Anfang des Jahres haben wir bei ELIA den Kurs der Micha-Initiative gemacht. Am Ende gab es die Aufgabe, irgendein Projekt durchzuführen. Unser Projekt ist eine Website, die Menschen im Raum Erlangen Tipps geben soll, wie man nachhaltiger und fairer leben kann.
Dazu haben wir unter fairlangen.org nicht nur einen Einkaufsführer für faire, biologische und regionale Produkte zusammengestellt, sondern auch Infos, wie man sich politisch engagieren, mobil sein, sinnvoll mit Ressourcen umgehen etc. kann. Ich denke, dass fairlangen.org eine sehr umfangreiche (wenn auch noch ausbaubare) und aussergewöhnliche Website für ein faires Leben in Erlangen geworden ist und ich bin stolz auf unser Team, das viele Stunden darein investiert hat (danke!). Hoffentlich werden dadurch hier viele Menschen angeregt, nachhaltiger zu leben.
Um diese Werte zu schützen oder teilweise auch zu fördern/ermöglichen solltest du morgen wählen gehen. Ein paar Hinweise, in welche Richtung deine Wahl gehen geben der Wahl-O-Mat und der EU-Profiler. Beide lieferten bei mir leicht unterschiedliche Ergebnisse, aber eine Tendenz wird deutlich.
Für den Wahlgang morgen sollte man auf jeden Fall viel Zeit mitbringen, denn die Liste ist ziemlich lang und wenn man sie genau studiert, findet man auch einige spannende Details. Z.B. ein Mann bei „die Frauen“, nur Rentner bei der „Rentner-Partei-Deutschland“, dafür aber nur 50% Rentner in der „Rentnerinnen und Rentner-Partei“. Oder eine Wählergemeinschaft, deren Namen wirklich „FÜR VOLKSENTSCHEIDE (Wählergemeinschaft), Gerechtigkeit braucht Bürgerrechte – Wir danken für Ihr Vertrauen!“ lautet. Wen solche Namen zugelassen sind, dann gründe ich für die nächste Wahl eine Partei namens „KREUZEN SIE HIER AN! – Wenn Sie woanders ankreuzen, ist ihre Wahl ungültig!“ Und wenn das mindestens 0,5% tun, bekomme ich fast einen Euro pro Stimme. Diese 0,5%-Hürde, ab der die Parteien Geld pro Stimme vom Staat bekommen, ist übrigens das, was viele Kleinstparteien anstreben
Von den vielen kleinen Partei könnten höchstens die Piraten bald mal spannend werden. Sie spezialisieren sich auf ein Gebiet, bei dem die großen Parteien und Politiker immer wieder große Unkenntnis beweisen (ich erinnere an dieses Interview, in dem Kinder Politiker übers Netz befragen): das Internet. Da die Piraten vor allem in Schweden schon relativ groß sind, werden sie auch im Europaparlament vertreten sein. Dadurch könnte dann das passieren, was die Grünen geschafft haben: Ein wichtiges Nischenthema wird irgendwann von allen Parteien aufgenommen
Was Blogger zu dem allen sagen, fast Malte Welding im Blogblick der Netzzeitung zusammen. Die (teilweise grausamen) Fernsehspots der Parteien wurden auf wahlticker zusammengestellt (Achtung: alle anzuschauen kostet einiges an Nerven). Getwittert wird natürlich auch über die Wahl, das Hashtag der Wahl ist dabei #eu09.
Bald soll eins der unsinnigsten Gesetze der letzten Jahre im Bundestag beschlossen werden: Die Internetsperren gegen Kinderpornographie. Wie sinnvoll die sind, sagt Volker (vermutlich Beck) beim PolitCamp ’09 in zwei kurzen Sätzen:
es gibt einen Kinderpornohändler am Ende der Straße. Man sperrt die Straße, verhaftet aber nicht den Händler
So ist es auch mit den Netzsperren. Die Stoppschilder kann man ohne großen Aufwand umgehen und auch ansonsten laufen die Argumente dafür ziemlich ins Leere. Außerdem gibt es berechtigte Bedenken, dass nicht nur Kinderporno-Seiten auf die Sperrliste kommen (kam so in anderen Ländern schon vor) – die Sperrliste soll ja auch nicht von unabhängigen Dritten kontrolliert werden. (Hier ein Überblick über verschiedene Texte und Positionen zum Thema.)
