Gedanken zum Christival

Das Christival ist vorbei. Ich versuche noch, meine Eindrücke zu ordnen und in Blogworte zu fassen.

Hier erstmal (ungeordnete) Gedanken und Eindrücke zum Christival allgemein (auf unser Festival und die Demos und so versuche ich in weiteren Artikeln einzugehen):

  • Insgesamt war das Christival eine gute Sache. Mir hat es echt gefallen. Viele Leute haben mich begeistert …
  • Am Dienstagabend, als nur Mitarbeiter da waren, hatte ich fast das Gefühl in Marburg zu sein. Die ganze Zeit sah ich Leute vom CT und mbs.
  • Die Teilnehmer, die am Mittwoch kamen wurden mit einem gigantischen Angebot an Kuchen, Snacks und Getränken von den Bremer Gemeinden begrüßt. Vielen Dank!
  • Es war toll zu sehen, wie begeistert die vielen jugendlichen Teilnehmer waren.
  • Es hat mich gefreut, viele wunderbare Menschen zu treffen.
  • Die Unterkünfte, die Tobi uns organisiert hat, waren super. Danke!
  • Sehr enttäuscht hat mich der viele Müll, der vor allem in der Mitarbeiteroase produziert wurde. Bitte nicht noch einmal! Auch FairTrade-Kaffee wäre ne gute Sache. Apropos Kaffee: Wer trinkt heute noch Kaffee mit Kaffeesahne?
  • Ich hätte mir auch mehr Innovatives bei den Veranstaltungen und Inhalten gewünscht. Z.B. waren die „Wortwechsel“ (Bibelarbeiten/Gottesdienste vormittags) soweit ich das überblicken kann alle in Form von klassischen/aktuellen Jugendgottesdiensten (also viel Lobpreis und verständliche Predigten). Auch der als „alternative worship“ angekündigte Wortwechsel bestand hauptsächlich aus fetzigen Lobpreis, lustigen Videos und Wort-Inputs von vorne.
  • Es waren leider auch nur wenige neue, alternative Gruppen dort aktiv. Eine der Ausnahmen waren convers, die beim Jesus-Weg im Dom dabei waren. Der Jesus-Weg war eine gute, kreative Sache, die auch für Nicht-Teilnehmer offen war. In dieser Richtung wäre sicherlich noch mehr möglich gewesen. Wo war Raum für Kunst und Kultur jenseits der für christliche Jugendfestivals üblichen (qualitativ meist sehr hochwertigen) Rock- und Popmusik?
  • Gut fand ich, dass bei den Hauptveranstaltungen immer wieder deutlich wurde, dass der Glaube auch praktische/soziale Auswirkungen haben muss. Ich hoffe, dass dieser Impuls in den Jugendgruppen in den nächsten Wochen aufgegriffen wird. Und ich frage mich, ob es nicht möglich gewesen wäre, noch konkretere Impulse zu geben bzw. das Christival insgesamt mehr auf dieses Thema auszurichten.
  • Ist es notwendig vor allem die (in der frommen Szene) großen Namen bei den großen Veranstaltungen auftreten zu lassen?
  • Besonders bewegt hat mich eine Begegnung nach 1 Uhr Samstagnacht auf dem Weg zu „unserer“ Wohnung. Ein kräftiger Mann mit Glatze sprach uns an und wollte ein Handy von uns nutzen. Nach dem Telefonat fragte er, ob wir auch zu den Christen gehören, was wir bestätigten. Daraufhin erzählte er uns, dass Gott noch nie etwas für ihn getan hat und dass Jesus Menschen wie ihn hasst. Er berichtete von dem vielen Leid und dem harten Leben, dass er und vor allem viele seiner Freunde leben müssen. Er sprach über eine halbe Stunde mit uns und wir beteten nachher noch für ihn …

Soweit erstmal. Ich hoffe, ich komme heute noch dazu über unser Festival und die Sache mit den Demos zu schreiben.

Nachtrag (19:21):
Links zu vielen im Netz lesbaren Presse- und Blogberichten findet man beim CVJM Nürnberg.


