ein Augenblick im Advent #04

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Vorhin habe ich versucht für den heutigen eine adventliche Einleitung zu schreiben, aber das lass ich jetzt doch sein…  

Die Volksabstimmung gegen Minarette in der Schweiz habt ihr mitbekommen. Als Reaktion darauf hört man jetzt an vielen Stellen, dass es für Christen in vielen islamischen Ländern nicht einfach ist, bzw. dass sie sogar direkt verfolgt werden (so z.B. ein evangelikaler Theologe in der BILD). Das ist ja häufig richtig (leider!), aber diese Texte klingen immer so nach „wie du mir, so ich dir“. Das dieses nicht so das beste Prinzip ist, habe ich schon im Kindergottesdienst gelernt.

Und solche Volksabstimmungen sind sicherlich auch keine Hilfe für die Christen, die in islamischen Ländern leben. Dies macht ein Artikel bei Spiegel Online gut deutlich: Fatales Signal für die Christen. Dieser Artikel wurde mir auch heute von Christen aus der Türkei noch einmal empfohlen.

Unterdrückt nicht die Fremden, die bei euch im Land leben, sondern behandelt sie genau wie euresgleichen. Jeder von euch soll seinen fremden Mitbürger lieben wie sich selbst.

3. Mose 19,33f

Da dieses „behandelt sie wie euresgleichen“ bei uns auch im Grundgesetz steht, wäre der nächste konsequente Schritt nach einem Verbot von Minaretten, auch Kirchtürme oder zumindest erstmal Glockengeläut zu verbieten, wie es ein Kommentar auf einer Nachrichtenseite gut bemerkte. Da halte ich mich doch lieber an das „liebt eure fremden Mitbürger wie euch selbst“. Wer das nicht will, weil er die „Islamisierung“ als große Gefahr und Moslems als Gegner ansiehst, dem empfehle ich mal Matthäus 5,44 zu lesen…

PS: In Berlin ging vor kurzem miteinander-berlin.de online.

ein Augenblick im Advent #03

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Heute in diesem Adventskalender ein Text aus meinem Adventskalender, den ich am Montag morgen für mich sehr passend fand. Der Text stammt übrigens von der Theologin Dorothee Sölle, deren Namen manche vor einigen Jahrzehnten gerne mit dem Wort „Hölle“ in einen Satz sagten…

Egal, hier ihr Text:

Du sollst dich selbst unterbrechen.

Zwischen Arbeiten und Konsumieren
soll Stille sein
und Freude,
dem Gruß des Engels zu
lauschen:
Fürchte dich nicht!

Zwischen Aufräumen und Vorbereiten
sollst du es in dir singen hören,
das alte Lied der Sehnsucht:
Maranata, komm, Gott, komm!

Zwischen
Wegschaffen und Vorplanen
sollst du dich erinnern
an den ersten Schöpfungsmorgen,
deinen und aller Anfang,
als die Sonne aufging
ohne Zweck
und du nicht berechnet wurdest
in der Zeit,
die niemandem gehört
außer dem Ewigen.

aus Der andere Advent 2009/2010

ein Augenblick im Advent #02

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Gleich am zweiten Tag dieses kleinen Adventskalenders gibt es einen großen Kontrast zur rührenden Geschichte von gestern:

zero“ ist ein kleiner, aber sehr feiner MP3-Shop für elektronische Musik, der die Musik erst einmal nach Städten ordnet (was bei elektronischer Musik sehr sinnvoll ist). Über das Konzept von zero inch haben sowohl Spreeblick als auch De:Bug schon begeistert berichtet.

Wie schon letztes Jahr bietet zero“ auch diesen Dezember einen „New Year Countdown“ an. Der ist auch eine Art Adventskalender (bis Silvester), wo man jeden Tag einen der Favoriten der zero“-Leute aus 2009 kostenlos als MP3 (mit 320kBit) herunterladen kann. Wer qualitativ hochwertige elektronische Musik aus dem vergangenen Jahr kennen lernen möchte, dem empfehle ich, sich bei zero“ anzumelden und jeden Tag beim „New Year Countdown 2009“ vorbeizuschauen.

ein Augenblick im Advent #01

advent-augenblick-240.pngDieses Jahr möchte ich in der Adventszeit (bzw. in der Zeit vom 1. bis 24. Dezember) versuchen, jeden Tag etwas hier zu veröffentlichen. Das kann ein kurzer Gedanke, ein langer Text oder auch nur ein Link sein – also so eine Art Blog-Adventskalender.

Heute starte ich mit einer kurzen Begegnung gestern auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt:

Mit meinem Besuch aus Hamburg informierten wir uns an einem Lebkuchen-Stand über die verschiedenen Lebkuchen-Variationen. Während wir noch überlegten, kaufte ein Mann um die 60 eine Packung wertvolle Elisen-Lebkuchen. Nachdem er bezahlt hatte, drückte er uns die Lebkuchen in die Hand, sagte ”ein Geschenk aus Nürnberg” und verschwand.

KD-Projekt oder Zeit haben

Alex Kupsch steckt gerade in einem fast wahnwitzigen Selbstversuch: Dem KD-Projekt. In einem Jahr möchte er die komplette Kirchliche Dogmatik von Karl Barth lesen. Also 9000 Seiten voller anspruchsvoller Theologie.

Vorhin hat Alex einige sehr gute Sätze aus einer Fußnote der KD auf dem KD-Projekt-Blog zitiert:

Wir mögen dabei [dass Gott Zeit für uns hat] wohl daran denken, daß Zeit haben für einander (…) in Wirklichkeit den Inbegriff aller Wohltaten bezeichnet, die ein Mensch dem andern erweisen kann. Wenn ich jemandem meine Zeit wirklich schenke, dann schenke ich ihm eben damit das Eigentlichste und Letzte, was ich überhaupt zu verschenken habe, nämlich mich selber. Schenke ich ihm meine Zeit nicht, so bleibe ich ihm gewiß alles schuldig und wenn ich ihm im übrigen noch so viel schenkte. (KD I/2, 60)

Man kann festhalten: Alex hat Zeit. Zeit für Karl.

Finding your Passion

Gestern ging es in einem Treffen mal wieder um die Frage, wie wir als Einzelne oder auch als kleine Gruppe unsere Vision/Mission/Berufung, also unseren Platz in Gottes heilendem Handeln, finden können. Sicherlich gehören ernsthaftes und hörendes Gebet und offene Augen zu den wichtigsten Antworten. Aber was kann uns darüber hinaus in diesem Prozess helfen?

Eben las ich „The Short but Powerful Guide to Finding Your Passion“ bei zenhabits. Ich denke, dass Leo Babauta dort einige wertvolle Hinweise gibt, bzw. hilfreiche Fragen stellt.

Ich nenne hier nur mal die 10 Stichpunkte, die aber erst durch das Lesen der erklärende Texte richtig sinnvoll sind:

1. What are you good at? …

2. What excites you? …

3. What do you read about? …

4. What have you secretly dreamed of? …

5. Learn, ask, take notes. …

6. Experiment, try. …

7. Narrow things down. …

8. Banish your fears. …

9. Find the time. …

10. How to make a living doing it. …

Falls dich dieses Thema interessiert, solltest du nun direkt den ganzen Artikel bei zenhabits lesen.