ein Augenblick im Advent #07

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Nachdem der gestrige Eintrag sehr kurz war und der heutige Tag schon fast vorbei ist, muss ich mich jetzt beeilen, noch etwas zu schreiben …

Das Thema ist, wie könnte es heute anders sein, der Klimagipfel in Kopenhagen. Man könnte viel dazu schreiben, was nützt das? Man könnte aber auch einfach dafür beten.

Anregungen zum Gebet für Kopenhagen bietet Peter Aschoff auf seinem eigenen Blog mit einem Gebet von Brian McLaren und auf unserem Gemeinde-Blog mit einem weiteren Gebet für einen erfolgreichen Klimagipfel.

Hier erstmal das geschriebene Gebet zum Mitbeten für euch:

Schöpfer Gott, diese Erde ist wunderbar und schön. Vergib unsere Verwirrung und Tatenlosigkeit angesichts des Klimawandels. Im Licht deiner Wahrheit, die wir so deutlich im Leben und der Lehre Jesu sehen, hilf uns, uns und unseren Lebensstil zu prüfen und die Auswirkungen deutlich zu erkennen, die er auf die Erhaltung des Lebens auf der Erde hat. Lass uns deiner Führung folgen und in jeder Hinsicht sorgen für diese kostbare Welt, die du geschaffen hast und liebst.

Wir bitten dich, dass die Führer dieser Welt sich einigen auf ein neues, radikales Abkommen in Kopenhagen, das unsere zerbrechliche Welt für kommende Generationen bewahren hilft.

Im Laufe der Geschichte hast du Menschen immer wieder bewegt, Erstaunliches für ihre Nächsten zu tun. Inspiriere uns nun, als dein Volks zusammen dafür zu arbeiten, dass die Prioritäten unseres Lebens verändert werden und wir eine gerechte und sicher Welt für die ganze Schöpfung schaffen; eine Welt, in der dein Wille so geschieht wie im Himmel.

Amen

Auf dem ELIA-Blog nennt Peter auch noch weitere Gebetsanliegen und interessante Gedanken zu Kopenhagen.

Und hier noch das Gebet von Brian McLaren:

Die Zukunft der Emerging Church

Christian Today schreibt über die wahrscheinlich erste Emerging Church Konferenz, die vor allem von Katholiken organisiert wird. Redner werden nächstes Wochenende neben Phyllis Tickle und Shane Claiborne auch Brian McLaren und der in Deutschland nicht unbekannte Fransikanerpater Richard Rohr sein. Die beiden werden in dem Artikel mehrfach zitiert.

Einen Abschnitt versuche ich mal auf Deutsch wiederzugeben:

Richard Rohr glaubt, dass „emerging“ keine neue Denomination ist, sondern eine neue Art der Reformation, die nicht ihren Schwerpunkt darauf hat, gegen existierende Strukturen zu sein.

„Das ist die neue Art von Reformation, die sich wirklich von allen bisherigen Reformationen unterscheidet“, sagte Rohr bei einem Vortrag im November. „Wir dachten immer, wenn wir etwas Neues entdeckten, dass wir die alten Leute rausschmeißen müssten, und dass wir beweisen müssten, dass jeder vor uns zu 100% falsch lag und wir nun zu 100% richtig liegen.“

„Wir wollen keine Emerging Church Denomination erschaffen, die beweisen muss, dass sie recht hat und alle anderen Denominationen falsch liegt“, ergänzte er.

„Die beste Kritik des Schlechten ist, es besser zu machen. Verschwende nicht die nächsten 20 Jahre deines Lebens, gegen alles und jeden, gegen jegliche Institution zu sein. Geh einfach voran und mach es besser,“ führte er aus.

(…)

„Für mich ist das Entscheidende in der Zukunft nicht, Teil der „Emergent-Bewegung“ zu sein, sondern Teil von Gottes andauerndem Handeln in der Welt – der missio Dei“, sagte Brian McLaren. (…)

„Ich denke die „Emergent conversation“ sind Leute, die mit Fragen und Schwierigkeiten zusammenkommen, was es in der heutigen Welt bedeutet, Nachfolger Christi zu sein.“

„Für die Zukunft erwarte ich nicht wirklich, über die „Emergent-Bewegung“ zu sprechen… Ich hoffe, dass der Dialog, den wir fördern, sich etabliert und fruchtbare Freundschaften zwischen vielen wenn nicht sogar allen Denominationen rund um die Welt anregt.“

„Daher wird die „Emergent-Bewegung“ meiner Meinung nach, wenn sie erfolgreich ist, unsichtbar und bringt jeglichen Nachfolger Christi neue Vision, neue Ressourcen und neue Freiheit.“

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• Bücher von Brian McLaren
• Bücher von Richard Rohr

