Oskar und die Dame in Rosa

Seit vorgestern lese ich das wunderschöne Buch Oskar und die Dame in Rosa von Eric-Emmanuel Schmitt als Bettlektüre. Von ihm habe ich bisher das ebenso schöne Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran und Die Schule der Egoisten, das mich nicht ganz überzeugen konnte, gelesen.

In Oskar und die Dame in Rosa schreibt Oskar, ein todkranker Junge, Briefe an Gott, den er sich aber noch nicht so ganz vorstellen kann. Einmal berichtet er wie er mit „Oma Rosa“ in eine Kapelle geht und dort zum ersten Mal bewusst ein Kruzifix sieht. Wie er das erlebt, zitiere ich hier mal auszugsweise:

Ich habe natürlich einen Riesenschreck bekommen, als ich Dich dort hängen sah, als ich dich in diesem Zustand gesehen habe, fast nackt, ganz mager an Deinem Kreuz, überall Wunden, die Stirn voller Blut durch die Dornen, und der Kopf, der Dir nicht mal mehr gerade auf den Schultern saß. Das hat mich an mich selbst erinnert. Ich war empört. Wär ich der liebe Gott, wie Du, ich hätte mir das nicht gefallen lassen.
„Oma Rosa, im Ernst: […] Sie werden doch so einem nicht vertrauen!“
„Warum nicht, Oskar? Würdest du dich eher einem Gott anvertrauen, wenn du einen Bodybuilder vor dir hättest […]?
„Ähm…“
„Denk nach, Oskar, Wem fühlst du dich näher? Einem Gott, der nichts fühlt, oder einem Gott, der Schmerzen hat?“
„Einem, der Schmerzen hat, natürlich. Aber wenn ich er wäre, wenn ich der liebe Gott wäre, wenn ich so wie er alle Möglichkeiten hätte, würde ich mich um die Schmerzen drücken.“
„Niemand kann kann sich um Schmerzen drücken. Weder Gott noch du. Weder deine Eltern noch ich.“ Gott

Jesus und die Normalen

…war am Donnerstag das Thema über das Chris Pahl im Christus-Treff gepredigt hat (kann man sich theoretisch irgendwann hier anhören).
Sein erster Punkt war, dass die Normalen Zerbrochene sind. Es kamen noch zwei weitere Punkte und nach der guten Predigt eine geniale Aktion:
Unter jedem Platz lag eine Tonscherbe. Diese konnte man als Zeichen für den eigenen “Zerbruch” nach vorne vor den Altar bringen.
Auch ich ging nach vorne, kniete mich vor den Altar und schaute hoch. Auf dem Altar war ein Bild von Jesus am Kreuz. Mein erster Blick viel auf die blutende Wunde an seiner Seite. Und irgendwie haben mich die Wunden Jesu in diesem Moment zum ersten Mal bewegt, getröstet, ermutigt. Ich habe gespürt, dass sich Jesus mit meinen Scherben identifiziert. Und so konnte ich meine Scherbe dort vorm Kreuz gut liegen lassen.
Es war eine intensive Sache zwischen mir und Gott. Aber es ging nicht nur um Gott und mich: Als ich wieder saß, sah ich wie immer mehr Leute nach vorne gingen, mit der Zeit lagen immer mehr Scherben vor dem Altar. Für mich hat das auch sehr viel die Gemeinschaft gezeigt. Wie Chris vorher sagte, sind wir eine Menge “Stachelschweine”, jeder hat seine Macken, Verletzungen und Scherben. Ich stehe nicht alleine als ein zerbrochener, kaputter Mensch vor Gott. Jesus blutete nicht nur für mich, sondern für jeden einzelnen, der seine Scherbe vor den Altar legte, für uns alle zusammen…

Über dem Altar stand:

mors christi
vita piorum

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber das könnte heißen: Der Tod Christi ist das Leben der Seligen.
(stimmt meine Übersetzung?)

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Jugendtreffen (Plus) in Tabor, Marburg

Wie jedes Jahr finden auch dieses ja im Oktober in Marburg, genauer gesagt in Tabor zwei Jugendtreffen statt:

Jugendtreffen:
connected – Willkommen im Netz!
12. – 14.10.2007
Drei Tage sehr cooles Programm für Teens und so.
Dieses Jahr mit: Judith Goppelsröder, Daniel Harter, Echtzeit, Crossing, vielen Seminaren, Workshops und über 1000 tollen Leuten…
Infos, Anmeldung etc. auf dem Jugendtreffen-Blog.

