Abend-Mahl am Gründonnerstag

Am Donnerstag hatte mein Semester die Aufgabe den Tabor-internen Gründonnerstags-Gottesdienst zu gestalten.

Wir haben gemeinsam ein Abend-Mahl geplant, was dann so aussah:

– 70 Menschen sitzen in einem großen Matratzen-Kreis.
– Licht boten nur die vielen Teelichter.
– Meine Plattenspieler spielten die ganze Zeit ruhige elektronische Musik.
– Der „Gründonnerstags“-Text aus Lukas 22 wurde Abschnittsweise vorgelesen.
– Zu sechs Aspekten hielten verschiedene Leute kurze Tischreden.
– Diese waren sehr unterschiedlich, kreativ, tiefgehend, kurz und gut.
– Zwischen den Tischreden waren Pausen, in denen gegessen, geredet oder geschwiegen wurde.
– Wir gaben unseren Nachbarn vom Fladenbrot und Traubensaft.
– Es gab neben Saft und Fladenbrot noch Käse, Paprika und etwas Wurst.
– Das Abend-Mahl endete mit einer „wachet und betet!“-Zeit.
– Zeit zum sich gegenseitig die Füße waschen, für sich beten lassen, einen kurzen persönlichen „Kreuzweg“ gehen, vor Gott zur Ruhe kommen, mit Ihm zu reden.
– Nach gut zwei Stunden ging das Licht dann wieder an…

Mir persönlich hat das sehr gut gefallen. Ich merke immer wieder, wie mich Gottesdienste abseits der üblichen Grundstruktur (Begrüßung, Lobpreis, (Kreativteil,) Predigt, Gebet, Segen) ansprechen. Gottesdienste mit Raum zum ruhig werden, selber denken, aktiv werden.
Auch ansonsten waren viele wirklich begeistert, angesprochen, berührt. Auch die, die den Abend eher „gewöhnungsbedürftig“ fanden (und die Matratzen zu unbequem, den Abend zu voll, den Gottesdienst zu lang, die Musik zu komisch, den Gottesdienst als solchen nicht erkennbar usw.), konnten einzelne Dinge nennen, die sie persönlich angesprochen haben.

Lest auch Anitas Bericht dazu.

Psalm in Amberg

Am Samstag Morgen war Annie in Amberg für den geistlichen Impuls für uns zuständig. Jeder bekam die Aufgabe, sich Zeit zu nehmen und einen Psalm zu schreiben. Ich fand es gut, dass wir so am Beginn des vollen Tages die Möglichkeit hatten, uns ganz bewusst auf Gott zu konzentrieren.
Nach dieser Zeit hatte ich sogar noch etwas Zeit, um in die St. Martinskirche zu gehen, Fotos zu machen und mich hinzusetzen, ruhig zu werden, meinen Psalm nochmal zu lesen…

Amberg

Gott, du bist mein Gott,
den ich suche,
den ich brauche.

Ich haste durch Raum und Zeit,
ich brauche deine Ruhe,
ich brauche dich,
dich, mein Gott.

Du bist meine Ruhe,
du bist meine Hilfe,
du bist meine Kraft,
du bist mein Leben,
du bist mein Gott.
Ja, du bist mein Gott.

Du bist ein großer, ein heiliger Gott.
Du bist Gott, Vater, Sohn und Geist,
der Allmächtige, der Unendliche,
der Einzige, der Ewige,
der Liebende, der Freund,
der Weg, die Wahrheit,
das Leben – mein Leben,
mein Weg, mein Freund,
mein Gott,
ja, du bist Gott, mein Gott.

Ich suche dich,
ich brauche dich,
ich will dich,
ich liebe dich,
ja dich, mein Gott.

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anorak21, Luett und Jugend auf dem Land

anorak21 ist eine geniale Jugendarbeit in Falkenberg, einem Dorf in Nordhessen. Gerade wurde eine Jugendherberge gekauft, um noch mehr machen zu können. Luett, der das ganze leitet, hat ein wirkliches Herz für Nordhessen, für die Jugendlichen auf dem Land. Mit anorak21 wurden wirklich schon viele Jugendliche erreicht und werden es hoffentlich in Zukunft auch noch. Aber das reicht nicht. Es muss mehr auf dem Land geschehen. Folgende Zeilen aus dem letzten Freundesbrief von anorak21 haben mich da sehr bewegt:

In den letzten Tagen spüre ich mehr den je eine tiefe Leidenschaft dafür zu sehen, wie Jugendliche unserer Region Jesus kennen lernen, mutig das Leben anpacken und lernen selbstbewusst ihren Weg zu gehen! […]
Ich habe den Eindruck, dass es in unseren Städten so viele wichtige und gute Projekte gibt. […]
Aber das Land ist und bleibt in vielen Gegenden unterernährt. Manchmal denke ich, es gibt bei uns zwei Klassen des geistlichen Fokus. Es existiert ein echtes Stadt-Land-Gefälle. Wer geht in die Dörfer, in die kleinen Jugendclubs, an die Bushaltestellen?

Ich finde bewunderswert, was anorak21 schon getan hat und verfolge gespannt die Gedanken dazu auf Luetts Blog.

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GODcentration

Bei unserer teatime mit Cappucino am Freitag hatte Frank die Idee, dass wir den heutigen Koino-Abend (Koinos sind Kleingruppe in Tabor) „im Sinne von 1. Korinther 14,26 urchristlich-kreativ gestalten könnten“.

Hier erstmal 1. Korinther 14,26:

Was soll also geschehen, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, trägt jeder etwas bei: einer einen Psalm, ein anderer eine Lehre, der dritte eine Offenbarung; einer redet in Zungen und ein anderer deutet es. Alles geschehe so, dass es aufbaut.

So ähnlich haben wir es dann auch gemacht. Annie hat den Andachtsraum atmosphärisch, gemütlich dekoriert, einige haben Texte aus der Bibel oder anderen Büchern vorgelesen, es wurden immer wieder Lieder gemeinsam gesungen oder vorgetragen, Frank hat uns einige Gebetsformen wie das Jesus-Gebet vorgestellt (die wir natürlich auch praktiziert haben). Und ich hatte meine beiden Plattenspieler aufgebaut und während des gesamten Abends ruhige elektronische Musik gespielt, teilweise mit geistlichen Liedern oder Texten von alten 7″-Platten hinterlegt.
GODcentration hat Frank diesen Abend genannt. Konzentration auf Gott. Darum ging es. Das konnte man.

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Zitat für den Augenblick 008

Die letzten Tage habe ich wenig gebloggt, was aber absolut nicht daran liegt, dass ich nichts erlebt hätte oder mich nichts bewegen würde. Im Gegenteil: Das Leben hat mich vom Bloggen abgehalten. Was ja sorum besser ist als umgekehrt.
Da das Schreiben über das Leben die letzten Tage mich zu lange vom Schlafen abhalten würde, hier nur mal ein Zitat. Ein Zitat vom Mark. Er sagte es beim Lernwochenende im Januar zum Thema „Spiritualität der Mönche“:

Wir sind gut darin, alles zu prüfen und das Schlechte zu betonen.

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