Hufis Rundmail 010

In meiner Taiwan-Zeit habe ich regelmäßig Rundmails an Freunde und Bekannte verschickt. Auch jetzt tue ich das nach ab und zu (einmal im Jahr), wobei dieser Blog die regelmäßigen Rundmails eigentlich ersetzt.
Aber auch euch Blog-Lesern möchte ich meine Rundmail nicht vorenthalten. Hier ist sie:

Hufis Rundmail 010
2005-12-24

Liebe Freunde,
iebe dies ist meine zehnte Rundmail – Jubiläum!
Wie ihr vielleicht gemerkt habt, gab schon seit über einem Jahr keine richtige Rundmail mehr von mir. Ich habe schon zweimal angefangen eine zu schreiben, aber bis zum Abschicken hat es nicht gereicht. Es fällt mir jetzt als Student in Tabor auch schwerer spannende Rundmails zu schreiben; in Taiwan konnte ich von komischen Sitten und gutem Essen schreiben, jetzt ist das nicht mehr so einfach (obwohl es beides auch in Tabor gibt ;-).
Ich möchte aber gerne weiterhin mit euch in Kontakt bleiben. Neben Besuchen, Anrufen, Briefen und E-Mails habt ihr, wie ich schon geschrieben habe, die Möglichkeit durch mein Blog Neues von mir zu erfahren. Ein Blog, bzw. Weblog, ist eine Art „Internet-Tagebuch“, in dem Berichte, Links, Fotos und vieles mehr veröffentlicht werden. Schon seit April 2004 habe ich einen Blog, im April 2005 bin ich dann zu blogger.com umgezogen, um noch mehr Möglichkeiten zu haben. Seit dem gibt es auch viel regelmäßiger neue Einträge. Mein Blog findet ihr im Internet unter hufi.blogspot.com. Dort findet ihr regelmäßig kurze Geschichten aus meinem Leben oder Gedanken und Ideen. Also, es lohnt sich, dort öfters vorbeizuschauen oder Neues per RSS-Feed oder E-Mail zu abonnieren. Ihr könnt dort auch Kommentare abgeben oder mir einen kurzen
Gruß schreiben.
Für alle, die nicht regelmäßig meinen Blog lesen, möchte ich hier einen kurzen Überblick über mein Leben im Theologischen Seminar, bzw. der Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor bieten.

Studium in Tabor

Im ersten Jahr durfte ich Griechisch lernen, um das Neue Testament in der ursprünglichen Sprache lesen zu können. Seit September kann ich nun auch hebräische Buchstaben entziffern, um dann bald auch das Alte Testament lesen zu können. Ansonsten gab’s im ersten Jahr weitere Grundlagen-Fächer wie Bibelkunde und Gemeindepädagogik. Jetzt im 3. Semester haben wir uns auch mit Einleitungsfragen
(„wie sind die biblischen Bücher entstanden?“) und exegetischen Methoden („was ist der Sinn der biblischen Texte?“) beschäftigt. Auch die Geschichte der Kirche vom 1. bis zum 15. Jahrhundert durften wir kennen lernen. Im 4. Semester, was im Februar beginnt, gibt‘s auch die Grundlagen der Dogmatik („was glaube ich?“) und Homiletik („wie predige ich?“). Der Unterricht ist zum größten Teil wirklich interessant und vor allem die Dozenten sind super. Man merkt ihnen an, dass nicht nur der Stoff, sondern auch wir Studenten ihnen wichtig sind.
Ende Januar werde ich drei Semesterabschlussprüfungen schreiben. Und davor noch eine 20-seitige Probeexegese, in der ich an einem Bibeltext zeigen soll, dass ich die verschiedenen exegetischen Methoden beherrsche.
Zum Studium gehört im zweiten Jahr auch ein Praktikum in der Kinder- und Jugendarbeit. Meine Praktikumsstelle ist ein toller Teenkreis in der Gemeinschaft Marburg-Süd. Der Teenkreis bereitet mir viel Freude, auch wenn es manchmal schwierig ist, sich in das Leben von 12 – 14jährigen Teens hineinzudenken.

Arbeit in Tabor

Ich nutze die Möglichkeit durch Mitarbeit in Tabor etwas weniger zahlen zu müssen. Ich arbeite im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, das bedeutet vor allem Versand von
allen möglichen Dingen. Aber auch die Gestaltung des Programmheftes für das Jugendtreffen PLUS, das dieses Jahr zum ersten Mal stattfand. Eine weitere Aufgabe ist, hin und wieder zusammen mit Leah aus meiner Klasse mit dem Tabor-Infostand zu einer Veranstaltung zu fahren und dort für Tabor zu werben.
Eigentlich sind jeden Dienstag acht Stunden zum Arbeiten vorgesehen, aber die meisten meiner Aufgaben verlangen etwas mehr Flexibilität, so dass ich auch oft an anderen
Tagen arbeite. Mir machte die Arbeit insgesamt auf jeden Fall viel Spaß, dadurch kann ich Tabor immer wieder auch aus anderen Perspektiven kennen lernen.

Leben in Tabor

Die meisten wissen es, das Leben, die Lebensgemeinschaft, ist das, was ich an Tabor am meisten schätze. Leben im Doppelzimmer, im Wohnheim mit 50 Leuten, gemeinsames
Essen, gemeinsames Studieren, kaum Rückzugsmöglichkeiten, kaum Gründe das Tabor-Gelände zu verlassen: Das ist sicherlich manchmal anstrengend und schon prinzipiell eine Herausforderung, aber ich genieße es. Ich finde es toll, dass immer Leute da sind, Leute, von denen viele inzwischen zu sehr guten Freunden geworden sind.