Jugendtreffen Plus:
anders. leben im jesusstyle
26. – 28.10.2007
Drei Tage für alle ab 20…
Dieses Jahr mit: Christine & Tobias Faix, Tina Arnold, ambergrain, guten Seminaren, dem Buch JesusStyle, der Plus-Lounge und vielen wunderbaren Menschen…
Infos, Anmeldung etc. auf dem Jugendtreffen Plus-Blog.

Also beide lohnen sich auf jeden Fall.
Und bei beiden besteht die Möglichkeit sich mit mir zu treffen und gemeinsam eine Cola zu trinken…

Hier Links zu meinen Berichten vom letzten Jahr – damit ihr lesen könnt, wie gut das war:

Jugendtreffen 2006:
Jugendtreffen: Date my God
Date am Kreuz

Jugendtreffen Plus 2006:
Jugendtreffen Plus: Nicht von dieser Welt
Jugendtreffen Plus: so war’s
Liebe und Demut
Blogger über das Jugentreffen Plus

Augenblicke in England – 002

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Schon seit Mittwoch Abend bin ich zurück in Deutschland. Leider fehlt mir die Zeit alle Erlebnisse ausführlich aufzuschreiben, daher mal wieder nur in kurzen Sätzen:

  • Bubble Tea und leckeres Essen gab es in London in Chinatown
  • Viele Plattenläden gab’s in London auch
  • Dort haben wir auch das Musical Les Miserables gesehen – wirklich empfehlenswert. Das Buch steht nun auf meiner “to-read”-Liste.
  • In Chichester gibt’s ne schöne Kathedrale. Das genialste dort sind ein Priester, der fast alle Besucher freundlich anspricht und ein Leaflet mit einer “Spiritual Tour” durch die Kirche, dh. kurzen Gedanken und Gebeten zu den wichtigsten Fenstern, Altären, Gräbern etc. Das war, glaube ich, das “spirituelle Highlight” dieses Urlaubs.
  • Gewohnt haben wir immer bei sehr freundlichen Leuten. Es war cool, so Einheimische kennen zu lernen. Und abends Port & cheese genießen zu können. Und die Deutsch-Kenntnisse von Engländern zu erleben.
  • …

Hier noch ein paar Sachen, die wir (=Deutschland) von England lernen können:

  • Charity-Shops (Altes Zeugs hinbringen, was dann für einen guten Zweck verkauft wird)
  • FairTrade (in den Supermärkten gibt es schon jetzt eine recht gute Auswahl an FairTrade-Produkten, incl. Pralinen, Nüssen, Wein)
  • 7“-Singles (aktuelle Singles für wenig Geld als 7”-Schallplatte und nicht nur als Maxi-CD verkaufen, bei Platten die 1 Pfund kosten, muss man nicht all zu lange überlegen. Ich habe z.B. Singles von Maximo Park, Maps, Dizzee Rascal, LCD Soundsystem, Travis, Gossip und Schneider TM gekauft)
  • Round-Abouts (also Kreisel – viel praktischer als normale Kreuzungen)
  • Straßen-lichter-und-streifen (wo kein durchgezogener Strich am Straßenrand ist, darf man parken – und Reflektoren im Straßenboden zeigen nachts die Spur an und auch wo Abbiegungen sind etc.)
  • …

Natürlich gibt es auch Dinge, die England von uns lernen könnte (vor allem Scheibenwischwasser an Tankstellen), aber das ist hier egal.

Fotos wird es bald noch mehr bei ipernity und/oder flickr geben.

Freakstock 2007: reboot

Freakstock is still alive.

Endlich war ich mal wieder auf dem Freakstock. 2000 war ich das erste Mal dort, seit dem eigentlich jedes Jahr, außer halt 2006. Auch dieses Jahr dachte ich, dass ich nicht hin kann, da es mitten in der Zeit meines Sommerpraktikums ist. Glücklicherweise fahren die Jugendlichen von ELIA auch seit Jahren auf’s Freakstock – und sie brauchten noch jemand “Erwachsenes”, der mitfährt – also mich. Schön.

Wie war Freakstock?

In den meisten Punkten kann ich mich Cedric anschließen, der schon einen guten Bericht (mit Wünschen für die Zukunft) und einige tolle Bilder ins Netz gestellt hat.

