Abend-Mahl am Gründonnerstag

Am Donnerstag hatte mein Semester die Aufgabe den Tabor-internen Gründonnerstags-Gottesdienst zu gestalten.

Wir haben gemeinsam ein Abend-Mahl geplant, was dann so aussah:

– 70 Menschen sitzen in einem großen Matratzen-Kreis.
– Licht boten nur die vielen Teelichter.
– Meine Plattenspieler spielten die ganze Zeit ruhige elektronische Musik.
– Der “Gründonnerstags”-Text aus Lukas 22 wurde Abschnittsweise vorgelesen.
– Zu sechs Aspekten hielten verschiedene Leute kurze Tischreden.
– Diese waren sehr unterschiedlich, kreativ, tiefgehend, kurz und gut.
– Zwischen den Tischreden waren Pausen, in denen gegessen, geredet oder geschwiegen wurde.
– Wir gaben unseren Nachbarn vom Fladenbrot und Traubensaft.
– Es gab neben Saft und Fladenbrot noch Käse, Paprika und etwas Wurst.
– Das Abend-Mahl endete mit einer “wachet und betet!”-Zeit.
– Zeit zum sich gegenseitig die Füße waschen, für sich beten lassen, einen kurzen persönlichen “Kreuzweg” gehen, vor Gott zur Ruhe kommen, mit Ihm zu reden.
– Nach gut zwei Stunden ging das Licht dann wieder an…

Mir persönlich hat das sehr gut gefallen. Ich merke immer wieder, wie mich Gottesdienste abseits der üblichen Grundstruktur (Begrüßung, Lobpreis, (Kreativteil,) Predigt, Gebet, Segen) ansprechen. Gottesdienste mit Raum zum ruhig werden, selber denken, aktiv werden.
Auch ansonsten waren viele wirklich begeistert, angesprochen, berührt. Auch die, die den Abend eher “gewöhnungsbedürftig” fanden (und die Matratzen zu unbequem, den Abend zu voll, den Gottesdienst zu lang, die Musik zu komisch, den Gottesdienst als solchen nicht erkennbar usw.), konnten einzelne Dinge nennen, die sie persönlich angesprochen haben.

Lest auch Anitas Bericht dazu.

Mein Weg

Heute vor zwei Jahren, am 14. März 2004 war ich wie damals jeden Sonntag im Gottesdient der Oasis Christian Fellowship, einer internationalen Gemeinde in Taipei. Die zweisprachigen Gottesdienste dort (Englisch und Chinesisch) haben mir meist gut gefallen: Eine lockere Atmosphäre, Menschen von allen Kontinenten, immer wieder irgendwelche Aktionen im Gottesdienst, ein jede Woche neu geschmückter Abendmahlstisch, guter Lobpreis, gute Predigten, danach unten im Gebäude etwas zu essen kaufen und mit einigen essen. Das Beste war aber eigentlich die Location: Die Gemeinde hat ihre Räume im Takashimaya, einen riesigen Kaufhaus, von dem einige Stockwerke als Parkhaus genutzt werden. Im 9. und 10. Stock sind ein paar Räume ausgebaut, die die Gemeinde nutzt.
Vor zwei Jahren schrieb ich dann im Gottesdienst einen kleinen Text über meinen Weg:

Dies ist mein Weg
das Ziel ist: Jesus
Der Weg ist gerade
der Weg ist hell
der Weg ist weich
der Weg ist gut
Jesus führt mich
Jesus führt mich zum Ziel
das Ziel ist Jesus.
Ich kenn den Weg nicht
Gott kennt ihn
ich weiß er ist gut
ich will ihn gehen
ohne Umwege
ohne Abwege
direkt mit Jesus
zu Jesus.
Ich gehe nicht alleine
viele Menschen gehen mit
aus aller Welt
Es werden mehr
wir werden mehr
gemeinsam gehen wir
gemeinsam marschieren wir
gemeinsam kämpfen wir
für Jesus
mit Jesus!
Wir sind eins
in Jesus!

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Der Weg

Am Samstag Abend saß ich in meiner Heimat in meinem Zimmer auf dem alten Küchen-Sessel meiner Oma und dachte nach. Ich dachte mal wieder an etwas, was ich gar nicht mag: An Christen, die anderen Christen den Glauben absprechen; Christen, die abfällig und überheblich über andere Christen reden.
Ich dachte dann an eine Aussage Jesu in Johannes 14,6:

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Bei vielen Christen klingt es eher nach:

Die … (Evangelikalen, Katholiken, Reformierten, Lutheraner, Glaubensgetauften, Geistgetauften, Radikalen, Liberalen, Bibeltreuen… – hier kann man jede weitere Konfession oder christliche Gruppe einsetzten) sind der Weg, niemand kommt zum Vater denn durch sie (uns).

Aussagen, die in diese Richtung gingen, habe ich wirklich schon von so ziemlich allen genannten Gruppen gehört.
Am Samstag Abend viel mir dann noch ein Zitat ein, was ich irgendwo mal gehört habe:

Ich möchte nicht weniger Geschwister haben, als mein Vater Kinder hat.

