den Schreibtisch aufräumen

Ein weiterer Schritt auf meinem Weg zur Produktivität:

Mein Schreibtisch gestern Mittag:

Mein Schreibtisch gestern

Mein Schreibtisch jetzt:

Mein Schreibtisch

Und jetzt nachdem ich es so gemacht habe, entdecke ich bei zen habits den Artikel 3 Steps to a Permanently Clear Desk Das habe ich genau so gemacht ohne es zu lesen. Ich glaube ich habe allmählich das System verstanden…

Diese Ordnung soll so bleiben und eine Gewohnheit werden. Netterweise sagte gestern eine Freundin, dass sie mich zum Kaffee einlädt, wenn mein Schreibtisch über drei Wochen lang ordentlich bleibt – zusätzliche Motivationen helfen – danke.

Wie das System aussieht und mehr beim nächsten Mal.

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Moltmann: Wer ist Christus für uns heute?

Für Dogmatik werde ich eine Arbeit über Jürgen Moltmanns Theologie der Hoffnung schreiben. Um erstmal einen Überblick über Moltmanns Theologie zu bekommen, schaue ich erst einmal in sein Buch Wer ist Christus für uns heute? (1994) rein. Schon auf der ersten Seite des Vorworts lese ich dort einen Absatz, den ich einfach zitieren muss, weil ich ihn so gut finde. Und es thematisch auch gut zu meinem Unterricht der letzten Tage passt und das nicht nur zu einem Fach, sondern zu allen (Missionslehre, Dogmatik, NT Theologie und Homiletik Seminar):

Wer ist Christus für uns heute? Die Antwort auf diese Frage ist nicht nur eine Antwort des Verstandes, sondern immer auch eine Antwort des Lebens. Das Bekenntnis zu Christus und die Nachfolge Christi sind zwei Seiten derselben Sache: das Leben in der Christusgemeinschaft. Wir brauchen eine Antwort auf diese Frage, mit der wir leben und sterben können. Jede Christologie ist darum auf Christopraxis bezogen und an ihr auf ihre Glaubwürdigkeit zu prüfen. Wir glauben an Christus mit all unseren Sinnen und mit unserem gelebten Leben, so wie man auch an Gott nur glauben kann mit ganzem Herzen und mit allen Sinnen.

[Moltmann, Wer ist Christus für uns heute?, 7]

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es geht nur um dich und Gott

Fühl dich vollkommen frei. Wenn du aufstehen willst, steh auf, wenn du die Hände heben willst, dann hebe sie. Achte nicht auf die anderen. Es geht nur um dich und Gott…

Klingt bekannt?
Das sagen mir immer wieder verschiedenste Lobpreisleiter. Ich finde es auch gut, sich in (musikalischen) Lobpreiszeiten völlig frei zu fühlen, das zu tun, wonach mir ist. Wenn das nicht möglich ist, fühle ich mich meistens eingeengt und nicht wohl.

Aber nicht auf die anderen achten? Es geht nur um mich?
Dem widerspreche ich entschieden. Ich beobachte gerne andere beim Lobpreis, aber darum geht es auch nicht. Es ist eher die Frage, warum ich dann überhaupt mit anderen einen Gottesdienst feiere und Lobpreis “mache”. Wenn es nur um mich geht und ich die anderen nicht beachten soll, könnte ich genauso zu Hause bleiben und dort meine Hände zu “Worship Hits 35” heben.

Es geht im Glauben nicht nur um Gott und mich. Dieser Gedanke (Individualismus) ist auch so eine moderne Erfindung (wie der “säkulare Raum”). Wenn ich glaube, gehöre ich zur Familie Gottes. Eine Familie sollte normalerweise aus mehr Beziehung bestehen als der zwischen dem Vater und einem Einzelkind.

Das ist ja auch ein Gendanke der in der “emerging conversation” wichtig ist, ich zitiere Wikipedia:

Es gibt einige inhaltliche Überschneidungen mit dem Kommunitarismus (bewusst oder unbewusst), da beispielsweise kritisiert wird, dass das protestantische Christentum in Folge der Reformation einen zu hohen Stellenwert auf das Individuum und seine Beziehung mit Gott legt und den Aspekt der Gemeinschaft vernachlässigt.

