Zeitgeist – das Video

ZeitGeist, das Buch, ist glaube ich allen meinen Lesern bekannt, oder?

Vielleicht seid ihr aber auch schon mal über das Video Zeitgeist gestolpert, es wurde immerhin von Tausenden Leuten die letzten Jahre im Internet angesehen. Darin finden sich auch verschiedenste „Vorwürfe“ gegen den christlichen Glauben.

Der neue Tabor-Blogger Andi hat vor ein paar Tagen darauf hingewiesen. Daraufhin hat der schon länger aktive Tabor-Blogger Sam eine gar nicht so kurze kurze Stellungnahme dazu geschrieben, auf die ich hier gerne hinweisen möchte. Es lohnt, sie mal zu lesen, da doch viele dieses Video gesehen haben und die „Argumente“ auch ansonsten immer wieder auftauchen.
Also: Hier klicken und lesen.

Blog Action Day: Armut

Heute ist mal wieder der Blog Action Day. Tausende Blogger weltweit bloggen heute über Armut.

Und was blogge ich dazu?

Armut war ja immer wieder Thema hier auf einAugenblick.de.
Und auch letzten Sommer bei ELIA, dazu ich empfehle die Predigten zum Thema (Mai bis August 2007).
Auch auf meine Arbeit zu Globalisierungskritik möchte dazu noch mal hinweisen.

Trotzdem noch einige ungeordnete Gedanken:

Armut ist zur Zeit auch ein merkwürdiges Thema. Vor einer Woche war ein Familienvater bei Anne Will, der gerade seine Ersparnisse für die Ausbildung der Kinder komplett verloren hat (hier kann man es nachhören). 20.000 Euro. Das ist fast 1,5 mal soviel Geld als mehr als die Hälfte der Menschen in Tansania in ihrem ganzen Leben zur Verfügung haben!* Wie viel manche der „Geld-Hinundherschieber“ innerhalb weniger Sekunden verloren haben, möchte ich gar nicht wissen.

Wenn ich mir dann anschaue, was man mit 700 Milliarden Dollar alles finanzieren könnte (das war mal so nen geplantes „Rettungspaket“ der USA), z.B. ausreichend Aids-Medikamente für über 46 Jahre (Quelle und weitere Liste). Inzwischen sind wir da weltweit ja zusammengerechnet bei viel größeren Zahlen (2,5 Billionen Euro – wie viele Nullen sind das nochmal?). Mmmh.

Und währenddessen erhöht sich die Zahl der Hungernden weltweit von 848 auf 923 Millionen. Die Welthungerhilfe fordert deshalb ein „Rettungspaket gegen den Hunger“ (Quelle). Mmmh.

Und was ist mit Gott? Mit Jesus?

Jesus kam ja auf diese Welt vor 2000 Jahren und hat gleich am Anfang mal Jesaja zitiert und damit gesagt, wozu er gekommen ist:

»Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt mit dem Auftrag, den Armen gute Botschaft zu bringen, den Gefangenen zu verkünden, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen werden, den Unterdrückten die Freiheit zu bringen, und ein Jahr der Gnade des Herrn auszurufen.« (Lukas 4,17-19)

Und später sagte er mal:

»Glücklich zu preisen seid ihr, die ihr arm seid; denn euch gehört das Reich Gottes. Glücklich zu preisen seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr werdet satt werden. Glücklich zu preisen seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen.« (Lukas 6,20-21)

Und was sollen wir machen?

Jesus wird einmal zu einigen sagen:

›Kommt her, ihr seid von meinem Vater gesegnet! Nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch vorbereitet ist. 35 Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war ein Fremder, und ihr habt mich aufgenommen; 36 ich hatte nichts anzuziehen, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt euch um mich gekümmert; ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht.‹ 37 Dann werden ihn die Gerechten fragen: ›Herr, wann haben wir dich denn hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? 38 Wann haben wir dich als Fremden bei uns gesehen und haben dich aufgenommen? Oder wann haben wir dich gesehen, als du nichts anzuziehen hattest, und haben dir Kleidung gegeben? 39 Wann haben wir dich krank gesehen oder im Gefängnis und haben dich besucht?‹ 40 Darauf wird der König ihnen antworten: ›Ich sage euch: Was immer ihr für einen meiner Brüder getan habt – und wäre er noch so gering geachtet gewesen –, das habt ihr für mich getan.‹ (Matthäus 25,34-40)

Was er zu den anderen sagt, könnt ihr in den folgenden Versen nachlesen – das klingt dann nicht mehr so nett.

Und was machen wir?

