ein Augenblick im Advent #18 (mit Verlosung)

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Eigentlich kann man ein Magazin nur lesen und betrachten. Man kann darin blättern und sich daran satt sehen. Aber wenn man ganz leise ist, und sein Ohr auf das Papier legt, hört man Stimmen, die Geschichten erzählen, und Orte, die in der Ferne rauschen.

Mit diesen Worten beginnt die neue Ausgabe von FROH!, dem Magazin für die schönen Tage des Jahres, über das ich hier ja schon mehrfach berichtet habe.

Das Thema der Winterausgabe ist STILL. Und das Heft ist auch still. Wenn man still wird und durch das Heft blättert, hat man das Gefühl, dass man da mehr vor sich liegen hat, als nur Worte und Bilder. FROH! lebt, lässt dich still werden und spricht dann in sanften Tönen zu dir.

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Während andere über Stille schreiben (gerade jetzt zum Jahr der Stille 2010), ist FROH! still.

Ich hatte den Herausgeber Micha Schmidt mal gefragt, warum sie nicht Werbung mit in das Heft nehmen. Er antwortete, dass ihnen gerade dieser Punkt im Konzept sehr wichtig sei. Jetzt verstehe ich es. Mit Werbung wäre eine Ausgabe wie still nicht möglich gewesen.

Hier habt ihr die Möglichkeit, schon einmal durch die Ausgabe zu blättern:

Empfehlen kann ich auch immer noch die letzte Ausgabe „Wenden„, die ich inzwischen komplett gelesen habe. Wenn ihr sie noch nicht habt, besorgt sie euch noch! Ebenso natürlich die aktuelle Ausgabe – übrigens ein tolles Weihnachtsgeschenk. Kaufen kann man FROH! über frohmagazin.de oder in wenigen ausgewählten Läden. Bestellungen bis Montag kommen auch noch definitiv vor Weihnachten an.

Eine Alternative zum Kaufen ist Gewinnen. Daher verlose ich hier einmal die aktuelle Ausgabe von FROH!. Wer bis morgen (also Samstag, den 19. Dezember) 14:00 Uhr hier einen Kommentar* mit ein paar netten Worten schreibt, nimmt an der Verlosung teil.

*Wenn ich deine Adresse noch nicht habe, schicke sie mir bitte an ein.augenblick[ät]web.de oder über das Kontaktformular. Das ist notwendig, da ich die Gewinnadresse schon Samstag-Nachmittag weiterleiten muss. Die Adressen von allen, die nicht gewinnen konnten, werde ich nicht beachten und natürlich für nichts weiter verwenden.

ein Augenblick im Advent #04

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Vorhin habe ich versucht für den heutigen eine adventliche Einleitung zu schreiben, aber das lass ich jetzt doch sein…  

Die Volksabstimmung gegen Minarette in der Schweiz habt ihr mitbekommen. Als Reaktion darauf hört man jetzt an vielen Stellen, dass es für Christen in vielen islamischen Ländern nicht einfach ist, bzw. dass sie sogar direkt verfolgt werden (so z.B. ein evangelikaler Theologe in der BILD). Das ist ja häufig richtig (leider!), aber diese Texte klingen immer so nach „wie du mir, so ich dir“. Das dieses nicht so das beste Prinzip ist, habe ich schon im Kindergottesdienst gelernt.

Und solche Volksabstimmungen sind sicherlich auch keine Hilfe für die Christen, die in islamischen Ländern leben. Dies macht ein Artikel bei Spiegel Online gut deutlich: Fatales Signal für die Christen. Dieser Artikel wurde mir auch heute von Christen aus der Türkei noch einmal empfohlen.

Unterdrückt nicht die Fremden, die bei euch im Land leben, sondern behandelt sie genau wie euresgleichen. Jeder von euch soll seinen fremden Mitbürger lieben wie sich selbst.

3. Mose 19,33f

Da dieses „behandelt sie wie euresgleichen“ bei uns auch im Grundgesetz steht, wäre der nächste konsequente Schritt nach einem Verbot von Minaretten, auch Kirchtürme oder zumindest erstmal Glockengeläut zu verbieten, wie es ein Kommentar auf einer Nachrichtenseite gut bemerkte. Da halte ich mich doch lieber an das „liebt eure fremden Mitbürger wie euch selbst“. Wer das nicht will, weil er die „Islamisierung“ als große Gefahr und Moslems als Gegner ansiehst, dem empfehle ich mal Matthäus 5,44 zu lesen…

PS: In Berlin ging vor kurzem miteinander-berlin.de online.

Die Welt in Zahlen

brand eins ist sicherlich eine der besten und bestgestalteten Zeitschriften in Deutschland. Und mit Abstand das interessanteste Wirtschaftsmagazin. Eine eigentlich sehr einfach, aber trotzdem faszinierende Rubrik ist „Die Welt in Zahlen„. Indem die Redakteure ein paar Zahlen nebeneinander stellen, sagen sie mehr aus als viele lange Texte.

