Blogs und Emergent Deutschland

Mike Bischoff weist auf eine spannende Abschluss beim IGW hin: David Staub hat dort zum Thema »The Medium is the Message – Der Einfluss des Mediums Blog auf die Grundwerte von Emergent Deutschland« geschrieben und dafür gerade den Förderpreis des IGW bekommen.

Ausgehend von Marshall McLuhans Aussage »the medium is the message« betrachtet Staub die Auswirkungen des neuen Mediums Blog auf die Theologie. Netterweise macht er dies am Beispiel von Blogs, die Emergent Deutschland zugeordnet werden können. Anhand von nachvollziehbaren Kriterien wählt er sieben Blogs aus, die er genauer betrachtet.(1) Außerdem erarbeitet er die Grundwerte von Emergent Deutschland (wer also wissen möchte, was die Theologie der Emerging Church in Deutschland ist, sollte hier mal nachlesen ;-)). Beides ist spannend zu lesen – natürlich besonders, wenn man selber zu den „untersuchten Objekten“ gehört und meine Geburtstsgrüße an meine Oma plötzlich wissenschaftlich untersucht werden.

Wenn ihr das auch lesen wollt, könnt ihr die Arbeit auf der IGW-Seite runterladen.

Ich denke, dass diese Arbeit eine wichtige Hilfe sein kann, die emerging conversation in Deutschland zu reflektieren und auch zu überlegen, wie dieses „Gespräch“ in Zukunft weitergeführt werden soll. Ich stimme der These zu, dass das Medium Blog einen großen Einfluss auf die emerging conversation hatte und dass es auch die Theologie mitbestimmt hat. David Staub beschreibt aber auch, dass „die Dynamik in der Emergent Deutschland-Community so abgeflacht“ (S. 21) ist, u.a. weil ein Teil der Kommunikation zu Twitter und Facebook gewandert ist (was für theologische Diskussionen weniger ergiebig ist). Da stellt sich die Frage, wie kann diese Dynamik wieder zunehmen und wie können die Grundwerte von Emergent Deutschland weiter gelebt werden?

(1) = Tobias Faix, Daniel Ehniss, Peter Aschoff, Dominik Sikinger, Daniel Hufeisen, Harald Sommerfeld und Storch Schmelzer.- Leider sind keine Frauen in dieser Liste, was aber weniger eine Kritik an Straub als an die „emerging conversation“ ist.

Rob Bell im Interview

Rob Bell war letzte Woche in Deutschland. Einige Freunde haben ihn beim Willow Creek Kongreß gesehen und meinten, dass er live auch so ist wie auf den DVDs (sehr empfehlenswert: The Gods Aren’t Angry, Everything Is Spiritual und die Nooma-Serie). Für mich wird es mal wieder auf die DVD schauen hinauslaufen …

Solange ich darauf noch warte, kann ich mir noch ein paar Mal das gute Interview von Pascarl Görtz und Rolf Krüger mit Rob Bell anschauen:

P.S. Den Mars Hill-Podcast mit den Predigten von Rob Bell habt ihr abonniert, oder? Und die Bücher gelesen?

Emergent Forum 2010

raum: heilige schrift oder gewachsenes buch?
Am Freitag startet das Emergent Forum in Essen. Ich werde schon heute hinfahren und mit einigen Leuten das Forum vorbereiten und die Räume aufbauen. Ich freue mich schon sehr auf dieses Wochenende mit so vielen spannenden Leuten und unserem neuen Konzept mit sechs Themenräumen. Mal schauen, ob wir es schaffen, in diesen Räumen einen „dritten Weg“ zu finden.

Wenn du nicht nach Essen kommen kannst oder du dich schon mal vorbereiten willst, findest du hier einige interessante Sachen zum Forum:

Allgemeine Seiten zum Emergent Forum:

Blogartikel zum Emergent Forum:

Musik:

  • kontemplatief – hier könnt ihr die Musik von kontemplatief, die am Samstag beim alt.worship live gespielt wurde (kostenlos) runterladen
  • moonvan: Electric Driveway Blues – Gerd (der 2009 als september leaves ein Konzert auf dem Forum spielte) hat seine Rückfahrt vom Forum musikalisch verarbeitet

Bilder:

Ich freue mich auf Hinweise zu weiteren interessanten Artikel zum #ef10!

auf nach München

Gleich geht’s los nach München.

Wenn ihr euch dieses Foto anschaut, das vom offiziellen „2. Ökumenischer Kirchentag München“-Team bei Facebook hochgeladen wurde, wisst ihr auch, was ich mache:

ökt.jpg

Kommst du auch vorbei?

btw: Während ich in München bin, könnt ihr weiter fleißig bei der FROH!-Verlosung mitmachen.

Rezension: Beziehungsweise leben

Eben habe ich meine erste Rezension bei Amazon veröffentlicht. Lest selbst:

Beziehungsweise leben: Inspirationen zum Leben und Handeln im Einklang mit Gott und Menschen“ hat mich vom ersten Moment an begeistert. Das Buch wurde von Denis Holzmüller außergewöhnlich (und gut) gestaltet (er wird wie alle Autoren und sogar die Lektorin am Ende des Buches mit Foto und kurzem Text vorgestellt) und schon der Blick ins Inhaltsverzeichnis verheißt eine spannende Lektüre zu den Stichworten Spiritualität, Gerechtigkeit und Gemeinschaft – und dass alles unter dem Motto „beziehungsweise leben“.

In der Einleitung, die man auf keinen Fall überspringen sollte, behandeln die Herausgeber zwei grundlegende Themen und stellen dabei zwei Thesen auf: 1. Der Mensch existiert nur in und durch Beziehungen und 2. Gott hat eine Mission/Sendung mit der/in die Welt, die er liebt und an dieser Mission können wir mitwirken. Beides begründen sie in der Dreieinigkeit Gottes.

Im weiteren Buch werden diese grundlegenden Gedanken in den Themenbereichen Spiritualität, Gerechtigkeit und Gemeinschaft durch insgesamt 17 Autoren konkretisiert. Dabei haben die einzelnen Autoren unterschiedliche Schwerpunkte und teilweise auch Meinungen, was deutlich macht, dass es nicht den einen richtigen Weg bzw. die eine richtige Umsetzung der Grundgedanken gibt. Mir gefällt dabei, dass die meisten Artikel sehr persönlich und ehrlich geschrieben sind: Die Autoren scheuen auch nicht davor zurück, von gescheiteren Versuchen zu berichten.

Außerdem haben die gut verständlichen, aber trotzdem tief gehenden Artikel eine angenehme Länge. Man kann gut einen Artikel am Stück lesen, sie sind aber nicht so kurz, dass sie nur an der Oberfläche kratzen würden.

Mir fällt kein Grund ein, warum ich diesem Buch nicht fünf Sterne gebe sollte.

Für die Möglichkeit, über beziehungsweise-leben.de, Blogs, Facebook und Twitter mit den Herausgebern/Autoren direkt in Kontakt zu treten, würde ich dem Buch gerne auch noch einen sechsten Stern geben.