Autos und die Deutschen

Autos gehören zu den Dingen, von denen ich nicht viel verstehe. Für mich war und ist das Schönste am Auto fahren, die Möglichkeit, alte Tapes mit schöner Musik zu hören. Heute ist es mein größter Luxus, dass ich kein Auto benötige (ich komme vom Land, daher weiß ich, dass viele Menschen nicht auf ein Auto verzichten können).

Aber noch weniger als Autos verstehe ich den Umgang der deutschen Politik und Gesellschaft mit dem Thema Autos. Seit es diese Abwrackprämie gibt, die offiziell Umweltprämie heißt, verstehe ich nun gar nichts mehr:

  • Warum fördert der Staat eine Wegwerf-Mentalität, die eine der größten Probleme unserer Gesellschaft ist?
  • Warum findet man bei den Kriterien für die „Umweltprämie“ keinerlei Punkte, in denen es um CO2-Emissionen geht geht?
  • Warum werden so viele Milliarden an nur einen kleinen Teil der Bevölkerung verteilt (was ist mit den Leuten, die sowieso schon ein neues Auto hatten? Und mit denen die sich gar kein Auto leisten können? Und mit denen, die freiwillig auf ein Auto verzichten?)
  • Warum fördert man mit einer „Umweltprämie“ einen Wirtschaftszweig, der es seit Jahrzehnten nicht bereit ist, umweltbewusst zu arbeiten?
  • Warum finanziert man nicht neben einem neuen Auto auch eine Bahncard100 oder ein neues Fahrrad? Ist es nicht viel besser, wenn jemand vom Auto auf Bahn oder Fahrrad umsteigt?
  • Warum wird nur ein Teil der Wirtschaft gefördert (Auto-Produzenten und Verkäufer) und andere damit benachteiligt (Werkstätten, Gebrauchtwarenhändler)?
  • und noch viele warums mehr …

Und:
Solange es eine gute Nachricht ist, dass in einem Quartal mehr Autos als im Vorjahr verkauft wurden, haben wir ein Problem.