Katholiken auf dem Land

— Gastartikel von mychie —

Im Urlaub besuche ich relativ oft den katholischen Gottesdienst im sehr ländlichen Allgäu, ganz einfach, weil es dort kaum einen anderen gibt. Jetzt ist mir erst wieder aufgefallen, das ich davon auffallend viele in sehr positiver Erinnerung hab. Als geborener Katholik kannte ich nur die Gottesdienste bei uns in der Stadt, und da herrscht ein eklatanter Unterschied. Während ich auf der Stadt das Gefühl hab, es geht immer nur um „Gutmenschen“ und die nächste Misereorsammlung, geht es auf dem Land um richtig „charismatische“ Themen: dass wir alle den heiligen Geist brauchen, dass Jesus der Mittelpunkt unseres Lebens sein muss, dass wir nicht tiefer fallen können als in Gottes Hand.
Das alles sind Themen, die meiner Erfahrung nach Katholiken oft gar nicht zugetraut werden. Natürlich gibt es wie gesagt anscheinend einen Unterschied zwischen der katholischen Kirche in der Stadt und in ländlichen Gebieten, aber alles in allem sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Nachfolgern Jesu wohl doch nicht so groß wie manche vielleicht denken.

Jugendfreizeiten und der Alltag danach

— Gastartikel von mychie —

Auf christlichen Freizeiten gibt es oft Menschen, deren Beziehung zu Jesus eigentlich nur während Freizeit existiert. Außerdem gibt es immer ein paar Leute, die eigentlich nicht an Gott glauben, aber trotzdem immer wieder kommen. Seit ein paar Wochen nagt jetzt die Frage an mir: verwechseln wir Gott mit einem Wir-Gefühl?
Natürlich sind christliche Jugendfreizeiten gut, keine Frage. Aber wie kann man als vielleicht sogar noch unerfahrener Teilnehmer unterscheiden zwischen dem, was der heilige Geist gibt, und der Gruppendynamik? Wenn man mit einer großen Gruppe von Gleichaltrigen eine Zeit lang so eng zusammen lebt ist vieles ganz anders als im Alltag:

  1. Man lernt viel mehr Leute kennen.
  2. Man lernt sich auch in der sehr kurzen Zeit ziemlich gut kennen, da man ja den ganzen Tag zusammen verbringt.
  3. Entstehende Freundschaften sind schon nach ein paar Tagen so eng, wie sie zu Hause nach Wochen oder Monaten wären.
  4. Man ist Teil einer Gruppe, lässt sich für etwas begeistern oder ist zusammen schlecht drauf, riesige gruppendynamische Prozesse spielen sich ab, das gibt es sonst nur beim Fußball-WM anschauen.

Ich habe den Verdacht, dass die meisten Leute unbewusst nur wegen der Gruppen und den Freundschaften kommen, auch wenn sie selbst vom Gegenteil überzeugt sind. Auf der anderen Seite setzt man dann Freizeiterfahrung unbewusst mit Gotteserfahrungen gleich, und erwartet dann im Alltag, in der Gemeinde und im Jugendkreis ähnliches. Ich kann mir vorstellen, dass das noch zusätzlich zum sogenannten „Freizeitchristentum“ beiträgt.
Fehlt nur noch eine Lösung für das Problem.

Christen und die normalen Leute

— Gastartikel von mychie —

Oft, wenn ich mich mit Nichtchristen treffe, z.B. Freunden von Freunden, ertappe ich mich bei dem Versuch, so „normal“ wie möglich zu sein. Schließlich will ich ja nicht als komischer Hinterweltler, radikaler Hexenverbrenner oder sonstiger Spinner wahrgenommen werden, das würde ja auch meinen Glauben schlecht darstellen.
Auf der anderen Seite frage ich mich dann: sind wir nicht gerade dazu berufen, anders zu sein, als die Welt, in der wir leben? Oft genug scheint es, als hätte bei vielen Leuten (mir eingeschlossen) die Beziehung zu Jesus kaum Auswirkungen auf das tägliche Leben. Vielleicht, weil wir nur damit beschäftigt sind, nicht negativ aufzufallen. Jesus selbst hatte damit jedenfalls kein Problem.

