Warum ich Pfarrer werde

Mein Insta-Beitrag von vor einem Jahr hier nachträglich zum Nachlesen:

Manche haben mich schon gefragt, was ich eigentlich beruflich gerade mache. Die letzten Monate eine Art Familienzeit, aber ab März 2024 startet ein neues Kapitel:

Für 1,5 Jahre werde ich ein verkürztes Vikariat machen: mit Pfarrerin Sabrina Kielon als Hauptmentorin, Dekan Jörg Sichelstiel als Dienstvorgesetzten und St. Martin Fürth als Basis – also alles im schönen Fürth.

Nach dem Vikariat werde ich dann Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
– Warum das jetzt?

1. Als Theologe arbeiten

Bevor ich eine neue Stelle suche, kann ich mir immer alles mögliche vorstellen. Aber wenn es konkreter wird, wird mir klar: ich möchte als Theologe arbeiten. Auch wenn es soziale oder organisatorische Aufgaben sind: ich bin Theologe und als solcher denke und gestalte ich.

Gleichzeitig sehe ich die evangelische Landeskirche als den Ort, wo ich das am besten tun kann. Und mit dem so genannten Fortbildungsvikariat hat sich nun ein für mich passender Weg aufgetan, nicht nur als Theologe, sondern zukünftig auch als Pfarrer zu arbeiten.

2. Anerkennung und Geld

Auch jetzt könnte ich schon Stellen in der Kirche bekommen, gehöre aber zu keiner der anerkannten Berufsgruppen. In der Kirche wirklich ernstgenommen zu werden und gestalten zu können, ist als Pfarrer deutlich einfacher. Außerdem verdiene ich als Pfarrer für die gleiche Arbeit oft deutlich mehr (nicht besonders fair!). Mit Familie und bei den aktuellen Mieten ist mir finanzielle Sicherheit heute wichtiger als sie mir früher war.

3. Mein Rolle in Krisenzeiten

Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Jahren große Krisen (mindestens Klima, aber wohl auch weitere) unseren Alltag verändern und prägen werden. Da frage ich mich, welche sinnvolle Rolle ich darin übernehmen kann.
In schwierigen Situationen wenden sich (trotz allem) immer noch sehr viele Menschen an die Kirche und an Pfarrpersonen (Wo trauert man nach einem Terroranschlag?) – Außerdem hat man als Pfarrer Zugriff auf viele Ressourcen (u.a. die Gebäude), die man sinnvoll nutzen kann (zum Beispiel als Notunterkunft).

Auch die Kirche selbst ist in einer Krise, vieles bricht gerade zusammen. Da sehe ich viel Veränderungspotenzial und Gestaltungsspielraum, den ich gerne nutzen und weiter öffnen möchte.

Weihnachten: Maria in Moria

Weihnachten 2017. 

Neben einem sehr internationalen Heiligabend bei FreiRaum (auf Koreanisch, Arabisch, Englisch, Dari und Deutsch haben wir die Weihnachtsgeschichte gelesen) bewegen mich dieses Jahr Fotos, die ich auf Facebook und Twitter entdeckt habe:

Maria in Moria

Ein Foto von Giorgos Moutafis aus dem Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos.
Und eine Weihnachtskarte der Marburger Medien.
Welch Ähnlichkeit –sogar die Farben sind gleich (nur umgedreht).

Die Weihnachtsgeschichte

Nacherzählt mit Fotos vom italienischen Historiker Valerio De Cesaris, der offensichtlich Verbindungen zur großartigen Gemeinschaft Sant’Egidio hat:

„… there was no room for them in the inn”
(Luke 2, 7).
Valerio De Cesaris (@ValerioDeC) 12. Dezember 2017

“This will be a sign to you:
You will find a baby wrapped in cloths and lying in a manger”
(Luke 2, 12).
Valerio De Cesaris (@ValerioDeC) 15. Dezember 2017

 

“So he got up, took the child and his mother during the night
and left for Egypt”
(Matthew 2, 14)
Valerio De Cesaris (@ValerioDeC) December 14, 2017

Großes Herz 03: Die Oma der Flüchtlinge in Idomeni

In der Fastenzeit kam ich leider nicht mehr dazu weitere Beiträge zu der Reihe »Fastenzeit 2016: Großes Herz!« zu schreiben. Eben dachte ich mir: Warum kann ich nicht auch nach Ostern etwas zu diesem schönen Motto posten?

Hier also ein Video, das ich schon bei Facebook geteilt hatte. Dort schrieb ich:

Manche Videos müssen nur 43 Sekunden lang sein, um bewegend und inspirierend zu sein:

Auch den kurzen Dialog mit einer jungen Syrerin, der daraufhin entstand, möchte ich euch nicht vorenthalten:

Bildschirmfoto 2016-04-14 um 22.04.26

Und als Bonus noch die viermal so lange Version des Videos:

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Großes Herz 02: Das Weite suchen

Die letzten Tage habe ich das Weite gesucht. Und gefunden.

Mein Herz wurde weit bei den Blicken auf Gottes faszinierende Schöpfung, die ich im Schwarzwassertal in den Allgäuer Alpen genießen durfte (dort waren wir ausgehend von der Schwarzwasserhütte mit Schneeschuhen unterwegs).

Was macht dein Herz weit?

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Großes Herz 01: Über Katzen und enge Herzen

Die Enge erlebt ein Comeback in Deutschland. Nach 26 Jahren der Öffnung, diskutieren wir plötzlich über die besten Möglichkeiten, uns abzuschotten und einzumauern. In vielen öffentlichen, halb-öffentlichen und privaten Äußerungen wird eine solche Enge des Herzens deutlich (in alle Richtungen), dass es nur gut tun kann, 7 Wochen lang bewusst das Herz zu weiten.

Daher starte ich meine Blog-Reihe zu »7 Wochen ohne Enge« mit einem Video des wunderbaren Firas Alshater, der als Flüchtling aus Syrien nach Berlin kam und gerade seine steile YouTube-Karriere startet. Er zeigt sehr schön, wie man sich anstrengen muss, zu hassen und wie einfach es gleichzeitig ist:


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Fastenzeit 2016: Großes Herz!

2016-Fastenzeit

Es ist mal wieder Fastenzeit. Es gab Zeiten, da habe ich jedes Jahr dazu etwas geschrieben. Die sind schon lange vorbei …

Dieses Jahr hat mich die Fastenaktion der Evangelischen Kirche dazu inspiriert, mal wieder zu bloggen. Das Motto ist 2016: »Großes Herz! 7 Wochen ohne Enge«.

Dazu treffen wir uns jeden Montag bei FreiRaum zu »FastenZeit – Impulse und Erfahrungsaustausch zur Fastenzeit«.

Und ich werde hier immer wieder Bilder, Texte und Videos veröffentlichen, die für mich ein Leben ohne Enge, bzw. Großherzigkeit ausdrücken. Morgen geht’s los!


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