Alle meine Artikel über das Christival:
Gedanken zum Christival
Christival: Still & Chill Festival
Christival: Proteste 01: von links
Christival: Proteste 02: von rechts
Christival: Proteste 03: Meine Gedanken

Links zu Berichten woanders findet man beim CVJM Nürnberg.

40 Days Living the Jesus Creed

Scot McKnight, Autor des „Jesus CreedBuchs und Blogs hat zu dem Buch nun auch ein 40-Tage-Andachtsbuch („40 Days Living the Jesus Creed“) geschrieben. Davon hat er auf seinem Blog einmal 100 Exemplare verschenkt. Ich gehörte zu den Glücklichen und bekam so dieses Buch geschickt (noch nicht einmal Porto musste ich zahlen) – Vielen Dank!

40 Days Living the Jesus Creed

Das passt natürlich sehr gut zu dem was ich unter höre, täglich und Fastenzeit 2008: 40 Day Challenge beschrieben habe. Ich schaffe es zwar ehrlich gesagt nicht jeden Tag, das „Jesus Creed“ zu sagen, auch in dem Andachtsbuch lese ich nicht jeden Tag, trotzdem wurde mir dadurch das „höchste Gebot“ in den letzten Wochen immer wichtiger.

Im Buch „40 Days Living the Jesus Creed“ führt Scot McKnight jeden Tag kurz aus, was es bedeutet, nach dem höchsten Gebot zu leben. Für mich waren da schon einige sehr gute Impulse bei, die mich zum Beten und Umsetzen trieben. Ich erkenne aber auch immer wieder, dass ich da noch viel lernen kann und dass es wirklich die entscheidende und nicht immer leichte Herausforderung für Christen ist, Gott und seine Mitmenschen zu lieben.

Fastenzeit 2008: 40 Day Challenge

In der Fastenzeit 2008 werde ich, das machen, was ich sowieso seit ein paar Tagen mache:
Täglich das höchste Gebot lesen. – Vor ein paar Tagen schrieb ich darüber: höre, täglich.
Als ich mir vornahm, das höchste Gebot jeden Tag zu zitieren, war mir gar nicht bewusst, dass das der Namensgeber für Scot McKnight Blog (“Jesus Creed”) ist.
Nun hat Scot McKnight daraus nun eine 40 Day Challenge gemacht:

I am asking you to begin and end each day of Lent (beginning Wednesday) by reciting the Jesus Creed. And, whenever it comes to mind throughout the day, I am asking you to recite it again. In your evening recitation of the Jesus Creed, we are asking you to give some moments of recollection to confess any sins against the Jesus Creed throughout the day.

Ich werde also jeden Morgen und Abend folgende Verse zitieren:

Höre, täglich:
Der Herr, unser Gott, ist der alleinige Herr.
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit deinem ganzen Verstand und mit aller deiner Kraft!
Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!

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trigami-Rezension: Townbuddy

[Trigami-Review]

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Townbuddy ist ein neues soziales Netzwerk, über das ich von Trigami vermittelt eine Rezension schreiben werde. Dafür habe ich ein Interview mit Abdulla Saleh von Townbuddy geführt. Zu den einzelnen Fragen und Antworten werde ich noch ein paar Kommentare abgeben. Ich hoffe, dass ihr euch dadurch ein gutes Bild von Townbuddy machen könnt. Ihr könnt es natürlich auch selbst ausprobieren, und euch bei Townbuddy kostenlos anmelden.

1. Es gibt inzwischen unzählige soziale Netzwerke im Internet. Warum sollte ich mich auch noch bei Townbuddy anmelden?

Townbuddy ist ein Nachbarschaftsnetzwerk. Der Nutzen einer Nachbarschafts-Community ist für einen User weitaus höher als wie man es wohl auf den ersten Blick hin vermutet. Unser Fokus liegt ganz klar beim Thema „Nachbarschaft“, also der regionale Bezug innert der Usergemeinde kommt sehr gut bei unseren usern an. Unsere Userschaft erkennt den Nutzen dieser Plattform in Bezug auf den Alltag und macht sich das zu Nutze.