Sommer(praktikum)

Jedes Jahr gehört ein sechswöchiges Sommerpraktikum zum Studium. Dieses Jahr habe ich bei den Tabor-Enkel-Freizeiten mitgearbeitet (für die Kinder von Tabor-Absolventen). Unser Thema war „Die Sendung mit der Maus“, das war ein großer Spaß!
Außerdem hatte ich diesen Sommer wieder Besuch aus Taiwan. Vier Studentinnen (von denen drei zum Bibelkurs gingen) haben mich in Marburg besucht und waren dann auch mit auf dem Freakstock, dem Festival der Jesus Freaks in Gotha.
Nächsten Sommer kann ich mir dann selber eine Praktikumstelle aussuchen, im Moment tendiere ich nach Afrika. Mal sehen.

Der Schluß

Schließen möchte ich mit einem Zitat von einer Weihnachtskarte, die ich letztes Jahr von den Bibelkurs-Studentinnen aus Taiwan bekam:

„Hallo, lieber Daniel, wie geht’s dir in Deutschland? Wir beziehen uns auf dich immer in unserem Dialog und vermissen dich sehr.
Fröhliche Weihnachten und Gutes neues Jahr!“

Genau!

Euer Daniel

Alles Weitere auf hufi.blogspot.com oder persönlich!

Closer to God

Closer to God is my daily Bible reading guide. Their slogan is: reading the Bible in the power of the Holy Spirit.
Die letzten Jahre konnte ich mich irgendwie für keinen Bibelleseplan begeistern, bis ich durch Leah „Closer to God“ kennen gelernt habe (durch wen auch sonst). Wir haben ein paar mal darin zusammen gelesen und irgendwie haben mich auch die Anmerkungen und vor allem die Anregungen (zu Gebeten, Meditationen…) angesprochen. Es gibt für jeden Tag (pro Woche sind nur 5 geplant) vier Schritte: Prepare (Gedanken/Gebete zum Vorbereiten), Read (ein Bibeltext), Explore (Erklärungen/Gedanken dazu), Respond (mit Gebet/Taten reagieren).
Vor ein paar Wochen habe ich entdeckt, dass es „Closer to God“ nicht nur als Heft, sondern vollständig auch im Netz gibt (sogar mit Archiv). Seitdem lese ich das jeden Morgen…
Wenn es das noch als RSS-Feed gäbe, wäre es perfekt. Auf meine Anfrage, bekam ich folgende Antwort:

Many thanks for your encouraging comments about Closer to God. We’re very pleased to hear how useful you find the guide. Ways in which we can provide it as an email are currently under consideration.

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Mein Wochenende

Am Samstag war ich beim Jesus Freaks Hessen Regio-Treffen. Nachmittags hat Josha seine Emerging-Church-Geschichte erzählt. Spannend, auch wenig an sich neu für mich war. Es hat mich auf jeden Fall dazu inspiriert über meine eigene Geschichte mit dem Thema nachzudenken. Ich hoffe ich finde die nächsten Tage mal Zeit, diese Gedanken aufzuschreiben.
Gestern war dann „u-turn“ ein besonderer International Worship Service, der im Studentendorf in Marburg stattfand. Ich habe die Liedpräsentation gemacht und mal wieder gemerkt das Powerpoint (bzw. OpenOffice Impress) für Gottesdienste eigentlich zu unflexibel ist. Gepredigt hat Gofi über den Krieg zwischen Gott und der Welt und das Friedensangebot, was Gott als erstes durch seine Armee den Hirten in der Nähe von Bethlehem vor 2000 Jahren verkünden ließ. Nach dem Gottesdienst habe ich mich erstmals mit Gofi unterhalten, durch unsere Blogs hatten wir gleich genügend Gesprächsthemen.
Jetzt liegen noch ein paar Tage Tabor vor mir, bevor dann gut zwei Wochen Weihnachtsferien sind.

Nachtrag: Inzwischen hat auch Gofi über unsere Begegnung geschrieben.

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Zitat für den Augenblick 005

Im wirklich lohnenden Roman Auf der Suche nach dem Sinn und einem guten Essen von Mike Riddell stehen am Seitenrand zum Text passende Zitate. Hier eins von Etty Hillesum:

Manchmal ist das wichtigste an einem Tag die Pause zwischen zwei tiefen Atemzügen oder die innere Einkehr zum Gebet für fünf kurze Minuten.

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1. Dezember: Advent, Besinnung und Aids

Heute ist der 1. Dezember:

Ich habe heute die erste Geschichte aus Adrians neuen Adventskalender von Adrian Plass gelesen. Letzten Freitag habe ich Adrian live hier in Marburg erlebt.

In Tabor ist heute kein Unterricht, es ist ein Tag der Besinnung. Eine Koinonia-Gruppe gestaltet den Vormittag an dem Lied Wie soll ich dich empfangen? von Paul Gerhardt entlang. Ich bin ziemlich erkältet, deshalb habe ich nur am Beginn teilgenommen und befinde mich jetzt wieder im Bett.

Heute ist auch der Welt-Aids-Tag, an dem an die inzwischen mindestens 40 Millionen HIV-Infizierten, die über 20 Millionen an Aids gestorbenen und die 15 Millionen Aids-Waisen gedacht wird. 24-7prayer ruft zu einem 30-Tage Gebet auf. Sie zitieren Bono von U2:

When the history of our time is written, there’ll probably be three things that come out of it – the internet, this war against terror, and the fact that an entire continent burst into flames while we all stood around with watering cans. You cannot ignore the AIDS emergency.

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