Emerging Church, Gemeinschaften und ich

Heute Nachmittag war Toby Faix zu Gast im Pastoraltheologie-Unterricht des 6. Semesters. Sein Thema war Emerging Church. Da ich mich ja jetzt schon länger mit dem Thema beschäftige (eigentlich schon lange bevor ich den Begriff das erste Mal hörte) und ich Toby mal ausserhalb seines Blogs treffen wollte, habe ich mich einfach dazu gesetzt. (Danke Toby!)

Für mich stellte sich währenddessen und danach vor allem die Frage, wie ich das später und jetzt umsetzen kann. Ich studiere hier in Tabor Theologie, werde ab 2008 für 2 Jahre „Prediger im vorbereitenden Dienst“ in irgendeiner Evangelischen bzw. Landeskirchlichen Gemeinschaft sein und danach wahrscheinlich mein ganzes Leben Prediger in solch einer Gemeinschaft bleiben.
  • Wie kann ich später als Prediger meine Gedanken, die Gedanken der Emerging Church, der Postmoderne umsetzen?
  • Kann man bestehende Gemeinden entsprechend verändern? Sollte man das tun?
  • Wäre es nicht das konsequenteste, das Studium hier abzuschliessen, danach noch etwas anderes zu lernen, wovon ich leben kann, und nebenbei einfach Gemeinde zu machen?
  • Sollte mein jetziges Studium ganz anders aussehen? Etwa so wie Josha sich das vorstellt?
  • Was kann ich jetzt und hier in Tabor tun?

Das sind einfach ein paar Fragen, die gerade in meinem Kopf rumschwirren. Über Erfahrungen und Ideen von euch würde ich mich freuen.

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von den Mönchen gelernt

Hier mein Rückblick auf das Lernwochenende „von den Mönchen lernen“ bei Kubik in Karlsruhe:

Freitag Abend kamen wir im Kubik-Cafe an. Das erste was man sieht ist ein DJ, der ruhige elktronische Musik auflegt. Auch ansonsten ist das Cafe so eingerichtet, dass ich mich wohlfühle. Um 21 Uhr begann dann der Gottesdienst ohne Predigt und Lobpreis, dafür aber mit DJ, Videos, Texten, Gedichten und vielen Aktionen. Genaue Beschreibungen gibt’s wahrscheinlich bald bei den üblichen Verdächtigen. Danach und davor viele spannende Leute kennen lernen.

Am Samstag ging es in mehreren Einheiten darum, wie heute aus dem Leben der Mönche lernen können, unterbrochen wurden diese immer wieder mit geistlichen Übungen, Gebet in verschiedenen Formen. Morgens erklärte Markus, dass Nachfolge nicht nur an Jesus zu glauben, sondern auch ihn, als den Weg, zu laufen bedeutet. Es geht nicht um Bekenntnisse, sondern um Leben. Für diesen Leben kann eine Lebensregel eine Hilfe sein. Er verglich das mit einer Straße, die zwar eine Einengung sei, aber doch der schnellste Weg von A nach B.
Später erzählte er von den drei großen Missionsbewegungen, die von der Urgemeinde, den Mönchen und der Gemeinde in Herrenhut ausgingen. Diese drei hätten jeweils drei Dinge gemeinsam: Gemeinsames Leben, geistliche Elemente und ein Gelübde.
Nachmittags sprachen Daniel und Johannes von der „Gemeinde als Kloster“. Dabei geht es vor allem um einen geistlichen Rhythmus und geteiltes Leben. Sie forderten moderne Klöster, die wie frühere Klöster Zentren für Wissen, Kreativität und soziales Engagement sind.
Danach sprachen Daniel und Mark von der „Spiritualtiät der Mönche“. Sie, und später auch viele andere, gaben wertvolle Tipps wie man seine Spiritualität leben kann.
Nach einem kurzen Ausblick von Daggi gab es die Möglichkeit weiter neue Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen.
Wie schon erwähnt, war es toll so viele Blogger live zu treffen und Ideen von anderen zu hören.