Nun gibt es eine ePetition beim Deutschen Bundestag, die 50.000 Menschen innerhalb der nächsten drei Wochen unterzeichnen müssen (im Moment unterzeichnen 18 Leute pro Minute, damit sind es schon 24038 Mitzeichner) Leute unterzeichnet, damit sich der Petitionsausschuss damit befasst.
Petition: Internet – Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten vom 22.04.2009
Text der Petition
Wir fordern, daß der Deutsche Bundestag die Änderung des Telemediengesetzes nach dem Gesetzentwurf des Bundeskabinetts vom 22.4.09 ablehnt. Wir halten das geplante Vorgehen, Internetseiten vom BKA indizieren & von den Providern sperren zu lassen, für undurchsichtig & unkontrollierbar, da die Sperrlisten weder einsehbar sind noch genau festgelegt ist, nach welchen Kriterien Webseiten auf die Liste gesetzt werden. Wir sehen darin eine Gefährdung des Grundrechtes auf Informationsfreiheit.
Begründung
Das vornehmliche Ziel Kinder zu schützen und sowohl ihren Mißbrauch, als auch die Verbreitung von Kinderpornografie, zu verhindern stellen wir dabei absolut nicht in Frage im Gegenteil, es ist in unser aller Interesse. Dass die im Vorhaben vorgesehenen Maßnahmen dafür denkbar ungeeignet sind, wurde an vielen Stellen offengelegt und von Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen mehrfach bestätigt. Eine Sperrung von Internetseiten hat so gut wie keinen nachweisbaren Einfluß auf die körperliche und seelische Unversehrtheit mißbrauchter Kinder.
Die re:publica ist nun schon über eine Woche vorbei. Und irgendwie habe ich noch nichts darüber gebloggt. Daher fange ich nun mal mit ein paar Stichworten an. Mehr, auch zu Kirche 21, könnte die nächsten Tage folgen. Vielleicht aber auch nicht.
Der letzte Vortrag, den Dieter und ich uns anhörten, war über die „Atheist Buses“ in England über die ich vor einigen Wochen schon einmal geschrieben habe. Der sympathische Mitorganisator der Buskampagne Jon Worth sprach vor allem darüber wie eine erfolgreiche Kampagne funktioniert. Er nannte folgende sechs Faktoren, die man sicherlich auf viele andere Projekte übertragen kann:
Quirky and simple idea
Celebrity backing
Organisational strength
Online + offline media
Dedicated team
Simple and cheap technology
Übrigens als Einstieg wählte er einen Flyer von dem Bibel-Twitter-Rekordversuch von evangelisch.de. Er meinte, diesmal scheinen die religiösen Gruppen die Gegenkampagne vor seiner Präsentation gemacht zu haben, nicht nachher wie er es bisher kannte.
malteweldingendlich ein christ unter meinen followern. ha! und jesus hatte nur 12. 12:08 PM Apr 16th, 2008 from web(kurz nachdem ich im followte)
martinvars What spam is to email celebrities is to news 5:02 PM May 22nd, 2008 from TwitterBerry
saschalobo Habe jetzt nur noch eine halbe Stunde, um die Arbeit einer halben Stunde zu erledigen. Wie soll ich das bloss schaffen? 2:26 PM Jun 13th, 2008 from web
mathiasrichelMünte is beck. 1:52 PM Sep 7th, 2008 from web
sixtus „Thorsten Schäfer-Gümbel vom SPD-Unterbezirk Marburg-Biedenkopf“ klingt wie der Anfang einer Geschichte von Max Goldt. 10:08 PM Nov 25th, 2008 from TwitBin
Eben war ich Teil einer virtuellen Adventsandacht von ikon einer experimentellen Gemeinschaft aus Belfast (zu der auch Peter Rollins gehört).
Auf einem Blog wurden innerhalb einer guten Stunde Musik, gesprochene und geschriebene Texte veröffentlicht. In einem Chat wurde parallel dazu diskutiert und auf Neues auf dem Blog hingewiesen. Auf der facebook event page sollte man währenddessen ein Foto mit Kerze hochladen.
Besonders spannend fand ich eine Chat-Liturgie: Vorher sollte man drei Fragen beantworten. Aus den Antworten wurde dann eine Liturgie geschrieben. Ein LEADER stellte eine Frage und nannte dann auch die Antworten, die alle wiederholten.
Nachlesen und nachhören (was sich lohnt!) kann man das ganze bis Weihnachten unter ikonadvent.blogspot.com.