Der reiche Jüngling: heutiger Sinn

Yeah. Die 20seitige Probeexegese ist abgegeben! Jetzt noch drei Prüfungen nächste Woche und dann geht’s nach 3 Wochen lernen zum Lernwochenende nach Karlsruhe.

Wie schon erwähnt, habe ich über „den reichen Jüngling“ in Matthäus 19,16-26 geschrieben. Zwischenzeitlich habe ich mal einen nicht geforderten Abschnitt „Heutiger Sinn“ geschrieben, den ich nachher wieder gestrichen habe. Euch möchte ich diese Gedanken aber nicht vorenthalten. Wie gesagt, dass waren meine Zwischendurchgedanken, die sich später teilweise noch ein bisschen geändert haben.

Hier erstmal der Text (Mt 19,16-26):

16 Und siehe, es kam jemand dazu und fragte ihn: „Lehrer, was soll ich Gutes tun, um ewiges Leben zu haben?“
17 Da entgegnete er: „Warum fragst du mich über das Gute? Nur einer ist der Gute. Wenn du aber in das Leben gehen willst, halte die Gebote.“
18 Er fragt ihn: „Welche?“ Da sagte Jesus: „Folgende: ‚Du sollst nicht morden, du sollst die Ehe nicht brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen,
19 ehre den Vater und die Mutter’, und ‚du sollst deinen Nächsten wie dich selbst lieben’.“
20 Der junge Mann erwidert: „All diese habe ich eingehalten. Was brauche ich noch?“
21 Jesus antwortete: „Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkaufe, was du besitzt, und schenk es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!
22 Aber nachdem der junge Mann die Rede gehört hatte, ging er traurig weg, denn er hatte viel Besitz.
23 Da sagte Jesu seinen Jüngern: „Gewiss sage ich euch: Nur schwer wird ein Rei-cher in das himmlische Reich kommen.
24 Ich sage es euch noch einmal: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in Gottes Reich kommt.“
25 Nachdem sie das gehört hatten, waren die Jünger sehr geschockt und fragten: „Wer kann dann gerettet werden?“
26 Jesus sah sie aber an und erklärte ihnen: „Für Menschen ist das unmöglich, aber für Gott ist alles möglich.“

Und hier der „heutige Sinn“:

Dieser Text und vor allem Vers 21 wurden im Laufe der Kirchengeschichte sehr verschieden ausgelegt, er hat viele Menschen dazu bewegt, ihr Handeln, ihr Leben teilweise radikal zu verändern.(1) Es stellt sich hier die Frage, wie man heute mit den Aussagen dieses Textes umgehen sollte.
Es ist wichtig anzuerkennen, dass die Forderung, auf Besitz zu verzichten hier nicht nur symbolischen Wert hat. Die Reichtumskritik und Anweisungen Jesu haben auch heute noch Bedeutung. Dies sollte unseren Umgang mit Geld und Besitz nicht nur theoretisch („Gott ist mir wichtiger als das Geld“), sondern auch praktisch beeinflussen. Das kann aber auch nicht heißen, dass jeder auf jeglichen Besitz verzichten muss, dies wäre gar nicht möglich und widerspräche auch der Aussage der Bibel. Jesus ruft hier zu einem Leben in der Nachfolge auf, das von der Liebe geprägt ist und nicht von Besitz oder anderen weltlichen Dingen. In der Nachfolge sollte jeder bereit sein, wenn er dazu gerufen wird, auf alles zu verzichten und alles zu verlassen.(2) Als Nachfolger Jesu sollte man sich auf jeden Fall keine Sorgen über Besitz machen und keine Schätze auf der Erde anhäufen. Da ist jeder dazu aufgefordert, sich kritisch zu hinterfragen, welche Schätze er sammelt. Letztlich leben wir in einer Spannung zwischen den Anforderungen der heutigen Welt, in der ein besitzloses Leben für die Mehrheit nicht möglich ist, und der Aufforderung Jesu, jeglichen irdischen Besitz hinter uns zu lassen und ihm nachzufolgen. Nur durch die Macht Gottes, von der Vers 26 spricht, haben wir die Möglichkeit diese Forderungen zu erfüllen und gerettet zu werden.(3)

Anmerkungen:
(1): Vgl. Luz, Ulrich: Das Evangelium nach Matthäus, EKK, Bd. 3, 131-136.
(2): Vgl. die Jünger in Mt 4,18-22 oder Abraham in Gen 22,1-18.
(3): Vgl. Luz, Ulrich: Das Evangelium nach Matthäus, EKK, Bd. 3, 137.

Hier noch andere frische Gedanken zu ähnlichen Themen.

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Vollkommenheit

Gestern habe ich mich im Rahmen meiner Probeexegese mit dem Thema Vollkommenheit beschäftigt. Jesus sagt in Matthäus 19,21:

Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkaufe alles, was du besitzt, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!

Dies ist eine krasse Aussage, mit viel Inhalt, die im Laufe der letzten 2000 Jahre sehr verschieden interpretiert wurde.
Gilt diese Aufforderung uns allen? Oder nur dem jungen Mann?
Was meint ihr? Versucht ihr danach zu leben?

