Klo-Lektüre


Angeregt durch die Presseschau bei Johannes, mach ich hier mal eine kleine Klo-Lektüre-Schau meiner WG.
Ich teile hier in Tabor ein Klo mit vier anderen männlichen Theologie-Studenten. Da braucht man schon was vernünfiges zum Lesen.
Zur Unterhaltung auf dem Klo ist die Geschichte des kleinen Maulwurfs, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat, optimal.
Anregungen zum wichtige Fragen stellen bietet das geniale Buch Findet mich das Glück? mit Fragen wie: „Warum kann ich nicht stillsitzen?“, „Fährt nachts ein Geist mit meinem Auto?“, „Bin ich der Schlafsack meiner Seele?“, „Soll ich im Wald als Räuber leben?“, „Kommt der Gestank von draussen?“.
Ein bildendes Langzeit-Projekt ist das Buch Bildung von Schwanitz, was ich mal für 2 Euro als preisreduziertes Mängelexemplar gekauft habe.
Wem all diese Bücher zu hoch sind, der greift einfach zu einer der vielen, immer wieder wechselnden Zeitschriften oder zum neusten Lidl-Prospekt.

Also, wann kommt ihr unser Klo besuchen? Und was gibt’s bei euch zu lesen?

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Kirche: der neue Trend

Eben lass ich die aktuelle Trend-Kolumne des Manager Magazins geschrieben von Andreas Steinle. Dies ist der einleitende Absatz:

Papst Benedikt sei Dank – der Katholizismus wird wiederentdeckt und mit ihm die Geborgenheit der reinen Lehre. „Wer glaubt, ist nicht nur selig, sondern auch modern. Denn das Dogma der Kirche schwindet und bereitet so dem Menschlichen in der Religion seinen Siegeszug. Noch nie hat Kirche so viel Spaß gemacht wie heute.“

Später schreibt er weiter:

Freiwilligkeit und Wahlfreiheit stehen bei der religiösen Praxis im Mittelpunkt. So kommt es, dass auch die Feministin kirchlich heiraten möchte, weil ihre Beziehung gesegnet sein soll.
Die Jesus-Freaks stimmen ihren Choral mit der E-Gitarre an und hüpfen durch die Sakristei. In der Kreuzberger WG wird vor dem Essen gebetet, obwohl keiner auf die Idee käme, in den Gottesdienst zu gehen. Stressgeplagte Manager üben sich in Exerzitien und ziehen im Urlaub schon mal die Klosterzelle dem Fünf-Sterne-Hotel vor.
Über Gott zu sprechen, ist salonfähig geworden. Über Gott zu singen, ist hitparadenverdächtig.

Wir sollten das nutzen.

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Rob Bell: Im Staub des Rabbi laufen

Eben lass ich den Artikel Im Staub des Rabbi laufen von Rob Bell aus der aktuellen Aufatmen. Rob Bell ist Pastor der Mars Hill Bible Church in Grandville, Michigan (nicht die Mars Hill Church mit dem Podcast, aber MP3-Predigten gibt es auch).
Er schreibt über die Bedeutung der Heiligen Schrift für die Juden zur Zeit Jesu, erklärt was „den Saum seines Gewandes“ berühren bedeutet (das habe ich schoneinmal von einem messanischen Juden in Taipei gehört – endlich hab ich’s schriftlich!) und zeigt, was es bedeutet dem Rabbi Jesus zu folgen. Beim Lesen bekommt man auf vieles aus dem Neuen Testament eine neue, andere, oft faszinierende Sichtweise. Ich kann es gar nicht so genau ausdrücken, lest einfach den Artikel, es lohnt!