Hier ein paar Beispiele:

Geschätzter Wert des Vermögens, das die New Yorker Hotelbesitzerin Leona Helmsley an „sozial benachteiligte“ Hunde vererbte, in Milliarden Dollar: 5 bis 8
Budget der amerikanischen Entwicklungshilfe-Behörde in Milliarden Dollar: 9,3

Zahl der Mitglieder ein und derselben Familie, die künftig in der Ölraffinerie Ballsh in Albanien arbeiten dürfen: 1
Zahl der Mitarbeiterinnen, die deshalb die Scheidung von ihren in der Raffinerie beschäftigten Männern einreichten: 10

Durchschnittliche Ausgaben für eine Hochzeit in Deutschland in Euro 14 800
Durchschnittliche Ausgaben für eine Hochzeit in den USA in Euro 15 600
Durchschnittliche Ausgaben für eine Hochzeit in Indien in Euro 24 000

Genehmigte Tagesration Bier eines amerikanischen Soldaten im Afghanistan-Einsatz, in Litern: 0
Genehmigte Tagesration Bier eines britischen Soldaten im Afghanistan-Einsatz, in Liter: 0
Genehmigte Tagesration Bier eines deutschen Soldaten im Afghanistan-Einsatz, in Litern: 1

Quelle: brand eins Archiv

Wer sowohl Zahlen als auch gute Grafiken mag, sollte sich auch noch InormationIsBeautiful.net anschauen.

FROH! Magazin

Es sollte letztes Jahr nur ein einmaliges Magazin für eine kleine Veranstaltungsreihe in Köln werden, doch dann begeisterte es Menschen in ganz Deutschland (so auch mich!): Das FROH!-Magazin zum Thema Weihnachten. Nun haben sich die FROH!-Macher „dann machen wir doch weiter“ und herausgekommen ist das neue Heft zum Thema „wenden“. Und ein neues Konzept: Viermal im Jahr soll es FROH! geben, als „Magazin für die schönen Tage des Jahres“.

Was FROH! ist wird auf frohmagazin.de wie folgt beschrieben:

FROH! ist ein Gesellschaftsmagazin, das besondere Ereignisse des Jahres aufgreift und sich neugierig auf die Fragen und Themen hinter diesen Anlässen einlässt. Die Beitragenden schenken dem Magazin nicht nur ihre Texte und Bilder, sondern den Lesern auch neue und überraschende Blickwinkel. Durch die sorgfältige Komposition von Beiträgen aus Kultur, Gesellschaft, Spiritualität und nachhaltigen Lebenskonzepten entsteht ein hochwertig gestaltetes Magazin, das nicht nur FROH! heißt, sondern auch froh macht. … (weiterlesen)

Das ganze funktioniert als Non-Profit-Magazin, also auch ohne Werbung! Ich bin sehr auf die neue Ausgabe gespannt und werde heute noch ein Abo bestellen…

Die Zeit über die Auferstehung

In der Osterausgabe der Zeit gab es „eine kleine Quellenkunde für Atheisten“ zur Frage „Was ist dran am Auferstehungsglauben?“ von Robert Leicht.

Daraus möchte ich hier die letzten zwei Absätze zitieren:

Man stößt auch an dieser Stelle auf das fundamentale Paradoxon des christlichen Glaubens überhaupt. Wenn sich Gott so vollständig mit seiner Welt und seinen Geschöpfen solidarisiert hat, dass er in seinem Sohn auch den Tod auf sich nahm, dann muss der als heilsnotwendig geglaubte Tod am Kreuz auch wirklich ein „echter“ und nicht bloß ein halber Tod gewesen sein. Auferweckung weist deshalb nicht zurück ins vorige, sondern in ein künftiges Leben.

Erst gut vierhundert Jahre nach Ostern gelingt es der alten Kirche im Jahr 451 nach Christus auf dem Konzil von Chalcedon, die damit aufgegebenen Denkprobleme in eine für sie gültige paradoxe Formel ihrer Orthodoxie zu bringen: Jesus Christus als wahrer Mensch und wahrer Gott! Weder haben wir nur einen besonders vorbildlichen Menschen – eine Art Albert Schweitzer plus Mutter Theresa – vor uns, noch eine Gottesgestalt, die sich als Mensch nur für eine Weile verkleidet. Beide „Naturen“ des Christus müssen immer gleich präsent gehalten werden, wenn der christliche Glaube nicht entweder in ein angeblich besonders edles Menschentum oder in ein gegenstandsloses Gottwesen abrutschen soll. Die Autoren des Neuen Testaments würden es noch nicht so ausgedrückt haben, obwohl sie genau dies aufschrieben: Die Geschichte vom leeren Grab hat niemandem seinen Tod erspart – aber die Geschichte von der Auferweckung lässt niemanden im Tod hängen.

Bei einem solchen Schluss kann ich nur sagen: Lest den ganzen Artikel.

Es gibt wahrscheinlich keinen Gott.

Foto von Girl with a one-track mind (flickr.com)

Es gibt wahrscheinlich keinen Gott.
Jetzt hör auf, dir Sorgen zu machen und genieße dein Leben.

So steht es gerade auf unzähligen Bussen in Großbritannien.

Ein deutsches evangelikales Magazin beginnt einen Artikel darüber nach der Überschrift „Atheisten weiten antichristliche Werbung aus“ so:

In Großbritannien wollen Atheisten ihre Kampagne gegen Gott und den Glauben ausweiten…

Eine britisches evangelikales Magazin beginnt einen Artikel darüber nach der Überschrift Atheist bus ads say ‚probably no God“ dagegen so:

As atheist adverts hit the nation’s buses on Tuesday, one faith-based think tank says they will only get people thinking more about God…

Genau. Und überhaupt, wenn Christen auf Bussen werben dürfen, warum sollten Atheisten das nicht auch tun?

Übrigens, man muss nur wenige Buchstaben ändern, schon hat man folgenden schönen Satz, den ich noch lieber auf Bussen sehen würde:

There’s probably no a God.
Now stop worrying and enjoy your life.

Es gibt wahrscheinlich k einen Gott.
Jetzt hör auf, dir Sorgen zu machen und genieße dein Leben.