Zitat für den Augenblick 022

Bei Toby wird mal wieder über Umweltschutz, Gerechtigkeit, fairen Kaffee etc. diskutiert.
Christopher zitiert dort in einem Kommentar Marie von Ebner-Eschenbach, die ich nun auch hier zitiere:

Man kann nicht allen helfen, sagt der Engherzige, und hilft keinem.

Zitat für den Augenblick 021

Vor dem letzten Einschlafen blieben meine Gedanken bei einem Satz aus meiner aktuellen großartigen Gute-Nacht-Lektüre Der Name der Rose von Umberto Eco hängen:

Man kann das Gottesvolk nicht verändern, wenn man die Ausgeschlossenen nicht wieder integriert.

Ja, wen haben wir ausgeschlossen? Wen schliessen wir aus?
Sind unsere Gemeinden ein Zuhause für die am Rande Stehenden, die Ausgeschlossenen, die “Sünder”?
Oder sind es Versammlungen der Frommen, der Guten, der Insider, in denen für alle, die nicht ins fromme Schema passen nur wenig Platz ist?

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Zitat für den Augenblick 020

Ich sitze gerade (zum zweiten Mal bisher) in einem ICE. Ich freue mich über die ausklappbaren Tische in MacBook-Größe (die könnten nur etwas niedriger sein) und habe eben ein Interview mit dem Bundespräsidenten Horst Köhler in “mobil” gelesen. Das Thema war Klimaschutz.
Hier seine letzten Sätze im Interview:

Klimaschutz bedeutet nicht notwendigerweise Verzicht. Im Gegenteil: Wir werden in Zukunft auf viel mehr Wohlstand verzichten müssen, wenn wir nicht in Klimaschutz investieren. Und ist es wirklich Verzicht, wenn ich energiesparende Elektrogeräte oder ein sparsames Auto kaufe, mein Haus stärker dämme oder Stand-by-Schaltungen vermeide? Am Ende werde ich doch durch niedrige Energiekosten belohnt. Ich bin überzeugt: Klimaschutz ist ohne Einbußen an Lebensqualität machbar.

(Quelle: mobil 05|07, S. 74)

Ja, das sind keine neuen Erkenntnisse. Aber es ist so. Es ist gut, wenn unser Präsident ein positives Bild von Klimaschutz vermittelt. Klimaschutz bzw. Umweltschutz ist etwas Gutes, keine lästige Pflicht, die uns jetzt auch noch aufgedrückt wird.

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Zitat für den Augenblick 019

Ich sitze gerade an einem Referat über Martin Walser. Dafür lese ich auch etwas seinen heftig diskutierten Roman Tod eines Kritikers. Daraus ein Zitat:

Ich bin auf Erfahrung angewiesen. Leider. Erfahren geht ja viel langsamer als denken. Denken kann man schnell. Denken geht leicht. Denken ist keine Kunst. Denken ist großartig. Durch Denken wird man Herr über Bedingungen, unter denen man sonst litte. All das ist Erfahren nicht. (…) Erfahrungen sind nicht so leicht beherrschbar wie das Denken. Durch Denken herrscht man ja selber. Erfahrungen ist man eher ausgeliefert. Aber sie aufzeichnen hilft. Das ist auch eine Erfahrung.

Zitat für den Augenblick 017

Ein Zitat von Joseph Ratzinger aka Benedikt XVI (aus Einführung in das Christentum) gefiel mir so beim Dogmatik lernen, dass ich es hier mal zitiere:

Wer versucht bloßer Beschauer zu sein, erfährt nichts. Auch die Wirklichkeit „Gott“ kann nur in den Blick kommen für den, der in das Experiment mit Gott eintritt – in das Experiment, das wir Glaube nennen.

Davor hat Ratzinger wohl ausgeführt (ich habe nur eine Zusammenfassung des Buches gelesen), dass jeder Beobachter ein Experiment schon durch sein Beobachten beeinflusst und damit sowieso schon Teil des Experimentes ist.