Weihnachts-Andacht in Tabor

Heute Morgen habe ich mit ein paar Leuten (=Andi, Johanna, Coppy, Kathinka) die „Andacht“ bzw. das „Sing & Pray“ in Tabor gestaltet. Thema war passenderweise Weihnachten.
Der Andachtsraum war dunkel als die Leute hereinkamen. Im Raum verteilt standen Laptops mit kurzen Kerzen-Endlos-Videos (von der CD des Hefts „Predigten zum Advent“ vom ACK). Im Hintergrund lief Ulrich Schnauss. Dann zitierte Kathinka Jesaja 60,1 (Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!“) und ich gab eine kurze Einführung. Wobei ich als Zeichen der Inkarnation die Kerzen auf den Laptops „Fleisch“ werden ließ und drei große Kerzen anzündete.
Jeder hatte vorher ein Teelicht bekommen, was er nun an den Kerzen anzünden konnte. Mit dem Licht konnte man zu einem von fünf Tischen gehen und es dort abstellen. Jedem Tisch war eine Personengruppe zugeordnet, zu denen man Licht bringen möchte (Familie, Freunde, Ausländer, alte Menschen, arme Menschen). Auf dem Weg und an dem Tisch konnte man denken und beten.
Außerdem gab es noch verschiedene Stationen:
– Coppy las mehrfach eine Advents-Meditation von Kubik (auch aus Predigten zum Advent„), dazu konnte man auf Decken liegen, sitzen oder stehen.
– An der Wand hing die „Geschichte von Marie“ von Toby.
– Wir haben die wirklich guten Texte zu Maria, Joseph und Jesus von rejesus: the nativity übersetzt und ausgedruckt (wer die Übersetzungen haben möchte kann sich melden) (via).
– Im Nebenraum hat Kathinka ein Tagebuch einer werdenden Mutter vorgelesen, daneben stand ein Laptop mit Ultraschall-Videos (beides auch aus Predigten zum Advent„).

Predigt am 2. Advent

Heute habe ich in der Evangelischen Gemeinschaft Frankenberg gepredigt (ich darf/muss da bis nächsten Sommer achtmal als Praktikum predigen). Da es eine Adventspredigt war und wir heute den 2. Advent haben, dachte ich, ich stell die mal auf meinen Blog.
2 Anmerkungen noch:
1. Dank an Jens für seine Advents-Andacht, von der ich ein paar Gedanken und Formulierungen übernommen habe.
2. Die Zeilenwechsel nach jedem Satz sind gewollt (erleichtern die Übersicht beim Vortragen), ich hab sie jetzt einfach mal stehengelassen.
Jetzt geht’s aber los:

Heute ist der 10. Dezember, der 2. Advent.
Das bedeutet:
Nur noch 2 Wochen bis Heiligabend.
Nur noch 2 Wochen?
Haben Sie schon alle Geschenke?
Ich muss zugeben: Ich noch nicht.
Für meinen Vater habe ich schon etwas.
Aber der hat auch nächsten Samstag schon Geburtstag.
Da muss man einfach früher anfangen zu planen.
Aber für meine Mutter? Mein Bruder? Meine Omas? Mein Patenkind? Meine Freunde?
Für die alle brauche ich noch was.
Natürlich etwas Besonderes.
Aber ich habe ja noch 2 Wochen Zeit.
Oh, in den 2 Wochen ist ja in Tabor noch Unterricht.
Das bedeutet, ziemlich viel lesen und lernen zu müssen.
Und eigentlich wollte ich auch noch eine Seminararbeit bis Weihnachten geschrieben haben.
Dann sind da natürlich noch die zwei Weihnachtsfeiern in Tabor.
Und ich bin noch mit meinen Team für eine Andacht zuständig.
Irgendwie bleibt da nicht so viel Zeit für Adventsgemütlichkeit.
– So sieht es also bei mir aus.