Hier ein Zitat über die Bedeutung des Wortes Gottes:

Mit sechs Jahren kamen die Kinder in die Schule. An ihrem ersten Schultag nahm der Rabbi Honig und beschmierte die Tafel, auf die sie schreiben sollten, mit Honig. Sie hatten den Honig überall an den Fingern. Honig war in der jüdischen Welt ein Symbol für Gottes Gnade, für Gottes Großzügigkeit. Honig war das Angenehmste, Köstlichste, was man sich vorstellen konnte. Eine unglaubliche Delikatesse. Der Rabbi beschmierte die Tafel der Sechsjährigen mit Honig. Dann sagte er: „Mein Kind, mein Schüler, lecke den Honig auf. Die Kinder leckten den Honig. Und der Rabbi sagte: „Mögest du nie vergessen, dass Gottes Worte wie Honig sind. Die Worte Gottes sind das Angenehmste, Köstlichste, was es gibt. Etwas, von dem du immer mehr haben willst. Mögest du nie vergessen, dass die Worte Gottes das Angenehmste und Köstlichste sind, was du je bekommen kannst. Schmecke und sieh, dass Gott gut ist. Mögest du wie Hesekiel sein, der die Schriftrolle aß und sagte, dass sie süß wie Honig schmeckt.“

Ich werde jetzt erstmal Bibel lesen und mit meinem Rabbi reden.
Was ich lese und wofür ich bete, steht hier beim 1. Tag.

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Der Ball ist bald wieder auf hr3 rund

„Vom 29.5.05 an läuft Der Ball ist rund‘ wieder auf hr3! Immer am Sonntagabend, 23 Uhr!“
Das ist mal eine Nachricht über die ich mich freue! ‚Der Ball ist rund‘ war immer meine Lieblingsradiosendung. Klaus Walter stellte jeden Montag um 23 Uhr Musik vor, die sonst nie auf hr3 (und so) lief. Viele tolle Musik habe ich durch diese Sendung kennengelernt.
Die letzten Monate lief der ‚Ball ist rund‘ auf hr2, jetzt bald wieder auf hr3, dass heißt man kann es dann auch per Livestream hören…

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Mann Gottes in der Hölle auf Erden

Spiegel Online erzählt in dem Artikel Mann Gottes in der Hölle auf Erden die Geschichte des Dachau-Überlebenden Hermann Scheipers.

Hier ein paar Zitate aus dieser ausergewöhnlichen Überlebensgeschichte:

Im Sommer 1942 ist Herrmann Scheipers so gut wie tot. Nach einem Schwächeanfall ist der inhaftierte Priester in den Invalidenblock des Konzentrationslagers Dachau gebracht worden. Damit hat man ihm sein Todesurteil ausgesprochen. Denn wer in Dachau in den Invalidenblock kommt, wird vergast. Und Scheipers weiß das. Aber er weiß noch nicht, was für ein Wunder ihn retten wird.

„Ich war kein Widerstandskämpfer“, stellt Scheipers heute fest. „Aber ich war von Anfang an überzeugt, dass ich als Christ zum geistigen Widerstand verpflichtet war.“

Dass die Nazis ihn wegen seines Glaubens, wegen seiner Überzeugung einsperren, ist für ihn eine Bestätigung: „Die ganzen Jahre in Dachau hat mich der Gedanke getragen: ‚Wenn ich für Gott ins KZ gehe, dann hat der Herrgott auch die Verantwortung für alles, was mit mir passiert.'“

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Der Papstdefekt

Die ’symbolische Dimension‘ des Papstes sei halt wichtig, auch für Nichtchristen, heißt es jetzt gerne. Aber ist sie auch für Christen wichtig? Die symbolische Dimension, der gute Wille, das Uneigennützige und Philanthropische am Katholizismus, ist ja gerade nicht die religiöse Dimension.

Dies ist einer der vielen Aussagen im Artikel Bekenntnis: Mein Papstdefekt von Nils Minkmar, der heute in der FAS stand und den Spiegel Online übernommen hat.
Ich fand es spannend dies Bekenntnis zu lesen. Minkmar kritisiert dort zum Beispiel die Differenzen zwischen Papst-Begeisterung und dem Leben der Menschen. Lesenswert ist der Artikel auf jeden Fall.

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