Schöne Musik aus Großbritannien

Letzte Woche kam ein Päckchen von einem amazon.co.uk-Marketplace-Händler namens djames1974. Inhalt waren vier CDs (Bjork: Greatest Hits, Plaid: Double Figure, Wap100/We Are Reasonable People & Lost for Words: Leaf Label sampler) und ein netter Zettel:

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Etwas später kamen dann noch zwei Päckchen direkt von Amazon.co.uk (das eine interessanterweise in Bad Hersfeld abgeschickt) mit folgenden CDs: Underworld: Oblivion With Bells, Hot Chip: The Warning und Portishead: Third.

Den aktuellen Pfund-Kurs und die teils sehr günstigen CD-Preise in Großbritannien muss man einfach ausnutzen…

Jahrescharts 2008

Hier nun endlich meine Charts für das Jahr 2008:

MUSIK

SONG: (anklicken – anhören)

  1. Tiergarten (Supermayer Remix) – Rufus Wainwright
  2. Ready For The Floor – Hot Chip
  3. Where in this World – The Notwist
  4. Don And Sherri (Hot Chip Version) – Matthew Dear
  5. The Rip – Portishead

(Der Rest ohne feste Reihenfolge:)

Radiohits:
• Valerie – Amy Winehouse
• Mercy Duffy
• Viva La Vida – Coldplay
• Lasse Reden – Die Ärzte
• American Boy – Estelle feat. Kanye West

Spaßhit:
• Drei Tage Wach – Lützenkirchen

Spät erkannt:
• Alles von Johnny Cash

ALBUM:

  1. Hot Chip: Made in the Dark
  2. The Notwist: The Devil,You+Me
  3. Sigur Ros: Med Sud I Eyrum Vid Spilum End
  4. Coldplay: Viva la Vida
  5. PeterLicht: Melancholie & Gesellschaft
  6. Daniel Benjamin: There’s A Monster Under Your Deathbed
  7. Portishead: Third
  8. Carl Craig & Moritz Von Oswald: Recomposed
  9. Burial: Untrue
  10. Various: Pop Ambient 2008


KONZERT:

  1. PeterLicht (E-Werk, Erlangen)
  2. Olafur Arnalds (E-Werk, Erlangen)
  3. Lingby (Slot Art, Polen)

BUCH

SACHBUCH (2008 gelesen):

  1. Michael Frost & Alan Hirsch: The Shaping of Things to Come: Innovation and Mission for the 21st Century Church (auf Deutsch: Die Zukunft gestalten:)
  2. N. T. Wright: Surprised by Hope: Rethinking Heaven, the Resurrection, and the Mission of the Church
  3. Tobias Faix: Würde Jesus bei IKEA einkaufen?: Herausforderungen zur ganzheitlichen Nachfolge
  4. Reinhold Krebs, Burkhard vom Schemm: Aktivgruppen: Jugendliche entfalten Talente und entdecken den Glauben
  5. Marlin Watling: Natürlich übernatürlich: Die Geschichte der Vineyard-Bewegung

ROMAN (2008 gelesen):

  1. Shusaku Endo: Schweigen
  2. Shusaku Endo: Sünde
  3. Nick Hornby: A Long Way Down (deutsch)
  4. Franz Werfel: Höret die Stimme.
  5. Eric-Emmanuel Schmitt: Oskar und die Dame in Rosa

FILM

FILM (2008 erstmals gesehen):

1. No Country for Old Men
2. I’m a Cyborg but that’s ok
3. Wie im Himmel
4. Sophie Scholl
5. Science of Sleep
6. Zug des Lebens
7. Adams Äpfel
8. Little Miss Sunshine
9. Batman begins
10. Die große Stille

TV-SERIE:

1. Simpsons
2. KDD
3. Lost
4. Tatort
5. Heroes

NETZ

NETZ (2008 von mir neu genutzt):

  1. blip.fm
  2. Twitter
  3. tumblr
  4. byte.fm
  5. Helvetireader

TWITTER-FAVORITEN:

