ist so etwas wie die Grundfrequenz, auf der alles gesendet und empfangen wird. Kurz und knapp formuliert: Ein Christ ist, im tiefen Sinn des Wortes, immer auf Empfang und auf Sendung empfänglich für Gottes Ruf und die Anliegen der Mitmenschen, gesandt die Botschaft des Evangeliums in Wort und Tat zu bezeugen.
(Quelle: erzbistum-freiburg.de)
Technorati Tags: katholisch, Kirche, Bischoff, Robert Zollitsch, Zitat
Free Burma und nun?
Von den Massenmedien ist man es ja gewohnt, dass Themen ein paar Tage omnipräsent sind und dann, ein paar Tage später hört man kein Wort mehr davon (Ist halb Afrika eigentlich noch überflutet? Und wie geht’s der Vogelgrippe?). Auch in der Blog-Welt ist das nicht viel anders (aus meinem Umfeld: ist nun alle Theologie kontextuell? Und was war mit der Eschatologie?).
Vor über zwei Monaten gab es ja mal diese Free Burma-Aktion, erinnert sich noch jemand? Danach bzw. als ich die Banner wieder runternahm und die Hintergrundfarbe änderte, fragte ich mich auch: Was ist jetzt eigentlich dort los?
Thematisiert habe ich es dann aber genauso wenig wie die meisten anderen Blogger.
Überraschend kam dann gestern bei Spreeblick die Überschrift: Updating Burma, Birma, Myanmar: Something new on the Eastern Front?
Vielen Dank für’s Wiederbeleben des Themas. Die Sache war ja nie tot – nur das Medieninteresse und manche Demonstranten
Technorati Tags: Birma, Burma, Free Burma, Myanmar, Spreeblick
Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet
Von der Deutsche Bibelgesellschaft gibt es ein wissenschaftliches Bibellexikon im Internet: WiBiLex.de (kostenlose Registrierung ist notwendig) – über 100 Theologen schreiben daran, bisher gibt es erst 230 Einträge, es sollen aber noch viele mehr werden.
Das ist auf jeden Fall eine gute und längst notwendige Sache, in der Richtung könnte es noch mehr geben. Welche ähnliche Projekte kennt ihr schon?
(via: pro)
Schuld und Sühne
Schuld und Sühne, ein Roman über ein Verbrechen, über Armut, über Russland, über Menschen, über das Leben.
Schuld und Sühne, ein Roman, der schon viele begeistert und sogar Tobys Leben verändert hat.
Schuld und Sühne, ein Roman, den ich gestern zu Ende gelesen habe.
Schuld und Sühne, ein Roman, dessen letzten Absatz ich großartig finde.
Bevor ich diesen letzten Absatz zitiere, noch ein anderes Zitat von Dostojewski, was immer noch sehr aktuell ist:
Die vom Festmahl der Menschheit verjagten Millionen drängen und stoßen einander in der unterirdischen Finsternis, in die sie durch ihre höhergestellten Brüder gestürzt sind; tastend pochen sie an irgendwelche Tore, einen Ausweg suchend, um nicht im finsteren Keller zu ersticken.
(Dieses Zitat stammt aus dem Nachwort einer online verfügbaren vollständigen Übersetzung.)
****Spoiler-Warnung****
(wobei nicht zuviel vom Inhalt vor dem letzten Absatz verraten wird)
Und jetzt der letzte Absatz (nach der Übersetzung von Richard Hoffmann):
Doch hier beginnt schon eine neue Geschichte – die Geschichte der allmählichen Erneuerung eines Menschen, die Geschichte seiner allmählichen Wiedergeburt, seines allmählichen Übergangs aus einer Welt in die andere, die Geschichte seiner Bekanntschaft mit einer neuen, ihm bisher völlig unbekannten Wirklichkeit. Das könnte das Thema für einen neue Erzählung sein – doch unsere Erzählung ist hier zu Ende.
SZ-Magazin: Korinther 9,99 Euro
Super Artikel namens Korinther 9,99 Euro im aktuellen Magazin der Süddeutschen Zeitung.
Die ersten Sätze:
Jesus lebt. Mit diesem einfachen Satz hat Ostern damals begonnen. Gekreuzigt, aber lebendig: Die Neuigkeit verbreitete sich unter seinen verzweifelten Anhängern, sie staunten und sagten es weiter, schließlich strömten sie aus allen Teilen des Landes zusammen, um sich zu versammeln. »Ein Brausen kam vom Himmel«, heißt es in der Bibel, züngelndes Feuer leckte nach ihren Köpfen, der Geist erfüllte sie, und plötzlich verstanden alle einander, obwohl sie in verschiedenen Sprachen redeten. Jesus lebt die babylonische Sprachverwirrung war beendet.
Wir wissen nicht, was damals wirklich passiert ist. Wir wissen nur: Eine Versammlung von Menschen hatte plötzlich eine unglaubliche Kraft entwickelt, eine Kraft, die für 2000 Jahre christliche Geschichte reichen sollte.
Heute erinnern in den Kirchen brennende Kerzen an diese gewaltige Energie. Manche Gemeinden entfachen in der Osternacht das Osterfeuer, und der Pfarrer sagt: Jesus lebt. Aber es scheint, als könne das Feuer dieses Satzes niemanden mehr entzünden. Wenn der Satz geglaubt würde, müssten den Christen eigentlich Flügel wachsen, die Gemeinden müssten vor Kraft strotzen, ihre begeisterten Mitglieder müssten an Ostern durch die Straßen rennen und jedem ins Ohr brüllen: »Gott lebt! Wirklich, er lebt!«
Weitere Zitate:
Der christliche Glaube war nie als individualistische Privatsache gedacht, sondern als öffentliche, stets auch politische Angelegenheit einer Gemeinschaft. Gott hatte sich sein Volk ursprünglich einmal erfunden, damit es die Not der Welt beseitige.
Der Gottesdienst mutiert zum Kundendienst. Die von Ratzinger beschworene »altmodische Frage nach der Wahrheit des Christentums« wird nicht mehr gestellt. Es geht nicht mehr um Erleuchtung, es geht bestenfalls um die richtige Beleuchtung: Welche neuen Gottesdienstformen, Liturgien, Events locken den modernen Konsumenten in die Showrooms der Kirche?
Die Pointe des christlichen Glaubens aber besteht gerade darin, dass im Weinberg Gottes die Gesetzlichkeit des Egoismus ausgehebelt ist. Da wird der Tüchtige nicht deshalb unternehmerisch tätig, weil er sich einen Platz an der Sonne mit Villa, Meerblick und Porsche erkämpfen will, er möchte am Bau einer Welt mitwirken, in der auch der vom Schicksal Benachteiligte sein Plätzchen an der Sonne erhält. Aber den Starken, der sich von selbst zur Arbeit im Weinberg Gottes verpflichtet, den kann es erst geben, wenn er durch Umkehr und Buße also: durch das Wunder des Glaubens dazu verwandelt wird.
Amen.
(via proKompakt)
Nachtrag (2007-04-06):
Einige kritische Gedanken zum Artikel schreibt Simon.