Wo ich geh, sitz und steh, lass mich dich erblicken und vor dir mich bücken.
Gerhard Tersteegen „Gott ist gegenwärtig“
Daniel Hufeisen über Gott und seine Welt
Wo ich geh, sitz und steh, lass mich dich erblicken und vor dir mich bücken.
Gerhard Tersteegen „Gott ist gegenwärtig“
— Gastartikel von mychie —
Ich lese gerade ein Buch über christliche Wohngemeinschaften mit dem Namen „New Monasticism“ (Neues Mönchtum). Darin geht es auch um die Art, wie wir mit den Problemen von Leuten in unserem Umfeld umgehen.
Der Autor meint, wir würden andere Leute viel zu oft wie Autos behandeln. Als Automechaniker fragen wir nach dem Problem, holen das passende Werkzeug, Arbeiten ein bisschen, Problem gelöst, fertig. So kann man aber in einer Gemeinschaft – und eigentlich überall – mit anderen Menschen umgehen.
Stattdessen erzählt er von Gartenarbeit: man führt unzählige Arbeiten aus, es gibt immer was zu tun, aber das Wichtigste – Wachstum der Pflanzen – kann man selbst nicht erledigen:
Das Verückte an einem Garten ist, dass man immer daran arbeitet, aber nichts dafür tun kann, dass [die Pflanzen] wachsen. In Endeffekt ist jeder Garten ein Wunder.
Ich finde das ein sehr schönes Bild. Wie oft neigen wir dazu, einfach schnellstmöglich die Probleme anderer Menschen lösen zu wollen. Stattdessen sollten wir vielleicht öfter mal einfach liebevoll um sie kümmern, und für das Wachstum beten, und warten.
— Gastartikel von mychie —
Viel zu oft kann ich die Leute, die Jesus für ein riesen Hirngespinst halten, fast besser verstehen als mich. Dafür machen Christen einfach zu viele Sachen, die selbst ziemlich peinlich finde. Natürlich weiß ich, dass auch Jesus, Paulus und alle anderen damals für verrückt erklärt wurden, aber viel zu oft bemerke ich, dass ich mich eher von anderen Christen absetzen will als von der Welt um mich herum. Dabei habe ich selber eigentlich überhaupt keine Vorstellung, wie eine „coole“ Beziehung zu Jesus so aussehen müsste.
Und wahrscheinlich muss und soll sie das auch garnicht.
— Gastartikel von mychie —
Kürzlich wurde mir (eher indirekt, aber trotzdem deutlich) mitgeteilt, dass ich nicht in Gottes neue Welt kommen werde. Der Grund: ich bin katholisch getauft. Und noch dazu als Kind.
Mir fällt kaum etwas ein, was ich dazu noch sagen soll. Im freikirchlichen Bereich kriegt man ja als geborener Katholik, der die römisch-katholische Kirche noch nicht verlassen hat, zwar oft etwas zu hören, aber dass mir Leute, die für mich zur gleichen Kirche (nämlich den Nachfolgern Jesu) gehören, mir das Seelenheil verweigern wollen, habe ich auch noch nicht erlebt.
— Gastartikel von mychie —
Würde Jesus heute die Souvenirverkäufer aus dem Dom jagen, den Ständer mit den schönen Dompostkarten umschmeißen und auch die knipsenden Touristen vertreiben?
Ich weiß es nicht, aber dann könnte man dort deutlich besser zur Ruhe kommen.
— Gastartikel von mychie —
Im Urlaub besuche ich relativ oft den katholischen Gottesdienst im sehr ländlichen Allgäu, ganz einfach, weil es dort kaum einen anderen gibt. Jetzt ist mir erst wieder aufgefallen, das ich davon auffallend viele in sehr positiver Erinnerung hab. Als geborener Katholik kannte ich nur die Gottesdienste bei uns in der Stadt, und da herrscht ein eklatanter Unterschied. Während ich auf der Stadt das Gefühl hab, es geht immer nur um „Gutmenschen“ und die nächste Misereorsammlung, geht es auf dem Land um richtig „charismatische“ Themen: dass wir alle den heiligen Geist brauchen, dass Jesus der Mittelpunkt unseres Lebens sein muss, dass wir nicht tiefer fallen können als in Gottes Hand.
Das alles sind Themen, die meiner Erfahrung nach Katholiken oft gar nicht zugetraut werden. Natürlich gibt es wie gesagt anscheinend einen Unterschied zwischen der katholischen Kirche in der Stadt und in ländlichen Gebieten, aber alles in allem sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Nachfolgern Jesu wohl doch nicht so groß wie manche vielleicht denken.