Wahrscheinlich ist das bei Ihnen ja ganz anders.
Sie haben sicherlich schon im November alle Geschenke gekauft.
Und auch alle Vorbereitungen für Weihnachten getroffen.
Ihr Weihnachtsbaum steht schon
und alle Plätzchen sind gebacken.
Sie haben auch an der Arbeit soviel vorgearbeitet,
dass sie jetzt Ihre Überstunden abfeiern können.
Deshalb können Sie die Adventszeit dieses Jahr mal so richtig genießen.
Sie haben wahrscheinlich jetzt wirklich Zeit zum Ausruhen und Besinnen.
Sie können jeden Tag stundenlang um den Adventskranz sitzen,
Lebkuchen essen und Geschichten lesen.
Nein?
Bei Ihnen ist das anders?
Sie haben auch keine Zeit?
Noch viel in den nächsten zwei Wochen zu tun?
– Schön, dann bin ich ja nicht alleine.

Ich weiß nicht, wie Sie dieses Jahr die Adventszeit verbringen wollten.
Haben Sie sich auf eine ruhige, stille Zeit, eine Zeit des bewussten Zugehens auf das Weihnachtsfest gefreut?
Eine Zeit, in der Sie besonders viel Zeit mit Ihrer Familie und auch mit Gott verbringen?
Oder war Ihnen schon vorher klar, dass auch diese Adventszeit eher einem Jahresendspurt gleicht als einem besinnlichen Zugehen aufs Fest?
Vielleicht ärgern Sie aber auch Stichworte wie Adventsandacht, Besinnung und Kerzenschein. Oder sie machen Ihnen Angst.
Vielleicht ist Ihnen einfach nicht nach Stille und Besinnung zumute.
Weil in dieser Zeit besonders viele Dinge auftauchen, die Sie beschäftigen und belasten:
Probleme in der Ehe oder in der Familie, die sich jedes Jahr gerade in der Weihnachtszeit nach vorne drängen.
Unangenehmes und Stress an der Arbeit.
Oder das eigene Leben, mit allem Schweren und Beladenen.

Wir haben alle unterschiedliche Gedanken und Erwartungen an die Advents- und Weihnachtszeit.
Mir ist es dabei auf jeden Fall wichtig, dass es in dieser Zeit auch um die eigentliche Hauptperson von Weihnachten, das Geburtstagskind Jesus, geht.
Und ich vermute, dass es den meisten von Ihnen ähnlich geht.
Die Adventszeit soll für uns auch eine geistlich gute Zeit werden.
Eine Zeit, in der wir Gott begegnen.

Aber dann ist plötzlich schon wieder Silvester, das Jahr und vor allem Weihnachten ist vorbei.
Wir blicken zurück und sehen wie jedes Jahr vor allem vieles, was wir getan haben.
Und vieles, was wir tun wollten, aber nicht geschafft haben.
Und auch einiges, was uns Sorge bereitet und uns gestresst hat.
Wir blicken zurück und sind enttäuscht.

Ich habe überlegt, welcher Bibeltext uns vielleicht etwas zu dieser Zeit sagen kann.
Ich bin dann auf einen Text gestossen, der erstmal nichts mit Advent zu tun haben scheint.
Es ist der Bericht von Maria und Martha.
Er steht im Lukas Evangelium im 10. Kapitel:

Jesus kommt mit seinen Jüngern in ein kleines Dorf.
Dort lädt ihn eine Frau namens Martha in ihr Haus ein.
Was sie sehr gerne macht.
Sie lädt gerne Gäste ein und bewirtet sie dann gut.
Wenn jemand so Besonderes wie Jesus im Dorf ist,
dann ist es selbstverständlich, dass er von Martha eingeladen hat.
Denn Martha hat ja die Gabe der Gastfreundschaft.
Und Jesus lässt sich auch einladen.
Er und seine Jünger sind bei Martha zu Gast.
Martha ist die ganze Zeit damit beschäftigt, sich um ihre Gäste zu kümmern.
Sie läuft hin und her, bereitet Speisen und Getränke zu und bedient all ihre Gäste.
Und sie macht sich Sorgen.
Sie überlegt, ob alles reicht, ob jeder zufrieden ist.
All ihre Aufmerksamkeit ist auf ihre Aufgabe gerichtet.
Anderes, Nebensächliches, beachtet sie nicht.

