Auf nach Berlin

Heute geht’s (mit einem Zwischenstopp bei Pahls in Leipzig) zusammen mit Dieter los nach Berlin.

Dort werden wir bei Haso wohnen, die Stadt anschauen und dann an zwei Konferenzen teilnehmen.

Zuerst re:publica, eine Social-Media-Konferenz, bei der unter dem Motto „shift happens“ über die Veränderungen, die das Web 2.0 und so auf die Gesellschaft etc. haben nachgedacht wird.

Und dann geht’s weiter zu Kirche 21, wo darüber nachgedacht wird, wie Kirche in einer veränderten Gesellschaft aussehen kann. Da wird dann auch Coppy zu uns stoßen …

Berichte findet ihr während der Woche garantiert bei Twitter und vielleicht auch hier.

Die Zukunft der Emerging Church

Christian Today schreibt über die wahrscheinlich erste Emerging Church Konferenz, die vor allem von Katholiken organisiert wird. Redner werden nächstes Wochenende neben Phyllis Tickle und Shane Claiborne auch Brian McLaren und der in Deutschland nicht unbekannte Fransikanerpater Richard Rohr sein. Die beiden werden in dem Artikel mehrfach zitiert.

Einen Abschnitt versuche ich mal auf Deutsch wiederzugeben:

Richard Rohr glaubt, dass „emerging“ keine neue Denomination ist, sondern eine neue Art der Reformation, die nicht ihren Schwerpunkt darauf hat, gegen existierende Strukturen zu sein.

„Das ist die neue Art von Reformation, die sich wirklich von allen bisherigen Reformationen unterscheidet“, sagte Rohr bei einem Vortrag im November. „Wir dachten immer, wenn wir etwas Neues entdeckten, dass wir die alten Leute rausschmeißen müssten, und dass wir beweisen müssten, dass jeder vor uns zu 100% falsch lag und wir nun zu 100% richtig liegen.“

„Wir wollen keine Emerging Church Denomination erschaffen, die beweisen muss, dass sie recht hat und alle anderen Denominationen falsch liegt“, ergänzte er.

„Die beste Kritik des Schlechten ist, es besser zu machen. Verschwende nicht die nächsten 20 Jahre deines Lebens, gegen alles und jeden, gegen jegliche Institution zu sein. Geh einfach voran und mach es besser,“ führte er aus.

(…)

„Für mich ist das Entscheidende in der Zukunft nicht, Teil der „Emergent-Bewegung“ zu sein, sondern Teil von Gottes andauerndem Handeln in der Welt – der missio Dei“, sagte Brian McLaren. (…)

„Ich denke die „Emergent conversation“ sind Leute, die mit Fragen und Schwierigkeiten zusammenkommen, was es in der heutigen Welt bedeutet, Nachfolger Christi zu sein.“

„Für die Zukunft erwarte ich nicht wirklich, über die „Emergent-Bewegung“ zu sprechen… Ich hoffe, dass der Dialog, den wir fördern, sich etabliert und fruchtbare Freundschaften zwischen vielen wenn nicht sogar allen Denominationen rund um die Welt anregt.“

„Daher wird die „Emergent-Bewegung“ meiner Meinung nach, wenn sie erfolgreich ist, unsichtbar und bringt jeglichen Nachfolger Christi neue Vision, neue Ressourcen und neue Freiheit.“

Kleiner Werbeblock (ihr wisst, wenn ihr von meinem Blog zu amazon klickt und irgendetwas bestellt, bekomme ich jeweils ca. 5% Provision – danke an alle, die das machen!):

• Bücher von Brian McLaren
• Bücher von Richard Rohr

Pop Ambient 2009

popambient2009.jpgHeute Mittag holte ich im Erlanger Plattenladen meines Vertrauens die von mir bestellte Compilation Pop Ambient 2009 auf Vinyl ab. Die erste freudige Überraschung war ein Aufkleber, der folgendes sagte:

This record includes a free CD version of the album inside. Support Vinyl!

Sehr gut. So muss das sein. Jetzt habe ich das auf Platte und nun auch in iTunes. Interessanterweise ist die Vinyl-Version (incl. CD) sogar um einige Euro billiger als die CD…

Die Reihe Pop Ambient vom Kölner Label Kompakt ist die einzige, die ich regelmäßig kaufe, sogar ohne vorher reinzuhören. Nirgendwo sonst findet man so sicher solch (sehr) gute (sehr) ruhige Musik. Meine gesammelten Pop Ambient Platten verwende ich auch sehr häufig, wenn ich auflege, z.B. als Hintergrund für eine Gebetszeit oder in einer Lounge. Und natürlich auch als Hintergrund, wenn ich alleine meditiere/lese/bete.

Wer Interesse bekommen hat, geht am besten zum nächsten Plattenladen oder wenn keiner in der Nähe ist, kann man die Platte auch hier bestellen.

Weitere Infos und die Möglichkeit reinzuhören gibt es bei kompakt.fm.

P.S.: Auf der Seite Seite der Plus-Lounge findet ihr noch weitere Musik-Tipps für ähnliche Zwecke.

