Pop Ambient 2009

popambient2009.jpgHeute Mittag holte ich im Erlanger Plattenladen meines Vertrauens die von mir bestellte Compilation Pop Ambient 2009 auf Vinyl ab. Die erste freudige Überraschung war ein Aufkleber, der folgendes sagte:

This record includes a free CD version of the album inside. Support Vinyl!

Sehr gut. So muss das sein. Jetzt habe ich das auf Platte und nun auch in iTunes. Interessanterweise ist die Vinyl-Version (incl. CD) sogar um einige Euro billiger als die CD…

Die Reihe Pop Ambient vom Kölner Label Kompakt ist die einzige, die ich regelmäßig kaufe, sogar ohne vorher reinzuhören. Nirgendwo sonst findet man so sicher solch (sehr) gute (sehr) ruhige Musik. Meine gesammelten Pop Ambient Platten verwende ich auch sehr häufig, wenn ich auflege, z.B. als Hintergrund für eine Gebetszeit oder in einer Lounge. Und natürlich auch als Hintergrund, wenn ich alleine meditiere/lese/bete.

Wer Interesse bekommen hat, geht am besten zum nächsten Plattenladen oder wenn keiner in der Nähe ist, kann man die Platte auch hier bestellen.

Weitere Infos und die Möglichkeit reinzuhören gibt es bei kompakt.fm.

P.S.: Auf der Seite Seite der Plus-Lounge findet ihr noch weitere Musik-Tipps für ähnliche Zwecke.

The greatest comeback since Lazarus

Eine der großartigsten Zeilen in einem Song der letzten Monaten ist für mich in „Ali in the Jungle“ von The Hours:

It’s the greatest comeback since Lazarus

Auch ansonsten gibt es einige gute Zeilen in dem Lied:

It’s not how you start, it’s how you finish,
And it’s not where you’re from, it’s where you’re at

It’s not where you are, It’s where you’re going,
Where are you going?

And it’s not about the things you’ve done, it’s what you’re doing, now,
What are you doing, now?

Warum schreibe ich gerade jetzt über ein nicht mehr ganz frisches Lied?
Weil es gerade auf der Seite des riesigen SXSW-Festivals, neben hunderten anderen, „Ali in the Jungle“ als kostenloses MP3 gibt. Eine Auswahl weiterer hörenswerter MP3s findet ihr u.a. bei Spreeblick.

Schöne Musik aus Großbritannien

Letzte Woche kam ein Päckchen von einem amazon.co.uk-Marketplace-Händler namens djames1974. Inhalt waren vier CDs (Bjork: Greatest Hits, Plaid: Double Figure, Wap100/We Are Reasonable People & Lost for Words: Leaf Label sampler) und ein netter Zettel:

DSC00792.JPG

Etwas später kamen dann noch zwei Päckchen direkt von Amazon.co.uk (das eine interessanterweise in Bad Hersfeld abgeschickt) mit folgenden CDs: Underworld: Oblivion With Bells, Hot Chip: The Warning und Portishead: Third.

Den aktuellen Pfund-Kurs und die teils sehr günstigen CD-Preise in Großbritannien muss man einfach ausnutzen…

Jahrescharts 2008

Hier nun endlich meine Charts für das Jahr 2008:

MUSIK

SONG: (anklicken – anhören)

  1. Tiergarten (Supermayer Remix) – Rufus Wainwright
  2. Ready For The Floor – Hot Chip
  3. Where in this World – The Notwist
  4. Don And Sherri (Hot Chip Version) – Matthew Dear
  5. The Rip – Portishead

(Der Rest ohne feste Reihenfolge:)

Radiohits:
• Valerie – Amy Winehouse
• Mercy Duffy
• Viva La Vida – Coldplay
• Lasse Reden – Die Ärzte
• American Boy – Estelle feat. Kanye West

Spaßhit:
• Drei Tage Wach – Lützenkirchen

Spät erkannt:
• Alles von Johnny Cash

ALBUM:

  1. Hot Chip: Made in the Dark
  2. The Notwist: The Devil,You+Me
  3. Sigur Ros: Med Sud I Eyrum Vid Spilum End
  4. Coldplay: Viva la Vida
  5. PeterLicht: Melancholie & Gesellschaft
  6. Daniel Benjamin: There’s A Monster Under Your Deathbed
  7. Portishead: Third
  8. Carl Craig & Moritz Von Oswald: Recomposed
  9. Burial: Untrue
  10. Various: Pop Ambient 2008


KONZERT:

  1. PeterLicht (E-Werk, Erlangen)
  2. Olafur Arnalds (E-Werk, Erlangen)
  3. Lingby (Slot Art, Polen)

BUCH

SACHBUCH (2008 gelesen):

  1. Michael Frost & Alan Hirsch: The Shaping of Things to Come: Innovation and Mission for the 21st Century Church (auf Deutsch: Die Zukunft gestalten:)
  2. N. T. Wright: Surprised by Hope: Rethinking Heaven, the Resurrection, and the Mission of the Church
  3. Tobias Faix: Würde Jesus bei IKEA einkaufen?: Herausforderungen zur ganzheitlichen Nachfolge
  4. Reinhold Krebs, Burkhard vom Schemm: Aktivgruppen: Jugendliche entfalten Talente und entdecken den Glauben
  5. Marlin Watling: Natürlich übernatürlich: Die Geschichte der Vineyard-Bewegung

ROMAN (2008 gelesen):

  1. Shusaku Endo: Schweigen
  2. Shusaku Endo: Sünde
  3. Nick Hornby: A Long Way Down (deutsch)
  4. Franz Werfel: Höret die Stimme.
  5. Eric-Emmanuel Schmitt: Oskar und die Dame in Rosa

FILM

FILM (2008 erstmals gesehen):

1. No Country for Old Men
2. I’m a Cyborg but that’s ok
3. Wie im Himmel
4. Sophie Scholl
5. Science of Sleep
6. Zug des Lebens
7. Adams Äpfel
8. Little Miss Sunshine
9. Batman begins
10. Die große Stille

TV-SERIE:

1. Simpsons
2. KDD
3. Lost
4. Tatort
5. Heroes

NETZ

NETZ (2008 von mir neu genutzt):

  1. blip.fm
  2. Twitter
  3. tumblr
  4. byte.fm
  5. Helvetireader

TWITTER-FAVORITEN:

  1. maltewelding endlich ein christ unter meinen followern. ha! und jesus hatte nur 12. 12:08 PM Apr 16th, 2008 from web (kurz nachdem ich im followte)
  2. martinvars What spam is to email celebrities is to news 5:02 PM May 22nd, 2008 from TwitterBerry
  3. saschalobo Habe jetzt nur noch eine halbe Stunde, um die Arbeit einer halben Stunde zu erledigen. Wie soll ich das bloss schaffen? 2:26 PM Jun 13th, 2008 from web
  4. mathiasrichel Münte is beck. 1:52 PM Sep 7th, 2008 from web
  5. sixtus „Thorsten Schäfer-Gümbel vom SPD-Unterbezirk Marburg-Biedenkopf“ klingt wie der Anfang einer Geschichte von Max Goldt. 10:08 PM Nov 25th, 2008 from TwitBin

Spiralen der Erinnerung

Vielleicht fragt dich eines Tages jemand,
der noch unbestechlich:
Wie viel Menschen waren glücklich, dass du gelebt?
Und du gleitest durch Spiralen der Erinnerung…

So hörte ich vorhin im Auto Hildegard Knef sprechen. Ein Lied auf einem alten Tape. Ich fuhr nach Korbach, in meine alte Schulstadt, um mich mit alten Freunden zu treffen. Vorher fragte mein Vater, ob ich das größere Auto oder den alten Corsa nehmen möchte. Ich entschied mich natürlich für den Corsa, den dort ist noch ein altes Autoradio mit Kassettenspieler drin. Das ist für mich eindeutig das schönste am Auto fahren: Tapes mit schöner Musik hören. Am liebsten welche, die ich vor vielen Jahren mal mühevoll zusammengestellt und inzwischen unzählige Mal im Auto gehört habe.