Ganz im Gegensatz dazu ihre Schwester – Maria.
Maria sitzt direkt bei Jesus, sie sitzt ihm zu Füßen.
Sie ist noch näher bei Jesus als seine Jünger.
Sie hört ihm zu.
Sie lauscht seinen Worten.
Ihre ganze Aufmerksamkeit ist auf Jesus gerichtet.
Sie bemerkt gar nicht, wie viel ihre Schwester Martha arbeitet.

Da ist es klar, dass Martha das irgendwann nervt.
Sie fühlt sich allein gelassen.
Sie kümmert sich so hingebungsvoll um die Gäste und ihre Schwester sitzt einfach so da.
Maria sitzt da und tut nichts.
Sie hört nur zu.
Wenn Jesus schon einmal da ist, müsste sie sich doch auch um ihn kümmern,
ihn versorgen, ihm dienen.
Aber nein, sie sitzt nur faul rum.
Warum weißt Jesus sie nicht mal darauf hin?
Er bemerkt doch sicherlich wie Martha sich abrackert.
Martha regt sich immer mehr auf.
Bis es irgendwann aus ihr herausplatzt.
Und sie es laut und deutlich vor allen Gästen sagt:
»Herr, findest du es richtig,
dass meine Schwester mich die ganze Arbeit allein tun lässt?
Sag ihr doch, sie soll mir helfen!« –
Plötzlich ist es still, alle Gespräche sind verstummt.
Alle blicken auf Jesus.

Was wird er sagen, was wird er tun?
Wird er Maria deutlich sagen, dass sie ihre Schwester unterstützen soll?
Oder wird Maria versuchen, sich zu verteidigen?
Nein, Jesus sagt nichts zu Maria.
Und sie spricht auch nicht selber.
Stattdessen wendet sich Jesus liebevoll zu Martha:
»Martha, Martha, du bist wegen so vielem in Sorge und Unruhe,
aber notwendig ist nur eines.
Maria hat das Bessere gewählt, und das soll ihr nicht genommen werden.«

Wie es nach dieser für Martha wahrscheinlich enttäuschenden Antwort Jesu weitergeht, wird uns leider nicht mehr von Lukas berichtet.
Aber was hat Martha überhaupt falsch gemacht?
Was kritisiert Jesus?
Die Gastfreundschaft Marthas?
Das sich um die Gäste kümmern?

Nein, dass kann ja irgendwie nicht sein.
Das würde ja vielen wesentlichen Aussagen der Bibel widersprechen.
Jesus kritisiert die „Sorge und Unruhe“ Marthas, ihre Überaktivität.
Marthas Gedanken drehen sich nur noch um das Versorgen der Gäste,
um ihre Aufgabe, um das was sie tut.
Diese Sorgen scheinen erstmal etwas positives zu sein.
Aber sie trennen von Jesus.
Indem Martha soviel für Jesus macht, hat sie gar keine Zeit mehr mit ihm.
Sie kommt gar nicht dazu, ihm wirklich zu begegnen, ihm zuzuhören.
Unsere Sorgen trennen uns von Jesu.
Deshalb heißt es im 1. Petrus, 5, 7:
„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch“
Wir brauchen uns wirklich keine Sorgen machen.
Jesus, Gott, sorgt für uns.
Martha aber macht sich Sorgen.
Denn sie möchte etwas für Jesus tun.
Sie möchte Jesus dienen.
Jesus selbst hat aber mal gesagt, dass er nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um selbst zu dienen.
Zuerst möchte Jesus uns dienen.
Das wir etwas für Jesus tun, ist also wirklich zweitrangig.