Das trifft es sehr gut. Ich persönlich habe Gott schon in den verschiedensten Gemeinden erlebt: In der Evangelischen Gemeinschaft und der Evangelischen Landeskirche, wo ich groß wurde, natürlich bei den Jesus Freaks, ganz besonders in einem katholischen Kloster, in einer charismatischen Gemeinde in Taiwan, in einer “emerging church” und in vielen weiteren Gemeinden und auf verschiedensten Veranstaltungen. Außerdem in Texten von Katholiken, Evangelikalen, Pfingstlern, sehr liberalen Theologen, Luther, dem Papst u.s.w.
Das heißt nicht, das ich bei all diesen Gruppen all das gut finde, was die so machen und denken. Aber das finde ich bei keiner dieser Gruppen (auch wenn ich sie an der Bibel messe)…

Am Sonntag saß ich dann im Gottesdienst in meiner Heimatgemeinde. Hermann Stecher hat über Johannes 14,1-6 gepredigt, sein Thema war der Weg.
Er sag u.a., dass es dabei nicht um einen Absolutheitsanspruch des Christentums geht, sondern um Jesus Christus als absoluten Herrn, der uns ein einzigartiges Angebot macht. Jesus ist da mehr als ein Wegweiser, er ist der Weg.

Jesus ist der Weg, nicht das Christentum und schon gar nicht nur ein spezieller Teil des Christentums.

Jesus ist der Weg.

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Unterichtsnotizen

Hier in Tabor wird der Unterricht von Semester zu Semester spannender. Seit Anfang Februar bin ich nun im vierten Semester. Neben Hebräisch lernen wir, was es mit Luther und der Reformation so auf sich hat (Kirchengeschichte), wie man predigt (Homiletik), das Neue Testament richtig auslegt (NT-Exegese) und was Religion und Geschichte, Glaube und Philosophie miteinander zu tun haben (Dogmatik Prolegomena). Das alles macht echt viel Spaß :-). Wobei mein akuteller Favorit Dogmatik ist…
Ich glaube, die nächste Zeit werde ich öfters mal Unterichtsnotizen bloggen, bisher war das nicht so spannend (wer möchte hier griechische Konjugationen lesen?), aber inzwischen lerne ich viele Dinge, die auch dich interessieren könnten.

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von den Mönchen gelernt

Hier mein Rückblick auf das Lernwochenende “von den Mönchen lernen” bei Kubik in Karlsruhe:

Freitag Abend kamen wir im Kubik-Cafe an. Das erste was man sieht ist ein DJ, der ruhige elktronische Musik auflegt. Auch ansonsten ist das Cafe so eingerichtet, dass ich mich wohlfühle. Um 21 Uhr begann dann der Gottesdienst ohne Predigt und Lobpreis, dafür aber mit DJ, Videos, Texten, Gedichten und vielen Aktionen. Genaue Beschreibungen gibt’s wahrscheinlich bald bei den üblichen Verdächtigen. Danach und davor viele spannende Leute kennen lernen.

Am Samstag ging es in mehreren Einheiten darum, wie heute aus dem Leben der Mönche lernen können, unterbrochen wurden diese immer wieder mit geistlichen Übungen, Gebet in verschiedenen Formen. Morgens erklärte Markus, dass Nachfolge nicht nur an Jesus zu glauben, sondern auch ihn, als den Weg, zu laufen bedeutet. Es geht nicht um Bekenntnisse, sondern um Leben. Für diesen Leben kann eine Lebensregel eine Hilfe sein. Er verglich das mit einer Straße, die zwar eine Einengung sei, aber doch der schnellste Weg von A nach B.
Später erzählte er von den drei großen Missionsbewegungen, die von der Urgemeinde, den Mönchen und der Gemeinde in Herrenhut ausgingen. Diese drei hätten jeweils drei Dinge gemeinsam: Gemeinsames Leben, geistliche Elemente und ein Gelübde.
Nachmittags sprachen Daniel und Johannes von der “Gemeinde als Kloster”. Dabei geht es vor allem um einen geistlichen Rhythmus und geteiltes Leben. Sie forderten moderne Klöster, die wie frühere Klöster Zentren für Wissen, Kreativität und soziales Engagement sind.
Danach sprachen Daniel und Mark von der “Spiritualtiät der Mönche”. Sie, und später auch viele andere, gaben wertvolle Tipps wie man seine Spiritualität leben kann.
Nach einem kurzen Ausblick von Daggi gab es die Möglichkeit weiter neue Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen.
Wie schon erwähnt, war es toll so viele Blogger live zu treffen und Ideen von anderen zu hören.

Für mich war das Wochenende eine Bestätigung. Seit mir Gott während einer Woche Kloster vor recht genau drei Jahren gezeigt hat, dass etwas Ausland für mich das richtige ist, sage ich: “Das total liturgische Benediktiner-Kloster und die Jesus Freaks, das sind die Sachen, wo ich Gott am meisten erlebe.” Dieses Wochenende war die Kombination aus beiden.
Ich wurde auch neu motiviert, immer wieder neue Formen der Begegnung mit Gott (lectio divina, Herzensgebet, Rosenkranz…) zu suchen und zu nutzen. Und mir Gedanken über meinen geistlichen Lebensrhythmus zu machen.
Ich bin gespannt, wie dieser Weg weiter geht.

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worship night: light

Ich komme gerade von der Worship-Light-Night (Light im Sinne von Licht, nicht Cola light), die im Rahmen der Allianz-Gebetswoche vom Jugendnetzwerk Marburg veranstaltet wurde.
Schätzungsweise 300 Teens hier im Tabor-Gemeinde-Zentrum, Lobpreis, Theater, Predigt, Gebetsstationen, Lobpreis, Snacks. Und ein Thema: Jesus, das Licht, das auch in der Dunkelheit da ist.
Ich fand das echt toll, so sollte übergemeindliche Jugendarbeit öfters aussehen (und die Allians-Gebetswoche sowieso).

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