Passionsandacht

Eine Woche her:

Als Koino (Kleingruppe in Tabor) trafen wir uns vor gut einer Woche in einer Kirche um eine Passionsandacht zu feiern. Wir beschäftigten uns über 1,5 Stunden intensiv mit “Jesus im Garten Gethsemane”. Dazu lasen wir in den Bibeltext (Markus 14,32-42) in verschiedenen Übersetzungen (Luther, Bibel in gerechter Sprache, Volxbibel, Elberfelder) und Sprachen (Französisch, Griechisch, Hebräisch, Englisch (The Message), Pidgin). Nachdem jemand den Text einmal gelesen hatte, waren wir still, sangen ein Lied, betrachteten ein Bild oder lasen eine Auslegung von Kirchenvätern, Reformatoren oder heutigen Theologen. So konnten wir uns wirklich intensiv mit diesem einen Text auseinandersetzen.

SZ-Magazin: Korinther 9,99 Euro

Super Artikel namens “Korinther 9,99 Euro” im aktuellen Magazin der Süddeutschen Zeitung.

Die ersten Sätze:

Jesus lebt. Mit diesem einfachen Satz hat Ostern damals begonnen. Gekreuzigt, aber lebendig: Die Neuigkeit verbreitete sich unter seinen verzweifelten Anhängern, sie staunten und sagten es weiter, schließlich strömten sie aus allen Teilen des Landes zusammen, um sich zu versammeln. »Ein Brausen kam vom Himmel«, heißt es in der Bibel, züngelndes Feuer leckte nach ihren Köpfen, der Geist erfüllte sie, und plötzlich verstanden alle einander, obwohl sie in verschiedenen Sprachen redeten. Jesus lebt – die babylonische Sprachverwirrung war beendet.
Wir wissen nicht, was damals wirklich passiert ist. Wir wissen nur: Eine Versammlung von Menschen hatte plötzlich eine unglaubliche Kraft entwickelt, eine Kraft, die für 2000 Jahre christliche Geschichte reichen sollte.
Heute erinnern in den Kirchen brennende Kerzen an diese gewaltige Energie. Manche Gemeinden entfachen in der Osternacht das Osterfeuer, und der Pfarrer sagt: Jesus lebt. Aber es scheint, als könne das Feuer dieses Satzes niemanden mehr entzünden. Wenn der Satz geglaubt würde, müssten den Christen eigentlich Flügel wachsen, die Gemeinden müssten vor Kraft strotzen, ihre begeisterten Mitglieder müssten an Ostern durch die Straßen rennen und jedem ins Ohr brüllen: »Gott lebt! Wirklich, er lebt!«

Weitere Zitate:

Der christliche Glaube war nie als individualistische Privatsache gedacht, sondern als öffentliche, stets auch politische Angelegenheit einer Gemeinschaft. Gott hatte sich sein Volk ursprünglich einmal erfunden, damit es die Not der Welt beseitige.

Der Gottesdienst mutiert zum Kundendienst. Die von Ratzinger beschworene »altmodische Frage nach der Wahrheit des Christentums« wird nicht mehr gestellt. Es geht nicht mehr um Erleuchtung, es geht bestenfalls um die richtige Beleuchtung: Welche neuen Gottesdienstformen, Liturgien, Events locken den modernen Konsumenten in die Showrooms der Kirche?

Die Pointe des christlichen Glaubens aber besteht gerade darin, dass im Weinberg Gottes die Gesetzlichkeit des Egoismus ausgehebelt ist. Da wird der Tüchtige nicht deshalb unternehmerisch tätig, weil er sich einen Platz an der Sonne mit Villa, Meerblick und Porsche erkämpfen will, er möchte am Bau einer Welt mitwirken, in der auch der vom Schicksal Benachteiligte sein Plätzchen an der Sonne erhält. Aber den Starken, der sich von selbst zur Arbeit im Weinberg Gottes verpflichtet, den kann es erst geben, wenn er durch Umkehr und Buße – also: durch das Wunder des Glaubens – dazu verwandelt wird.

Amen.

(via proKompakt)

Nachtrag (2007-04-06):
Einige kritische Gedanken zum Artikel schreibt Simon.

Jesus Friends Waldeck – ein Ende

Mein Bruder schreibt auf dem Blog der Jesus Friends Waldeck das der JuKS-Raum geräumt wurde. Damit ist weiterer wichtiger Teil der Geschichte der Jesus Freaks/Friends Waldeck beendet.
Die letzten Monate gab es immer seltener Treffen, da die meisten nicht mehr in Waldeck wohnen. Auch ich war nur noch äußerst selten dabei. Und jetzt ist unser jahrelanger Raum leer. Irgendwie schade. Es war eine schöne Zeit. Danke an alle, die dabei waren!

Ich kann mich jetzt nur dem letzten Absatz, den Jonas schrieb, anschließen:

Allen Jesus Friends und ehemaligen Jesus Freaks Waldeck wünschen wir, dass sie an verschiedensten Orten ihren Weg mit Jesus als Freund weitergehen können, aber auch, dass die Freundschaft untereinander bestehen bleibt. Das Treffen am Samstag muss trotz der Entfernung nicht das letzte gewesen sein.

