Das 1×1 der Emerging Church

Passend zu Andrew Jones Post über „The 50 Books on My Emerging Church Bookshelf“, in dem er z.B. schreibt, dass es irgendwie keine E.C.-Bücher aus Deutschland gibt, habe ich heute „Das 1×1 der Emerging Church“ geschickt bekommen. Geschrieben hat das Fabian Vogt aus Frankfurt, dessen Roman „Zurück“ ich vor einigen Jahren genossen habe, bei dem ich auch schon einmal ein Wochenend-Theater-Seminar mitgemacht habe und der sogar auf der Silberhochzeit meiner Eltern Musik gemacht hat.
Auch wenn der Titel stark nach „ich erkläre euch jetzt mal das Emerging Church-Prinzip“ klingt, macht das Buch doch einen ganz guten Eindruck. Also, wenn man englischsprachige Bücher nicht versteht und Blogs nicht so mag, dann könnte das Buch ein ganz guter Einstieg sein. Vor allem da die anderen beiden deutschsprachigen Bücher, die sich direkt mit dem Thema befassen beide jeweils nur einen speziellen Themen-Bereich abdecken.
Das ist aber nur mein erster Eindruck. Richtig lesen muss ich das Buch noch. Danach dann vielleicht mehr.

Ansonsten gilt natürlich was Andrew schreibt (lest auch seine anderen Anmerkungen!):

Books are not where the emerging church is at. The best writings on the emerging church are online in PDF form, or as blog posts or blog comments, or Word attachments sent in emails. Some of it is not text based at all but captured in video, drawing, photos and especially in the transformed lives of new communities arising in the emerging culture.

PS: Das Buch bestellt man am besten direkt beim C & P Verlag.

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zurück vom Willow Freak

Schon seit gestern 18:30 bin ich vom Willow Freak zurück (die anderen Marburger kamen um 22:30, zum Glück haben wir bei Stau-Beginn die Bundesstraße gewählt).

Mein Gesamt-Fazit: sehr gut! (das für mich beste seit 2001)

willowfreak2006 - Jesus Burger

Wirklich überzeugt hat mich folgendes:

  • Das neue dezentralere Konzept (Danke an Josha & Team):
  • Die Möglichkeit sich eine „Morgenandacht“ auszusuchen (Lobpreis, Bibelarbeit, Herzensgebet, Body Prayer und Lectio Divina)
  • Body Prayer mit Doug Pagitt – Beten mit dem ganzen Körper
  • Lectio Divina mit Daniel Ehniss
    – eine Methode, in der man Gott ganz bewusst die Möglichkeit gibt durch
    die Bibel zu einem zu sprechen. Mir wurde dabei die Antwort auf eine
    Frage, die mich gerade bewegt, mal wieder bewusst.
  • Doug Pagitts Berichte von seiner Gemeinde Salomon’s Porch und seine Gedanken zum Predigen – sehr inspirierend!
  • Die Jesus Freaks Japan – ihre Vision, ihre Party, ihr Sushi, ihre Missions-Info-Gebets-Stationen
  • Die CD von Christian mit gelesen Psalmen zu Minimal Techno
  • Lobpreis mit Jesus Burger und Thinktwize
  • Der FreakTalk zur Jesus Freaks Geschichte mit Martin Dreyer, Mirko Sander und Kuky Reschke – sehr ehrlich, menschlich, gut, Mut machend – mein definitives Highlight zum Thema Jesus Freaks
willowfreak2006 - Jesus Freaks Japan willowfreak2006 - Doug Pagitt

Nicht so optimal:

  • Das
    Wetter (wie fast immer zu viel Regen und zu kalt), aber diesmal hatte
    ich für’s Schlafen gut vorgesorgt: Auf dem Beton eine Plastikfolie,
    Wolldecke, Luftmatratze und darauf noch ne Isomatte. Dann im warmen
    Schlafsack mit langer Kleidung, dicken Socken und Mütze. So war’s dann
    wirklich warm und bequem.
  • Meine Allergie
  • gehen alles was mit Bauernhof zu tun hat und davon gibt’s auf Siloah genug.

Und
jetzt bin ich wieder hier in Marburg und habe den Großteil des Tages
damit verbracht, mit Leuten zu reden – über den Glauben, Jesus Freaks
und Emerging Church. Morgen muss ich dann wohl mal was für’s Studium
tun…


Platte, Buch, DVD und Emerging Church

Habe gestern die wunderschöne Platte „far away trains passing by“ von Ulrich Schnauss bekommen (bei ebay ersteigert), die Platte ziert mein Regal und die Musik werde ich bei der nächsten Gelegenheit als perfekten Hintergrund für Predigt oder Gebet spielen.

