Theologie des Balkons oder der Straße

Eben las ich folgendes Beispiel in dem Artikel „Missionare für das 21. Jahrhundert“ von Norbert Schmidt, irgendwie kam es mir bekannt vor – vielleicht weil er es erst vor ein paar Tagen im Unterricht erzählte?

Juan McKay, ein schottischer Missionar in Peru, sprach von zwei Arten von Interesse an den Fragen des Christentums und verwendete dabei das Bild eines spanischen Herrenhauses, auf dessen Balkon Menschen sitzen, die andere Menschen auf der Straße unter ihnen beobachten. Beide Gruppen von Menschen sprechen über den Weg, jedoch aus vollkommen unterschiedlichen Perspektiven. Die auf dem Balkon haben nichts mit der staubigen Straße unter ihnen zu tun. Für sie ist das Gespräch über den Weg von allenfalls theoretischem Interesse. Die Ergebnisse ihrer Diskussion sind für die Lebenswirklichkeit unbedeutend. Anders dagegen die Wanderer auf der Straße. Ihre Gespräche über den Weg haben einen sehr praktischen Aspekt, schließlich liegt das, worüber sie diskutieren, noch schrittweise vor ihnen.

[Norbert Schmidt, Missionare für das 21. Jahrhundert,
in: Heinzpeter Hempelmann,
Warum in aller Welt Mission?, S. 109]

Wo bist du? Auf dem Balkon? Oder auf der Straße?

Wie schaffen wir es eine Theologie der Straße, des Wegs zu betreiben, zu gehen, zu leben?

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Was ist westliche Theologie?

Die westliche Theologie kann man als einen Prozess bezeichnen, der erklärt, warum die Bergpredigt nicht für uns gilt.

So ungefähr meint es David Bosch in Transforming Mission, schreibt zumindest Darrel L. Guder in The Community of the Word: Toward an Evangelical Ecclesiology (Seite 122).

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Zitat für den Augenblick 031

Jürgen Mette nannte heute im Unterricht folgendes Zitat von Johann Wolfgang von Goethe:

Die christliche Religion ist eine intentionierte politische Revolution, die, verfehlt, nachher moralisch geworden ist.

[Goethe – Maximen und Reflexionen]

Das ist irgendwie auch die Grundaussage von Brian McLarens Die geheime Botschaft von Jesus (das ich nur überflogen habe), oder?

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Zitat für den Augenblick 030

Karl Karzelek bringt es in einem Kommentar bei soomah auf den Punkt:

Christus ist nicht gekommen, um Tickets für den Himmel zu verschenken, sondern um die Herrschaft Gottes aufzurichten.

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über Keuschheit

Norbert Roth schreibt in der aktuellen dran über die Frage “Was können wir von den Mönchen lernen?”. Um diese Frage ging es ja auch hier bei mir schon mal.
Er schreibt über Armut, Keuschheit und Gehorsam.

Besonders gut finde ich seine Gedanken über Keuschheit:

Keuschheit meint Absichtlosigkeit. Keusches Handeln ist absichtsloses Sehen, Reden und Tun. Es geht darum, jemanden zu begegnen, ohne schon bestimmte Absichten oder Erwartungen zu haben. Das gilt auch für die Begegnung mit Gott und zweckfreies Gebet.
Beten sollte nicht geschehen, um etwas zu bekommen. Wir sollten beten, weil Gott es wert ist, angebetet zu werden. Zweckfreies Gebet ist reiner Gottesdienst. Dasselbe gilt für die Liebe. Liebe sollte man nicht geben, um etwas zu erhalten, sei es Gegenliebe, Anerkennung, Ruhe oder Sex. Liebe sollte absichtslos gewährt werden, rein in Absicht und Vollzug – eben keusch.

[dran 9.07, S. 38]

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