Für mich war das Wochenende eine Bestätigung. Seit mir Gott während einer Woche Kloster vor recht genau drei Jahren gezeigt hat, dass etwas Ausland für mich das richtige ist, sage ich: „Das total liturgische Benediktiner-Kloster und die Jesus Freaks, das sind die Sachen, wo ich Gott am meisten erlebe.“ Dieses Wochenende war die Kombination aus beiden.
Ich wurde auch neu motiviert, immer wieder neue Formen der Begegnung mit Gott (lectio divina, Herzensgebet, Rosenkranz…) zu suchen und zu nutzen. Und mir Gedanken über meinen geistlichen Lebensrhythmus zu machen.
Ich bin gespannt, wie dieser Weg weiter geht.

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Die Prüfungen sind vorbei

Jetzt sind die SAPs (SAP=Semesterabschlussprüfungen) schon ein paar Tage vorbei. Es war eine stressige Woche, aber trotzdem gut.
Wir haben uns jeden Morgen mit einigen zum SAP-Gebet (SAP=Schau auf Papa) getroffen und für die Prüfungen und so gebetet.
An einem Tag habe ich einen coolen Vers in Haggai (warum ich Haggai gelesen habe steht hier) gelesen: „Sei getrost, alles Volk im Lande, spricht der HERR, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der HERR Zebaoth“ (Haggai 2,4). Ich mag diese „sei getrost, Gott kümmert sich drum“-Verse, aber es ist auch wichtig selber etwas zu tun, zu arbeiten – besonders natürlich vor Prüfungen. Dieser Vers verbindet beides sehr gut.
Nach den Prüfungen verbrachte ich ein schönes Urlaubswochenende mit Anita, Johanna und Chris bei mir (am Edersee). Und diese Woche habe ich ein Seminar über Jugendkultur mit Klaus Engelmohr von der LKG Augsburg. Es ist spannend, sich vier Tage nur mit der Jugend in unserer postmodernen Gesellschaft zu beschäftigen…

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Struktur und Gemeinschaft

Mark Reichmann von kubik hat beim Willow Freak ein Seminar zum Thema „Gemeinde in der Postmoderne“ gehalten. Unter anderem hat er auch gesagt, dass bei vielen Dingen Struktur und Gemeinschaft sehr wichtig sind. Als Beispiel nannte er 24-7prayer. Darüber habe ich vorher nie so bewußt nachgedacht. Aber es stimmt auf jeden Fall. Seitdem ist mir mehrfach aufgefallen, dass einiges wirklich besonders durch Struktur und Gemeinschaft funktioniert.
Ein gerade in Tabor aktuelles Beispiel: Einige Studenten hier würden gerne den Tag bewußt mit Gott starten, beten und in der Bibel lesen. Den meisten fällt das aber schwer. Jetzt hat vor ein paar Tagen jemand gefragt, ob noch jemand mit ihm jeden Morgen Bibel lesen möchte. Seitdem treffen sich einige morgens vor dem Frühstück zu zweit oder dritt und lesen in der Bibel (und sind begeistert davon). Ohne diese Struktur in Kombination mit der Gemeinschaft würden sie es nicht machen…

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Wie konnte Gott das zulassen?

Bischof Wolfgang Huber schreibt in einem Essay bei Spiegel online über diese Frage. Hier ein kurzer Ausschnitt:

„Nicht die Allmacht Gottes, sondern die Allmachtsvorstellungen des modernen Menschen werden durch solche Ereignisse in ihre Schranken gewiesen. Gottes Allmacht kann man sich nicht so vorstellen, dass Gott alles Böse und Unbegreifliche im Vorhinein aus dem Lauf der Dinge herausschneidet. Gottes Allmacht zeigt sich in der Liebe, mit der er sich uns Menschen zuwendet, damit wir uns auch angesichts des Unbegreiflichen an ihr orientieren.“