In den Osterferien ließ ich meine Bananenstaude für eine Woche ungegossen. Eigentlich muss sie das immer wieder aushalten, aber irgendwie war es nach Ostern schon zu heiß. Auf jeden Falls sah die Staude danach ziemlich tot aus. Ich hatte aber etwas Hoffnung und goss sie weiter. Die nächsten Tage wurden auch die noch relativ grünen Blätter immer trockener. Die Staude war tot. Ich gab meine Hoffnung auf. Trotzdem gab ich ihr weiter frisches Wasser. Letzte Woche sah ich dann plötzlich wieder frische, grüne Blätter. Die Staude lebte wieder! Neues Leben war entstanden
Kategorie: Tagebuch
Nietsche über Jesus oder die Erfüllung einer Prophezeiung
Heute beschäftigten wir uns in einem Seminar mit Friedrich Nietzsche (ich habe diesen Text gestern, also am Donnerstag, geschrieben). Nachdem wir einen Text aus „Der Antichrist“ gelesen hatten und ich mich dazu fasziniert geäußert hatte, machte Sammy eine Prophezeiung: „Morgen wird etwas über/aus diesem Text auf Daniels Blog stehen. Er wird schreiben, dass der Text faszinierend ist.“
Ich sage mal: Diese Prophezeiung ist hiermit erfüllt (ist das jetzt der unwiderlegbare Beweis einer prophetischen Gabe und damit auch ein Gottesbeweis?).
Also, wir lasen den faszinierenden 32. Aphorismus aus „Der Antichrist“, darin schriebt Nietzsche über Jesus Christus.
Vor allem folgende Sätze finde ich sehr stark:
Ein solcher Glaube zürnt nicht, tadelt nicht, wehrt sich nicht: er bringt nicht „das Schwert“, – er ahnt gar nicht, in wiefern er einmal trennen könnte. Er beweist sich nicht, weder durch Wunder, noch durch Lohn und Verheissung, noch gar „durch die Schrift“: er selbst ist jeden Augenblick sein Wunder, sein Lohn, sein Beweis, sein „Reich Gottes“. Dieser Glaube formulirt sich auch nicht – er lebt, er wehrt sich gegen Formeln. Freilich bestimmt der Zufall der Umgebung, der Sprache, der Vorbildung einen gewissen Kreis von Begriffen: das erste Christenthum handhabt nur jüdischsemitische Begriffe
Auch der Rest fasziniert und regt spannende Gedanken an (lest hier weiter). Ich glaube es ist gut, sich von Nietzsches Gedanken hinterfragen zu lassen
Asta-Ersti-Party
Ich komme gerade von der Asta-Ersti-Party wieder.
Es war ein schöner Abend mitten unter tausenden Studenten:
Schon recht früh war ich mit Johannna, Alex und Thommy dort, um noch verbilligten Eintritt und ein Freigetränk zu bekommen. Es hat sich aber auch gelohnt, denn recht bald spielte draußen vor dem Hörsaalgebäude eine Samba-Percussion-Gruppe.
Irgendwann gingen wir dann rein, schauten uns die vier Floors an und blieben dann lange wild tanzend und hüpfend bei einem Konzert von The Ska’m’Peace im Rahmen des Open Music Contests.
Danach gingen schon recht bald die ersten beiden, so dass ich mit Johanna zuerst rumsaß und redete und dann noch ne Weile auf dem Queer-Floor tanzte, weil dort jemand auflegte, denn wir am Mittwoch im Trauma kennen gelernt haben (beim Tanzen stellte ich mir die Frage: WWJD? – What would Jesus dance?).
Als uns Chris dann abholte riefen wir vom Auto aus erstmal die Polizei an, damit sie sich um die spontane Massenschlägerei vorm Nachbargebäude kümmert
Ich weg, Macbook weg
Die letzten Tage war ich weg:
Zuerst zu Hause und dann bei meinem Bruder in Hamburg.
Jetzt ist mein MacBook weg:
Wegen einem kleinen Riss war es letzte Woche in Reperatur. Leider konnte ich es gestern noch nicht abholen, da der Techniker krank war. Jetzt habe ich bis Dienstag oder Mittwoch (hoffentlich Dienstag!) kein Computer auf dem Zimmer. Daher wird es hier wohl eher ruhig bleiben.
Osternachtsgottesdienst
Drei Stunden her:
Osternacht.
5:00 Uhr. St. Nikolaus-Kirche Sachsenhausen. Dunkelheit. Langsam in die finstere Kirche hineintasten. Stille. Eine Kerze wird vorne angezündet. Der Pfarrer beginnt zu sprechen. „Wachet und betet.“
5:15 Uhr. „Gott, wo ist das Licht des Anfangs? – Wir gehen mit unseren Gedanken weit zurück.“ Gedanken von der Schöpfung über Kain über den Auszug aus Ägypten über Weihnachten bis zu Ostern bis zu uns. Immer wieder dazwischen ruhige Orgelklänge.
5:45 Uhr. Das Licht der Osterkerze wird durch die Reihen gegeben. Jetzt erhellen viele Kerzen die alten Gemäuer.
6:00 Uhr. In der Kirche ist es kurz ruhig. Plötzlich hört man die Klänge des Posaunenchores von draußen, vom Platz vor der Kirche.
6:20 Uhr. Alle stehen in einem großen Kreis im Altarraum. Wir feiern gemeinsam Abendmahl.
6:45 Uhr. Gemeinsames Frühstück mit dem berühmten Rührei des Pfarrers.
7:45 Uhr. Durch Sachsenhausen fahren und bei einigen Leuten bunte Eier mit der Aufschrift „Frohe Ostern Jesus lebt“ vor die Haustür legen.
Karfreitagsfeier
Ein Tag her:
Seit vielen Jahrzehnten findet jedes Jahr eine Karfreitagsfeier von Tabor in der Marburger Stadthalle (auch manchmal im Audimax) statt. Ca. 1000 Menschen aus Marburg und Umgebung kommen zu der meist sehr musikalischen Feier zusammen. Dieses Jahr spielte dort neben einem Vokalensemble und Impulsen von Jürgen Mette der Bläserchor Geisweid. Ich muss sagen, dass sie mich begeistert haben. Ohne Strom füllte der Klang der Bläser die Stadthalle. Eine unglaubliche Breite und Dynamik. Wenn ich die Augen schloss, klang es manchmal so, als ob ein Teil der Bläser ein paar Meter über den anderen schweben würde. Für mich wäre es eine optimale Karfreitagsfeier gewesen, wenn ich anderthalb Stunden nur den Bläsern hätte lauschen können.