24-7 Prayer

Für mich ist 24-7 Prayer eine der genialsten und coolsten Bewegungen die es zur Zeit so gibt. Schon als ich einigen Jahren das erste Mal davon hörte, war ich begeistert. Wenn ich mir anschaue was heute daraus alles so gewachsen ist, bin ich noch viel mehr begeistert.

Es lohnt immer wieder auf frische Text auf der Website zu achten, es ist viel wirklich lesenswertes dabei.
Im letzten Newsletter wurde zum Beispiel auf eine ausführliche Reportage von Pete Greig über das Projekt (die Gemeinschaft/das Kloster/whatever) in Ramsdorf (wo Familie Lägel, Familie Schäfer usw. zugehören) hingewiesen. Wirklich bewegend und zum Nachdenken anregend (z. B. zur Frage, ob Dorf oder Stadt für so etwas besser ist).

Hier noch ein Aufruf aus dem Newsletter:

Jesus-loving tattoo artist Alpin from Macedonia is willing to cut of the dreads he has had for years if we will raise 1000 Euros toward stopping human trafficking in Mexico. If every person who receives this email donates one Euro, we would be able to give more than triple what Alpin hopes to rai se. Read this article on the Int’l site for more details on how to join in with us and stop the traffik!

Dank Paypal ist es wirklich sehr einfach, dafür mal einen Euro zu spenden.

Ach ja, eine deutsche 24-7 Prayer Seite gibt es auch.

Urlaub als Semestereröffnung

Nach drei Wochen Lernen, Prüfungen, Exegese schreiben (und nicht nach irgendwelchen Semesterferien) begann heute für mich das 6. Semester. Es begann mit Urlaub bzw. einem Gottesdienst.

Eine Koino (das sind so „Kleingruppen“ in Tabor) hat den heutigen Semestereröffnungsgottesdienst gestaltet. Zu Beginn zeigten sie mit einem Theaterstück, in dem sie sich selbst gespielt haben, dass wir alle nach den Prüfungen dringend Urlaub brauchen. Denn gab es dann auch (leider nur) 30 Minuten. Man konnte sich aussuchen, welche Art von Urlaub man wollte:

  • Wanderurlaub: In der Natur wandern und dabei Psalmen meditieren
  • Strandurlaub: In Mitten von Stranddeko- und Bildern die Füße im Planschbecken baumeln lassen und dazu zwischendurch Texte hören
  • Kultururlaub: Von fremden Religionen lernen; dazu gab es verschiedene Übungen: Islam (ein Glaubensbekenntnis schreiben), Hinduismus (Gottesnamen meditieren) und Buddhismus (Loslassen)
  • Actionurlaub: Mit verbundenen Augen im Haus „Capture the Flag“ spielen
  • Erholungsurlaub: Ein Raum voller Matratzen zum Ausruhen mit der genialen Musik von ikon, eine heiße Sauna und einige Liegestühle, dazu Bibelverse und Andachtsbücher
  • Balkonienurlaub: Bilder vergangener Urlaube anschauen und dabei Marburg-Postkarten an Freunde schreiben
Nach der wunderbaren und viel zu kurzen Urlaubszeit haben sich dann alle wieder versammelt und Bernd hat in wenigen Worten gut auf den Punkt gebracht um was es ging: Urlaub, Abschalten, Ruhe, Jesus.

Danach ging es dann richtig los mit dem neuen Semester. Heute mit Theologie des NTs: Evangelien, Predigtübung und Gesprächsführung. Ich habe schon jetzt erkannt, dass es ein sehr volles Semester wird…

Danke an die Güttner-Koino für den Urlaub, den ich wirklich dringend nötig hatte!

Moby über Christ sein

Moby setzt sich auf seinem Blog immer wieder kritisch mit Politik und dabei auch mit der „religiösen Rechten“ auseinander.

In einer Folge von Einträgen sagt er zum Beispiel, dass die „christliche Rechte“ eigentlich gar nicht „christlich“ ist:

Heute schreibt Moby nun, warum er sich selbst „Christ“ (bzw. „a weird sort of christian“) nennt:
Ich zitiere mal den letzten Absatz:

i always hope that somehow we can see past the fun and awesome pagan trappings of christmas(trees, mistletoe, december 25th, candy canes, etc) to remember that on christmas we celebrate the birthday(even if jesus wasn’t actually born anywhere near december 25th)of a man who wanted us all to be more forgiving, more compassionate, less judgemental, less violent, and less materialistic.
ultimately christmas is about celebrating the birthday of a man who wanted us to love one another and to look after one another regardless of our religious or political or ethnic or gender differences.
thanks, and merry christmas.
moby

Damit verabschiede ich mich in die Weihnachtsferien (was jetzt nicht heißt, dass ihr in den Ferien nichts von mir lesen werdet, aber ich werde kein DSL haben und daher weniger Zeit im Internet und mehr vor Büchern und Fernsehern verbringen).

siehe auch:
Moby über Homosexualität und Abtreibung
God’s Politics: Moby Audio Interview