Maria hat hier das Richtige, das Bessere gewählt.
Auch wir haben die Wahl.
Maria hat sich dafür entschieden direkt bei Jesus zu sein, in seiner Gegenwart.
Sie hat im zugehört.
Sie lauschte seiner Stimme,
sie war offen für seine Worte.
Und sie wäre sicherlich auch aufgestanden, wenn Jesus gesagt hätte, dass er Durst hat.
Maria hat nicht wie ihre Schwester Martha Zeit für Jesus verbracht.
Sie hatte Zeit bei Jesus, Zeit mit Jesus.

Aber was hat diese Geschichte jetzt mit Advent zu tun?
Ich denke, dass es uns der Text gute Impulse für unsere Leben, und besonders für die Adventszeit, geben kann.

Ich denke, in uns allen stecken beide Seiten, sowohl Maria als auch Martha.
Aber vor allem Martha ist bei den meisten besonders ausgeprägt.
Es gibt ja immer soviel zu tun, gerade jetzt in der Adventszeit.
Wir versuchen all unsere Zeit produktiv zu nutzen.
Nach einer kleinen Pause bekommen wir schon ein schlechtes Gewissen.
Wir sind immer aktiv.
Außerdem versuchen wir all unsere frommen Pflichten zu erfüllen.
Wir sprechen Gebete, lesen in der Bibel und tun besonders viel für Jesus.
Wir machen uns Druck.
Wir wollen im Advent besondere besinnliche Momente erleben.
Wir wollen uns Zeit dafür nehmen.
Aber unser normaler Alltag geht ja auch im Dezember weiter.
Und zusätzlich gibt‘s noch die vielen Weihnachtsvorbereitungen.
Da kommen schnell die Sorgen, wie man das alles schaffen soll.
Da kommt wirklich schnell der Weihnachtsstress.
Wir werden zu Adventszeit-Marthas, die nur noch beschäftigt sind und deren Gedanken sich nur noch um das Beschäftigt-sein drehen.

Jesus sagt deshalb auch zu dir:
„Du bist wegen so vielem in Sorge und Unruhe, aber notwendig ist nur eines.“
Wirklich notwendig für uns ist die Verbindung zu Jesus, der Glaube.
Es ist nicht entscheidend, was wir für Jesus tun.
Entscheidend ist, was er für uns getan hat und was er jetzt für uns tut.

Wir müssen uns keine Sorgen machen.
Wir können unsere Sorgen abgeben.
Jesus sorgt für uns.
Wir müssen uns keinen Stress machen.
Wir brauchen uns nicht unter Druck setzen lassen.

Es ist okay.
Es ist okay, wenn es dir zu viel wird.
Es ist okay, wenn du nicht alles hinbekommst.
Es ist okay, wenn du nicht alle Erwartungen erfüllen kannst.
Du kannst auch einmal nein sagen.
Auch bei den Dingen, die du für Jesus machen sollst oder willst.
Die Adventszeit war ursprünglich mal eine Fastenzeit.
Fasten im Advent.
Auch das kann eine Möglichkeit für uns sein.
Vielleicht einmal auf eine geliebte Serie im Fernsehen verzichten.
Oder auf eine Mahlzeit am Tag.
Oder auf das massenhaft Plätzchen backen.
Oder auf Geschenke.
Oder auf fromme Pflichtübungen.
Wenn wir auf eine Sache verzichten, haben wir mehr Zeit für die anderen.

Wir können es Maria nachmachen und das Bessere wählen.
Wir können uns von Jesus sagen lassen, dass es gut ist,
auch einmal ruhig zu sein, ihm zu begegnen und auf ihn zu hören.
Einfach mal Zeit mit Jesus zu verbringen.
Ohne selber etwas zu tun.
Einfach ruhig sein und auf Jesus hören.
Wir können versuchen bewusste Zeiten mit Jesus zu verbringen, zu seinen Füßen zu sitzen.

