Phantasie und Glaube

Phantasie ist immer Vorbote des Glaubens

…schreibt Hans Klein in seinem Kommentar zum Lukasevangelium (S. 600).

Beispiele für Phantasie, die vor dem Glauben kommt, sind:

  • Der kleine Zachäus, der auf einen Baum steigt, um Jesus sehen. (Lk 19,1-10)
  • Die Freunde, die einen Gelähmten auf das Dach eines Hauses schleppen und dann durch ein Loch zu Jesus hinunterlassen (Mk 2,1-10)
  • Die nichtjüdische Frau, deren Tochter Jesus nicht heilen möchte. Jesus begründet dies: »Zuerst müssen die Kinder satt werden. Es ist nicht recht, ihnen das Brot wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.« Sie antwortet daraufhin sehr phantasievoll: »Herr, aber auch die Hunde bekommen ja die Brocken, die die Kinder unter den Tisch fallen lassen.« (Mk 7,24-30)

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Einheit – Vielfalt

Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.

Johannes 17,20-23

Die Einheit der Christen bzw. der Kirche wird ja immer wieder diskutiert. Für die einen ist Einheit/Ökumene/wieauchimmer das höchste Ziel, für andere sind ganze Veranstaltungen (z.B. Pro Christ) schon deshalb abzulehnen und schlecht, weil an einzelnen Orten bestimmte Gemeinden (z.B. Katholische) mitwirken.
Andererseits ist es für viele Leuten immer unwichtiger, wie eine Gemeinde nun heißt. Wenn jemand in einer neuen Stadt eine Gemeinde sucht, schaut er wo er sich wohl fühlt (was an verschiedenen Faktoren hängen kann), nicht zu welcher Richtung eine Gemeinde gehört.
Und die Unterschiede zwischen den verschiedenen (v.a. irgendwie evangelikalen) Gemeinden werden auch eher kleiner bzw. nicht mehr so betont.
Ich glaube nicht, dass es irgendwann mal wieder zu einer großen allgemeinen Kirche kommen wird. Es wird weiter eine “zerstückelte” Gemeindelandschaft geben. Aber ich finde das auch gar nicht schlimm. Ich würde mir nur wünschen, dass nicht alle Gemeinden das gleiche Programm für die gleichen Menschen anbieten würden. Die Vielfalt kann eine Chance sein, um viele verschiedene Menschen zu erreichen.
Und ich wünsche mir, dass sich die Gemeinden nicht als Konkurrenz sehen, sondern vor Ort eine Einheit in Vielfalt sind, die wenn es sich anbietet zusammenarbeitet.
Hier in Erlangen ist morgen ein gemeinsamer Open-Air-Gottesdienst verschiedener Gemeinden, das ist eine schöne Sache. Und auch Kids im Park wird von mehreren Gemeinden zusammen gemacht, was ich gut finde.
Und beim (evangelischen) Kirchentag vor ein paar Wochen fand ich es interessant zu sehen, dass auch dort die verschiedensten Stände nebeneinander standen. So gab es auf dem Markt auch einen großen Stand der Jesuiten, die von ihrer Geschichte ja nicht gerade als Freunde der evangelischen Kirche bekannt sind.

Das sind nur mal ein paar kurze, etwas ungeordnete Gedanken zum Thema. Ich denke, da ist noch viel Platz zum weiterdenken und vor allem weiter-handeln. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt…

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Zitat für den Augenblick 022

Bei Toby wird mal wieder über Umweltschutz, Gerechtigkeit, fairen Kaffee etc. diskutiert.
Christopher zitiert dort in einem Kommentar Marie von Ebner-Eschenbach, die ich nun auch hier zitiere:

Man kann nicht allen helfen, sagt der Engherzige, und hilft keinem.

Augenblicke der Wahrheit: Der Name der Rose

Der Name der Rose von Umberto Eco ist ein faszinierendes Buch. So faszinierend, dass ich nach einem Zitat für den Augenblick aus diesem Buch nun sogar meine eigentlich abgeschlossene Reihe Augenblicke der Wahrheit mit einem weiteren Zitat fortführe.

Wahrheit. Was ist Wahrheit?

Ein paar Gedanken dazu:

Ein Gespräch zwischen dem Fransikanerpater William von Baskerville und seinem Schüler Adson:

“Demnach habt Ihr nicht eine einzige Antwort auf alle Fragen?”
“Lieber Adson, wenn ich eine hätte, würde ich in Paris Theologie lehren.”
“Und in Paris haben sie immer die richtige Antwort?”
“Nie”, sagte er fröhlich, “aber sie glauben sehr fest an ihre Irrtümer.”
“Und Ihr”, bohrte ich weiter mit kindischer Impertinenz, “Ihr begeht nie Irrtümer?”
“Oft”, strahlte er mich an, “aber statt immer nur ein und denselben zu konzipieren, stelle ich mir lieber viele vor und werde so der Sklave von keinem.”
Ich hatte allmählich den Eindruck, daß William überhaupt nicht ernsthaft an der Wahrheit interessiert war, die bekanntlich nichts anderes ist als die Adaequatio zwischen den Dingen und dem Intellekt. Statt dessen amüsierte er sich damit, so viele Wahrheiten wie möglich zu ersinnen!“

Ein postmoderner Denker im ”vormodernen“ Mittelalter?
Oh ja, ich lese gerade bei Wikipedia, dass Ecos Romane als ”die postmodernen Romane schlechthin“ bezeichnet werden…

Weitere Augenblicke der Wahrheit:
Katholische Kirche
Jesus und Pilatus
Griechisches Denken
Hebräisches Denken
Mittelalter
Anselm Grün
Friedrich Nietzsche
Kester Brewin
Jesus Christus
weiteres
Wahrheit als Brausetablette

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