Calexico über Johnny Cashs Gospel

In der aktuellen Spex werden der guten amerikanischen Band Calexico (Links zu vielen kostenlosen MP3s von Calexico) einige Songs vorgespielt, zu denen sie etwas sagen sollen. Besonders spannend finde ich, was sie zu „I Saw A Man“ von Johnny Cash sagen:

Max Dax (Spex): Dies ist ein früher, gottesfürchtiger Gospelsong von Johnny Cash.

Joey Burns (Calexico): An Johnny Cashs Gospelsongs bewundere ich am meisten, dass er ihre dunkle Seite betont. Er weiß, dass diese dunkle Seite eine große Kraft hat, sehr mächtig ist, jeden von uns infiltrieren kann. Genau genommen ist dies die Wahl die der Mensch hat: Lass ich mich verleiten – oder folge ich dem rechten Pfad? Wir sollten alle jeden Tag einen Gospel von Johnny Cash hören. Zur Erinnerung an die Verfehlungen, die uns erwarten.

Max Dax: Warum hören wir Wahrheit in Cash?

John Convertino (Calexico): Weil sich in seiner Stimme kein Moment der Falschheit und der Anmaßung findet. Er ist durch sein bedingungsloses Vertrauen geerdet – in Gott, in Jesus.

Joey Burns: Seine Stimme kennt die Sünden. Man hört sie in seiner belegten Stimme. Das fasziniert uns. Johnny Cash hat die Macht seiner Stimme bekanntlich erkannt – und sang für die Verzweifelten und Eingekerkerten. In Amerika sagen wir: the secular and the sacred. Cash stand knietief in beidem.

John Convertino: Er hat keiner Versuchung widerstanden. Er hat die Freuden des Lebens ausgeschöpft wie kein Zweiter. Das macht sein Vertrauen in Gott, das ich in seiner Stimme höre, umso faszinierender. Es freut mich, diese Hymne zu hören, denn ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Wir haben weiße Gospelmusik dieser Art in der Familie gesungen. Europäer verstehen so etwas oft nicht, aber die Musik, die du als Kind singst, vergisst du dein Leben lang nicht.

Joey Burns: Man darf nicht vergessen: So einen Song kriegt doch heute keiner mehr hin!


Und damit schöne Grüße an dermob, dessen Blog ich sehr vermisse.

2 Gedanken zu „Calexico über Johnny Cashs Gospel“

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