Zitat für den Augenblick 040

Markus Spieker (ARD Hauptstadtstudio) sprach heute beim Kongress Christlicher Führungskräfte über die Frage: „Müssen Christen an die Spitze von Gesellschaft und Politik? Ja, sicher, aber das ist nicht Avantgarde. Was ist Avantgarde dann?“

Avantgarde ist, wenn man in einen leeren Raum geht und dieser zum Magnet wird. Und nicht, wenn man sich in eine vollen Raum noch dazustellt.

Gefunden bei Rolf Krüger.

Passions- und Osterzeit

Heute beginnt die Passionszeit, die Zeit in der wir uns an den Leidensweg Jesu erinnern. Diese Zeit ist traditionell auch die wichtigste Fastenzeit im Kirchenjahr. Die letzten Jahre wird diese Zeit auch von immer mehr evangelischen Christen bewusst als Fastenzeit gelebt. Auch ich habe die letzen Jahre jeweils auf etwas verzichtet und darüber auch meistens etwas hier geschrieben. So zitierte ich z.B. schon zweimal einen Text von Anselm Grün aus dem Buch Fasten. Da das letzte Mal schon drei Jahre her ist, zitiere ich nun den Abschnitt einfach noch einmal:

Fasten ist nicht Selbstzweck. Bei der Wiederentdeckung dieser lange verschütteten Praxis hat man es manchmal zu absolut gesetzt. Fasten ist ein bewährtes Mittel geistlicher Askese, das uns zusammen mit Gebet und Almosen in die richtige Haltung Gott und den Menschen gegenüber bringen kann. Entscheidend für das richtige Verständnis des Fastens ist es, dass es nicht isoliert gesehen wird, sondern in Verbindung vor allem mit dem Gebet. Fasten ist Beten mit Leib und Seele. Fasten zeigt, dass unsere Frömmigkeit leibhaft werden, dass sie Fleisch annehmen muss, so wie das Wort Gottes in Jesus Christus Fleisch an genommen hat.

Aber ich möchte heute am Aschermittwoch nicht nur über die Fastenzeit schreiben, sondern auch über die Osterzeit. Der englische Bischof N.T. Wright (von dem es endlich auch ein Buch auf deutsch gibt) schreibt in dem absolut lesenswerten Surprised by Hope darüber, wie wir Ostern und damit die Auferstehung feiern. Er schreibt:

Ich kann es nicht nachvollziehen und finde es nicht gerechtfertigt, dass wir 40 Tage die Fastenzeit halten sollen, dabei über die Bedeutung grübeln, über Selbstverleugnung predigen, zumindest etwas bedrückt sind und dann bringen wir es mit der Karwoche zu einem Höhepunkt, die wiederum ihren Höhepunkt an Gründonnerstag und Karfreitag hat . . . und dann, nach einem recht gewöhnlichen Karsamstag, haben wir einen einzigen Tag, an dem wir feiern.

Er schlägt vor die ganze Osterwoche zu feiern:

Es sollte ein achttägiges Fest sein – mit Champagner, der nach den Morgengebeten serviert wird oder sogar davor, mit vielen Hallelujas und besondern Liedern und spektakulären Hymnen. Ist es verwunderlich, dass es den Leuten schwer fällt, an die Auferstehung Jesu zu glauben, wenn wir unser Hüte nicht in die Luft werfen?

(N.T. Wright, Surprised by Hope, S. 256, frei übersetzt von mir)

Wright fordert dazu auf „unseren grössten Tag“ auf neue kreative Art und Weise zu feiern: Mit Musik, Kunst, Spielen, Literatur, Tanz etc. Außerdem schlägt er vor, auch die 40 Tage nach Ostern (bis Himmelfahrt) bewusst zu leben, indem wir neue Dinge für die Zeit tun:

Eine neue Aufgabe oder ein neues Projekt, etwas ganzheitliches und fruchtbares und aufgeschlossenes und sich-selbst-gebendes. … Vielleicht weckt es dich in einer ganz neuen Art und Weise auf. Und das ist es, worum es an Ostern geht.

(N.T. Wright, Surprised by Hope, S. 257, frei übersetzt von mir)

The greatest comeback since Lazarus

Eine der großartigsten Zeilen in einem Song der letzten Monaten ist für mich in „Ali in the Jungle“ von The Hours:

It’s the greatest comeback since Lazarus

Auch ansonsten gibt es einige gute Zeilen in dem Lied:

It’s not how you start, it’s how you finish,
And it’s not where you’re from, it’s where you’re at

It’s not where you are, It’s where you’re going,
Where are you going?

And it’s not about the things you’ve done, it’s what you’re doing, now,
What are you doing, now?

Warum schreibe ich gerade jetzt über ein nicht mehr ganz frisches Lied?
Weil es gerade auf der Seite des riesigen SXSW-Festivals, neben hunderten anderen, „Ali in the Jungle“ als kostenloses MP3 gibt. Eine Auswahl weiterer hörenswerter MP3s findet ihr u.a. bei Spreeblick.