zumindest Bansky glaubt nicht daran:
Foto von RomanyWG – via Lilli Green
Daniel Hufeisen über Gott und seine Welt
Heute startete in Nürnberg die größte Bio-Messe der Welt: die BioFach mit 2.534 Ausstellern. Das Thema des Jahres ist „organic + fair“, was ich natürlich sehr gut finde, da ich fair noch wichtiger als bio finde (wobei ich die beiden eigentlich gar nicht gegeneinander ausspielen möchte). Eigentlich können nur Fachbesucher die Messe besuchen. Aber „Nachhaltigkeits-Blogger“ haben die Möglichkeit, akkreditiert zu werden und sind auch am Freitag zum Bloggertreffen eingeladen.
Ich werde so am Freitag als einer der fairlangen.org-Leute in unsere Nachbarstadt aufmachen und mir mal die Messe und das Bloggertreffen anschauen.
Meine Frage an euch: Gibt es etwas, dass euch besonders interessiert? Was würdet ihr euch auf jeden Fall anschauen?
Eben habe ich zum ersten Mal in diesem Jahrzehnt gebloggt.
Mit diesen Satz wollte ich das Geblogge bei einAugenblick.de im Jahr 2010 starten. Aber dann fiel mir ein, das ich an anderer Stelle doch schon ein paar Kleinigkeiten gebloggt habe. Egal.
Eben habe ich auf jeden Fall meine Gedanken zum Thema „Sehnsucht – Fernweh„, die ich vor zwei Wochen bei puls den Anwesenden mitgeteilt habe, auf puls-erlangen.de veröffentlicht:
Ich habe Sehnsucht.
Sehnsucht nach der weiten Welt.
Vor ein paar Tagen habe ich mir Bilder aus Taiwan angeschaut.
Da war es so spannend, so interessant, so aufregend, so anders.
Allein das Essen und die Getränke dort: Die Rindfleischnudeln, der Perlenmilchtee. Mmmh.
Und diese riesige Stadt, überall so viele Menschen auf engem Raum und unzählige Roller auf den Strassen
Wenn ich diese Bilder sehe, überkommt mich die Sehnsucht aufzubrechen, in eine andere Welt, weg aus Erlangen, weg aus Deutschland.
Oder dieser kitschige Afrika-Film letzte Woche, den wir gesehen haben.
Ach, diese Weite, die Tiere, die Landschaft. Und die Menschen.
Nicht so wie hier. So anders, so schön, so faszinierend.Ja, die weite Welt.
Immer wieder kommt sie, diese Sehnsucht nach der Ferne.Dabei kannte ich diese Sehnsucht früher noch nicht.
Weiter geht’s auf puls-erlangen.de.
Gestern erzählte ich von Yelina, die als Teenager verschleppt, verkauft und vergewaltigt wurde.
Ihre Geschichte zeigt nur eine Form des heutigen Menschenhandels und damit der Sklaverei, nicht nur als Sexobjekte werden Menschen gehandelt, sondern auch als Arbeitskräfte. Jährlich werden einige Hunderttausend oder sogar Millionen Menschen (die Zahlen sind natürlich sehr umstritten) wie Ware verkauft und zur Sklaverei gezwungen. In der dran steht zum Vergleich die Zahl der Sklaven, die Anfang des 19. Jahrhunderts jährlich (damals noch) legal nach Amerika gebracht wurden: 30.000.
Im Artikel der dran werden drei Hilfsorganisationen vorgestellt: Netzwerk gegen Menschenhandel, The A21 Campaign und International Justice Mission. Bei Wikipedia werden darüber hinaus noch viele weitere Organisationen verlinkt.
Ich möchte heute aber besonders auf Stop the Traffik hinweisen, die seit ein paar Tagen auch eine deutsche Website haben. Dort wird auch deutlich, was unser Schokoladenkonsum mit dem Thema zu tun hat (u.a. durch die Kurzgeschichte Chaga und die Schokoladenfabrik).
Auf dem Bild steht:
Auch die Kinder, die gezwungen sind auf Kakaoplantagen zu arbeiten, zählen die Tage.
Es wäre schön, wenn es für diese Kinder auch nur noch ein Türchen zu öffnen gäbe
Zur Zeit macht Stop the Traffik eine Kampagne gegen Menschenhandel in der Schokoladenindustrie. Mach doch einfach mit!
Vor allem in Großbritannien gab es schon einige Erfolge der Kampagne, so verpflichtete sich z.B. Cadbury dazu, ab Herbst 2009 den Riegel Dairy Milk fair herzustellen (das ist eine ähnliche Dimension, wie wenn Milka nur noch faire Schokoriegel anbieten würde). Und auch Mars musste recht schnell auf auf den „March on Mars“ reagieren und verspricht, bis 2020 nur noch Rainforest Alliance-Kakao zu verwenden.
Eine alltägliche Begebenheit irgendwo nicht weit weg:
Yelina ist 14 Jahre alt, als eine Bekannte ihrer Mutter von einem guten Ferien-Job im Nachbarland erzählt. Für Yelina und ihre Mutter klingt das nach einer guten Möglichkeit, etwas Geld für die Familie zu verdienen. Als sie sich mit ihrer Freundin Mimi auf dem Weg macht, werden sie direkt an der Grenze von Uniformierten abgeholt, aber sie werden nicht zu der versprochenen Arbeitsstelle gebracht. Der Weg führt vielmehr direkt ins Bordell.
Dort bekommt Yelina von einer älteren Frau einen kurzen Rock aufgedrängt mit dem Kommentar: „Du muss sexy sein, damit die Männer mit dir Sex haben wollen.“ Yelina ist schokiert, sie protestiert, will nach Hause. Aber sie hat keine Chance. Die Bordellbesitzerin sagt: „Ich habe bezahlt. Diese Schulden musst du bei mir abarbeiten.“ Dabei hat sie ein Schnäppchen gemacht, wie sich bei einer Untersuchung herausstellt: Yelina ist noch Jungfrau.*
* nacherzählt aus dran 1.10
Würzburg ist ähnlich wie andere Städte: Es ist kalt und es schneit.
Was hier anders ist: In den Straßenbahnen sagen einen nette Kinderstimmen wie die nächste Haltestelle heißt.
Warum bin ich in Würzburg?
Familienbesuch.
Das nächste Mal, wenn ich in Würzburg bin, werde ich auch Zeit haben, einen Kaffee mit euch, die ihr in/um Würzburg lebt, zu trinken.
Aber bis dahin könnt ihr euch ein faszinierendes Video anschauen, das ich auf dem Blog eines Würzburgers entdeckt habe: