Mein Foto. oder: Geburten in Kenia

Vor ein paar Tagen fragte jemand von einer UN-Organisation namens united nations population fund, ob sie ein Foto von mir für einen Bericht nehmen können. Die „Feature Story“ mit meinem Foto ist zur Zeit prominent auf der Startseite verlinkt und sieht so aus:

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Unter dem Titel „Family Planning in Kenya: Not For Women Only“ wird von den schwierigen Versuchen berichtet, Männer in Kenia von Familienplanung (im Sinne von: die Anzahl der Kinder begrenzen) zu begeistern. Eine durchschnittliche Frau in Kenia bekommt sechs Kinder, was eindeutig zu viel für das Land ist. Mit dem Thema habe ich mich bisher noch nicht viel beschäftigt (wie gesagt, Männer dafür zu interessieren ist schwierig ;-)), aber durch die Sache mit dem Foto, habe ich nun erstmals was zu dem Thema gelesen.

Heute ist Feiertag

…in Kenia.
Denn vorgestern wurde der Enkel einer kenianischen Frau zum nächsten Präsidenten der USA gewählt. Kenia freut sich! Und ich freue mich mit. – Mehr zu Kenias Freude u.a. bei tagesschau.de.

Warum die Wahl für alle Afrikaner ein Grund zur Freude ist, lest ihr bei HaSo: God bless Africa!


Falls ihr sie noch nicht gesehen habt, schaut euch mal die Rede Obamas vom Wahlabend an. Und auch die von McCain, Respekt!


P.S.: Zum Glück hat Paul Auster, einer meiner Lieblingsautoren, mit seiner Befürchtung nicht Recht behalten:

Ja, es geht nur darum, dass er schwarz ist. Das ist die alles entscheidende Frage. … Niemand möchte mehr öffentlich als Rassist erkannt werden, das war vor 40 Jahren noch anders, … Und deshalb traue ich den Umfragen bei dieser Wahl kein bisschen. Die Leute sind so konditioniert, nichts Anstößiges zu sagen, dass sie die Polls belügen. Es gibt eine große Masse Wähler, hauptsächlich arme und mittelständische Weiße, die noch unentschieden sind und sich an keine politische Partei gebunden fühlen. Auf die wird es bei dieser Wahl ankommen.

Plus: weiter.

„weiter. entdecke, was du glaubst.“ war das Thema des diesjährigen Jugendtreffen Plus. Für mich war es das erste Mal wieder in Marburg/Tabor seit ich in Erlangen lebe. Schon war’s mal wieder alte und weniger alte Freunde zu treffen und auch neue Leute kennen zu lernen… (siehe)

Gut lief auch das Seminar „Entdecke Emerging Church“, dass ich zusammen mit Fabse hielt. Ich glaube, dass wir es geschafft haben, deutlich zu machen, dass bei Emerging Church nicht um ein Konzept geht, sondern um ein Gespräch, dass uns alle angeht – die emerging conversation / den emergenten Dialog.

Das „Gebetsexperiment“ am Samstagabend, die Predigten und natürlich die Plus-Lounge waren wie erwartet auch wieder gut.

Auf nach Marburg

Nachdem in den letzten Tage in der Gemeinde einiges Schönes und Spannendes los war, z.B. eine wunderbare Freizeit und gestern Abend das ELIA-Forum (wo wir unter anderen einige Erlangen-Bilder gezeigt haben), geht’s gleich nach Marburg. Dort findet das Jugendtreffen PLUS statt. Also das Ding, was ich die letzten Jahre mit vorbereitet hatte. Dieses Jahr darf ich das ganze Mal aus einer anderen Perspektive erleben. Obwohl ich wieder etwas machen werde: Ein Seminar namens „Entdecke Emerging Church“ zusammen mit Fabse (und damit mit der Person aus dem Emergent Deutschland Netzwerk, die ich  eindeutig am längsten kenne). Außerdem werde ich etwas Musik und ein paar bewegte Bilder für meine geliebte Plus-Lounge mitbringen.

Der Süden der Welt

Gofi, DoSi, Jude und Brian McLaren haben schon darauf hingewiesen: Christliche Leiter aus dem Süden unserer Welt haben einen Brief an die Christen in den USA geschrieben, der aber genauso auch für uns gilt:

As the Church of the Lord in what is known as the “Southern” part of the world, moved by the Holy Spirit to fight for the abundant life that Jesus Christ offers, we address our Christian family in the United States, a Church of the same covenant, faith and love. Grace and Peace to all of our brothers and sisters.

We know your works of love; these works have allowed millions of human beings for many generations in our countries in the South to receive the gospel, the Grace of Jesus Christ and the power of His Salvation. The U.S. church’s untiring missionary effort planted in our lands Hope in Him who came to reconcile EVERYTHING.

Nevertheless, …

Weiterlesen!

Das (und die Dokumentation, die Gofi empfiehlt) erinnert mich daran, dass bis morgen noch die „Faire Woche“ und der damit verbundene Blog-Karneval laufen. Der Fairtrade-Reis vorhin hat auf jeden Fall gut geschmeckt, jetzt muss ich das faire EInkaufen noch auf weitere Bereiche ausweiten (Kleidung etc.…).

Gestern sah ich auch einen Film, der im Süden der Welt spielt: Hotel Ruanda. Ein sehr bewegender Film über den Völkermord in Ruanda, der für mich noch viel erschreckender wurde, als ich gestern las, dass Tutsi und Hutu eigentlich nur von den deutschen und belgischen Kolonialmächten „erfundene“ „Rassen“ sind…

Hier noch ein Zitat von Roméo Dallaire, der Kommandant der damals viel zu kleinen Blauhelmtruppen in Ruanda:

Ich weiß, dass es einen Gott gibt,[…], weil ich in Ruanda dem Teufel die Hand geschüttelt habe. Ich habe ihn gesehen, gerochen und berührt. Ich weiß, dass es den Teufel gibt, und deshalb weiß ich, dass es einen Gott gibt.

aus Handschlag mit dem Teufel: Die Mitschuld der Weltgemeinschaft am Völkermord in Ruanda, S. 19

Ja, es gibt einen Gott. Einen Gott der Gerechtigkeit. Nach dessen Reich und Gerechtigkeit wir zuerst trachten sollen (Matthäus 6,33). Gerechtigkeit.

Was heißt das konkret, wenn wir den Süden unserer Welt anschauen?