Peter Aschoff benannte vor ein paar Wochen in seinem Post „Fromme Brillen“ viele Probleme bei diesem Verständnis von Erlösung. Ich fand und finde das sehr spannend, da es auch ein Thema ist, wo ich noch nach meiner genauen Position suche.
Vor ein paar Tagen las ich dann in Mit Herz und allen Sinnen Gedanken von Anselm Grün (ursprünglich aus seinem Buch Biblische Bilder von Erlösung, S. 94ff):
Vor zwei Gefahren müssen wir uns hüten, wenn wir von Erlösung sprechen: von der Gefahr der Fixierung auf die Vergangenheit und von der Gefahr, Erlösung isoliert im Tod Jesu zu sehen. […]
Gott ist für die Bibel immer der Erlöser und Befreier, der Retter, unser Heil und unser Licht. […] Tag für Tag greift Gott in unser Leben erlösend ein. […] Was in Jesu Leben, Tod und Auferstehung geschah, hat vielmehr offenbar gemacht, was Gott immer an uns tut. […]
Die zweite Gefahr ist die Fixierung auf den Tod Jesu. Paulus hat zurecht das Wort vom Kreuz als Mitte und Maßstab jeder christlichen Verkündigung gesehen. […] Das darf aber nicht dazu führen, dass wir das Leben Jesu überspringen. […] Für die Evangelien geschieht Erlösung in allem, was Jesus tut, in seinen Worten, in seinen Heilungswundern, in seiner Begegnung mit Menschen. Der Tod Jesu faßt nur zusammen, was Jesus in seiner Verkündigung sagen wollte: „Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“ (Markus 1,15).
Ja, Erlösung ist mehr als der „Sühnetod“ am Kreuz. Und Evangelium ist mehr als Erlösung.
P.S. 2: Versteht mich bitte nicht falsch. Ich sage nichts gegen das „Kreuz“, es ist wichtig und bleibt zentral, aber es bleibt nicht allein.
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öööhm… ja, das kreuz ist zentral und absolut ober-wichtig, und ja, es ist nicht das einzige, was wichtig an der Bibel ist, ABER: ohne den tod am kreuz wäre keine versöhnung für uns drin, weil, wie schon im alten testament unendlich oft gesagt: „ein leben für ein leben“ – „blut für blut“ .. ein opfer MUSSTE gemacht werden! wenn Jesus zB einfach entrückt worden wäre, wäre KEINE erlösung für uns HEUTE drin :/
Grün’s satz „Der Tod Jesu faßt nur zusammen, was Jesus in seiner Verkündigung sagen wollte..“ ist somit eine schlichtweg falsche aussage! das wäre, wie, wenn man sagt, „eigentlich hätte Jesus gar nicht am kreuz sterben müssen“ .. und in dem moment bewegt man sich auf pfaden der irrlehre! 🙁
Erlösung und Rettung ist nur möglich durch begleichung der schuld, und die begleichung der schuld ist nur möglich durch ein opfer, und dieses opfer ist Jesus.. der glaube der leute daran, dass er (Jesus) der erlöser ist ist gleichzusetzen mit dem glauben davids, der vorausschauend auf das erlösungswerk des messias schaute.. er (der messias) würde die schuld der welt weg nehmen! ohne den tod am kreuz wäre das NICHT möglich.. daher behaupte ich jetzt einfach mal, dass der kreuzestod weit MEHR als „nur“ eine zusammenfassung der verkündigung Jesu war! 🙁
Jawohl, ich bin absolut Ordis Meinung, ich bin sozusagen seine Ordination (oder deren Präsident)!
Wenn ich aber genauer nachdenke, dann weiß ich nicht mehr so genau, wer von euch beiden nun letztendlich Recht hat! Ich gehe noch mal in mich.
*JesusVergangenheitErlösunggrübel*
… ich komm nicht drauf!
@ordi:
Ich stimme dir voll in deiner Ablehnung des „nur“ bei Anselm Grün zu. Ob ich dir ansonsten auch überall zustimme weiß ich noch. Ich habe, wie geschrieben, noch keine feste Position.
Daher erstmal eine Frage, vielleicht kannst du mir ja eine gute Antwort geben: Wenn der Tod/Opfer unbedingt notwendig ist, wie konnte Gott bzw. Jesus vor dem Opfer schon Sünden vergeben?
@der_mob:
genau… ich komm nicht drauf
@beide:
Habt ihr den Post von Peter Aschoff gelesen?