  1. maltewelding endlich ein christ unter meinen followern. ha! und jesus hatte nur 12. 12:08 PM Apr 16th, 2008 from web (kurz nachdem ich im followte)
  2. martinvars What spam is to email celebrities is to news 5:02 PM May 22nd, 2008 from TwitterBerry
  3. saschalobo Habe jetzt nur noch eine halbe Stunde, um die Arbeit einer halben Stunde zu erledigen. Wie soll ich das bloss schaffen? 2:26 PM Jun 13th, 2008 from web
  4. mathiasrichel Münte is beck. 1:52 PM Sep 7th, 2008 from web
  5. sixtus „Thorsten Schäfer-Gümbel vom SPD-Unterbezirk Marburg-Biedenkopf“ klingt wie der Anfang einer Geschichte von Max Goldt. 10:08 PM Nov 25th, 2008 from TwitBin

Spiralen der Erinnerung

Vielleicht fragt dich eines Tages jemand,
der noch unbestechlich:
Wie viel Menschen waren glücklich, dass du gelebt?
Und du gleitest durch Spiralen der Erinnerung…

So hörte ich vorhin im Auto Hildegard Knef sprechen. Ein Lied auf einem alten Tape. Ich fuhr nach Korbach, in meine alte Schulstadt, um mich mit alten Freunden zu treffen. Vorher fragte mein Vater, ob ich das größere Auto oder den alten Corsa nehmen möchte. Ich entschied mich natürlich für den Corsa, den dort ist noch ein altes Autoradio mit Kassettenspieler drin. Das ist für mich eindeutig das schönste am Auto fahren: Tapes mit schöner Musik hören. Am liebsten welche, die ich vor vielen Jahren mal mühevoll zusammengestellt und inzwischen unzählige Mal im Auto gehört habe.

Inzwischen gehöre für mich einige Lieder einfach zusammen, dadurch, dass ich sie irgendwann einmal hintereinander aufgenommen habe. Zu einigen Tapes habe ich eine viel intensivere Beziehung, als ich sie je zu irgendwelchen Playlists bekomme werde. Heute sind für mich Songs die ich höre meist nur ein Zufallsprodukt aus einer fast unendlichen Mediathek auf meinem Computer. Auf den Tapes sind die Songs in der gleichen Reihenfolge. Seit vielen Jahren. Und sie werden so bleiben. Ich kann sie auch nach vielen Monaten noch mitsingen (was ich auch nur im Auto tue).

Außerdem erinnern mich diese nächtlichen Fahrten über altbekannte Straßen an längst vergangene Momente, Erlebnisse, Begegnungen, Konzerte, Parties, Autofahrten, Gespräche, Menschen. Ich gleite durch Spiralen der Erinnerung.

Übrigens: Auf Hildegard Knef und speziell auf dieses Lied bin ich durch die seit wenigen Tagen nicht mehr existenten Radiosendung „Der Ball ist rund“ gestossen, die bald 25. Jubiläum hätte. Auf Knef bezog sich das Album „Spiralen der Erinnerung“ von Justus Köhncke, was Klaus Walter dann auch als Thema für eine Sendung nahm. Übrigens: Von Justus Köhncke war übrigens auch das letzte Liede überhaupt bei „der Ball ist rund“: „Was ist Musik?„. Was übrigens der Titel einer auch sehr guten Sendung von Klaus Walter bei byte.fm ist.

Nochmal übrigens: Im Juli 2007 entstand nach einer nächtlichen Autofahrt der erste schriftliche Entwurf dieses Blogartikels, nur mit dem Titel und dem Liedtext. Die Idee über Tapes im Auto zu bloggen hatte ich schon davor regelmäßig, wenn ich mal zu Hause war und nachts Auto fuhr.

Heiligabend im ICE

24.12. 19:04 Uhr. ICE 582. Bordrestaurant. Gänsekeule mit Semmelknödel und Mandel-Brokkoli. Dazu eine Pepsi.

Gibt es etwas, das mehr nach Einsamkeit aussieht, als ein Mann, der an Heiligabend alleine im ICE-Bordrestaurant sitzt und ein typisches Weihnachtsgericht isst?