Aber auch wenn wir das nicht schaffen, ist es okay.
Denn Jesus ist immer bei uns.
Er hat gesagt:
„Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende:“
Zu jeder Zeit, egal was wir tun.
Beim Plätzchen backen genauso wie beim Bibel lesen.
Beim Geschenke kaufen genauso wie beim um dem Adventskranz sitzen.

Jesus ist nicht beim Adventskaffee mitten in die Besinnlichkeit hineingeboren.
Jesus ist mitten in den rauen und dreckigen Alltag geboren.
Und er ist auch jetzt bei mir mitten in meinem oft stressigen und komplizierten Leben.

Das letzte Mal hatte ich ja das Thema „unser Leben – unser Gottesdienst“.
Unser ganzes Leben kann ein Gottesdienst sein.
Gott ist immer und überall dabei.

Es ist gut, sich das immer wieder bewusst zu machen.
Jesus ist jetzt hier bei mir.

Gegen den Weihnachts- und auch gegen sonstigen Stress hilft es sowieso, Dinge wirklich bewusst zu tun.
Dazu wurde mir vor ein paar Jahren mal eine Geschichte wichtig:
Ein Weiser wurde gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so ausgeglichen sein könne.
Er sagte:
„Wenn ich stehe, stehe ich,
wenn ich gehe, gehe ich,
wenn ich sitze, sitze ich,
wenn ich esse, esse ich …“
Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
„Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hinaus?“
Er sagte:
„Wenn ich stehe, stehe ich,
wenn ich gehe, gehe ich,
wenn ich … „
„Aber das tun wir doch auch!“,
unterbrachen sie ihn.
Er aber sagte zu ihnen:
„Nein –
wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.“

Damals habe ich immer wieder versucht das umzusetzen.
Ich kann mich noch darin erinnern,
wie ich vor 4 Jahren manchmal die Treppe zu meiner Wohnung hochging
und mir dabei sagte
„Ich gehe gerade die Treppe zu meiner Wohnung hoch“.
Das hilft wirklich, es nimmt einem Stress weg und schenkt Ruhe.

Gestern sass ich an meinem Computer und schrieb noch an dieser Predigt.
Ich war recht unruhig, weil sie ja ziemlich bald fertig sein musste.
Dann machte ich mir genau zu diesem Punkt, wo wir gerade sind, Gedanken.
Dabei stand ich auf, um meine Wasserflasche aufzufüllen,
– ohne das meine Gedanken aufhörten.
Auf dem Weg zurück zum Schreibtisch war ich schon am Trinken und dachte plötzlich:
„Daniel, du denkst gerade darüber nach, dass man alles bewusst tun sollte
und holst dir nebenbei vollkommen unbewusst Wasser und trinkst!
Ist das nicht ein Widerspruch?“
Dann dachte ich:
„Ich trinke gerade ein Schluck frisches Wasser.
Und Jesus ist genau jetzt bei mir.“
Plötzlich war ich viel ruhiger als vorher.

Versuchen Sie das doch auch einmal.
Sagen Sie sich:
„Ich bin gerade am Weihnachtsbaum schmücken.
Jesus ist genau jetzt bei mir.“

Und sagen Sie sich jetzt einmal:
„Ich sitze gerade im Gottesdienst und höre eine Predigt.
Jesus ist genau jetzt bei mir.“

Ja, Jesus ist genau jetzt bei dir.
Er möchte dir dienen.
Er möchte deine Sorgen auf sich nehmen.
Er möchte, dass du dir keinen Stress machst.
Und er freut sich, wenn du dir für ihn Zeit nimmst.
Wenn du ihm zuhörst.
Wenn du darüber nachdenkst, was Weihnachten für dich bedeutet.