Inzwischen gehöre für mich einige Lieder einfach zusammen, dadurch, dass ich sie irgendwann einmal hintereinander aufgenommen habe. Zu einigen Tapes habe ich eine viel intensivere Beziehung, als ich sie je zu irgendwelchen Playlists bekomme werde. Heute sind für mich Songs die ich höre meist nur ein Zufallsprodukt aus einer fast unendlichen Mediathek auf meinem Computer. Auf den Tapes sind die Songs in der gleichen Reihenfolge. Seit vielen Jahren. Und sie werden so bleiben. Ich kann sie auch nach vielen Monaten noch mitsingen (was ich auch nur im Auto tue).

Außerdem erinnern mich diese nächtlichen Fahrten über altbekannte Straßen an längst vergangene Momente, Erlebnisse, Begegnungen, Konzerte, Parties, Autofahrten, Gespräche, Menschen. Ich gleite durch Spiralen der Erinnerung.

Übrigens: Auf Hildegard Knef und speziell auf dieses Lied bin ich durch die seit wenigen Tagen nicht mehr existenten Radiosendung „Der Ball ist rund“ gestossen, die bald 25. Jubiläum hätte. Auf Knef bezog sich das Album „Spiralen der Erinnerung“ von Justus Köhncke, was Klaus Walter dann auch als Thema für eine Sendung nahm. Übrigens: Von Justus Köhncke war übrigens auch das letzte Liede überhaupt bei „der Ball ist rund“: „Was ist Musik?„. Was übrigens der Titel einer auch sehr guten Sendung von Klaus Walter bei byte.fm ist.

Nochmal übrigens: Im Juli 2007 entstand nach einer nächtlichen Autofahrt der erste schriftliche Entwurf dieses Blogartikels, nur mit dem Titel und dem Liedtext. Die Idee über Tapes im Auto zu bloggen hatte ich schon davor regelmäßig, wenn ich mal zu Hause war und nachts Auto fuhr.

Aufgeklärter, selbstironischer Fundamentalismus

Pastor and wife join voices in sacred folk songs for All Ages“ So steht es auf dem fromm-kitschigen Cover des ersten Albums von The Welcome Wagon, das schlicht „Welcome to the Welcome Wagon“ heißt. Und diese Aussage stimmt. Produziert und arrangiert wird das ganze von so einem anderen Christen, der Folk-Songs schreibt und singt und der das große Projekt hat, zu jedem US-Bundesstaat ein Album zu veröffentlichen: Sufjan Stevens.

Gehört habe ich The Welcome Wagon das erste Mal auf der aktuellen Spex-CD (die Spex habe ich mir wegen des Jahresrückblicks gekauft). In dem Heft zur CD endet die Rezension Detlef Diederichsens mit folgenden Fragen:

Und gerade hier, etwa angesichts des Belcanto-Geschmetters des Names des Herrn in ‚Jesus‘, stellt sich unwillkürlich wieder mal die Standpunktfrage: Kann ein offensichtlich so schlauer und mit zumindest musikalisch außergewöhnlich weiten Horizont gesegneter Typ so ein tausendprozentig übertriebenes Pathos ernst meinen? Wäre merkwürdig. Handelt es sich um zynische Albernheit? Wäre traurig. Oder gibt es so was wie aufgeklärten, selbstironischen Fundamentalismus? Wäre himmlisch, oder?

Ja, das wäre himmlisch. Und ich glaube, den gibt es. Und ich würde mich auch dazuzählen. Denn aus Diederichsens Perspektive vertrete ich sicherlich einen Fundamentalismus. Und selbstironisch kann ich auch sein. Aufgeklärt hoffentlich auch.

Auf jeden Fall gefällt mir die Musik und auch das Drumherum (dort auch ein kostenloses MP3 zum Download) des Welcome Wagons.