Trotzdem geht es oft in den “emerging” Gottesdiensten noch um dem Einzelnen, der Gott begegnet, wie Thomas Weißenborn in ZeitGeist richtig feststellt:

So empfinde ich jedenfalls sogenannte “Stationen-Gottesdienste”, bei denen nicht die Gemeinde, sondern der Einzelne vor Gott steht.

[ZeitGeist, 153]

Es geht nicht nur um dich und Gott!
Aber wie leben wir das? Wie können wir wirklich gemeinsam Gott anbeten, Gott begegnen?
Durch eine klare Liturgie? Ist die Katholische Kirche die “wahre Emerging Church” (so fragte heute ein Dozent)?
Wie lebt ihr das? Wie wollt ihr das gerne leben?
Oder habe ich nicht Recht? Geht es doch nur um mich und Gott? (Dann sollte ich lieber schweigen und mich ganz auf Gott konzentrieren, ohne euch zu beachten…)

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nachvollziehbar

Unter den vielen spannenden und in ihrer Vielfalt lesenswerten Berichten aus Greifswald sticht besonders die Aufzeichnung eines Gesprächs zwischen einem “Evangelikalen” und einem “Emergenten” bei Simon unter dem Titel “ein Highlight aus Greifswald” heraus. Dieses Gespräch zeigt, wie unterschiedlich manche Vorstellungen von Gemeinde und “Evangelisation” sein können.
Hier ein Ausschnitt:

E: Nochmal zu eurem Cafe. Also für mich klingt das so, als ob ihr das Cafe macht, aber ganz bewusst erst einmal nichts über euren Glauben erzählt, weil die Leute sonst abgeschreckt wären, aber wenn sie euch dann fragen, dann führt ihr sie schon dahin, dass sie zu einer Lebenswende kommen.

D: So ungefähr, ja.

E: Irgendwie ist mir das alles zu schwammig.

D: Stimmt … ja … ist ja auch ganz bewusst so. Vielleicht kann man das so ähnlich sagen, wie der Hempelmann gestern in seinem Vortrag, dass wir einfach die Präsenz Gottes dort an dem Ort leben wollen.

E: (wieder zunehmend verwirrt): Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Funktion von dem Cafe in eurer Gemeindestrategie immer noch nicht richtig verstanden hab. Offenbar ist es für euch nicht wirklich ein evangelistisches Werkzeug, wenn es auch gar nicht so oft zu Glaubensgesprächen kommt?

D: Da hast du Recht – als ein Werkzeug sehen wir es eigentlich nicht.

(Lest doch auch den Rest des Gesprächs und die Diskussion in den Kommentaren.)

Dazu passt sehr gut das Kapitel “Warum wir eine Theologie des Alltags brauchen” von Gofi Müller in ZeitGeist. Gofi schreibt darüber wie unsere Gesellschaft und auch unsere Gemeinden immer mehr durch wirtschaftliche Gedanken geprägt sind. Gofi macht drei Vorschläge, wie wir heute unseren Glauben “relevant” leben könnten:

gelebte Liebe gegenüber jedem, im Alltag gelebter Gottesdienst, anhaltendes Gebet

[ZeitGeist, 136]

Dazu schreibt er dann noch:

Mein Verdacht ist, dass diese drei Aspekte eines jesus-mäßigen Lebens einen entscheidenden Nachteil haben: Sie sind in ihrer ‚Effizienz‘, ihrer ‚Nachhaltigkeit‘ (oder welchen Begriff wir auch immer aus dem Bereich der Wirtschaft borgen wollen) nicht nachvollziehbar. Wir haben nichts zu prahlen. Es ist uns letztlich nicht klar, was wir eigentlich bewirken. Es stehen am Ende keine Zahlen, keine Zuwächse, keine Erfolge. Nur Gott allein weiß, was wir durch unser Verhalten ausgelöst haben. Und das ist uns unangenehm.