Bis um 1 Uhr saß ich da dran, danach bin ich ins Bett. Seit Anfang des Jahres lese ich jeden Abend den Text für den jeweiligen Tag aus „Anselm Grün – Mit Herz und allen Sinnen“. Danach zurzeit noch Sakrileg von Dan Brown. Auf jeden Fall schlug ich Anselm Grün auf, den 14. Januar. Die Überschrift war: „Abschied von der Vollkommenheit“. Da musste ich erstmal lachen…
Anselm Grün meint damit aber etwas anderes. Hier die letzten beiden Sätze:

Wenn ich dann Gott meine leeren Hände hinhalte, dann fühle ich mich ganzt frei, frei von allen Ehrgeiz, mich selbst besser machen zu wollen, frei von allen Selbstvorwürfen, frei von allem Druck, den ich mir selbst mache. Dann ahne ich etwas von der Freiheit der Söhne und Töchter Gottes, von der Freiheit, daß ich im Hause Gottes so sein darf wie ich bin, daß trotz aller Fehler und Schwächen im Grunde alles gut ist, weil ich in Gottes guten Händen bin, die mich durch Kampf und Niederlage, durch Gelingen und Versagen mehr und mehr in das Bild formen, das er sich von mir gemacht hat.

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Björn über Kunst

RSS-Feeds lenken vom Probeexegese schreiben ab ;-(. Ich musste nur grade ne Mail mit Thunderbird verschicken, schon sah ich, dass Björn etwas über Kunst geschrieben hat, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Er beginnt mit einem genialen Zitat von Andre Gide:

Kunst ist: Die Zusammenarbeit zwischen Gott und dem Künstler, wobei der Künstler möglichst weit in den Hintergrund treten sollte.

Darauf folgen Björns Gedanken über gute Musik und natürlich über Kunst und Gott. Lest selbst.

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Silvester in Marburg

Silvester habe ich mit ein paar Leuten der Jesus Friends Waldeck in Marburg gefeiert. Um 18 Uhr waren wir im Gottesdienst in der Gemeinschaft MR-Ortenberg, danach habe ich meine Post geholt, dann waren wir lecker und lange indisch essen, dann haben wir einen Cocktail in der Cocoba getrunken. Um Mitternacht ging’s dann hoch zum Schloss, von wo man ganz Marburg sehen kann, wobei es mich gewundert hat, dass es überhaupt Feuerwerk zu sehen gab, denn irgendwie war ganz Marburg auf dem Schloss. Da oben war es auf jeden Fall zu voll und zu viele Böller und so explodierten direkt neben uns und allen anderen. Egal. Danach sind wir ein bisschen rumgezogen und irgendwann in der zweibar gelandet, wo nach einer halben Stunde langweiligem Hip Hop verschiedenste (Indie-)Rock-Hits gespielt wurden, dass war ein lustiges Tanzen, bzw. Rumgeschubse. Irgendwann ging’s dann in Tabor ins Bett.
Am 1. Januar waren wir im Christus Treff-Gottesdienst und danach Döner essen im Paradies.
Jetzte bin ich wieder in meiner Heimat (Waldeck), bis ich am Donnerstag wieder nach Hause (Tabor) fahren werde.

Meine letzten Tage

Weihnachten: Familie. Essen. Geschenke. Gottesdienste. Freunde. Kinderbibel (von Lidl mit Hörbibel-CDs) an Patenkind Janina verschenkt. Ihr Weihnachtsgeschichte vorgelesen und erst beim Missionsbefehl aufgehört, zwischendurch nach Schöpfung und Kain und Abel, fast zwei Stunden.
Dienstag: Beim Umzug von Oma und Tante geholfen.
Mittwoch: Mit Schulfreunden lustigen Abend in Korbachs Kneipen verbracht.
Donnerstag: Ski-Langlauf in Willingen.
Freitag: Mit Oma Heinz Erhardt-Film geguckt und diesen Blogeintrag geschrieben.
Ansonsten: Aufräumen, Simpsons gucken und Lesen: Matthäus-Evangelium, Die Herberge zur sechsten Glücksseligkeit (über Gladys Aylward, Missionarin in China), Simspsons Comics (FAZ Klassiker der Comicliteratur)…

Spiegel.de über Glaube, Evolution und Weihnachten

Das aktuelle Spiegel-Titelthema ist ja „Gott gegen Darwin“. Bei spiegel.de findet sich ein Text mit dem Titel „Stammt Gott von Darwin ab?“. Lesenswert.
Darin steht folgender Satz:

Der aktuelle Konflikt in den USA wird zu nichts führen, weil kein Erkenntnisinteresse in ihm steckt. Die Auseinandersetzung ist kein gutes Vorbild für den notwendigen Streit zwischen Religion und Wissenschaft. Denn was immer die Forscher herausfinden werden, steht einem aufgeklärten Glauben überhaupt nicht im Wege.

Außerdem findet man bei spiegel.de Gedanken zum Thema „Wie das Christkind Buddha besiegte“. Auch lesenswert. Mit folgendem Satz:

Viel hängt folglich davon ab, wie kräftig die spirituellen Energien und Leidenschaften des institutionalisierten Christentums noch sind. Eine reine Dienstleistungsorganisation jedenfalls wird den Kairos der historischen Gelegenheit ganz gewiss verpassen.

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