Gründonnerstagsgottesdienst

Zwei Tage her:

An Gründonnerstag gestaltete meine Koino-Gruppe den Gottesdienst für die Studierenden und Dozenten Tabors.

Wir teilten ihn in zwei Teile:

1. Teil: Alle sitzen gemeinsam im nur mit Kerzen beleuchteten Andachtssaal auf Matratzen. Zuerst sangen wir gemeinsam einige Passionslieder. Danach betrachten wir Passionsbilder mit einem Stück der Matthäus-Passion als Hintergrund. Frank schloss diesen ersten Teil mit guten Gedanken unter dem Motto “Das Lamm bringt’s” ab. Vom Passah-Fest ausgehend erklärte er die Bedeutung des Abendmahls und des Lamms. Die Punkte waren: “Das Lamm bringt Gemeinschaft”, “das Lamm bringt Erlösung” und “das Lamm bringt ans Ziel”. Besonders den ersten Punkt fand ich spannend: Die Israeliten hatten den Auftrag ihre Nachbarn einzuladen, falls sie als Familie ein Passah-Lamm nicht alleine essen konnten. So waren sie zu Gemeinschaft mit ihren Nächsten, ihren Nachbarn (nicht den Freunden) verpflichtet. Das haben wir dann im zweiten Teil auch umgesetzt:

2. Teil: Wir haben uns auf die einzelnen WGs des Wohnheims aufgeteilt, um mit den jeweiligen Nachbarn Abendmahl zu feiern. Dazu hatten wir vorher eine CD produziert. Auf dieser CD waren 39 Minuten Anleitungen und Hintergrundmusik. Vor dem eigentlichen Abendmahl gab es so noch Zeit zum Austausch über den Impuls, zum Gebet, zum zur Ruhe kommen. Auch die Textlesung und der Segen waren auf der CD zu hören. Für mich war es ein intensives und gutes Abendmahl mit meinen direkten Nachbarn. Ja, das Lamm bringt Gemeinschaft.

btw: Die Texte für die CD haben wir mit dem eingebauten MacBook-Mikrofon aufgenommen, was wirklich super Aufnahmen ermöglicht. Die einzelnen Tracks haben wir dann mit GarageBand als Podcast aufgenommen, an iTunes gesendet und dann als CD gebrannt. Also super einfach. Das hat mich irgendwie mal wieder überzeugt…
Ach so, die Idee mit auf die WGs verteilen und eine CD mit Anweisungen mitgeben haben wir von einem Bibs-Gottesdienst “geklaut”. Danke.

SZ-Magazin: Korinther 9,99 Euro

Super Artikel namens “Korinther 9,99 Euro” im aktuellen Magazin der Süddeutschen Zeitung.

Die ersten Sätze:

Jesus lebt. Mit diesem einfachen Satz hat Ostern damals begonnen. Gekreuzigt, aber lebendig: Die Neuigkeit verbreitete sich unter seinen verzweifelten Anhängern, sie staunten und sagten es weiter, schließlich strömten sie aus allen Teilen des Landes zusammen, um sich zu versammeln. »Ein Brausen kam vom Himmel«, heißt es in der Bibel, züngelndes Feuer leckte nach ihren Köpfen, der Geist erfüllte sie, und plötzlich verstanden alle einander, obwohl sie in verschiedenen Sprachen redeten. Jesus lebt – die babylonische Sprachverwirrung war beendet.
Wir wissen nicht, was damals wirklich passiert ist. Wir wissen nur: Eine Versammlung von Menschen hatte plötzlich eine unglaubliche Kraft entwickelt, eine Kraft, die für 2000 Jahre christliche Geschichte reichen sollte.
Heute erinnern in den Kirchen brennende Kerzen an diese gewaltige Energie. Manche Gemeinden entfachen in der Osternacht das Osterfeuer, und der Pfarrer sagt: Jesus lebt. Aber es scheint, als könne das Feuer dieses Satzes niemanden mehr entzünden. Wenn der Satz geglaubt würde, müssten den Christen eigentlich Flügel wachsen, die Gemeinden müssten vor Kraft strotzen, ihre begeisterten Mitglieder müssten an Ostern durch die Straßen rennen und jedem ins Ohr brüllen: »Gott lebt! Wirklich, er lebt!«

Weitere Zitate:

Der christliche Glaube war nie als individualistische Privatsache gedacht, sondern als öffentliche, stets auch politische Angelegenheit einer Gemeinschaft. Gott hatte sich sein Volk ursprünglich einmal erfunden, damit es die Not der Welt beseitige.

Der Gottesdienst mutiert zum Kundendienst. Die von Ratzinger beschworene »altmodische Frage nach der Wahrheit des Christentums« wird nicht mehr gestellt. Es geht nicht mehr um Erleuchtung, es geht bestenfalls um die richtige Beleuchtung: Welche neuen Gottesdienstformen, Liturgien, Events locken den modernen Konsumenten in die Showrooms der Kirche?