Ich in Ichthys

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Heute fischte ich die aktuelle Ausgabe vom Ichthys (die theologische Fachzeitschrift des „Arbeitskreis geistliche Orientierungshilfe“) aus meinem Postfach. Ich durfte zu dieser Ausgabe einen kleinen Artikel mit der Überschrift Die „emerging conversation“ in Deutschland beisteuern. Dort berichte ich vor allem vom Studientag 2007 mit Brian McLaren und Jason Clark in Marburg. Nach dem Bericht schreibe ich noch kurz über vier Punkte, die mir an der emerging conversation wichtig erscheinen: „Weg vom modernen Glauben“ (Wo ist unsere Theologie zu sehr von der Moderne geprägt?), „Vielfalt und Einhalt“ (Wir brauchen die Vielfalt, gehören aber zusammen), „Der schmale Pfad“ (Wie finden wir eine Weg zwischen Ghetto und Auflösung in der Kultur?) und „Offene Fragen – eine Einladung“ (Lasst uns gemeinsam Fragen stellen und Antworten suchen).

Ich hoffe, dass die Einladung, sich an der emerging conversation zu beteiligen, gehört wird und immer mehr Christen in Deutschland darüber nachdenken, wie wir unseren Glauben heute denken und leben können.

An die Ichthys-Leser:
Willkommen in der emerging conversation!

Brian McLaren gibt Antworten

Brian McLaren ist ja dafür bekannt, dass er viele (gute!) Fragen stellt. Manchmal fragt man sich fast, ob er auch auf Fragen antworten kann. Dass er dies kann, liest man nun bei Andrew Jones, der McLaren per Mail einige Fragen zu Everything must change! stellte. Die Fragen und Antworten kann man nun bei tallskinnykiwi lesen.

Willow Creek: Shift

Shift

Danny hat auf ein kurzes und gutes Video mit Scot McKnight hingewiesen. Es ist ein zwei Minuten-Mitschnitt von Shift 2007. Shift ist die Jugendarbeits-Konferenz von Willow Creek. Ich habe mir mal die Seite von Shift 2008 angeschaut und muss sagen, dass ich da gerne teilnehmen würde.

Shift 2008 is about innovation: Rather than highlighting one specific model of ministry, we’ve invited some of the most innovative thinkers and leaders we could find and asked them to shape our experiences and discussions.

Als Hauptredner sind u.a. Brian McLaren, Dan Kimball, Mark Yaconelli und Shane Claiborne eingeladen. Neben vielen Seminaren und so gibt es auch ein “creative worship experience”, den neusten nooma-Film und die “world vision aids experience.” Besonders gefallen mir aber die “Cups of Coffee”-Diskussionsgruppen: Bis zu acht Leuten treffen sich morgens für 45 Minuten und diskutieren Kaffee trinken über ein bestimmtes Thema. Das klingt gut und erinnert mich irgendwie an etwas, was ich vor kurzem auch erlebt habe…

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Brian McLarens Marburger Gedanken

Brian McLaren schreibt in seinem Jahresrückblick über einige Gedanken, die er sich auf dem Marburger Schloss machte:

Third, I hope we can resist the inevitable pull toward fragmentation and sectarianism that seem to be perennial occupational hazards of Christian ministry and mission. I felt this strongly a few weeks back in Marburg, Germany. Our German friends Peter and Bjorn took Jason Clark and me to the Marburg Castle, which overlooks the old city. There in 1529, Martin Luther and Ulrich Zwingli met to discuss the possibility of uniting the German and Swiss reformation movements. Their meeting ended without concord. As I stood at the castle wall looking over the city, I thought of all the wonderful people I’ve met over the last few years, around North America and across the world. What could it mean if we continue to move forward together with open arms rather than crossed arms, with open hands rather than pointing fingers or clenched fists?

Of course, some people find themselves unable to keep their arms and hands and hearts open wide. But for myself, I want to have the posture of Martin Bucer, who kept his arms open to both Luther and Zwingli, working tirelessly to model an irenic attitude, seeking harmony, and staying friends with people who postured themselves as enemies to one another. I understand that Luther at one point coined a word – something akin to bucerizing – to describe the work of peace-making and bridge building.

I want my arms and hands to be open toward liberals and conservatives, mainliners and Evangelicals, Catholics and Protestants and Orthodox, gay-affirming and gay-accepting-but-not-affirming, Republicans and Democrats. I want to look for common ground and focus on Jesus, the center point who holds all things together for us. I want to see difference as diversity rather than division, and as opportunity rather than threat. I want to show the same respect to people who hold different opinions as I would want them to show to me. Of course I’ll fail at this at times, but I hope I never abandon this commitment as my ideal and goal.

Diesen Gedanken und Hoffnungen schließe ich mich gerne an.

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