Ja, das stimmt. Das besondere an Townbuddy ist die Nachbarschaft, die man dort angezeigt bekommt. Nachdem ich mich angemeldet habe, konnte ich direkt sehen, wer ansonsten aus Marburg noch angemeldet ist. Entweder in Form von Listen oder auf einer Google-Maps-Karte, auf der direkt die an deren User aus Marburg dort angezeigt werden, wo sie wohnen. Um diese Nachbarschaften sind auch die meisten Funktionen aufgebaut, z.B. ein Flohmarkt und Tipps. Das kann schon sehr praktisch sein, wenn ich so sehe, wer in meiner Nachbarschaft alte Platten verkauft oder welcher Döner jetzt wirklich der beste in Marburg ist. Gerade wenn man neu irgendwo wohnt, ist das und die Möglichkeit, mit seinen Nachbarn auch online reden zu können, sicherlich eine gute Funktion. Leider haben meine Marburger Nachbarn bisher noch keine Tipps verraten oder Dinge auf dem Flohmarkt angeboten…

2. Wie kamen Sie auf die Idee zu Townbuddy?

Wir fanden und finden von allen SN-Themen, jenes mit Bezug zur Nachbarschaft sehr interessant und haben uns daher auch dazu entschieden, nebst unserer noch in der closed-beta Phase befindlichen Social Voting Community netvoting ein weiteres Socialnetwork umzusetzen, eines in Form einer local-based social network community.

Über netvoting habe ich ja schon einmal geschrieben und ich muss sagen, dass Townbuddy das spannendere social network ist.

3. Wann startete Townbuddy und wie wurde das Angebot bisher angenommen?

Townbuddy startete am 9.01.2008 und die bisherige Entwicklung von Townbuddy entspricht unseren Erwartungen.

4. Sind noch weitere Funktionen bei Townbuddy geplant? Können Sie uns schon verraten, was die Nutzer noch erwartet?

Um mal eine kurzfristige Prognose zu wagen:
Wir arbeiten intensiv an der technischen Weiterentwicklung der Plattform in Form von Bereitstellung interessanter Applikationen im Bereich der Unterhaltung. Zudem wollen wir an das bisherige Wachstum der Plattform in Form von Neuanmeldungen anknüpfen.

Da kann man also gespannt sein.

5. Manche Funktionen bei Townbuddy sind mir noch nicht klar. Aber Hilfe-Seiten habe ich nicht gefunden. Was soll ich tun?

Wir arbeiten daran eine umfangreiche Hilfefunktion bereit zu stellen. Bis dahin kann man sich bei Fragen entweder an die Nachbarschaft wenden, hier haben wir bereits sehr viel positives Feedback erhalten. Oder man bittet um Rat bei Dieter dem Hausmeister auf Townbuddy. Dieter hilft recht zügig bei Fragen und Unklarheiten, sofern er noch nicht sein Feierabendbier geöffnet hat 😉

Die fehlende Hilfe ist bisher einer meiner Kritikpunkte. Aber die vorgeschlagenen Möglichkeiten und die Aussicht auf eine ”umfangreiche Hilfefunktion“ klingen natürlich gut. Townbuddy ist bisher ja noch nicht einmal drei Wochen online.

6. Was bedeuten z.B. die ”social points“? Wie kann ich sie sammeln und was bringen sie mir?

Die Socialpoints stellen eine Art Userincentivierung innerhalb der Community dar und sollen die Aktivität auf der Plattform erhöhen. Socialpoints gibt es für verschiedene Aktionen die der User auf der Plattform ausführt. Die Socialpoints stellen zum einen den Rang eines Townbuddy´s innerhalb der Community dar und zum anderen wird es auch in absehbarer Zeit möglich sein, die gesammelten Socialpoints innerhalb der Plattform einzulösen. Mehr hierzu gibt es später.

Ok, so etwas hatte ich auch vermutet, wobei es mir immer zu anstrengend ist, solche Punkte irgendwo zu sammeln. Aber sie sind für einige sicherlich ein Anreiz, sich aktiv zu beteiligen. Und ein soziales Netzwerk funktioniert nur, wenn viele aktiv sind.

