Tempo

TEMPO. Ein Magazin dass wohl 10 Jahre lang Deutschlands Kulturlandschaft sehr geprägt hat. Und dessen Auswirkungen wir heute alle erleben bzw. lesen können (in den Feuilletons der großen Zeitungen und genauso in Magazinen wie Neon und vielen deutschen Romanen der letzen 10 Jahre).
Ich habe nur ein Problem mit Tempo. Sie haben aufgehört, als ich angefangen habe mich für (Pop-)Kultur, Medien und Magazine zu interessieren – genau vor 10 Jahren.
Trotzdem habe ich mir heute die 20 Jahre Tempo Jubiläumsausgabe gekauft. Nach 10 Jahren gibt es nochmal eine(!) Ausgabe. 380 Seiten. 3 Teile: Rückblick auf die letzten 10 Jahre (also genau die Jahre, die ich bewusst miterlebt habe) – 33 Wahrheiten über das heute – Ausblick auf die nächsten 10 Jahre.
Ich habe mir heute Mittag mal Zeit genommen, alle 380 Seiten anzuschauen. Einiges Gutes, viel Spannendes und sehr viel Interessantes. Einiges muss ich auf jeden Fall nochmal genau lesen…

Mehr Infos über Geschichte und Bedeutung von Tempo findet ihr bei retromedia.

studiVZ – Das Studiverzeichnis

Es gibt sie noch, die Trends im Internet, die ich fast verpasse. Ich habe es aber gerade noch geschafft. Heute morgen habe ich mich angemeldet. Nachdem mein halber Abi-Jahrgang schon dabei ist. Ich stehe jetzt offiziell im Studiverzeichnis. Und habe nun auch schon 6 Freunde, 9 Gruppen und ziemlich viele Freundschaften beantragt. Toll. Jetzt bin ich einer von den Vielen und kann mich immer weiter mit alten und neuen, wirklichen und nichtwirklichen Freunden vernetzen.
Und du? Bist du auch einer der unendlichen Studis? Wenn ja, such mal nach mir und lass uns Freunde werden!

Nachtrag:
– studiVZ ist wirklich ein facebook-Nachbau. Bis in Details ist es gleich, also auch das Design und so. facebook ist aber technisch um Längen voraus, man kann z.B. das Mail-Adressbuch automatisch nach facebook-Mitgliedern durchsuchen lassen. Der Nachteil ist nur, dass dort kaum Deutsche dabei sind und es eben auch nicht für Deutschland ausgelegt ist.
– studiVZ hat wohl schon 700.000 Mitglieder und das innerhalb von nun 13 Monaten. Nicht schlecht.
– Ich habe inzwischen 18 Freunde. Wobei die Freundesliste ab und zu spinnt und mir nur meine ersten vier Freunde zeigt.
– Auch ansonsten ist der Server oft überlastet, so dass die häufigste Seite, die ich sehe, mit „Pause“ überschrieben ist und dann etwas von Kaffee erzählt…

Nachtrag 2:
– Es sind wohl schon 950.000 Mitglieder.
– Ich habe nun 33 Freunde. Bist du schon dabei?
– Spiegel Online schreibt: StudiVZ Takes on Facebook
– Und Michael Bumann zeigt wie man das „StudiVZ in original Facebook Farben“ ansehen kann.

Nachtrag 3:
Spiegel Online berichtet ausführlich über viele Vorwürfe gegen studiVZ.

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Eins Live Kunst

Eins Live, einer der besten Radiosender Deutschlands, hat einen neuen ‚Webchannel‘ gestartet: Eins Live Kunst.
Ein Programm, das die anspruchsvollen Wortbeiträge (über Kultur) der anderen WDR-Sender mit der Musik des Eins Live-Abendprogramms kombiniert. Dazu gibt es jeweils die aktuellen Nachrichten. Das ganze wird 4 Stunden ab 15:15 Uhr live gesendet und danach bis zum nächsten Tag wiederholt.
Es lohnt wirklich, ich habe bisher noch kein (Web-)Radiosender gefunden, der tagsüber eine so gute Musikauswahl bietet.
Also: hört rein!

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Elektrische Reporter

Ich denke, dass es wichtig ist, sich mit der verändernden Welt auseinander zu setzen. Und immer wichtiger wird das Internet. Egal, was man von Begriffen wie Web 2.0 hält (war immerhin gerade Titelthema des Focus), das Internet ist wichtig und ist auch für immer mehr Menschen „lebenswichtig“ (wie viele Menschen verdienen mit eBay ihr Geld?).

Doch wie bleibe ich informiert, ohne mich durch Tausende Wired-Artikel zu kämpfen?