[ZeitGeist, 137]

Nachvollziehbarkeit. Das ist glaube ich eins der Hindernisse, das das Verstehen der “emergenten” Gedanken und vor allem des Handels schwierig macht. Die deutsche Gemeindelandschaft ist von nachvollziehbaren (Mitglieds-)Statistiken (und wie viel Leute besuchen euren Gottesdienst?), konkreten 7-Schritte-Plänen, überprüfbaren Qualitätsmerkmalen etc. geprägt. Und dann kommen plötzlich Leute, die einfach so ein Cafe machen, ohne das dies eine klare “Funktion in der Gemeindestrategie” hat. Ist das noch nachvollziehbar?
Ist unser Glaube nachvollziehbar? Ist Gottes Handeln nachvollziehbar?

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Empfehlungen für den Augenblick 001

Es sagen mir immer wieder Leute, dass sie aus Zeit- (oder anderen) Gründen nur meinen Blog lesen. Wenn es auf anderen Blogs spannende, wichtige, lesenswerte Dinge gäbe, würde ich schon darauf hinweisen. Für diese Leute ist dieser Eintrag (und für alle anderen, die das unten empfohlene noch nicht gelesen haben):

Ich möchte heute besonders drei Blogs und dort einige Einträge empfehlen:

1. Haso aus Berlin. Ich weise immer wieder auf Lesenswertes bei diesem sehr weisen Blogger hin. Wer nur einen Blog mit geistlichen Themen regelmäßig lesen möchte, sollte Haso lesen.
Besonders möchte ich euch folgende Beiträge aus den vergangenen Wochen ans Herz legen:

Amen dazu.

2. Dominik Sikinger aus Heimerdingen. Bei ihm gibt es neben Serien zu super Büchern in letzter Zeit die spannendsten Diskussionen, besonders bei folgenden Themen (das bedeutet, dass besonders die Kommentare lesenswert sind):

Ansonsten lohnt es auch seine aktuelle Serie über Brian McLaren – The Secret Message of Jesus zu lesen, auch als Vorbereitung für die Studientage mit McLaren. Das aktuellste ist [Secret Message] Kapitel 16 – Die Sprache des Königreichs, dort findet man auch Links zu den bisherigen Einträgen.

3. Emergentes Gedankengut. Keine häufigen, aber dafür qualitativ hochwertige “Artikel über die gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen und deren mögliche Auswirkungen auf Gemeinde.” Hier gibt es keine besonderen Artikel, die ich empfehle, schaut einfach, was euch interessiert, es ist sicherlich lesenswert.


Das alles sind Empfehlungen für den Augenblick, d.h. in ein paar Wochen könnten es schon wieder ganz andere Blogs sein, die ich empfehle.

Ansonsten möchte ich auf die kleine Box mit der Überschrift “Lesenswertes bei anderen” in meiner Seitenleiste hinweisen, in der ich immer wieder gute Artikel aus anderen Blogs verlinke. Das kann man sogar als RSS-Feed abonnieren.

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dass er sterben muss

“Dienstags bei Morrie” von Mitch Albom ist zur Zeit meine Bettlektüre wenn ich zu Hause bei meinen Eltern bin. Das habe ich wohl vor einigen Jahren mal auf einem Bücher-Wühltisch gefunden und dann gekauft. Albom berichtet in dem Buch, wie er jeden Dienstag seinen todkranken ehemaligen Professor besucht und dort viel über das Leben lernt.
Am Sonntagabend las ich das Kapitel, in dem sie über den Tod sprechen.
Morrie sagt dort:

Jeder weiß, dass er sterben muss; aber niemand glaubt es.

Und außerdem:

Wenn du lernst, wie man stirbt, lernst du, wie man lebt.

Ich glaube, dass diese beiden Sätze stimmen. Und sie hinterfragen auch mich: Natürlich weiß ich, dass ich sterben muss, aber was hat das mit mir zu tun?

Nach dem Tatort am Sonntag (den ich, wenn ich sonntags mal zu Hause bin, meisten schaue) kam eine Vorschau für den Film Angsthasen: Ein Film über einen Mann, der extreme unbegründete Angst vor Allem hat, bis er erfährt, dass er todkrank ist und in drei Monaten sterben wird. Die Aussicht, bald zu sterben, vertreibt all seine Ängste und lässt ihn richtig aufleben, das Leben genießen.
Auch ich muss bald sterben. Ich weiß nicht ob in 60 Tagen oder 60 Jahren, aber sterben muss ich. Wie lebe ich?

Da kann ich nur sagen:

Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.

Psalm 90,12

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