World Press Photo

Es wurde mal mal wieder der Preis für die besten Pressefotos des letzten Jahres, der World Press Photo Award, verliehen.
In der Winners gallery 2007 findet man viele faszinierende Fotos, die eine große Bandbreite des Lebens auf unserer Welt darstellen. Es lohnt die Bilder anzuschauen und ein paar Sekunden Zeit zu nehmen, um sich bewusst zu machen, was man da gerade sieht.

Kirchengeschichte lernen

Die letzten Tage habe ich viel zusammen mit Michael Kirchengeschichte gelernt. Morgen schreiben wir eine Prüfung über die Zeit von 1650 bis heute.
Ein Ergebnis des Lernens seht ihr auf dem Foto.
Ein anderes Ergebnis ist, dass ich mal wieder erkannt habe, wie sehr vieles was für uns heute „normal“ „christlich“ ist, in dieser Zeit entstanden ist. Darüber habe ich vor ein paar Wochen schon einmal geschrieben, siehe: Gemeinde und Glaube – Kultur und Welt.

Eine andere Beobachtung ist, dass die „erfolgreichen“ Bewegungen jeweils auf die gerade aktuellen Sehnsüchte/Gedanken der Menschen (bewusst oder unbewusst) eingingen. Und dass das Nichtbeachten der gerade aktuellen Kultur eine Abwärtsbewegung bedeutete.
Oft wurde revolutionär Neues geschaffen, was den neuen Bedürfnissen, der aktuellen Zeit entsprach.

Noch ein Gedanke: Hat unsere Zeit nicht Ähnlichkeiten mit der Zeit der Romantik? Nach der die Erweckungsbewegung und auch Schleiermacher groß wurde?
(Karl hat sich dazu schon vor längerer Zeit Gedanken gemacht)

Die Frage ist: Was lernen wir aus der vergangenen Kirchengeschichte für die zukünftige Kirchengeschichte?

Dem unbekannten Gott

Zwei Drittel der Deutschen glauben an Gott. Die meisten davon können aber nicht genau sagen, wer oder was dieser Gott denn (für sie) ist. Mit dem, was sie vom christlichen/kirchlichen Gott wissen, können sie wenig anfangen…

In der Losung von heute sagt Paulus:

Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben:
Dem unbekannten Gott.
Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.

(Apostelgeschichte 17,23)

Der Gott, an den heute viele glauben, ist ihnen auch ein unbekannter Gott.
Unsere Aufgabe ist es nun, ihnen und uns selbst (ist Gott nicht mir auch immer wieder unbekannt?) neu zu verkündigen, an wen sie unwissend glauben.

Überwachung

Spreeblick schreibt „Über-Überwachung„. Dort verlinken sie eine wirklich sehr geniale Flash-Animation namens panopti.com. Diese sollte wirklich jeder mal anschauen. Einfach um informiert darüber zu sein, wie wir schon heute überwacht werden (können).

Hier der Begrüßungstext:

Hallo wir befinden uns hier bei Paul im Schlafzimmer. Er muss gleich aufstehen und zur Arbeit gehen. Wir werden ihn einen Tag lang begleiten, was uns nicht schwer fallen wird, denn Paul ist leicht zu verfolgen. Wieso? Das ist ganz einfach. Paul besitzt ein Handy, einen Computer und noch andere Errungenschaften der modernen Welt von heute. Dadurch überlässt er überall Spuren, die einiges über ihn aussagen. Sie werden es gleich selbst sehen!

Tempo

TEMPO. Ein Magazin dass wohl 10 Jahre lang Deutschlands Kulturlandschaft sehr geprägt hat. Und dessen Auswirkungen wir heute alle erleben bzw. lesen können (in den Feuilletons der großen Zeitungen und genauso in Magazinen wie Neon und vielen deutschen Romanen der letzen 10 Jahre).
Ich habe nur ein Problem mit Tempo. Sie haben aufgehört, als ich angefangen habe mich für (Pop-)Kultur, Medien und Magazine zu interessieren – genau vor 10 Jahren.
Trotzdem habe ich mir heute die 20 Jahre Tempo Jubiläumsausgabe gekauft. Nach 10 Jahren gibt es nochmal eine(!) Ausgabe. 380 Seiten. 3 Teile: Rückblick auf die letzten 10 Jahre (also genau die Jahre, die ich bewusst miterlebt habe) – 33 Wahrheiten über das heute – Ausblick auf die nächsten 10 Jahre.
Ich habe mir heute Mittag mal Zeit genommen, alle 380 Seiten anzuschauen. Einiges Gutes, viel Spannendes und sehr viel Interessantes. Einiges muss ich auf jeden Fall nochmal genau lesen…

Mehr Infos über Geschichte und Bedeutung von Tempo findet ihr bei retromedia.

Gemeinde und Glaube – Kultur und Welt

Gemeinde und ihre Formen sind durch Kultur geprägt.
Es gibt keine Gemeinde, die nicht von der Kultur bzw. Gesellschaft bzw. „Welt“ geprägt ist. Es gibt auch kein Glaube, der dies nicht ist. Die Frage ist nur, von welcher Kultur. Der (bzw. einer) heutigen oder einer vergangenen?

Wir denken oft, dass die gewohnten Gemeinde-, Denk- und Glaubensformen die einzig richtigen und auch die biblischen sind.
Warum eigentlich? Ein Großteil, der Dinge, die wir in Gemeinden tun (und auch denken) sind in den letzten 5 Jahrhunderten nach und nach entstanden bzw. entwickelt worden, manches sogar erst vor recht kurzer Zeit.
Ein schönes Beispiel ist die Kleidung von Diakonissen. Jeder kennt sie, schwarz/dunkelblau/grau und auf jeden Fall mit „Haube“. Daran können wir klar erkennen, das sie irgendwie „nicht von dieser Welt“ sind, etwas Besonderes. Aber warum tragen sie überhaupt diese Kleidung? Ganz klar – um auszusehen wie eine verheiratete Frau! Ja, wirklich. Im 19. Jahrhundert, als Diakonissen „erfunden“ wurden, bekamen sie die Tracht von verheirateten Frauen, damit sie als gleichwertig angesehen wurden (eine geniale Idee war das). Man hat sich also bewusst der Welt „angepasst“ und das auch eine Zeit lang durchgehalten, bis man irgendwann nicht mehr mit der Mode ging.
Genauso ist das mit vielen Dingen in unseren Gemeinden. Sie sind in einer bestimmten Kultur, einem bestimmten Kontext entstanden, die Kultur hat sich geändert. Und die Gemeinden?

Ist das denn schlimm, dass vieles, was wir tun und denken, gar nicht so „biblisch“ ist?
Nein, gar nicht. Die Bibel ist (im Gegensatz zum Koran) in einem sehr langen Zeitraum entstanden und schon innerhalb der Bibel entdecken wir viele verschiedene Kulturen und auch sehr unterschiedliche Weisen, wie man Glauben gelebt und gedacht hat. „Biblisch“ ist es also eigentlich gerade, wenn man Dinge immer wieder verändert und nicht bei einer Form stehen bleibt.

PS: Ich möchte mit diesem Post nichts gegen irgendwelche Formen sagen (und auf keinen Fall irgendwas gegen Diakonissen). Vieles ist gut und ist auch für viele Menschen das Richtige. Ich finde es nur sehr schwierig, bestimmte Formen oder Denkweisen als „heilig“ darzustellen und bei anderen die Anpassung an die Welt, die „Verweltlichung“ zu kritisieren.