Aber auch sonst ist er bei dir und freut sich über dich.
Er ist immer bei dir.
Auch in den letzten beiden Adventswochen.
Bei allem, was noch getan werden muss.
Und an Weihnachten.
Und darüber hinaus.
Jesus ist bei dir.

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Erlösung

Erlösung. Ein zentraler Begriff im christlichen Glauben. Meistens so verstanden: Ich, Mensch, bin Sünder und von Gott getrennt. Jesus, der Sohn Gottes, starb für meine Schuld am Kreuz, hat damit meine Schuld bezahlt und mich erlöst (=“Sühnetod“). Das ist dann Erlösung und damit meist auch das Evangelium.
Peter Aschoff benannte vor ein paar Wochen in seinem Post „Fromme Brillen“ viele Probleme bei diesem Verständnis von Erlösung. Ich fand und finde das sehr spannend, da es auch ein Thema ist, wo ich noch nach meiner genauen Position suche.

Vor ein paar Tagen las ich dann in Mit Herz und allen Sinnen Gedanken von Anselm Grün (ursprünglich aus seinem Buch Biblische Bilder von Erlösung, S. 94ff):

Vor zwei Gefahren müssen wir uns hüten, wenn wir von Erlösung sprechen: von der Gefahr der Fixierung auf die Vergangenheit und von der Gefahr, Erlösung isoliert im Tod Jesu zu sehen. […]
Gott ist für die Bibel immer der Erlöser und Befreier, der Retter, unser Heil und unser Licht. […] Tag für Tag greift Gott in unser Leben erlösend ein. […] Was in Jesu Leben, Tod und Auferstehung geschah, hat vielmehr offenbar gemacht, was Gott immer an uns tut. […]
Die zweite Gefahr ist die Fixierung auf den Tod Jesu. Paulus hat zurecht das Wort vom Kreuz als Mitte und Maßstab jeder christlichen Verkündigung gesehen. […] Das darf aber nicht dazu führen, dass wir das Leben Jesu überspringen. […] Für die Evangelien geschieht Erlösung in allem, was Jesus tut, in seinen Worten, in seinen Heilungswundern, in seiner Begegnung mit Menschen. Der Tod Jesu faßt nur zusammen, was Jesus in seiner Verkündigung sagen wollte: „Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“ (Markus 1,15).

Ja, Erlösung ist mehr als der „Sühnetod“ am Kreuz. Und Evangelium ist mehr als Erlösung.

P.S. 1: Auch Andrew Jones schreibt einiges Lesenswertes zum Thema „Penal Substitution„.

P.S. 2: Versteht mich bitte nicht falsch. Ich sage nichts gegen das „Kreuz“, es ist wichtig und bleibt zentral, aber es bleibt nicht allein.

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Date am Kreuz

muss sagen, vor diesem wochenende hatte ich nicht mehr soo wirklich viel bock auf unseren gott, komm aus nem christl. elternhaus und hab gott ewig nicht mehr gespürt und auch sonst noch kaum kontakt nach oben…bis samstag abend…

Das schreibt Anke als Feedback auf dem Date my God-Blog. Als ich das las stand mir eine Träne im Auge. Das zeigt mir, dass und warum es sich lohnt, so ein Jugendtreffen zu vorzubereiten und durchzuführen. Für mich und viele weitere Mitarbeiter bedeutete das Jugendtreffen vor allem Arbeit und Anstrengung. Neben meinen eigentlichen Aufgaben bastelte ich auch noch mit Philipp am Blog rum. Jetzt ist der Trailer online und ich kann erstmal mit Rumbasteln aufhören und meine eigenen Eindrücke aufschreiben:

(Vorbemerkung: In den letzten Tag habe ich immer wieder über die Bedeutung von Jesus und dem Kreuz nachgedacht. Und Predigten berühren mich persönlich eher selten.)

