Eben las ich folgendes Beispiel in dem Artikel Missionare für das 21. Jahrhundert von Norbert Schmidt, irgendwie kam es mir bekannt vor – vielleicht weil er es erst vor ein paar Tagen im Unterricht erzählte?
Juan McKay, ein schottischer Missionar in Peru, sprach von zwei Arten von Interesse an den Fragen des Christentums und verwendete dabei das Bild eines spanischen Herrenhauses, auf dessen Balkon Menschen sitzen, die andere Menschen auf der Straße unter ihnen beobachten. Beide Gruppen von Menschen sprechen über den Weg, jedoch aus vollkommen unterschiedlichen Perspektiven. Die auf dem Balkon haben nichts mit der staubigen Straße unter ihnen zu tun. Für sie ist das Gespräch über den Weg von allenfalls theoretischem Interesse. Die Ergebnisse ihrer Diskussion sind für die Lebenswirklichkeit unbedeutend. Anders dagegen die Wanderer auf der Straße. Ihre Gespräche über den Weg haben einen sehr praktischen Aspekt, schließlich liegt das, worüber sie diskutieren, noch schrittweise vor ihnen.
[Norbert Schmidt, Missionare für das 21. Jahrhundert,
in: Heinzpeter Hempelmann, Warum in aller Welt Mission?, S. 109]
Wo bist du? Auf dem Balkon? Oder auf der Straße?
Wie schaffen wir es eine Theologie der Straße, des Wegs zu betreiben, zu gehen, zu leben?
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Madeleine Delbrêl hat es vorgelebt und vorgedacht, wie es gehen kann.
Ihre Bücher sind sehr lesenwert.
Mehr über Madeleine:
http://de.wikipedia.org/wiki/Madeleine_Delbrel
Meine bescheidenen Beiträge zu Madeleine.
@Cicero:
Vielen Dank für den Hinweis auf Madeleine. Ehrlich gesagt kannte ich bisher noch nicht einmal ihren Namen.
Das was du über sie geschrieben hast, klingt aber sehr spannend/gut.
Eine rhetorische Frage? Auf jeden Fall eine interessante Sichtweise um zu veranschaulichen, dass wir als Christen das Leben auf Balkonien verlassen müssen, um draußen in der Welt was zu erreichen, zu dienen!