Freakstock 2007: Daniel Benjamin I
Auch ich fande es recht entspannt, habe es relativ ruhig angehen lassen. Auch ich habe mir viel so Singer/Songwriter-Zeug angehört. Besonders toll fand ich dieses Jahr Daniel Benjamin, Lingby, Allurarot, Groundstaff und Steve has arrived.
Von den Predigten hat mich vor allem die von Markus Lägel mit den genialen Aktionen am Ende (u.a. vor einem Kreuz in der Mitte niederknien und damit gleichzeitig vor Jesus und vor Jesu Leib, seiner Gemeinde, also den Leuten, die auch im Kreis um das Kreuz knieten) und die Geschichte in Mirko Sanders Predigt angesprochen. Auch genial war das worship.lab mit Ulli Flämig (wovon ich leider nur die zweite Hälfte miterleben konnte, da ich vorher bei Daniel Benjamin war).

Freakstock 2007: Hufeisen und Feist II
Auch die Shows meines Bruders (einmal zusammen mit Karsten Feist) habe ich mir angeschaut.
Und einige alte Freunde mal wieder getroffen.
Und ich habe stundenlang das “Neun-Bücher-Spiel” gespielt.
Und Kaffee vom Campingkocher getrunken.
Und auf der JFI-Vereinssitzung war ich.
Und Fotos vom Gelände nach dem starken Regen gemacht:

Freakstock 2007: Nach dem Regen II

Und Blogger getroffen oder gesehen (und von denen ich Berichte erhoffe):
Jonas, Haso, Cedric, Fabse, Mirko, Andrew, Martin, Markus, Norbert…

Mein Fazit:

Ein schönes Festival. Ich finde, der reboot ist gelungen. Auch wenn noch mehr Beteiligung der Teilnehmer möglich wäre (siehe Cedrics Wünsche). Mehr “alternative worship” und auch eine größere Vielfalt bei der Musik (mir fehlte vor allem Elektronisches) wären auch toll.

Für die Daheim-Gebliebenen:

Ein paar Berichte auf Blogs gibt es schon:
Cedric, Haso, Lydia, Kristian, Kimba, Fabse, Cee, Steve und einige mehr
und jetzt auch von: Markus und Martin (gute kritische Gedanken)

Die Predigten gibt’s als kostenlosen MP3-Download (siehe unten!).

Und auch die “Freakstock Allgemeine Zeitung” gibt’s.

Mehr Fotos von mir bei ipernity.

Nachtrag (2007-08-08):

Da auf der Freakstock-Seite die Links zu den Predigt-MP3s verschwunden sind, könnt ihr sie direkt hier anhören und/oder runterladen:
Mittwoch – Fabse Backhaus
Donnerstag – Paddy Preneux
Freitag – Henni Stoppel
Samstag – Markus Lägel
Sonntag – Mirko Sander

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dran: Lebe lieber relevant!

Das Titelthema der aktuellen dran ist „Lebe lieber relevant!

Ich zitiere mal aus David Schäfers Leitartikel:

Wenn wir heute jemandem von Jesus erzählen wollen, ihm das Evangelium, die gute Botschaft sagen wollen, woran denken wir dann? Vermutlich an so etwas wie: „Gott schuf den Menschen, der sich aber durch seine Sünde von Gott abwandte und von ihm getrennt war. Gott liebte den Menschen jedoch so sehr, dass er Jesus sandte, der stellvertretend für unsere Schuld am Kreuz starb. Dank ihm können wir uns mit Gott versöhnen lassen.“ Wenn ich früher jemandem von Jesus erzählen wollte, war ich froh, wenn ich diese Infos loswerden konnte, denn dann hatte ich ja das Entscheidende erzählt. Und der Ball war beim anderen: Er konnte sich entscheiden. Heute glaube ich natürlich immer noch, dass das die Wahrheit ist. Aber je mehr ich die Evangelien lese, je mehr ich darüber nachdenke, was er von sich gesagt hat, wie er gelebt hat, wie er gewirkt hat, desto mehr glaube ich, dass das Evangelium weit mehr als ein System ist, das ich verstehen und bejahen muss. Ich glaube es muss nicht heißen WWJD, was würde Jesus tun, sondern WDJD: What did Jesus do? Was hat er getan?

Das Evangelium vom Reich Gottes war damals ohne Umschweife Wort und Tat.

Denn beides gehörte zusammen! Beim Christentum geht es nicht (bloß) darum, das Richtige zu glauben, um die Eintrittskarte in den Himmel zu bekommen. Sondern es geht darum, aktiver Bürger eines neuen, schon angebrochenen, Himmelsreiches zu werden.

Kurz dahinter liest man faszinierende Texte von und über Shane Claiborne, der mit anderen die Gemeinschaft „the simple way“ in einem Armenviertel Philadelphias gründete. Mehr von ihm kann man in seinem Buch „Ich muss verrückt sein, so zu leben“ lesen.

Auch ansonsten ist die aktuelle dran wirklich lesenswert – wie auch die letzten Ausgaben