Jugendfreizeiten und der Alltag danach

— Gastartikel von mychie —

Auf christlichen Freizeiten gibt es oft Menschen, deren Beziehung zu Jesus eigentlich nur während Freizeit existiert. Außerdem gibt es immer ein paar Leute, die eigentlich nicht an Gott glauben, aber trotzdem immer wieder kommen. Seit ein paar Wochen nagt jetzt die Frage an mir: verwechseln wir Gott mit einem Wir-Gefühl?
Natürlich sind christliche Jugendfreizeiten gut, keine Frage. Aber wie kann man als vielleicht sogar noch unerfahrener Teilnehmer unterscheiden zwischen dem, was der heilige Geist gibt, und der Gruppendynamik? Wenn man mit einer großen Gruppe von Gleichaltrigen eine Zeit lang so eng zusammen lebt ist vieles ganz anders als im Alltag:

  1. Man lernt viel mehr Leute kennen.
  2. Man lernt sich auch in der sehr kurzen Zeit ziemlich gut kennen, da man ja den ganzen Tag zusammen verbringt.
  3. Entstehende Freundschaften sind schon nach ein paar Tagen so eng, wie sie zu Hause nach Wochen oder Monaten wären.
  4. Man ist Teil einer Gruppe, lässt sich für etwas begeistern oder ist zusammen schlecht drauf, riesige gruppendynamische Prozesse spielen sich ab, das gibt es sonst nur beim Fußball-WM anschauen.

Ich habe den Verdacht, dass die meisten Leute unbewusst nur wegen der Gruppen und den Freundschaften kommen, auch wenn sie selbst vom Gegenteil überzeugt sind. Auf der anderen Seite setzt man dann Freizeiterfahrung unbewusst mit Gotteserfahrungen gleich, und erwartet dann im Alltag, in der Gemeinde und im Jugendkreis ähnliches. Ich kann mir vorstellen, dass das noch zusätzlich zum sogenannten „Freizeitchristentum“ beiträgt.
Fehlt nur noch eine Lösung für das Problem.