Am Samstag-Abend hatte ich ein Date mit Gott, ein „Date am Kreuz“ (so das Thema des Abends):
Elena Schulte stand mit unterschiedlichen Kopfbedeckungen (Mütze, Kappe und Dornenkrone) hinter drei Notenständern. Genial sprach sie aus der jeweiligen Perspektive der drei Personen, die an einem Freitag vor 2000 Jahren in Jerusalem am Kreuz hingen.

Rechts Ablehnung und Hochmut.
In der Mitte Liebe und Mitleid.
Links Schuldbewußtsein und Reue.

Alle Positionen konnte ich nachvollziehen und vor allem mitfühlen…
Ich kann mich nicht daran erinnern, je in einer Predigt so gespannt gewesen zu sein, wie es weiter geht (obwohl ich natürlich die Geschichte kannte…).
Elli/diese Predigt/Gott hat mich hier wirklich angesprochen und bewegt. Ich war gerührt…
Und freue mich zu sehen, dass es nicht nur mir so ging.

Später am Samstag war dann noch ein Konzert mit October Light (ex „Seeker’s Planet“). Ich bin in Tabor seit dem Snubnose Konzert vor einigen Jahren auf dem Jugendtreffen nicht mehr so rumgehüpft ;-). Eine geniale Party.
Ich denke, die meisten, die dabei waren, sind bereit für den Himmel (siehe: Augustin Zitat), wo ja gestern auch ne fette Party war (siehe: Lukas 15,7).

Mehr von mir über das Jugendtreffen: Jugendtreffen: Date my God

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Blogger über das Jugendtreffen Plus

Hier nochmal eine Übersicht über alle bisherigen Berichte über das Jugendtreffen Plus 2006 „Nicht von dieser Welt“ in Tabor, Marburg:

Nachtrag:

Habe ich was vergessen?
Ich ergänze gerne diese kleine Liste.

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Bücher Kettenpost

Eine netter Fragebogen über 9 Bücher macht zur Zeit die Runde in den Blogs, die ich so lese. Und jetzt hat mich Markus Lägel dazu eingeladen, auch mitzumachen. Das mache ich natürlich gerne. Aber es fällt mir schwer, überall ein passendes Buch zu nennen, ich lese einfach zu viele Blogs und zu wenig Bücher (außer Romane). Aber hier mein Versuch:

|1| Ein Buch, das dein Leben verändert hat:
Die Jesus-Strategie von Ronald J. Sider

 

|2| Ein Buch, das du mehr als einmal gelesen hast:
Auf der Suche nach dem Sinn und einem guten Essen von Mike Riddell

 

|3| Ein Buch, das du auf einer einsamen Insel gern bei dir hättest:
Die Bibel [klingt nach frommer Standard-Antwort, aber welches andere Buch könnte mich so lange einsame Zeit beschäftigen, ermutigen, zum Denken anregen, trösten…?]

 

|4| Ein Buch, das dich zum Lachen gebracht hat:
Findet mich das Glück? von Peter Fischli & David Weiss

 

|5| Ein Buch, das dich zum Weinen gebracht hat:
Red Moon Rising (US Edition) von Pete Greig & Dave Roberts

 

|6| Ein Buch, das hätte geschrieben werden sollen:
„So habe ich das nicht gemeint“ von Jesus

 

|7| Ein Buch, das nie hätte geschrieben werden sollen:
Das fällt mir schwer; ich lese selten Bücher, die ich gar nicht „gut“ finde. Und auf gut Glück jetzt ein Buch verbrennen, möchte ich auch nicht.

 

|8| Ein Buch, das du gerade liest:
Emerging Churches von Eddie Gibbs & Ryan K. Bolger

 

|9| Ein Buch, das du schon immer mal lesen wolltest:
Nachfolge von Bonhoeffer u.v.m.

 

|10| Lade fünf andere Blogger ein, mitzumachen:
Karl, Coppy, Markus Weber, Markus Krause, Josha

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