Heute kam dann noch der tolle „‚verloren‘-in-Asien-Gefühl Film“ Lost in Translation. Den habe ich bisher erst einmal gesehen, vor nun über zwei Jahren in Taiwan – in Englisch mit chinesischen Untertiteln. Besonders lustig fand ich die Szene in denen zwei Männer auf deutsch in der Sauna über das asiatische Essen reden ;-). Der Soundtrack ist natürlich auch Spitzenklasse…

Außerdem kam noch „Emerging Churches: Creating Christian Communities in Postmodern Cultures“ von Gibbs und Bolger. Das ist ja laut Andrew Jones und vielen anderen „the best book yet on the emerging church“. Es wird also Zeit, dass ich das auch mal lese. Positiv ist auf jeden Fall der „Appendix A“ mit den selbst erzählten Geschichten von 50 EC-Leitern und das ausführliche Register. Bin mal gespannt, wann ich zum Lesen komme, habe jetzt bald Prüfungen – wahrscheinlich werde ich es dann mit nach Kenia nehmen.

Ansonsten gibt’s mal wieder ne M.A.-Arbeit von der FTA über Emerging Church. Das Thema lautet „Amtskirche, Geistkirche und Emerging Church“. Die kritische Würdigung fand ich wirklich bedenkenswert (es ging v.a. um Autorität und Amt). Gut gefällt mir auch folgende Zwischen-Überschrift: „Gemeinschaften, die in der Postmoderne Jesus nachfolgen –
Versuch einer Definition von Emerging Church“ – das trifft’s irgendwie.
Die Arbeit gibt’s hier als pdf. (via Danny)

Ach so, als ausführlichen Einstieg ins Thema Postmoderne und Emerging Church kann ich die erst beginnende Reihe dazu von Tobias empfehlen.
Hier der erste (nullte) Teil und Teil 3.

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DoSi über Emerging Church

Vor drei Monaten habe ich schon einmal geschrieben, dass jemand namens DoSi auf Tobys Blog ziemlich gute Gedanken über Emerging Church als Kommentar geschrieben hat. Inzwischen hat DoSi einen eigenen Blog und diese Gedanken überarbeitet und ausformuliert. Er drückt damit sehr treffend auch meine Gedanken, meine Bedenken, meine Wünsche, ja, meine Träume aus.
Lest „Tagträume von einer neuen Art Gemeinde„! Lest!

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Reaktion auf Romans Fragen zu EC

Roman fragte als Reaktion auf „Jubiläum verpasst“, was es mir bringt, mich mit dem Thema Emerging Church (EC) zu beschäftigen.

Ich antwortete:

– Es hat mit meiner eigenen Geschichte und meinen Erfahrungen zu tun (meine Geschichte damit will ich schon lange mal schreiben).
– Ich glaube, dass es wichtig ist, darüber nachzudenken, wie man in der heutigen Zeit (die anders ist als die Zeit davor) Gemeinde und Glaube leben und denken kann…

Darauf kamen einige Rückfragen:

ok, ich hätte dann die nächste Frage 🙂 zu deiner Antwort, zum Punkt zwei.
Wie kann man den Glauben anders leben wenn die Bibel schon seit Jahrhunderten die selbe geblieben ist.
Ich meine es kann sein dass da vielleicht sich christliche Ethik verändert hat (Kirchen Gesch. haben wir erst im nächsten Sem 😉 ), es gibt da und hier unterschiedliche evangelische/neutestametliche Glaubensrichtungen (e./n. G.), aber so wesentlich hat sich ja nicht so viel geändert, oder?
Ist vielleicht das Ziel des Em.Ch. der Versuch einer Vereinigung aller e./n. G. unter einem Dach?
Oder ist das eher eine eigene e./n. Richtung…?
Zählen die JesusFreaks dazu?
Sorry, aber wie du siehst habe viele Fragen dazu *g*
Hast du vielleicht ein schnell-zu-lesende und leicht verständliche HowTo zu E.C.? Ich will nämlich alles und sofort ;-))))
Danke!
Roman

Ich versuche jetzt mal auf diese Fragen zu antworten:

Vorbemerkung: Es gibt nicht die eine, einheitliche Emerging Church-Bewegung, -Lehre, -Methode… Daher gibt es auch nicht die eine richtige Antwort auf die Fragen. Ich versuche einfach mal meine spontanen Gedanken aufzuschreiben:

Zu Bibel und Glauben leben: Die Bibel und auch Jesus sind natürlich die gleiche geblieben. Aber die Kultur/Gesellschaft hat sich verändert (und auch die Art, wie man Bibel liest). Wo steht in der Bibel, dass man ein wöchentliches Treffen braucht, mit einem Moderator, der begrüßt, die Losung vorliest, drei Leuten mit Gitarre, Piano und Mikrofon, die irgendwelche Lieder singen und dann einem, der eine halbe Stunde lang erzählt und danach dann noch Abkündigungen und davor ein Anspiel? Leben die heutigen Gemeinden so wie die im Neuen Testament beschriebenen Gemeinden? Nein, sie haben das dort Geschriebene (im Laufe vieler Jahrhunderte) in eine andere Kultur übersetzt. Aber die Kultur verändert sich, deshalb kann sich das Gemeindeleben auch wieder verändern. Und wir machen ja noch nicht einmal alles, wozu uns die Bibel auffordert.
Ich habe eben auf Dan Kimballs Blog etwas dazu passendes gelesen:

So, when critics ask me why I am drifting from Scripture and conforming to culture, I now ask them „Do you kiss one another in your church worship gatherings? If you aren’t greeting one another with a kiss – then you have conformed to culture and changed your worship from the original practice in the early church and what was said to do multiple times in the Bible.“

(kurz auf Deutsch: Auf die Kritik, dass er von der Bibel abdriftet und sich an die Kultur anpasst, antwortet Kimball mit der Gegenfrage, ob seine Kritiker sich noch mit dem Heiligen Bruderkuss begrüßen, wie es in der Bibel häufig geschrieben steht oder ob sie sich da an die heutige Kultur angepasst haben.)

Gerade Paulus ist sehr viel auf die jeweilige Kultur eingegangen und hat sich „angepasst“ („den Griechen ein Grieche werden…“).
Daher denke ich, dass eine „Kontextualisierung“ von Glaube, Gemeinde und Theologie wichtig und notwendig ist und dass nicht nur, wenn man als Missionar nach Brasilien oder Taiwan geht.

Zu Glaubensrichtungen: Wie schon erwähnt denke ich, dass es schon einige Unterschiede zwischen den Glaubensrichtungen gibt und sich auf vieles verändert hat und noch verändert.
Das Ziel ist von Emerging Church ist es auch nicht alle zu vereinen. Brian McLaren (und auch anderen) geht es aber u.a. darum zu zeigen, dass die Unterschiede nicht so entscheidend sind und das es in allen Richtungen (nicht nur in den evangelischen/neutestamentlichen [was auch immer das ist]) gute Ansätze gibt und dass man aus der Geschichte und von den jeweils anderen viel lernen kann. (Wobei er noch viel mehr sagt und will, dazu vielleicht wann anders mehr).
EC will Gemeinde in der heutigen Zeit, der Postmoderne leben. Nicht unbedingt als neue Richtung, eher als einzelne Versuche. Vielleicht wird das dann auch eine neue Richtung (oder ist es schon), ich weiß nicht. Das kann man so oder so definieren…

Zu Jesus Freaks und EC: Die Jesus Freaks an sich würde ich nicht direkt als EC bezeichnen, wobei sie in vielen Punkten schon so etwas wollten/gemacht haben/wollen/machen. Aber die Jesus Freaks sind in Deutschland zur Zeit mit am offensten für die Ideen der EC. Zum Beispiel gehört Kubik, die „deutsche Vorzeige-EC“ ja auch irgendwie zu den Freaks und auf dem Freakstock wird dieses Jahr ein Treffen mit EC-Leitern aus aller Welt namens „die Gefährten“ stattfinden.

Zu How-To: Wie schon im Kommentar geschrieben: Einen guten Überblick über EC bieten einige der Sachen, die ich unter del.icio.us/hufi/emergingchurch verlinkt habe, besonders die, in denen EC im Titel vorkommt.

Ich freue mich schon jetzt auf weitere Nachfragen, die zwingen einen immer so schön zum Nachdenken und Ausformulieren.

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Jubiläum verpasst

Am 27. April war Geburtstag. Mein Patenkind wurde 9 Jahre alt. Aber nicht nur das, mein Blog wurde 2 Jahre alt.
Zuerst noch lebte mein Blog abgeschieden von der restlichen Blog-Welt unter der Adresse www.blogall.de/augenblick (die gerade gar nicht erreichbar ist). Dann aber vor über einem Jahr zog er nach blogger um, wo er irgendwie immer noch lebt.
Vor über einem Jahr las ich auch das erste mal den Begriff „Emerging Church“ auf anderen Blogs, vorher habe ich mich eigentlich auch schon mit solchen Themen beschäftigt, kannte nur diesen Titel noch nicht. Seit einem Jahr lese ich jetzt also viele Blogs (siehe Linkliste), in denen darüber geschrieben wird. Dadurch habe ich schon sehr viel Gutes und Spannendes und zum Nachdenken und Handeln anregendes (kennen)gelernt (und natürlich auch viele tolle Blogger). Aber „Emerging Church“-Bücher habe ich noch nicht gelesen (außer vielleicht die Pete Greig Bücher) – bis heute. Heute habe ich mir „A Generous Orthodoxy“ von Brian D. McLaren in der Tabor Bibliothek ausgeliehen und beginne gerade dieses Buch zu lesen. Ich mag das Buch schon allein wegen des Untertiels: „WHY I AM A missional, evangelical, post/ protestant, liberal/ conservative, mystical/ poetic, biblical, charismatic/ contemplative, fundamentalist/ calvinist, anabaptist/ anglican, methodist, catholic, green, incarnational, depressed – yet hopeful, emergent, unfinished CHRISTIAN“. Denn irgendsowas bin ich auch.

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