Reise

— Gastartikel von mychie —

Vor ein paar Wochen habe ich die früher nach dem Abi obligatorische Rucksackreise durch Deutschland gemacht. Drei Wochen waren dafür zwar nicht besonders viel Zeit, wenn man mehr als nur oberflächlich ein paar Städte sehen will, aber trotzdem war es ziemlich interessant, mal den Horizont zu erweitern.
Zwischen Kiel und Lindau war ich so ziemlich in allen Breiten mal unterwegs. Highlights waren für mich sowohl die Gottesdienste im Christus Treff Marburg als auch der Besuch im Institutut St. Bonifatius in Detmold. Man merkt schon, an was für unterschiedlichen Orten ich so gelandet bin.
Mehr als über alle anderen Orte habe ich aber vor allem was über mein Zuhause und über Erlangen gelernt:

  1. Es kommt mir vor wie im Paradies, wenn ich in mein eigenens Bett legen kann.
  2. Noch viel besser ist es, wenn man eine Küche in der Nähe hat, in der es Getränke und so gut wie immer was zu Essen gibt.
  3. Ich finde Erlangen zwar immer noch nicht überragend, aber es gibt noch deutlich schlechtere Orte.

Ich hab echt gemerkt, wie bequem ich es hier habe. Wenn man mal auf nem Feld übernachtet und sich tagelang nur von Brötchen und Nutella ernährt hat, lernt man die einfache Dinge, die immer selbstverständlich waren, richtig zu schätzen.

Kreatives Recycling: Stiftehalter

— Gastartikel von mychie —

Auf korrekte-klamotten.de habe ich kürzliche eine echt coole Anleitung für kreatives recyling gefunden: Aus Disketten (die eh niemand mehr braucht) kann man Stifehalter bauen.

Notizzettel

In der Anleitung werden zum Festmachen Kabelbinder benutzt, das war mir dann doch zu verschwenderisch. Ich hab dafür alte Drähte benutzt, die ich mal beim Zerlegen von irgendeinem alten PC aufgehoben hab, und einfach Kreuzknoten gemacht.

Knoten

Übrigens eigenen sich die Kisten auch für die üblichen 9×9 cm großen Notizzettel:

Stiftehalter

Hat jemand ähnlich gute Anleitungen für do-it-yourself Recycling?

Wo unser Plastikabfall landet

— Gastartikel von mychie —

Neulich gefunden: Ein Artikel mit dem Titel „Drowning in plastic: The Great Pacific Garbage Patch is twice the size of France“.

Es geht um eine riesige Menge an Plastikmüll, die in einem Strudel im Pazifik treibt. Wie der Titel schon sagt, hat der Müllberg inzwischen die doppelte Größe Frankreichs (ist also drei mal so groß wie Deutschland) und könnte somit als neuer Kontinent gelten.

Wer jetzt denkt: „Super wenn alles an einem Ort schwimmt, dann ist es ja leicht herauszufischen“, wird beim lesen allerdings enttäuscht:

What we cannot do is clean up the plastic in the oceans. ‚It’s the biggest misunderstanding people have on this issue,‘ Moore says. ‚They think the ocean is like a lake and we can go out with nets and just clean it up. People find it difficult to grasp the true size of the oceans and the fact that most of this plastic is in tiny pieces and it’s everywhere.‘

Soll heißen, in diesme Teil des Ozeans sammeln sich vielleicht besonders viele Kunststoffteilchen, im Rest ist aber nicht wirklich weniger. Laut Wikipedia liegen auf jedem Quadratmeter Meeresboden durchschnittlich 110 Plastikteile, wovon die meisten allerdings winzig sind. Diese sind aber offenbar für Organismen im Meer die gefährlichsten.

Was kann man tun?

All we can do is stop putting more of it in, and that means redesigning our relationship with plastic.

Wir müssen also weniger Plastik verbrauchen. Schwierig, wenn man sich überlegt, für Plastikprodukte wir tagtäglich benutzen: Zahnbürste, Milchpackung, Plastiktüte, PET-Flaschen, Schleifen für Geschenke, Ketchupflasche, mp3-Player, …

Wann hat man denn gemerkt, dass die eigentlich tollen Kunststoffe biologisch nicht abbaubar sind? Von dem Zeitpunkt an hätte man eigentlich gar keine so gigantischen Mengen fertigen dürfen, wie wir sie heute haben.


Nachtrag (2009-05-20):

Seit kurzem gibts auf Treehugger ein paar Fotos davon.