Ich stelle euch mal ein paar deutschsprachige Seiten vor, die ich gerne nutze:

  • De:Bug Blog – Im Blog des Magazins für elektronische Lebensaspekte (das ist immer noch mein Lieblings- Zeitschriftenuntertitel – wie nennen die sich wirklich?) schreibt bleed immer wieder über die Schnittmenge von Internet und Medien (häh?). Gerade da er nicht zu häufig schreibt, kann man das gut mitverfolgen. Heute erfreute mich z.B. der Post über die neue Bravia-Werbung (wie sonst soll ich von guter Werbung hören?)
  • elektrischer ReporterMario Sixtus interviewt im Auftrag des Handelsblatts (ja wirklich!) interessante Menschen, die irgendetwas Spannendes im oder mit dem Internet machen. Das ganze verpackt er dann in wirklich gut gemachte gut 10-minütige Videos. Definitiv sehenswert.
  • Spreeblick – Der m.E. wichtigste Blog Deutschlands (BildBlog ist zwar gut und wichtig, langweilt mich aber). Aufgrund der vielen Posts und unzähligen Kommentare kann man nur selektiv mitlesen, aber es gibt immer wieder Highlights dazwischen, z.B. vor ein paar Tagen „Darf ich das bloggen?“ eine super Übersicht zum Thema Rechtliches beim Bloggen.
  • Etwas langweiliger und meist auch mit Verspätung kann man auch einfach die Netzwelt bei Spiegel Online lesen (aber Vorsicht: das bringt einem nicht all zu viel Respekt, bei denen, die sich auskennen).

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Wer glaubt, ist nie allein

„Wer glaubt, ist nie allein“ ist das Motto des Papst-Besuches in Deutschland.
„We are not alone“ war das Motto vom Freakstock.

Wer hat da wen inspiriert?

„Wer glaubt, ist nie allein“ war auch das Motto der Papst-Predigt in Regensburg. Benedikt hat anhand des Apostolischen Glaubensbekenntnisses erklärt, was für ihn Glaube bedeutet.
Ich zitiere mal einen Absatz:

Der Glaube ist einfach. Wir glauben an Gott – an Gott, den Ursprung und das Ziel menschlichen Lebens. An den Gott, der sich auf uns Menschen einlässt, der uns Herkunft und Zukunft ist. So ist Glaube immer zugleich Hoffnung, Gewissheit, dass wir Zukunft haben und dass wir nicht ins Leere fallen. Und der Glaube ist Liebe, weil Gottes Liebe uns anstecken will.

(Quelle: br-online.de)

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Der Papst predigt in Mücnhen

Heute morgen predigte Papst Benedikt XVI. in München. Ich bin mal wieder begeistert. Deshalb präsentiere ich euch hier meine Highlights aus der Predigt, sozusagen ein „Best-Of-Mix“. Wobei es mir schwer fiel, überhaupt etwas zu streichen, deshalb ist es immer noch recht lang – sorry. Aber es lohnt.
Los geht’s:

Liebe Schwestern und Brüder!

…Alle drei Lesungen [die wir gehört haben] sprechen von Gott als Zentrum der Wirklichkeit und als Zentrum unseres eigenen Lebens. … Sie wollen uns zu Gott hinführen und uns so auf den rechten Weg bringen. Mit dem Thema Gott ist aber das soziale Thema, unsere Verantwortung füreinander, für die Herrschaft von Gerechtigkeit und Liebe in der Welt verbunden. …

Die Nächstenliebe, die zuallererst Sorge um die Gerechtigkeit ist, ist der Prüfstein des Glaubens und der Gottesliebe. Jakobus nennt sie das„königliche Gesetz“. Er läßt darin das Lieblingswort Jesu durchblicken: das Königtum Gottes, die Herrschaft Gottes. Damit ist nicht irgendein Reich gemeint, das irgendwann einmal kommt, sondern daß Gott bestimmend werden muß für unser Leben und Handeln. Darum bitten wir, wenn wir sagen: Dein Reich komme; wir beten nicht um irgend etwas Entferntes, das wir selber gar nicht zu erleben wünschen. Wir beten vielmehr darum, daß jetzt Gottes Wille unseren Willen bestimme und so Gott in der Welt herrsche; darum also, daß Recht und Liebe entscheidend werden in der Ordnung der Welt. Eine solche Bitte richtet sich gewiß zuerst an Gott, aber sie rüttelt auch an unser eigenes Herz. Wollen wir das eigentlich? Leben wir in dieser Richtung?
Jakobus nennt das „königliche Gesetz“, das Gesetz von Gottes Königtum, zugleich Gesetz der Freiheit: Wenn alle von Gott her denken und leben, dann werden wir gleich, und dann werden wir frei, und dann entsteht die wahre Geschwisterlichkeit.
Wenn Jesaja in der ersten Lesung von Gott spricht, dann redet er zugleich vom Heil für die Leidenden, und wenn Jakobus von der sozialen Ordnung als dringlichem Ausdruck unseres Glaubens redet, dann spricht er ganz selbstverständlich von Gott, dessen Kinder wir sind.