Dazu hat Sammy heute folgendes geschrieben, was ich einfach mal hier zitiere:

Lass uns kleine Schritte gehen. Die Großen habe ich nicht geschafft, obwohl ich sie schon so lange will. Lass uns kleine Dinge im Alltag ändern, Konsum zurücknehmen. Wenigstens kleine Schritte. Lass uns nicht einschüchtern lassen, wenn sowieso alles aussichtslos erscheint, weil wir letztendlich nur ein kleiner Teil eines großen Ganzen sind. Lass unsere Motivation nicht zurückgehen, wenn wir merken, dass die Romantik in solchen Fragen schnell weg geht und manche Versuche misslingen. Es geht nicht darum, das Offensichtliche zu tun, sondern das, was notwendig ist. Lass uns nicht zum Extremisten, zum Öko oder zum Hippie abstempeln, das ist nur der Versuch, unserer Sache die Ernsthaftigkeit zu nehmen und uns in eine Ecke zu stellen. Machen wir es, als wäre es das Normalste der Welt. Das ist es nämlich.

Ich bin reich. Du auch. Lass dir nichts einreden. Andere sind arm. Ist es nicht an der Zeit, dagegen etwas zu machen?

Ach so, am Sonntag ist der Micha-Sonntag und die Aktion Stand-Up (Infos über beides), vielleicht eine gute Möglichkeit mal in der Gemeinde darüber nachzudenken und dann aktiv zu werden.

* 57,8% haben dort weniger als 1$ pro Tag (Quelle). Durchschnittliche Lebenserwartung: 51,45 Jahre (Quelle). Sie haben also in ihrem Leben weniger als 18.615$. 20.000€ sind wiederum 27.128$. Und 18.615*1,5= 27.922,5.

Calexico über Johnny Cashs Gospel

In der aktuellen Spex werden der guten amerikanischen Band Calexico (Links zu vielen kostenlosen MP3s von Calexico) einige Songs vorgespielt, zu denen sie etwas sagen sollen. Besonders spannend finde ich, was sie zu „I Saw A Man“ von Johnny Cash sagen:

Max Dax (Spex): Dies ist ein früher, gottesfürchtiger Gospelsong von Johnny Cash.

Joey Burns (Calexico): An Johnny Cashs Gospelsongs bewundere ich am meisten, dass er ihre dunkle Seite betont. Er weiß, dass diese dunkle Seite eine große Kraft hat, sehr mächtig ist, jeden von uns infiltrieren kann. Genau genommen ist dies die Wahl die der Mensch hat: Lass ich mich verleiten – oder folge ich dem rechten Pfad? Wir sollten alle jeden Tag einen Gospel von Johnny Cash hören. Zur Erinnerung an die Verfehlungen, die uns erwarten.

Max Dax: Warum hören wir Wahrheit in Cash?

John Convertino (Calexico): Weil sich in seiner Stimme kein Moment der Falschheit und der Anmaßung findet. Er ist durch sein bedingungsloses Vertrauen geerdet – in Gott, in Jesus.

Joey Burns: Seine Stimme kennt die Sünden. Man hört sie in seiner belegten Stimme. Das fasziniert uns. Johnny Cash hat die Macht seiner Stimme bekanntlich erkannt – und sang für die Verzweifelten und Eingekerkerten. In Amerika sagen wir: the secular and the sacred. Cash stand knietief in beidem.

John Convertino: Er hat keiner Versuchung widerstanden. Er hat die Freuden des Lebens ausgeschöpft wie kein Zweiter. Das macht sein Vertrauen in Gott, das ich in seiner Stimme höre, umso faszinierender. Es freut mich, diese Hymne zu hören, denn ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Wir haben weiße Gospelmusik dieser Art in der Familie gesungen. Europäer verstehen so etwas oft nicht, aber die Musik, die du als Kind singst, vergisst du dein Leben lang nicht.

Joey Burns: Man darf nicht vergessen: So einen Song kriegt doch heute keiner mehr hin!


Und damit schöne Grüße an dermob, dessen Blog ich sehr vermisse.

Wir haben Jesus lieb

Unter diesem Titel schreibt Doreen Zimmermann bei Die Zeit ZUENDER über das Freakstock. Als Atheistin ist sie verwundert, aber auch fasziniert von diesen vielen Menschen, die „der Glaube [verbindet], dass Jesus ein ziemlicher cooler Typ sei.“.

Lest hier, was sie schreibt.

(via E-Mail von Peter)

Die Charta der Jesus Freaks

Vorgestern Abend habe ich dann doch mal die komplette Charta der Jesus Freaks gelesen. Die Jesus Freaks hatten die letzten drei(?) Jahre eine echt schwierige Zeit, viele Konflikte etc., aber auch das Konzil. Durch einen langen Prozess in dem alle Freaks mitreden konnten, entstand nun als „Endprodukt“ die Charta der Jesus Freaks Deutschland.