7. Nach den starken Protesten gegen die neuen AGBs beim studiVZ, war ich erstaunt, in den Townbuddy-AGBs zu lessen, dass meine Daten ”für Marketing-, Kundenbetreuungs-, Marktforschungs- und Werbezwecke elektronisch verarbeitet und genutzt“ werden, dagegen klingt die personalisierte Werbung bei studiVZ harmlos.
Einige Fragen noch dazu:
a) Welche Daten werden dafür genutzt? Auch Angaben über Alter und Hobbys?
b) Warum haben sie diese Form der Werbung gewählt?
c) Warum muss jeder Nutzer dieser Verwendung der persönlichen Daten bei der Anmeldung zustimmen?
d) Wenn ich dieser Verarbeitung nachträglich widerspreche, kann ich trotzdem weiter Mitglied bei Townbuddy bleiben? Und werden dann meine Daten auch bei allen Partnerunternehmen gelöscht?

Sowohl die Angabe Ihres Alters als auch die zu Ihren Hobbies und Interessen sind freiwillige Angaben die Sie tätigen können, von daher ist es nicht beabsichtigt, jene Angaben für diesen Zweck zu nutzen. Klassische Werbung in Social Networks scheint ja nun nicht zu funktionieren, deshalb behalten wir uns die Option offen, andere Werbemöglichkeiten testen und durchführen zu können. Es ist uns natürlich ein sehr wichtiges Anliegen, dass die persönlichen Daten des Nutzers mit großer Sorgfalt behandelt werden, zumal wir wohl genau in diesem punkt im Fokus stehen. Unsere technischen Prozesse sind diesbezüglich sind soweit einwandfrei. und da es sich um ausgewählte Partner handelt, sind wir unbesorgt, dass etwaige Daten anderweitig missbraucht werden.

Die Werbung und Verwendung der Nutzerdaten sind mein größter Kritikpunkt an Townbuddy. Schon vor der Anmeldung wird einem ein 50 Euro Gutschein (von ”Der Club“) versprochen und danach landet man erst einmal auf einer Seite voller Werbung für Zeitungsabos etc. Beim Anmelden musste man die ”AGB und die Nutzung der Daten durch unsere Sponsoren“ akzeptieren. Dem kann man zwar nachträglich widersprechen (siehe AGB 5.3), aber eigentlich möchte ich keine Werbung geschickt bekommen, nur weil ich mich in einem social network angemeldet habe.

Fazit:
Townbuddy bietet mit seinen Nachbarschaftsfunktionen viele interessante Funktionen. Bisher kannte ich so etwas noch nicht. Neben den speziellen Nachbarschaftsfunktionen entspricht es vielen bekannten Netzwerken.
Mein größter Kritikpunkt ist sicherlich die Verwendung der Nutzerdaten. Ansonsten fände ich es auch noch gut, wenn man mehr ”Privatsphäre“ einstellen könnte, z.B. indem die Profilseite nur von Freunden sichtbar ist und auf den Karten nur mein Nickname nicht mein voller Name steht.
Wer sich mit seiner Nachbarschaft mehr vernetzen möchte, ist bei Townbuddy sicherlich richtig…

Höre täglich

Täglich bekennen fromme Juden ihren Glauben mit dem “Schma Jisreal” (“Höre, Israel”):

Höre Jisrael:
ER unser Gott, ER einer!

(Deuteronomium/5. Mose 6,4 nach Buber/Rosenzweig)

Im nächsten Vers heißt es dann:

Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.

Dies ist wiederum der erste Teil des höchsten Gebots laut Jesus:

Das wichtigste Gebot ist: ›Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der alleinige Herr. Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit deinem ganzen Verstand und mit aller deiner Kraft!‹ An zweiter Stelle steht das Gebot: ›Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!‹ Kein Gebot ist wichtiger als diese beiden.

(Markus 12,29-31(in den anderen Evangelien fehlt der erste Satz), NGÜ)

Vorhin beim Lernen überlegte Thomas, was wohl passieren würde, wenn Christen dieses höchste Gebot jeden Tag lesen, aufsagen, hören.
Eine gute Idee. Ich werde es mal versuchen und lade dich dazu ein, dies auch zu tun.

Höre, täglich:
Der Herr, unser Gott, ist der alleinige Herr.
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit deinem ganzen Verstand und mit aller deiner Kraft!
Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!


Nachtrag (2008-01-19):

Von Scot McKnight gibt es ein Buch, dass sich damit beschäftigt: The Jesus Creed. Loving God, Loving Others

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