Auch da [bei der Heilung eines Taubstummen durch Jesus] sind wieder die beiden Seiten des einen Themas da. Jesus wendet sich den Leidenden zu, denen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt sind. Er heilt sie und führt sie so in die Möglichkeit des Mitlebens und Mitentscheidens, in die Gleichheit und Brüderlichkeit ein. Das geht natürlich uns alle an: Jesus zeigt die Richtung unseres Tuns an.
Der ganze Vorgang hat aber noch eine tiefere Dimension. … Es gibt eine Schwerhörigkeit Gott gegenüber, an der wir gerade in dieser Zeit leiden. Wir können ihn einfach nicht mehr hören – zu viele andere Frequenzen haben wir im Ohr. Was über ihn gesagt wird, erscheint vorwissenschaftlich, nicht mehr in unsere Zeit passend. …
Durch den Glauben will Jesus uns an seinem Sehen Gottes, an seinem Hören und an seinem Reden mit dem Vater beteiligen. … Das Evangelium lädt uns ein, wieder zu erkennen, daß es bei uns ein Defizit in unserer Wahrnehmungsfähigkeit gibt – einen Mangel, den wir zunächst gar nicht als solchen spüren, weil ja alles andere sich durch seine Dringlichkeit und Einsichtigkeit empfiehlt; weil ja scheinbar alles normal weitergeht, auch wenn wir keine Ohren und Augen mehr für Gott haben und ohne ihn leben. …

Die katholische Kirche in Deutschland ist großartig durch ihre sozialen Aktivitäten, durch ihre Bereitschaft zu helfen, wo immer es not tut. … Dann und wann sagt aber ein afrikanischer Bischof: „Wenn ich in Deutschland soziale Projekte vorlege, finde ich sofort offene Türen. Aber wenn ich mit einem Evangelisierungsprojekt komme, stoße ich eher auf Zurückhaltung.“

Offenbar herrscht da doch bei manchen die Meinung, die sozialen Projekte müsse man mit höchster Dringlichkeit voranbringen; die Dinge mit Gott oder gar mit dem katholischen Glauben, die seien doch eher partikulär und nicht gar so wichtig. Und doch ist es gerade die Erfahrung dieser Bischöfe, daß die Evangelisierung vorausgehen muß; daß der Gott Jesu Christi bekannt, geglaubt, geliebt werden, die Herzen umkehren muß, damit auch die sozialen Dinge vorangehen; damit Versöhnung werde; damit zum Beispiel Aids wirklich von den tiefen Ursachen her bekämpft und die Kranken mit der nötigen Zuwendung und Liebe gepflegt werden können.

Das Soziale und das Evangelium sind nicht zu trennen. Wo wir den Menschen nur Kenntnisse bringen, Fertigkeiten, technisches Können und Gerät, bringen wir zu wenig. …

Die Völker Afrikas und Asiens bewundern zwar unsere technischen Leistungen und unsere Wissenschaft, aber sie erschrecken zugleich vor einer Art von Vernünftigkeit, die Gott total aus dem Blickfeld des Menschen ausgrenzt und dies für die höchste Art von Vernunft ansieht, die man auch ihren Kulturen aufdrängen will. Nicht im christlichen Glauben sehen sie die eigentliche Bedrohung ihrer Identität, sondern in der Verachtung Gottes und in dem Zynismus, der die Verspottung des Heiligen als Freiheitsrecht ansieht und Nutzen für zukünftige Erfolge der Forschung zum letzten ethischen Maßstab erhebt.
Liebe Freunde! Dieser Zynismus ist nicht die Art von Toleranz und kultureller Offenheit, auf die die Völker warten und die wir alle wünschen. Die Toleranz, die wir dringend brauchen, schließt die Ehrfurcht vor Gott ein – die Ehrfurcht vor dem, was anderen heilig ist. Diese Ehrfurcht vor dem Heiligen der anderen setzt voraus, daß wir selbst die Ehrfurcht vor Gott wieder lernen.
Diese Ehrfurcht kann in der westlichen Welt nur dann regeneriert werden, wenn der Glaube an Gott wieder wächst … Wir drängen diesen Glauben niemandem auf … Der Glaube kann nur in Freiheit geschehen. Aber die Freiheit der Menschen rufen wir an, sich für Gott aufzutun; ihn zu suchen; ihm Gehör zu schenken. …

Die Welt braucht Gott. Wir brauchen Gott. Welchen Gott? In der ersten Lesung sagt der Prophet zu einem unterdrückten Volk: Die Rache Gottes wird kommen. … Aber der Prophet selber sagt dann, worin diese Rache besteht: in der heilenden Güte Gottes. Die endgültige Auslegung des Prophetenwortes finden wir in dem, der am Kreuz gestorben ist – in Jesus, dem menschgewordenen Sohn Gottes. Seine „Rache“ ist das Kreuz: das Nein zur Gewalt, die „Liebe bis ans Ende“. Diesen Gott brauchen wir.
Wir verletzen nicht den Respekt vor anderen Religionen und Kulturen, die Ehrfurcht vor ihrem Glauben, wenn wir uns laut und eindeutig zu dem Gott bekennen, der der Gewalt sein Leiden entgegenstellt; der dem Bösen und seiner Macht gegenüber als Grenze und Überwindung sein Erbarmen aufrichtet.

Ihn bitten wir, daß er unter uns sei und daß er uns helfe, ihm glaubwürdige Zeugen zu sein. Amen.

Benedikt spricht über Themen, die mich zur Zeit (und schon länger) sehr beschäftigen: Mission, Reich Gottes, das „soziale Thema“, Asien und Afrika, unsere Gesellschaft…
Das find ich gut.

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