Tief in Afrika

Kids in KeniaFür einen Diavortrag mehr bezahlen als für einen Film im Kino? Da war ich erstmal skeptisch. Trotzdem liess ich dazu überreden, mit in den Vortrag Tief in Afrika von und mit Hartmut Fiebig zu gehen. Dafür sprach von vorne herein, dass Fiebig der Autor des genialen Kenia Reiseführers ist, denn wir damals genutzt haben.
Als wir dann gestern in der Stadthalle waren, haben wir sehr schnell erkannt, dass sich sogar der doppelte Eintrittspreis gelohnt hätte. Wunderschöne Bilder, spannende Erlebnisse und viele Eindrücke, die ganz nah an den Menschen in Ostafrika waren. Faszinierend war auch, wie Fiebig neben den spannenden Berichten von seinen Abenteuern auch soziale und politische Themen ansprach. So sprach er über Aids, Politik im Sudan und Kenia und warb für Fair Trade und die Flying Doctors. Und er zeigte klar, dass in unserer Gesellschaft etwas falsch läuft. Bei uns geht es meist um Wachstum, um immer mehr und immer schneller – für mich. Individualismus, den er auch “kultivierten Egoismus” nannte, ist nicht das worum es im Leben eigentlich gehen sollte. Die Menschen um mich herum sind wichtig, ich bin Teil einer Gemeinschaft …

Sind das nicht auch Themen, die wir als Christen ansprechen sollten? Sind das nicht viel wichtigere Probleme als die, über die wir uns oft Gedanken machen und streiten?

PS: Das Foto ist nicht von Fiebig, sondern von mir.

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Kurz zu Kenia, Birma und Taiwan

Wenn man persönlich etwas mit den Orten und Menschen verbindet, von denen man in den Nachrichten hört, bewegt einen das mehr als sonst.

So bewegt es mich ein Foto aus Nakuru zu sehen und die Nachrichten über Kenia zu lesen. Auch Cedric, den noch mehr mit Kenia verbindet schreibt über das, was dort gerade geschieht: Chaos statt Demokratie in Kenya
(bewegt mich wegen…)

Auch was in Birma/Burma/Myanmar geschieht interessiert mich weiter: Gerade wurden dort die TV-Gebühren um das 166-fache erhöht…
(bewegt mich wegen…)

Und auch aus Taiwan gibt es mal wieder neue Nachrichten (lesenswert – vor allem für die, die gar nicht so genau wissen, was das “Taiwan-Problem” ist).
(bewegt mich wegen…)

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Free Burma und nun?

Von den Massenmedien ist man es ja gewohnt, dass Themen ein paar Tage omnipräsent sind und dann, ein paar Tage später hört man kein Wort mehr davon (Ist halb Afrika eigentlich noch überflutet? Und wie geht’s der Vogelgrippe?). Auch in der Blog-Welt ist das nicht viel anders (aus meinem Umfeld: ist nun alle Theologie kontextuell? Und was war mit der Eschatologie?).

Vor über zwei Monaten gab es ja mal diese Free Burma-Aktion, erinnert sich noch jemand? Danach bzw. als ich die Banner wieder runternahm und die Hintergrundfarbe änderte, fragte ich mich auch: Was ist jetzt eigentlich dort los?
Thematisiert habe ich es dann aber genauso wenig wie die meisten anderen Blogger.
Überraschend kam dann gestern bei Spreeblick die Überschrift: Updating Burma, Birma, Myanmar: Something new on the Eastern Front?
Vielen Dank für’s Wiederbeleben des Themas. Die Sache war ja nie tot – nur das Medieninteresse und manche Demonstranten…

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der ewige Gärtner

Gestern Abend sah ich “Der Ewige Gärtner”. Ein Film von Fernando Meirelles (von dem auch der absolut empfehlenswerte Film “City of God” ist). Der Film spielt in Kenia, UK, Sudan und Deutschland. Was mich ein bisschen wundert ist das Zitat der Zeitschrift “cinema” auf der DVD-Hülle: “Lebendige, ungeschönte Bilder des bunten Treibens in Westafrika” – seit wann ist Kenia in Westafrika? Egal, in dem Film geht es um die Machenschaften der Pharmaindustrie und Politik in Afrika. Sehr spannend. Und sehr erschreckend.
Im Abspann stand dazu ein Zitat vom Autor der Romanvorlage John Le Carre:

Nobody in this story, and no outfit or corporation, thank God, is based upon an actual person or outfit in the real world. But I can tell you this, as my journey through the pharmaceutical jungle progressed, I came to realize that, by comparison with the reality, my story was as tame as a holiday postcard.

Ja, egal, ob die beschriebenen Ereignisse authentisch sind oder nicht, die grundsätzliche Haltung der Konzerne und Personen gegenüber Afrika ist (leider!) recht authentisch.

Mich hat der Film natürlich an meine Zeit in Kenia vor genau einem Jahr erinnert. Die Bilder von Nairobi, den Slums, der Natur, die Flamingos und vor allem die Menschen. Menschen die sich freuen, die leiden, die Gutes tun, die Böses tun, die Suaheli sprechen (soviel wie im Film gesprochen wird versteh ich sogar noch), massenhaft Kinder, die jedem mzungu “How are you?” zurufen (die Szene war nicht “gestellt”) – Menschen, die leben…

Was mir noch aufgefallen ist: das Fisch-Symbol auf der Heckscheibe des Autos (bei 1:29:40) – vermittelt dieses “Geheimzeichen” hier eine geheime Botschaft? 😉

Zum Weiterklicken:
Vorbild für die Gruppe Hippo im Film ist die BUKO Pharma-Kampagne.

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