Taizé: Versammlung für eine neue Solidarität

Vor einigen Jahren saß ich mit einem mir Unbekannten in einem Auto und unterhielt mich – unter anderem auch über mein Theologiestudium. Es stellt sich heraus, dass er nicht besonders viel vom christlichen Glauben und Religion allgemein hielt. Für mich erstaunlicherweise sagte er aber: »Positiv erlebt habe ich das Christentum bisher nur in Taizé. Dort wird wird Glaube und Nächstenliebe so gelebt wie es eigentlich sein sollte.«

Taizé2015

Das war eine meiner eindrücklichsten Erfahrungen zu Taizé, aber längst nicht die einzige (u.a. für meine Frau ist Taizé ein sehr bedeutender Ort). Da ich Taizé aber vor allem mit den von dort kommenden Lieder verband und Singen nicht so mein Ding ist, zog es mich selbst nie so sehr in das kleine Dorf im Burgund.

Nun war ich doch mal selber dort (und weiß nun, dass es eigentlich nicht um irgendwelche Lieder geht):

Taizé 2015

A photo posted by Dieter (@dietermobile) on

Mit einer kleinen Gruppe von FreiRaum und weiteren Freunden nahmen wir an der »Versammlung für eine neue Solidarität« teil: 75 Jahre nach der Gründung der Kommunität, im Jahr des 100. Geburtstags des Gründers Frère Roger und genau 10 Jahre nach seiner Ermordung während eines Abendgebets in der Versöhnungskirche von Taizé.

Eine Woche mit knapp 4000 jungen Erwachsenen aus über 100 Nationen und zum Dankgottesdienst am Sonntag auch Vertretern (auf der Ebene von Kardinälen, Bischöfen und Generalsekretären) vielfältiger christlicher Konfessionen (von Syrisch-Orthodoxen bis zur Full Gospel Church) und aller Weltreligionen. Auf den Programm standen neben den drei täglichen Gebetszeiten, kulturell bunt gemischte Kleingruppen und spannend besetzte Foren (von engagierten Jugendlichen aus Argentinien bis zum 86-jährigen Gründer von l’Arche Jean Vanier). Und nachmittags eine so vielfältige Auswahl an Workshops, dass es wirklich schwerfiel, sich zu entscheiden. Immer ging es um Solidarität, die konkreten Themen bewegten sich dabei zwischen Kunst, Wirtschaft, Gesundheit, Politik, Theologie und weiteren Feldern. Referiert haben Philosophen, Stadtplaner, UN-Mitarbeiter, Priester, zahlreiche Europaabgeordnete, Schauspieler, Diplomaten, Bischöfe, Mönche, Studierende, Aktivisten, Gründer und Leiter von großen Bewegungen und Organisationen, Clowns, Jugendliche etc. etc.

Was für eine Vielfalt, was für ein Reichtum.
Und das alles ohne großes Getue, sondern in angenehmer Einfachheit.

Die Themen der Tage waren drei Stichworte, die für Frère Roger sehr wichtig waren:
Joy. Simplicity. Mercy.
Oder weniger hübsch klingend:
Freude. Einfachheit. Barmherzigkeit.

Soweit etwas zum Rahmen.

Eigentlich wollte ich noch schreiben, was mich daran bewegt hat. Aber mir fehlen wohl noch die Worte. Vielleicht kommen sie ja die nächsten Tage.


Daher erst einmal ein paar optische Eindrücke, die ich bei Instagram geteilt habe:

Prayer of thanksgiving for Frère Roger's life. #Taizé #ZehnterTodestag

A photo posted by Daniel Hufeisen (@hufeisen) on

Spannende Themen und Menschen bei der "Versammlung für eine neue Solidarität" in #Taizé #workshop #ikonen

A photo posted by Daniel Hufeisen (@hufeisen) on

»We don't need the Bible to say such boring things we could say ourself.« Frère Emil #Taizé

A photo posted by Daniel Hufeisen (@hufeisen) on

community organising workshop with @theologycentre (The Centre for Theology & Community) #Taizé

A photo posted by Daniel Hufeisen (@hufeisen) on

»You are precious and beautiful« — Selfie with Jean Vanier (founder of l'arche). #Taizé

A photo posted by Daniel Hufeisen (@hufeisen) on

Workshop: »Christian Meditation« with Laurence Freeman osb, director of wccm.org #Taizé

A photo posted by Daniel Hufeisen (@hufeisen) on