Kony 2012

Gestern erschien es in meinen Facebook-Neuigkeiten zum ersten Mal: Das Video KONY 2012. Ich habe mir das sehr gut gemachte halbstündige Video über den zentralafrikanischen Rebellenführer Joseph Kony und die Arbeit der Organisation Invisible Children angeschaut und es hat mich bewegt. Und ich wollte etwas tun.

Aber gleichzeitig war da auch ein komisches Gefühl: „So ein riesiger Aufwand allein mit dem Ziel, dass die USA weiterhin Spezialisten/Soldaten nach Afrika schicken, die dafür sorgen sollen, dass Kony gefangen genommen (oder getötet) wird? Und damit soll das Problem gelöst sein und es gibt dann keine Kindersoldaten mehr?”

Ein bisschen Recherche bestätigte mein Gefühl: Es ist nicht so einfach, wie es im Video dargestellt wird.

Heute kamen dann auch ein paar Artikel, die als Ausgangspunkt für eine eigene Recherche dienen können: Spreeblick, ZEIT und life.remixed. Und eine Antwort von Invisible Children auf geäußerte Kritik.

Also: Schaut euch das Video an, informiert euch über Invisible Children und natürlich auch über Joseph Kony, die LRA und die komplexe Situation in Zentralafrika. Und werdet aktiv. Aber überlegt vorher wie und wofür.

Sehnsucht: die weite Welt

Eben habe ich zum ersten Mal in diesem Jahrzehnt gebloggt.

Mit diesen Satz wollte ich das Geblogge bei einAugenblick.de im Jahr 2010 starten. Aber dann fiel mir ein, das ich an anderer Stelle doch schon ein paar Kleinigkeiten gebloggt habe. Egal.

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Eben habe ich auf jeden Fall meine Gedanken zum Thema „Sehnsucht – Fernweh„, die ich vor zwei Wochen bei puls den Anwesenden mitgeteilt habe, auf puls-erlangen.de veröffentlicht:

Ich habe Sehnsucht.
Sehnsucht nach der weiten Welt.
Vor ein paar Tagen habe ich mir Bilder aus Taiwan angeschaut.

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Da war es so spannend, so interessant, so aufregend, so anders.
Allein das Essen und die Getränke dort: Die Rindfleischnudeln, der Perlenmilchtee. Mmmh.
Und diese riesige Stadt, überall so viele Menschen auf engem Raum und unzählige Roller auf den Strassen…
Wenn ich diese Bilder sehe, überkommt mich die Sehnsucht aufzubrechen, in eine andere Welt, weg aus Erlangen, weg aus Deutschland.
Oder dieser kitschige Afrika-Film letzte Woche, den wir gesehen haben.

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Ach, diese Weite, die Tiere, die Landschaft. Und die Menschen.
Nicht so wie hier. So anders, so schön, so faszinierend.

Ja, die weite Welt.
Immer wieder kommt sie, diese Sehnsucht nach der Ferne.

Dabei kannte ich diese Sehnsucht früher noch nicht.

…

Weiter geht’s auf puls-erlangen.de.

ein Augenblick im Advent #21

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Musik hören und Kenia unterstützen. Dies kann man bei Christmas for Kenya tun. Dort werden zwei Alben mit aktueller Weihnachtsmusik zum runterladen angeboten. Statt dafür zu bezahlen wird man aufgefordert, per paypal etwas für ein Brunnenbauprojekt in West-Kenia zu spenden. Das ganze ist ein Projekt der University Baptist Church Waco.

Wer darüber hinaus noch etwas andere Weihnachtsmusik braucht, dem empfehle ich das schöne Box-Set Songs for Christmas (mit 5 CDs, Booklet, Essays, Comic Strip, Poster, Sticker etc.) des genial-verrückten Folk-Sängers Sufjan Stevens (siehe und).

Mein Foto. oder: Geburten in Kenia

Vor ein paar Tagen fragte jemand von einer UN-Organisation namens united nations population fund, ob sie ein Foto von mir für einen Bericht nehmen können. Die „Feature Story“ mit meinem Foto ist zur Zeit prominent auf der Startseite verlinkt und sieht so aus:

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Unter dem Titel „Family Planning in Kenya: Not For Women Only“ wird von den schwierigen Versuchen berichtet, Männer in Kenia von Familienplanung (im Sinne von: die Anzahl der Kinder begrenzen) zu begeistern. Eine durchschnittliche Frau in Kenia bekommt sechs Kinder, was eindeutig zu viel für das Land ist. Mit dem Thema habe ich mich bisher noch nicht viel beschäftigt (wie gesagt, Männer dafür zu interessieren ist schwierig ;-)), aber durch die Sache mit dem Foto, habe ich nun erstmals was zu dem Thema gelesen.

Heute ist Feiertag

…in Kenia.
Denn vorgestern wurde der Enkel einer kenianischen Frau zum nächsten Präsidenten der USA gewählt. Kenia freut sich! Und ich freue mich mit. – Mehr zu Kenias Freude u.a. bei tagesschau.de.

Warum die Wahl für alle Afrikaner ein Grund zur Freude ist, lest ihr bei HaSo: God bless Africa!


Falls ihr sie noch nicht gesehen habt, schaut euch mal die Rede Obamas vom Wahlabend an. Und auch die von McCain, Respekt!


P.S.: Zum Glück hat Paul Auster, einer meiner Lieblingsautoren, mit seiner Befürchtung nicht Recht behalten:

Ja, es geht nur darum, dass er schwarz ist. Das ist die alles entscheidende Frage. … Niemand möchte mehr öffentlich als Rassist erkannt werden, das war vor 40 Jahren noch anders, … Und deshalb traue ich den Umfragen bei dieser Wahl kein bisschen. Die Leute sind so konditioniert, nichts Anstößiges zu sagen, dass sie die Polls belügen. Es gibt eine große Masse Wähler, hauptsächlich arme und mittelständische Weiße, die noch unentschieden sind und sich an keine politische Partei gebunden fühlen. Auf die wird es bei dieser Wahl ankommen.

Die Bibel über Ausländer

Ein kleiner Nebengedanken aus dem Gottesdienst heute morgen:

Wenn sich ein Ausländer bei euch niederlässt, sollt ihr ihn nicht ausbeuten. Den Ausländer, der bei euch wohnt, sollt ihr wie einen von euch behandeln und ihr sollt ihn lieben wie euch selbst. Denn ihr selbst wart einst Fremde in Ägypten. Ich bin der Herr, euer Gott.

Levitikus (3. Mose) 19,33-34

Das wäre doch mal eine wirklich christliches Parteiprogramm, oder?Aber erst einmal spricht es jeden Einzelnen von uns an. Wie gehe ich mit Ausländern um? Behandele ich Ausländer wie einen „von uns“ oder habe ich nicht doch ein mulmiges Gefühl wenn mir abends zwei Afrikaner auf der Straße begegnen?

Und da meine Großmutter die letzten beiden Tage zu Besuch war, noch der Vers davor:

Ehrt und respektiert ältere Menschen. Habt Ehrfurcht vor eurem Gott. Ich bin der Herr!

Levitikus (3. Mose) 19,33-3432