Die Pointe des christlichen Glaubens aber besteht gerade darin, dass im Weinberg Gottes die Gesetzlichkeit des Egoismus ausgehebelt ist. Da wird der Tüchtige nicht deshalb unternehmerisch tätig, weil er sich einen Platz an der Sonne mit Villa, Meerblick und Porsche erkämpfen will, er möchte am Bau einer Welt mitwirken, in der auch der vom Schicksal Benachteiligte sein Plätzchen an der Sonne erhält. Aber den Starken, der sich von selbst zur Arbeit im Weinberg Gottes verpflichtet, den kann es erst geben, wenn er durch Umkehr und Buße – also: durch das Wunder des Glaubens – dazu verwandelt wird.

Amen.

(via proKompakt)

Nachtrag (2007-04-06):
Einige kritische Gedanken zum Artikel schreibt Simon.

N. T. Wright: Die Auferstehung des Sohnes Gottes

Heinzpeter Hempelmann betont im Unterricht/Seminar immer wieder die Bedeutung und die (bzw. der) Historizität der Auferstehung Jesu. Zu diesem Thema gibt es auch ein Heftchen von dem englischen Bischof und bedeutenden (postmodernen) Theologen N. T. Wright: Die Auferstehung des Sohnes Gottes. Eine historische Perspektive. Das ist leider das Einzige, was bisher von N. T. Wright auf Deutsch erschienen ist (wer sorgt dafür, dass mehr übersetzt wird?) – übrigens herausgegeben von Hempelmann (der ja selbst sehr viele Bücher geschrieben hat).
Wrights Gedanken zur Historizität der Auferstehung sind auf jeden Fall sehr gut und ich denke, dass das Heft auch einen ersten Einblick in das Denken und Schreiben des N. T. Wright gibt. Für mich war es auf jeden Fall eine gute Lektüre zwei Wochen vor Ostern.
Sehr viele englischsprachige Texte von N. T. Wright (auch zum Thema Auferstehung) findet man unter ntwrightpage.com.

Fürth: Rückblick

Ein Rückblick in Stichworten und Bildern:

Lounge

Lange Fahrt • cooler Teenkreis • „Ich bin Christ – ich darf alles“ • Schokopudding in Windeln • Radio-Predigt in Kneipe hören • WLAN einrichten • Nachtgespräche am Küchentisch • Ausschlafen • Bloggen • gemütliches Frühstück • Plattenladen • Proben • Shoppen in Nürnberg bei Regen • Jugendgottesdienst • „true style never dies“ • Photo-Booth-Bilder machen • Lounge • gut unterhalten • mit Burger-King-Kronen 2,50 Euro Döner für 2 Euro essen • Nachtgespräche am Küchentisch • Nicht ausschlafen • Technik aufbauen • Technik bedienen • Kindergottesdienst • Gemeinde-Mittagessen • DVD-CD-Platten-Börse • lange müde Fahrt

Alles ist erlaubt!

also:
tolle Leute • tolle Zeit • toller Gott • toller Döner

Döner mit Kronen

mehr Bilder bei meinem flickr oder bei hinterhofbubis.

Auf nach Fürth

Heute geht es mit meiner „Koinonia-Gruppe“ aus Tabor auf nach Fürth. In der dortigen LKG werden wir heute im Teenkreis mitarbeiten, morgen beim Jugendgottesdienst und am Sonntag beim Gottesdienst.
Ich werde mit ein paar Leuten bei Markus schlafen. Sammy, Vladi und Tobi, die letzte Woche als Gasthörer hier waren, treffe ich dann auch wieder. Schön. Ich freue mich…

Missionale – Emerging Church Seminar

Heute war ich mit dem Tabor-Infostand und Samuel bei der Missionale in Köln.
Neben vielen Gesprächen am Infostand hatte ich auch Zeit ein Seminar mit Christina Brudereck zu besuchen. Das Thema: „Eine Kirche, die über sich hinauswächst – Das 1×1 der emerging church“. Das Spannende dabei: Mindestens die Hälfte der vielen Seminar-Teilnehmer gehörte zur Generation 50+. Ich hatte dabei das Gefühl, dass die meisten das Gesagte gut fanden, was mich gefreut hat. Ansonsten hat Christina (für mich) wenig Neues gesagt, aber einiges neu formuliert.
Besonders gut gefallen haben mir Aussagen wie:
„Emerging Churches sind sehr inkarnatorisch. Inkarnation bedeutet, dass das Wort Fleisch wird und nicht das aus dem einen Wort viele Worte werden.“
„Wir wollen das Geheimnis nicht erklären, sondern feiern.“
„In der Postmoderne geht es nicht um Gottesdienste, in die du dich reinsetzt, als ob du eine Fernseh-Sendung schauen wolltest.“
„Wir haben die Aufgabe, das Gottesgerücht wachzuhalten“
(das sind keine wörtlichen Zitate, es ist das, was ich meine, gehört zu haben – ich versuche die Aussagen sinngemäß wiederzugeben)