Ansonsten im Bordrestaurant: Die beiden jungen Damen vom Servicepersonal. Sie müssen jetzt nur wegen mir etwas tun. Vorher unterhielten sie sich noch. Jetzt zaubert die eine meine Gänsekeule. Wie macht sie das eigentlich? Sind die schon fertig und werden nur warm gemacht?

Beim Bezahlen sage ich dann: “Das ist ja auch nicht so schön, an Heiligabend hier arbeiten zu müssen.” Antwort: “Ach, solche wie uns muss es ja auch geben.”

Weihnachten. Ich allein im Zug. Was werden jetzt die Späher der Indianer ihrem Häuptling berichten? Ach stimmt, die Indianer habe ich euch ja noch gar nicht vorgestellt. Vorhin in unserem Gottesdienst haben die Kinder ein Theaterstück aufgeführt: Der Häuptling eines Indianerstammes möchte wissen, worum es bei dem großen Tam-Tam der Bleichgesichter geht, das sie Weihnachten nennen. Er sendet Späher aus, die dann verschiedene Bleichgesichter in der Weihnachtszeit beobachten: Gestresste Verkäuferinnen, die über die Speisen und Getränke sprechen, die sie verkaufen. Einen genervten Pfarrer, der keine neuen Ideen für die Weihnachtspredigt findet. Eine Familie, die über Gäste und Kleidung für Weihnachten diskutiert. Und drei Penner, die bei einem Bier über das Fest der Nächstenliebe diskutieren. Nach dem Theaterstück hörten wir von zwei Teens noch ein paar persönliche Gedanken zu Weihnachten. Sie endeten mit der Frage: “Was werden die Indianer über den Sinn von Weihnachten denken, wenn sie euch diese Tage beobachten?”

Ja, was werden sie denken? Weihnachten ist das Fest, bei dem die schnellen Züge ziemlich leer sind und nur ein paar vereinzelte Leute herumsitzen und nicht miteinander reden.

Im langsamen Zug, der mich vorhin nach Nürnberg brachte, waren zumindest ein paar Leute. Gegenüber von mir ein junger Chinese, der zur Zeit in Erlangen arbeitet, aber heute eigentlich in München (was für ihn eine kleine Stadt ist) sein wollte. Aber irgendwie hatte er seinen Pass vergessen und musste deshalb noch einmal hin und her fahren. Für ihn bedeutet Weihnachten vor allem ein paar freie Tage, die man zum durch Europa reisen nutzen kann.

Und für mich? Sufjan Stevens Songs for Christmas hören und dabei diesen Text im Writeroom tippen? Oder die Vorfreude, auf das, was dieses Weihnachten noch bringen wird? Only at Christmas time singt gerade Stevens. Das erinnert mich daran, dass ich mal die beiden Lieder hören könnte, die sich für mich seit vielen Jahren am meisten nach Weihnachten anfühlen: Microshopping von Alter Ego und Into The Blue von Moby. Das höre ich jetzt mal und schaue aus dem Fenster. Und sehe: Mich. Mein Spiegelbild, das irgendwas ins MacBook tippt. Ich schliesse die Augen, die ersten Töne von Microshopping erklingen. Es ist Weihnachten.

Das größte Wunder

Vor zweitausend Jahren ereignete sich der größte Skandal der Weltgeschichte:
Gott, der Ewige, der Allmächtige, der Schöpfer des Himmels und der Erde.
Der Allerhöchste, Gott aller Götter, Herr aller Herren, Gott der Herrlichkeit, der große, furchtbare, eifernde Gott … wurde Mensch.
Das ewige Wort, das schon immer war und immer sein wird.
Das Wort, durch das alles entstand, was da ist.
Das Wort, das Leben und das Licht der Menschen
– kam in die Welt.
Das Wort wurde Fleisch.
Es wohnte mitten unter den Menschen.

So begann meine Predigt zum vierten Advent, die man hier anhören kann (im Hintergrund hört man Musik, die ich vor 11 oder 12 Jahren zu Weihnachten auf CD geschenkt bekam).

Damit grüße ich alle meine Leser und wünsche wundervolle Weihnachtstage voller Wunder und voller Staunen!