Ich muss sagen, die Charta fasziniert mich. Das Team hat es wirklich geschafft, einen Text zu schreiben, der klar Glauben, Werte und Visionen der Freaks ausdrückt und zu dem alle Freak-Gemeinden ja sagen können, ohne dass es schwammig wird. Und das ganze „nicht auf Kompromiss-, sondern auf Wunderbasis“.

Die komplette Charta kann man auf dem News-Blog runterladen.

Hier noch ein Ausschnitt, der auch fürs Freakstock dieses Jahr irgendwie programmatisch war:

Gottes Liebe als Basis von Einheit und Vielfalt

„Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott in ihm.“ 1. Joh. 4,16b

Was uns zusammenhält sind weder gleiche Lebens- und Musikstile, noch gemeinsame theologische Lehrmeinungen. Uns verbindet die erlebte Liebe unseres genialen Gottes. Er demonstriert an einem Haufen völlig unterschiedlicher Freaks, dass ER durch Ergänzung Einheit in gigantischer Vielfalt schaffen kann – nicht auf Kompromiss-, sondern auf Wunderbasis.

Wir sind überzeugt davon, dass der Jesus, der uns errettet hat, größer ist als unsere konkurrenzgeprägte Welt, in der Individualität oft gegen Gemeinschaft ausgespielt wird. Dies kann und will Jesus heilen und seinen Leib in Einheit und Vielfalt wiederherstellen. Wir fühlen uns von Gott genau in dieses Spannungsfeld zwischen sich scheinbar ausschließender Andersartigkeit und genialer Ergänzung gestellt. Wir sind dankbar, dass Jesus selber mit uns gemeinsam auf dem Weg ist, dass wir aus ihm und seiner Liebe leben und von ihm lernen dürfen.

Gefreut hat mich auch, dass der Einsatz für soziale Gerechtigkeit auch ein wichtiger Punkt der Charta ist.

Freakstock 2008

Mein achtes Freakstock ist auch schon wieder vorbei. Es ging wirklich sehr schnell vorbei, noch schneller als sonst.

Freakstock 2008

Ich war mit vielen Jugendlichen von ELIA dort, dass heißt alle Mahlzeiten und einige gemeinsame Zeit bei den Zelten. Ansonsten viele Leute mal wieder treffen, Gottesdienste, Konzerte…

Was fand ich gut:

  • Auf jeden Fall den Start-Gottesdienst. Sehr intensiv, sehr innovativ, sehr tief…
    (Es war nur manches für die schwierig zu verstehen, die keine Ahnung hatten, was die Charta ist, etc., also für die „Nicht-Freaks“).
  • Die Modul-Gottesdienst. So war mehr Vielfalt möglich, besonders die Gottesdienste von Speak und Convers/24-7 waren eine spannende Bereicherung für das Freakstock.
  • Das JFD-Zelt, ein Ort an dem man kreativ werden konnte. Und sowieso die Charta, um die es dort ging.
  • Den Raketenklub (vor allem diesmal nicht nur mit Drum & Bass, sondern auch mit Techno) und allgemein die Feier-Freude der Freaks.
  • Shane Claiborne war da und hat noch einmal einige inspiriert.

Was mich nicht so überzeugt hat:

  • Der Abschlussgottesdienst, bzw. den zweiten importierten Prediger. Laut Programmheft sollte es um die Zukunft der Freaks gehen. Der erste Predigt-Teil von Charles Bello war ja ganz gut, aber sein Freund (wie hieß er nochmal?) war mir dann doch zu „amerikanisch“ (ein Spitzen-Adjektiv, ich weiß) und zu sehr auf körperliche Heilung fixiert. Es gibt genügend Leute aus der Bewegung, die da mehr zum eigentlichen Thema zu sagen hätten.
  • Ein paar mehr Leute als 2800 wären schon schön gewesen.
  • Das der Raketenklub am Donnerstag schon um 2 Uhr zu gemacht hat, schade.
  • Das war’s schon irgendwie…

Insgesamt haben mich schon die Themen Einheit und Liebe sehr angesprochen. Ich denke, dass die Freaks da auf einen guten Weg sind und hoffe sehr, dass die in der Charta formulierte Vision wieder mehr gelebt werden kann…

Ein paar Fotos von mir gibt es bei ipernity.

Wer sonst noch über das Freakstock geschrieben hat, könnt ihr bei Fabse lesen, der selbst auch aufs Freakstock zurückblickt.

Nachtrag (2008-08-05):Da nicht so viele Leute kamen, fehlt dem Freakstock leider noch einiges an Geld. Wer das Freakstock unterstützen will, findet alle notwendigen Infos auf dem News-Blog.
Nachtrag 2 (2008-08-08): Lest auch, was Norbert Roth schreibt: …soli Deo gloria…