Heute ist mal wieder der Blog Action Day. Tausende Blogger weltweit bloggen heute über Armut.
Und was blogge ich dazu?
Armut war ja immer wieder Thema hier auf einAugenblick.de.
Und auch letzten Sommer bei ELIA, dazu ich empfehle die Predigten zum Thema (Mai bis August 2007).
Auch auf meine Arbeit zu Globalisierungskritik möchte dazu noch mal hinweisen.
Trotzdem noch einige ungeordnete Gedanken:
Armut ist zur Zeit auch ein merkwürdiges Thema. Vor einer Woche war ein Familienvater bei Anne Will, der gerade seine Ersparnisse für die Ausbildung der Kinder komplett verloren hat (hier kann man es nachhören). 20.000 Euro. Das ist fast 1,5 mal soviel Geld als mehr als die Hälfte der Menschen in Tansania in ihrem ganzen Leben zur Verfügung haben!* Wie viel manche der “Geld-Hinundherschieber” innerhalb weniger Sekunden verloren haben, möchte ich gar nicht wissen.
Wenn ich mir dann anschaue, was man mit 700 Milliarden Dollar alles finanzieren könnte (das war mal so nen geplantes “Rettungspaket” der USA), z.B. ausreichend Aids-Medikamente für über 46 Jahre (Quelle und weitere Liste). Inzwischen sind wir da weltweit ja zusammengerechnet bei viel größeren Zahlen (2,5 Billionen Euro – wie viele Nullen sind das nochmal?). Mmmh.
Und währenddessen erhöht sich die Zahl der Hungernden weltweit von 848 auf 923 Millionen. Die Welthungerhilfe fordert deshalb ein “Rettungspaket gegen den Hunger” (Quelle). Mmmh.
Und was ist mit Gott? Mit Jesus?
Jesus kam ja auf diese Welt vor 2000 Jahren und hat gleich am Anfang mal Jesaja zitiert und damit gesagt, wozu er gekommen ist:
»Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt mit dem Auftrag, den Armen gute Botschaft zu bringen, den Gefangenen zu verkünden, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen werden, den Unterdrückten die Freiheit zu bringen, und ein Jahr der Gnade des Herrn auszurufen.« (Lukas 4,17-19)
Und später sagte er mal:
»Glücklich zu preisen seid ihr, die ihr arm seid; denn euch gehört das Reich Gottes. Glücklich zu preisen seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr werdet satt werden. Glücklich zu preisen seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen.« (Lukas 6,20-21)
Und was sollen wir machen?
Jesus wird einmal zu einigen sagen:
Kommt her, ihr seid von meinem Vater gesegnet! Nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch vorbereitet ist. 35 Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war ein Fremder, und ihr habt mich aufgenommen; 36 ich hatte nichts anzuziehen, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt euch um mich gekümmert; ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht. 37 Dann werden ihn die Gerechten fragen: Herr, wann haben wir dich denn hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? 38 Wann haben wir dich als Fremden bei uns gesehen und haben dich aufgenommen? Oder wann haben wir dich gesehen, als du nichts anzuziehen hattest, und haben dir Kleidung gegeben? 39 Wann haben wir dich krank gesehen oder im Gefängnis und haben dich besucht? 40 Darauf wird der König ihnen antworten: Ich sage euch: Was immer ihr für einen meiner Brüder getan habt und wäre er noch so gering geachtet gewesen , das habt ihr für mich getan. (Matthäus 25,34-40)
Was er zu den anderen sagt, könnt ihr in den folgenden Versen nachlesen – das klingt dann nicht mehr so nett.
Und was machen wir?
Dazu hat Sammy heute folgendes geschrieben, was ich einfach mal hier zitiere:
Lass uns kleine Schritte gehen. Die Großen habe ich nicht geschafft, obwohl ich sie schon so lange will. Lass uns kleine Dinge im Alltag ändern, Konsum zurücknehmen. Wenigstens kleine Schritte. Lass uns nicht einschüchtern lassen, wenn sowieso alles aussichtslos erscheint, weil wir letztendlich nur ein kleiner Teil eines großen Ganzen sind. Lass unsere Motivation nicht zurückgehen, wenn wir merken, dass die Romantik in solchen Fragen schnell weg geht und manche Versuche misslingen. Es geht nicht darum, das Offensichtliche zu tun, sondern das, was notwendig ist. Lass uns nicht zum Extremisten, zum Öko oder zum Hippie abstempeln, das ist nur der Versuch, unserer Sache die Ernsthaftigkeit zu nehmen und uns in eine Ecke zu stellen. Machen wir es, als wäre es das Normalste der Welt. Das ist es nämlich.
Ich bin reich. Du auch. Lass dir nichts einreden. Andere sind arm. Ist es nicht an der Zeit, dagegen etwas zu machen?
Ach so, am Sonntag ist der Micha-Sonntag und die Aktion Stand-Up (Infos über beides), vielleicht eine gute Möglichkeit mal in der Gemeinde darüber nachzudenken und dann aktiv zu werden.
* 57,8% haben dort weniger als 1$ pro Tag (Quelle). Durchschnittliche Lebenserwartung: 51,45 Jahre (Quelle). Sie haben also in ihrem Leben weniger als 18.615$. 20.000 sind wiederum 27.128$. Und 18.615*1,5= 27.922,5.